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Thema: Frage zu Haubenhühnern

  1. #1

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    Frage zu Haubenhühnern

    Hello ihr lieben,

    bitte um kurzen Erfahrungsaustausch mit Haltern von Haubenhühnern:

    Unser Züchter hat auch Paduaner und Holländische Haubenhühner, ich tendiere aber nach meinen Recherchen eher zu Paduanern was geselligkeit, Brütverhalten und Flugverhalten angeht.

    Nur finde ich sowohl im Netz als auch in der Literatur oft den Hinweis, dass die Hauben nicht übermäßig nass werden dürfen und gelegentlich die Augen frei geschnitten werden müssen. Außerdem soll man wohl regelmäßig, mehrmals pro Woche auf Parasitenbefall kontrollieren, weil die Hühner diese Hauben nicht gut reinigen können. Auch soll auf Trinknäpfe verzichtet werden, eher Spender bevorzugt damit Hauben nicht nass werden.

    Soweit meine Recherche, wie sieht das bei euch in der Praxis aus? Ist die Pflege wirklich wesentlich intensiver als bei Hühnern ohne Haube und wie ist das im Regen?

    Unsere Voliere wird nur zu 2/3 überdacht, heißt es gibt Stellen die immer im Regen sein werden. Außerdem gibt es natürlich auch bei Regenwetter Freilauf - sie könnten aber selbst dazu in den Stall - jederzeit.

    Kombiniert würden sie zu zweit mit 2 Zwerg-Welsumern und zwei Amrock vermutlich. Oder nur mit Zwergen

    Danke euch und happy Weekend!

  2. #2
    Avatar von Neuzüchterin
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    Ich hatte mal Paduaner.Jetzt laufen nur noch paar Mixe rum..Die Reinrassigen sind sehr geschwätzig.Die motzen gefühlt den ganzen Tag vor sich hin.Brutverhalten geht gegen null.Die Züchterin bei der ich mir mal Eier holte hatte noch zwei Mixe mit laufen zur Naturbrut.
    Die Sicht sollte frei geschnitten werden.Züchter binden dann auch mal die Federn zusammen.Wie eine Palme.Das hat meinen Damen nicht gefallen.Auch sind die Hauben oft naß und im Winter gefriert das dann.
    Meiner Meinung nach sind so große Hauben Qualzucht.Vor allem wegen der löchrigen Schädeldecke.Gibts hier im Forum auch Thema dazu.

  3. #3

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    Obwohl ich auch die von dir vorgetragenen Bedenken kannte, habe ich mich vor 6 Jahren auf die Holländischen Haubenhühner eingelassen und bin dabei geblieben. Allerdings laufen hier nicht viele reinrassige Hühner herum (ganz genau noch eine Henne), der genetische Anteil der anderen schwankt zwischen 50 und 100%. Im Phänotyp den Holländern sehr ähnlich, mit allen Ausprägungen der Haubengröße.

    Lt. Standard werden im ersten Legejahr 140 Eier gefordert, das Mindestgewicht soll 45 g betragen. Meine Originale haben das Gewicht knapp erreicht, allerdings legten sie nicht sehr gut (60 bis 110). Mein Bestand liegt jetzt bei 140 bis 160 Eier im Jahr bei durchschnittlichen 55 g. Brutlust ist noch überhaupt nicht aufgetreten, nicht einmal ansatzweise.

    Bei diesen Hühnern hängt im Prinzip alles von der Haube ab. Nicht bestätigen kann ich den Parasitenbefall (bisher: null) oder Probleme mit der Tränkung, egal aus welchem Behältnis das Wasser aufgenommen wird. Die Warnungen beziehen sich wohl hauptsächlich auf den Umstand, dass sich die Hühner mit eventuell angenässten Federn nicht 100%ig bei Ausstellungen präsentieren würden.

    Die Hauben der reinrassigen Haubenhühner sind größtenteils voluminös und erfordern nach der Mauser einen Rückschnitt. Ohne diesen Eingriff sind die Tiere anderen Hühnern gegenüber durch die fehlende Sichtfreiheit benachteiligt und es können sich größere Probleme im Zusammenhang mit haubenlosen Hühnern ergeben. Mit neuer Frisur werden sie merklich agiler und beteiligen sich auch mehr an den Rangkämpfen.

    Es ist nicht von Vorteil, wenn die Holländer in einen bestehenden Bestand kommen; rangtechnisch haben sie keine Chance und ihre Haube ist durch Attacken der anderen gefährdet (Rupfen). Andersherum klappt es im Zusammenleben meist sehr gut, wenn Nachwuchs- oder fremde Tiere nachträglich zur Herde stoßen.

    Durch die fehlende Sicht nach oben sind sie sehr ruhig, vorsichtig und eher behäbig in ihren Aktionen und eignen sich daher hervorragend zur Haltung auf beengtem Platz (Voliere). Im völligen Freilauf würden sie wahrscheinlich immer die ersten Opfer irgendwelcher hungriger Gesellen sein.

    Fliegen können sie genauso gut oder schlecht wie andere Hühner, sofern sie ihren Landeplatz vernünftig anvisieren können, insgesamt aber sind sie auch hier zurückhaltend.

    Um auf deine Kernfragen zurück zu kommen: der Zeitaufwand ist insgesamt nicht oder kaum höher als bei anderen Rassen, Regen bereitet keine Probleme und es frieren auch keine Hauben an oder ab.
    Geändert von Krawatte (28.01.2023 um 07:03 Uhr)

  4. #4

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    Danke Krawatte, der Beitrag bringt das was ich mit meinen paar Seidenhühnern beobachtet habe sehr gut auf den Punkt:

    Wenn die Haube (Schopf) nicht frisiert ist, dann sind die Tiere in der Gruppe klar benachteiligt. Nach dem Frisör hat sich bei meinen Tiere auch die Hackordnung geändert. Tiere mit freier Sicht werden sofort deutlich selbstsicherer und ruhiger. Ganz klar: nur weil man über die Schnabelspitze gepeilt das Auge erkennen kann, ist für mich noch keine gute Sicht für das Tier gegeben. Ein Bart kann bei Hühnern Probleme Probleme mit der Sichtfreiheit noch verstärken.

    Mein Wunsch an die Züchter solcher Tiere wäre es da ganz deutlich gegen zu steuern, Hauben und Schöpfe müssen deutlich kleiner oder anders ausgeprägt sein.

  5. #5

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    Vielleicht nicht unbedingt ein "Anfängerhuhn"...?

    Wenn ich mich für die entscheiden würde (habe keine Hauben), tät ich sie nicht mischen (also entweder nur Haube oder gar keine Hauben).

    In einer kleinen Voliere ist Parasitenbefall wohl wahrscheinlicher; würde die schon regelmäßig in den Hauben kontrollieren. Sicht freischneiden würde ich notfalls auch. Aber auch hier, hey: für einen Anfänger dürfte es ganz und gar nicht einfach sein, einem Huhn die Augen freizuschneiden. Da müssten die schon entweder das gewohnt sein, oder streichelzahm sein oder man hat dafür ein geübtes Händchen.

    Dass die Hauben gefrieren, halte ich auch für unwahrscheinlich. Wenn man so ein Huhn mal anfässt, merkt man, wie warm das Köpfchen ist (haben auch höhere Körpertemperatur als Menschen). Also zumindest am Hautansatz gefriert da gar nix, vielleicht die Federspitzen, aber dann müssten ja auch lange Schwanzfedern gefrieren, oder die großen Puschenschwänze von den Wyandotten!?

  6. #6
    Avatar von 2Rosen
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    Zitat Zitat von wiesenhuhn Beitrag anzeigen
    ...die Haube (Schopf) nicht frisiert ist, dann sind die Tiere in der Gruppe klar benachteiligt.
    .... Hauben und Schöpfe müssen deutlich kleiner oder anders ausgeprägt sein.
    Bitte noch mal einlesen was die Ausdrücke "Haube" und "Schopf" bei den Hühnerrassen zu bedeuten haben.
    Auch wie sie entstehen und dabei die Schädelhochwölbung (bzw. Protuberanz) nicht außer Auge lassen.
    Dann wird das alles evtl. weniger miteinander verbuxelt und es gibt weniger Fehlinfos.

  7. #7
    Avatar von Sunnymoon
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    Wir haben jetzt seit ca. 1/4 Jahr Zwergpaduaner. Sie waren in einem kleinen Stall eingesperrt, sodass es eher eine Rettungsaktion von uns war so eine grosse Gruppe zu übernehmen.
    Nachdem sie sich bei uns eingelebt haben, gibt es nichts Schöneres für sie als bei uns im Auslauf rumzutoben. Die Hauben sind unterschiedlich ausgeprägt, die kräftigste hat unser Hahn Zottel.
    Ich habe bisher keine Probleme feststellen können, was gefrieren anbelangt. Sie fliegen gut, legen sehr gut und sind sehr friedlich. Die Wasser- und Futteraufnahme klappt perfekt mit den normalen Tränken und Futterbehältern.
    Da unsere Gehege auch oben abgedeckt sind habe ich keine Angst mehr vor Vögeln, zumal in den Nachbargehegen Hähne sind die sofort warnen wenn ein Greifvogel in der Nähe ist.

  8. #8
    Avatar von Sunnymoon
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    Hier noch ein Bild von Zottel, welches auch den Namen erklärt

  9. #9
    Avatar von Gitti
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    Ich hatte mal Hühner mit ausgeprägten Hauben - eine Henne stand mal im strömenden Regen am Rande des Rasens und rührte sich nicht mehr. Beim Nachschauen war zu sehen, daß sie quasi blind war, weil durch die Nässe die Haube runterhing und das arme Hennchen nicht mehr wusste, wo lang jetzt. Alle anderen hatten sich vor dem Regen schon in den Stall in Sicherheit gebracht, Trudi wurde halt von ihrer nassen Haube behindert. Seitdem kürze ich jedem Huhn im Zweifelsfalle die Federn auf dem Kopf, sollten da welche sein.
    Meine Lavender Araucana hat nur einen mittelmäßigen Schopf, muss trotzdem alle paar Monate zum Friseur. Sie ist danach unbefangener, weil auch die Sicht nach oben ohne Kopfverrenkung möglich ist.....
    Dem Zottel würde ich persönlich sofort einen Friseurtermin machen
    LG - Gitti mit Theo (2021) Uschi (2014), Ginger (2017), Wilma (2020), Kitty + Magda (2018 ), Traudel (2021), Fienchen (2022)

  10. #10

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    @ 2Rosen:

    Ja, das geht durcheinander. Die Haube bei Seidenhühnern heißt Schopf (habe ich unter anderem hier gelesen: https://www.huehner-info.de/forum/sh...huhn-frisieren).

    Was ich geschrieben habe gilt für Hauben und Schopf, egal ob eine Protuberanz beteiligt ist oder nicht, sobald die Sicht eingeschränkt ist.

    Beste Grüße

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