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Thema: 3 Hähne auf 5 Hennen - wie erkennen, ob eine Henne leidet?

  1. #1

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    3 Hähne auf 5 Hennen - wie erkennen, ob eine Henne leidet?

    Liebe Hühnerhalter,

    Ich möchte mich hier im Forum ein wenig umhören und euch nach eurem Rat bitten. Es geht um das Verhältnis zwischen der Anzahl der Hähne und der der Hennen in einer gesunden Schar.
    Es ist so, dass ich ursprünglich nur 1 Hahn auf 3 Hennen gehalten hatte, was auch perfekt funktionierte. Zwischendurch hatte ich sogar 2 Hähne zu 3 Hennen gehalten hatte (Vater und Sohn + 2 Geschwister und Mutter). Ich weiß, dass dies von einigen als viel zu viel empfunden wird und dass ein solches Verhältnis nicht empfehlenswert ist, was ja auch seine Gründe hat! Bei uns ging das damals aber ohne große Probleme. Die Tiere haben mehr als genug Auslauf und viele Versteckmöglichkeiten.

    Nun aber zum aktuellen "Problem" :

    Ich habe mittlerweile 5 Hennen und 3 Hähne. Das mag schon krass zu lesen sein für einige. Aber mir liegt das Wohl ALLER meiner Tiere sehr am Herzen. D.h. konkret, für den Schutz meiner Hennen wäre ich auch bereit einen oder 2 Hähne erstmal zu trennen oder irgendwie wegzugeben etc. Zweiteres ist bei uns jedoch die letzte Option, da sich die Hähne erstens sehr gut untereinander verstehen und ich zweitens auch keinerlei "Probleme" bei dem Verhalten der Hennen sehe. Es heisst ja, die Hennen werden psychisch krank, und würden sich nicht wohlfühlen, wenn sie mehrmals am Tag von den Hähnen getreten oder generell halt "genervt" werden. Dies möchte ich in meiner Schar auf jeden Fall ausschließen. Die Tiere sollen sich alle wohl fühlen!
    Doch um einen nächsten Schritt zu wagen, möchte ich erstmal folgendes verstehen. Wie erkenne ich denn, ob sich eine Henne von den Hähnen unterdrückt fühlt? Was sind die Anzeichen dafür, dass es einer Henne wegen eines Hahnes schlecht ergeht? Etwa Verletzungen an Rücken und Kopf? Oder wenn die Henne flüchtet, wenn der Hahn in Sicht kommt? Das beides hatte ich nämlich schon erlebt und weiß im Großen und Ganzen, wann eine Henne unter dem Einfluss des Hahnes leidet! Wie gesagt: solche Sachen sind aktuell - bei 3:5 - überhaupt nicht der Fall. Ich habe nicht beobachten können, dass meine jetzigen Hennen von den Hähnen weglaufen, oder irgendwie Angst vor ihnen haben, auch Wunden im Tretbereich gibt es nicht. Irgendeine hat vor einigen Tagen sogar wieder mit dem Eierlegen begonnen🥚. Meine Tiere scheinen miteinander ein Leben in Harmonie zu leben.

    Ich habe allerdings dennoch ein schlechtes Gewissen und möchte euch um Rat bitten.
    Wie kann ich noch erkennen, ob es meinen Hennen gut geht oder ob sie wegen den Hähnen nicht doch ein gequältes Leben führen?

    PS: Die beiden Söhne (Junghähne) haben heute mit ihren Kämpfen angefangen, was ich vorerst als normal einstufe. Ist ja auch nicht untypisch bei jungen Tieren. Wenn das bald schlimmer wird, ist das natürlich wieder eine ganz andere Problematik . Aber nur einmal diese Info, falls es irgendwie relevant für eure Beurteilung sein sollte.

    Ich bitte die Community um ernstgemeinte Hilfe und freue mich auf eure Antworten!

    Liebe Grüße

  2. #2

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    Eigentlich hast du doch schon alles beachtenswerte hier aufgeführt, hast auch schon deine eigenen Erfahrungen gemacht.
    Für mich liest sich das ein bisschen so als erhoffst du dir hier eine Art "Freispruch" für die momentane 3,5 Haltung.
    Beobachten, beobachten, beobachten... wie du Verhalten "bewertest" obliegt dir, da ist ja auch jeder anders.

    Aber ein Beispiel: eine Henne wird getreten, ein anderer Hahn kommt angerannt und veranlasst den ersten Hahn aufzuhören oder wartet bis der fertig ist und "schnappt" sich dann selbst die Henne, weil er muss ja seine Gene weitergeben.
    Nachdem von der Henne abgelassen wird, schüttelt diese sich ausgiebig um ihr Gefieder zu ordnen.
    Evtl. dreht sich eine dominante Henne noch um und versucht nach einem Hahn in Reichweite zu hacken, meist sind diese aber schon ein paar Schritte weiter.

    Wie würdest du das werten?

    Siehst du alles und immer?

    Ach und: ich würde sie so nicht halten, würde versuchen durch Beobachten herauszufinden welcher Hahn am meisten von den Hennen gemocht wird, wer am meisten lockt, wer am nettesten "fragt".

    Und ich denke mal es wird über kurz oder lang sowieso nicht bei der momentanen "Idylle" bleiben.
    Geändert von Dorintia (28.01.2023 um 11:07 Uhr)
    1.14 Gr. Wyandotten

  3. #3
    Putzfee auf Zeit Avatar von anna.u
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    Das Verhältnis 5 :3 wird in Kürze zum Riesenproblem werden, wenn die Junghähne geschlechtsreif werden. Denn das sind sie ja scheinbar noch nicht.
    Die Kämpfe untereinander und mit dem Althahn werden massiv zunehmen und blutig werden. Mit zunehmender Tageslänge und Temperatur steigt der Hormonpegel schnell.
    Die Hennen werden mit Sicherheit leiden, und zwar körperlich unter dem Hormonstau der Hähne: es wird nicht nur abgetretene Rückenfedern sondern Vergewaltigungen am laufenden Band geben inklusive blutiger Verletzungen.

    Ich habe das Szenario extra drastisch geschildert. Ich weiß gar nicht, wie man auf die Idee kommen kann, dass das Geschlechterverhältnis so funktioniert. 1,5 ist okay,
    aber 3,5 geht gar nicht.
    Lg Anna
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  4. #4

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    Vielen Dank für die Antwort. Genau diese Szenarien kommen mir vor die Augen. Das möchte ich natürlich vermeiden. Nur fällt mir die Entscheidung, was ich mit dem Überschuss mache, schwer. Ganz einfach, weil es jetzt aktuell ja gar kein Problem gibt und alles erstmal ruhig ist. Du hast absolut Recht: im Frühjahr beginnen die Hormone auch wieder aktiv zu werden und da kann das auch schnell schiefgehen. Gerade wenn sie Geschlechtsreif sind wird es auch ganz interessant. Aber ich habe folgendes über die Jahre bzw. Monate beobachten können: der Althahn scheint total uninteressiert an den Damen zu sein. Es ist so, dass er seine eine Lieblingshenne hat, die auch die älteste in der Schar ist und nur mit der unterwegs ist. Ich bekomme es auch gar nicht mit, ob er sie oder eine andere Henne überhaupt mal tretet, obwohl ich sie immer vor Augen habe. Mir ist bewusst, dass ich das natürlich nie zu 100% wissen kann, aber es ist schon auffallend, auch im Gegensatz zu früher, als ich ihn immer beim Treten sah oder auch hörte. Unser Althahn ist von der Art her wirklich sehr ruhig - eben auch was diesen Hormonspiegel angeht und er streitet sich nicht wirklich mit den anderen, zudem ist er auch etwas größer als die Kleinen, weshalb ich nicht denke, dass sich seine Jungen mal mit ihm anlegen würden... Denkst du ich sollte erstmal abwarten und immer weiter beobachten? Wenn es später eindeutige Zeichen gibt, die das Leiden der Hennen deutlich machen, kann ich sie ja immernoch weggeben
    Liebe Grüße

  5. #5
    Putzfee auf Zeit Avatar von anna.u
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    Du kannst natürlich abwarten, klar. Aber du musst einen Plan haben, was du machst, wenn es eskaliert. Und das wird es.
    Und der Plan muss sofort umsetzbar sein, damit deine Hennen nicht leiden.
    Lg Anna
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  6. #6

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    Darauf würde ich nicht vertrauen das sich die Junghähne nicht mit dem Althahn anlegen.
    1.14 Gr. Wyandotten

  7. #7

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    Vielen Dank für den Rat!
    Du hast mit deinen Ausführungen absolut Recht. Es scheint so, als wären alle Hähne (der Älteste sowieso) ganz nett im Umgang mit den Hennen. Der Althahn ist komischerweise hängt komischerweise nur mit seiner einen Lieblingshenne ab und zeigt deutlich weniger Interesse an den anderen Hennen, sodass er mir keine Probleme bereitet. Die jüngeren finden natürlich alle Hennen toll und rufen sie auch ständig, wenn sie Futter finden oder ähnliches. Nur ist vor allem einer sehr auf das Treten fokussiert, was mir die Sorgen macht. Ich werde, genau wie du sagst, viel beobachten und wenns gar nicht geht, gebe ich welche weg. Was würdest du meinen? Sollte ich, wenn es dazu kommt, 2 Hähne weggeben oder nur einen? Wäre natürlich schön wenn ich für die beiden Junghähne einen Ort finde, da sie immer unzertrennlich waren, aber da fragt man sich, wer 2 Hähne abnehmen möchte. Ich bleibe optimistisch!

    Liebe Grüße

  8. #8

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    Wäre es ein guter Plan die Hähne bei einer Eskalation erstmal zu trennen und dann abzugeben?

    Liebe Grüße

  9. #9
    Putzfee auf Zeit Avatar von anna.u
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    Das wäre die einzige Option. Naja, Sibirien wäre auch eine.
    Lg Anna
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  10. #10
    Moderator Avatar von sil
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    Es muß nicht zwangsläufig zu blutigen Kämpfen zwischen den Hähnen kommen, es kann tatsächlich auch passieren, daß die sich alle drei miteinander arrangieren. Es muß auch nicht zwangsläufig zu vergewaltigten und gestressten Hennen kommen, auch wenn die Wahrscheinlichkeit natürlich hoch ist. Grob erklärt gibt es in einer Hühnertruppe eine Rangordnung nicht nur unter den Hennen, sondern auch unter den Hähnen. Einer, meist der Althahn, ist der Chef, je nach seinem Charakter mehr oder weniger tolerant gegenüber anderen Hähnen. Die Jungen sind, je nach Charakter, selbstsicher genug um gegenüber dem Althahn quasi direkt unter der Nase ihren Stand zu behaupten, oder sie halten sich als sogenannte Satelitenhähne außerhalb des direkten Einflußbereiches des Chefs, aber immer in der Nähe der Hennen auf. Auch wenn keine eindeutigen Kämpfe zu beobachten sind, gibt es ein ständiges Abchecken der jeweils anderen, ein Kräftemessen durch minimale Verhaltenseigenheiten, und gerne auch mal ein schnelles, heimliches Beteigen einer Henne ohne viel Fragen, auch ohne daß man bei den Hennen einen Leidensdruck beobachtet. Ich habe die Erfahrung gemacht, daß die schlimmsten Eskalationen im Stall passieren, meistens früh am Morgen, wenn die Truppe schon wach, der Stall aber noch geschlossen ist und die Tiere sich weder aus dem Weg noch zumindest aus der Sicht gehen können. Ich weiß nicht, wie Deine Platzverhältnisse sind, ob Du eher ruhige Rassen hast oder eher agile, aber wenn es wirklich so kommt, daß die Gruppe so nicht mehr funktioniert, speziell die Hähne untereinander sich Stress machen, kannst Du auch versuchen, den Althahn z.B. mit seiner Lieblingshenne in einem eigenen Stall und Auslauf unter zu bringen. Gesetztere ältere Herren und schon etwas ältere Damen sind nicht mehr so triebgesteuert und können durchaus als Paar gut harmonieren (Es sollte aber selbstverständlich sein, das im Auge zu behalten und gegebenenfalls einzugreifen). Möglicherweise klappt es dann mit den restlichen vier Hennen und den zwei Hähnen wieder eine Weile, weil Hähne, gerade auch Schlupfbrüder, auch imstande sind, Bündnisse einzugehen. Eine Garantie dafür gibt es aber nicht. Manche Hähne machen auch bei 20 Hennen noch Stress, es ist vom Charakter des jeweiligen Hahnes und seinem Hormonspiegel abhängig, wie sehr und ob die Hennen unter ihm leiden, und meiner Überzeugung nach nicht ausschließlich von der Anzahl der Hennen, die Stall und Auslauf mit ihm teilen.
    Wenn Du wirklich mit dem Gedanken spielst, zwei Hähne im Fall des Falles zu separieren, dann sollten so untergebracht werden, daß sie die Hennen nicht sehen können. Eine Trennung mit Sichtkontakt bedeutet für die separierten Hähne auf jeden Fall wieder Stress, und der kann dann auch zu heftigen Konkurrenzkämpfen führen.
    "alles zuwider dem Menschen. auf den Äckern wächst das Gras und auf den Wiesen steht nichts." (sagte ein alter Bauer mal)

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