Du kannst natürlich abwarten, klar. Aber du musst einen Plan haben, was du machst, wenn es eskaliert. Und das wird es.
Und der Plan muss sofort umsetzbar sein, damit deine Hennen nicht leiden.
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Du kannst natürlich abwarten, klar. Aber du musst einen Plan haben, was du machst, wenn es eskaliert. Und das wird es.
Und der Plan muss sofort umsetzbar sein, damit deine Hennen nicht leiden.
LG Anna
Blumenhahn Gustav mit zwei Damen, Lucky & Friends, Mandy und Herr U
Darauf würde ich nicht vertrauen das sich die Junghähne nicht mit dem Althahn anlegen.
1.17 Gr. Wyandotten, 3 Rot- und 3 Grünleger
Ich persönlich könnte meinen Hühnern ein so hohes Risiko zur Eskalation niemals ruhigen Gewissens zumuten. Weder den Hennen, noch den Hähnen. Trotzdem wäre noch ein bisschen wichtig zu wissen, wie viel Platz die Gruppe hat. Können die Hennen sich irgendwie vor den Hähnen in Sicherheit bringen? Können die Hähne sich aus dem Weg gehen?
Außerdem möchte ich noch mal kurz daran erinnern, dass es in erster Linie um das Wohl deiner Hühner gehen sollte, nicht um deine eignen Befindlichkeiten.
Wäre es ein guter Plan die Hähne bei einer Eskalation erstmal zu trennen und dann abzugeben?
Liebe Grüße
Das wäre die einzige Option. Naja, Sibirien wäre auch eine.
LG Anna
Blumenhahn Gustav mit zwei Damen, Lucky & Friends, Mandy und Herr U
Es muß nicht zwangsläufig zu blutigen Kämpfen zwischen den Hähnen kommen, es kann tatsächlich auch passieren, daß die sich alle drei miteinander arrangieren. Es muß auch nicht zwangsläufig zu vergewaltigten und gestressten Hennen kommen, auch wenn die Wahrscheinlichkeit natürlich hoch ist. Grob erklärt gibt es in einer Hühnertruppe eine Rangordnung nicht nur unter den Hennen, sondern auch unter den Hähnen. Einer, meist der Althahn, ist der Chef, je nach seinem Charakter mehr oder weniger tolerant gegenüber anderen Hähnen. Die Jungen sind, je nach Charakter, selbstsicher genug um gegenüber dem Althahn quasi direkt unter der Nase ihren Stand zu behaupten, oder sie halten sich als sogenannte Satelitenhähne außerhalb des direkten Einflußbereiches des Chefs, aber immer in der Nähe der Hennen auf. Auch wenn keine eindeutigen Kämpfe zu beobachten sind, gibt es ein ständiges Abchecken der jeweils anderen, ein Kräftemessen durch minimale Verhaltenseigenheiten, und gerne auch mal ein schnelles, heimliches Beteigen einer Henne ohne viel Fragen, auch ohne daß man bei den Hennen einen Leidensdruck beobachtet. Ich habe die Erfahrung gemacht, daß die schlimmsten Eskalationen im Stall passieren, meistens früh am Morgen, wenn die Truppe schon wach, der Stall aber noch geschlossen ist und die Tiere sich weder aus dem Weg noch zumindest aus der Sicht gehen können. Ich weiß nicht, wie Deine Platzverhältnisse sind, ob Du eher ruhige Rassen hast oder eher agile, aber wenn es wirklich so kommt, daß die Gruppe so nicht mehr funktioniert, speziell die Hähne untereinander sich Stress machen, kannst Du auch versuchen, den Althahn z.B. mit seiner Lieblingshenne in einem eigenen Stall und Auslauf unter zu bringen. Gesetztere ältere Herren und schon etwas ältere Damen sind nicht mehr so triebgesteuert und können durchaus als Paar gut harmonieren (Es sollte aber selbstverständlich sein, das im Auge zu behalten und gegebenenfalls einzugreifen). Möglicherweise klappt es dann mit den restlichen vier Hennen und den zwei Hähnen wieder eine Weile, weil Hähne, gerade auch Schlupfbrüder, auch imstande sind, Bündnisse einzugehen. Eine Garantie dafür gibt es aber nicht. Manche Hähne machen auch bei 20 Hennen noch Stress, es ist vom Charakter des jeweiligen Hahnes und seinem Hormonspiegel abhängig, wie sehr und ob die Hennen unter ihm leiden, und meiner Überzeugung nach nicht ausschließlich von der Anzahl der Hennen, die Stall und Auslauf mit ihm teilen.
Wenn Du wirklich mit dem Gedanken spielst, zwei Hähne im Fall des Falles zu separieren, dann sollten so untergebracht werden, daß sie die Hennen nicht sehen können. Eine Trennung mit Sichtkontakt bedeutet für die separierten Hähne auf jeden Fall wieder Stress, und der kann dann auch zu heftigen Konkurrenzkämpfen führen.
"alles zuwider dem Menschen. auf den Äckern wächst das Gras und auf den Wiesen steht nichts." (sagte ein alter Bauer mal)
Jetzt kann man sich das Hahn / Hennenverhältnis von 3 : 5 schönreden oder einfach 2 Hähne zu Tisch bitten! Manchmal muß man auch nicht so schöne Entscheidungen treffen, wo bei ich eine lecker Hühnersuppe als eine durchaus verlockende Alternative sehe.
Gruß Michael
3,20 Lakenfelder
Vielen Dank für die ausführliche Antwort und die vielen Infos! Das hat mich auf jeden Fall weitergebracht! Ich werde die Tiere jetzt weiterhin ganz viel beobachten und sobald ich das Gefühl habe, das wird nicht rund laufen, werde ich unverzüglich Maßnahmen ergreifen. Und wenn gar nicht geht kommen die halt weg, nützt ja alles nichts. Das was mich bedrückt ist halt nur, dass ich ungern Tiere trennen möchte, die sich eigentlich ja gut verstehen. UND eben auch das Verhältnis 3,5, was ja nicht so oft vorkommt. Das verunsichert mich nunmal.
Was auch immer. Nochmals dankesehr für deinen Rat. Ich werde sehen, wie das weiter geht.
Liebe Grüße
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