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Thema: Abspecken im Winter?

  1. #11
    Avatar von Dylan
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    Nein, es handelt sich um die Menge des gesamten Futters, das sie am Tag bekommen.

    Ich habe nochmal nachgewogen, sie bekommen aktuell täglich ca. 100gr pro Tier. Also Körner, Legemehl und Pellets. Da fünf Zwerge dabei sind, bekommen die ganz großen und schweren Hühner bestimmt mehr ab.

    Der Trittfutterautomat ist immer befüllt, weil ich natürlich nicht möchte, dass sie ganz argen Hunger leiden müssen. Wer hungrig ist, kann sich an den Pellets bedienen. Das machen sie auch, aber ich muss den ganz selten nachfüllen und der Verbrauch ist in der Rechnung schon reingerechnet.

    Zudem haben sie aber einen sehr großen Auslauf, den sie reichlich nutzen.

  2. #12

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    Zitat Zitat von Dylan Beitrag anzeigen
    Meine Hühner bekommen im Schnitt so um die 80 - 90 g Futter pro Tag. Legemehl am Vormittag, Körner am Nachmittag, Legepelltets sind im Trittfutterautomaten zu freien Verfügung (werden nicht so gerne gefressen). Grünzeug kommt dazu, so viel sie finden und mögen. Ich habe überwiegend recht große Hühner.
    Ich bin auch der Meinung, dass die oft genannten 120 gr. ein Richtwert für die durchgängig legende Legehenne ist. Die brauchen das wahrscheinlich schon. Meine Hühner legen sehr, sehr gut, auch mit weniger Futter. Zudem verfetten manche trotzdem.

    Was bedeutet denn "sehr, sehr gut"? Sind sie schon wieder "in die Saison gestartet"?
    Ich finde, meine kommen nicht so richtig in Schwung. Wie gesagt, sie haben seit Wochen leuchtend rote Kämme und Gesichter ... roter geht's gar nicht.

  3. #13
    Avatar von Dylan
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    Von den 38 Hühnern (heute mal wieder durchgezählt) habe ich aktuell ca. 23 Eier täglich. Die meisten haben Anfang Januar wieder gestartet. Ein paar sind noch in der Legepause oder mausern.

  4. #14

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    Also ich finde, zumindest unsere Zwergcochins sind den Menschen teilweise gar nicht so unähnlich: ist es draussen grau und regnerisch, bleibt einem gar nichts anderes übrig, als rumhocken und sich wenigstens mit essen bei Laune zu halten. Sobald dann wieder etwas die Sonne scheint, kann man ja wieder scharren, zicken, durch die Gegend flitzen oder beim glucken Gewicht verlieren. ( wichtig ist nur ausreichend Auslauf ). Auch bei Erkrankungen ist es nicht schlecht ein paar Reserven zu haben2

  5. #15
    Avatar von Quarkkuchen
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    Zitat Zitat von Anela Beitrag anzeigen
    120 g ist ja nur ein Richtwert für eine "legende Legehenne", oder?
    In dem ersten Geflügelfütterungsbuch von H.Jeroch in der Ausgabe von 1987 steht geschrieben:
    "Niedrige Temperaturen stimulieren die Futteraufnahme. Unter 5°C tritt jedoch bei Legehennen ein deutlicher Leistungsabfall auf, weil ein wesentlicher Teil der Nährstoffe für die Wärmeproduktion benötigt wird."
    Daneben gibt es eine sehr interessante Grafik zu Futterverzehr und Legeleistung in Abhängigkeit von der Umgebungstemperatur. Daraus kann man ablesen:
    bei -5°C Futterverzehr >180g, Legeleistung ca. 25%
    bei ca. 2°C Futterverzehr 160g, Legeleistung 60%
    zwischen 10 und 20°C erreicht die Legeleistung das Maximum von 70-75%, allerdings bei einem Futterverzehr von 150g bei 10°C und nur noch 130g bei 20°C
    Bei höheren Temperaturen sinkt die Legeleistung wieder ab bis auf 50%, dabei werden aber nur noch 110-120g gefressen
    (reduzierter Appetit bei Hitze)
    Das läßt sich so sicher nicht 1:1 auf jedes Huhn übertragen, aber:
    Die Fähigkeit, viel mehr zu fressen als die oft genannten 120g, habe ich bei mehreren unserer Hennen beobachtet, und unsere Hybriden legten auch in den kältesten und unvergnüglichsten Winterphasen praktisch täglich ein Ei.

    Bei günstigem Aminosäurenprofil können Legehennen innerhalb bestimmter Grenzen den Futterverzehr an den Energiegehalt des Futters anpassen, wobei "Fleischhühner" wie die schwereren Zweinutzungstypen trotzdem eher zu "Im Zweifel lieber noch mal Nachschlag" neigen.
    Um das Gefühl der Sättigung zu erreichen, braucht das Huhn außerdem u.a. ein gewisses Futtervolumen (mechanische Sättigung) und Eiweiß.

    Unter normalen Verhältnissen galt mal die Faustregel, daß sich der Bedarf einer gut legenden Henne etwas hälftig aus Erhaltungsfutter und Leistungsfutter zusammensetzt.
    Nach anderer Herangehensweise beträgt für eine normalgroße Henne der Erhaltungsproteinbedarf ca. 5-6g (oder ca. 3g je kg Körpergewicht), der Leistungsbedarf 7-10g (bei Hühnern, die täglich große Eier legen, natürlich noch mehr), insgesamt also 12-16g Protein. Woraus man erkennt, daß sich auch das Erhaltungsfutter nicht ganz aus Getreide zusammensetzen kann, sondern zusätzlich eine kleine Menge hochwertigen Eiweißes nötig ist.

    Wird nun bei frühlingshaften Temperaturen jeden zweiten Tag ein Ei gelegt, sieht man, daß z.B. das genannte Futter mit 17% Rohprotein (die Verdaulichkeit ist nicht 100%) und 10,24 MJ ME bei einer Futteraufnahme von 100-130g gut passen kann, um den täglichen Eiweißbedarf und Energiebedarf von vielleicht 1,3 MJ recht genau abzudecken.

    Bei niedrigen Temperaturen im Winter steigt der Erhaltungsenergiebedarf stark an (Körperwärme, Immunsystem, evt. verstärkte Federbildung). Das Huhn wird also deulich mehr fressen; wenn es nun auch keine Eier produziert, stehen Energieangebot (zu niedrig) und Proteinangebot (immer deutlicher zu hoch, je mehr es frißt) nicht mehr im Einklang (evt. funktioniert dann auch die Appetitregulation nach aufgenommener Energiemenge nicht so gut). Wie gut der Körper damit zurechtkommt, wird auch vom Typus, Alter, "erlernten" Stoffwechselwegen und Enzymbesatz abhängen. Die Abbauprodukte des Proteinüberschusses können u.a. auch zur Fettsynthese verwendet werden.
    Deswegen KANN es paradoxerweise richtig sein, den veränderten Nährstoffbedarf (weniger Protein, mehr Energie) durch verstärkte "Verdünnung" des Legefutters mit energiereicheren, eiweißärmeren Futtermitteln wie Getreidekörnern zu adressieren (ohne sich da nun komplett wegtragen zu lassen, denn auch die Vitamin- und Mineralstoffversorgung muß gesichert bleiben). Welche Körnermenge genau ist schwierig zu sagen, das muß man ausprobieren, z.B. mal abgemessene 20g, 40g - ein Drittel bis gar zur Hälfte des Gesamtfutters sollten möglich sein, wobei man die Entwicklung an ein paar kooperativen Probehennen im Auge behalten kann, wenn die regelmäßig gewogen werden. Die alten Züchterhaudegen wußten oft aus jahrzehntelanger Erfahrung, welche Getreideart, aus dem Handgelenk verabreicht, in der Saisonvorbereitung bei ihrer Rasse die gewünschten Ergebnisse brachte (traditionell wurden dafür ja oft weniger konzentrierte Saaten wie Gerste, spelziger Hafer, Hirse oder Vollkornreis verwendet).

    In einer gemischten Gruppe (Alter, Rassen mit robustem Appetit) wird man allerdings mit Kompromissen leben müssen. Es ist ja ohnehin nicht so leicht festzustellen, ob sich eine "Verfettung" entwickelt. Es gibt auch schwere Sporthennen.

    Eine restriktive Fütterung hat auch Risiken - neben einem Energiemangel, der das Immunsystem kompromittieren kann, ist nicht auszuschließen, daß sie sich den Appetit anderweitig stillen, beispielsweise durch das Töten von Kleinvögeln oder das Fressen von gefundenem Abfall. Ich würde daher eher die Route der Volumenerhöhung durch mehr (gesunde) Rohfaser gehen, z.B. durch Mohrrüben, als Grünfutter gekeimtes Getreide oder Grünmehle, wobei die Verdauung im Blick behalten werden muß (weicher Kot, Durchfall, mangelnde Nährstoffaufnahme). Und Radikalansätze vemeiden, also immer schrittweise ausprobieren bzw. gegensteuern.

    Ich kann meine Hühner übrigens fett(er) füttern, indem ich betont niedrigenergetisches Legemehl / Ergänzer täglich als Weichfutter in Quark oder dergleichen verpacke. Obwohl dadurch (hoher Wassergehalt) der Energiegehalt eigentlich nicht zunimmt, kennen sie durch die erhöhte Attraktivität kein Ende mehr, und fressen immer alles auf. Da kann ich zusehen, wie sie moppelig werden. Der selbe Ergänzer, trocken mit wenig Hirse vermischt, wird knurrig konsumiert, und vor allem an den darauffolgenden Tagen bleibt immer was im Trog, was natürlich, wenn die Vitaminversorgung dran hängt, auch wieder Nachteile hat.

  6. #16
    Avatar von Wilde Hummel
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    Sehr interessanter Beitrag!
    0, 2 gr. Orpingtons, 0, 1 Barnevelder, 0,1 Mixe, 1,0 Silverudds blau

  7. #17

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    Danke, Quarkkuchen, für Deinen wirklich sehr interessanten Beitrag.
    Dylan, Ich bin unheimlich neidisch auf die Legeleistung Deiner Hühner. Wahnsinn!
    Ich muss unbedingt im frühen Frühling mal wieder einer Glucke erlauben, ihren Plan in die Tat umzusetzen, sodass ich in diesem Jahr Junghennen habe, die noch vor dem Winter mit dem Legen anfangen.
    Das Futter habe ich erst zwei Tage lang gewogen, aber es ist im Grunde jeden Tag dieselbe Menge. Wenn ich 4 Seidis als 2 Hühner zähle, läuft es auf ca. 80g Futter pro Tag hinaus. Den Rest finden sie im Auslauf.
    Das ist ja eigentlich nicht zuviel ...
    Ich werde die Mädels bei Gelegenheit mal auf die Waage stellen. Glaube zwar nicht, dass mein Eindruck so falsch ist, aber wer weiß ...
    In einem anderen Thread werde ich mal fragen, ob denn bei vielen Foris die Mädels schon alle wieder angefangen haben zu legen.

  8. #18

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    Den Plan hatte ich auch, hat aber leider nicht geklappt. 2 Mädels aus April 2022 haben ein paar Eier gelegt. Eine 7 im November, eine 6 im Dezember. Und dann kam auch schon eine Halsmauser. Von den 3 Hennen aus Mai 2022 hat die erste vor kurzem, also dieses Jahr angefangen. Für mich ist das in Ordnung, ich wollte nur eine Gegenstimme einbringen, damit du nächsten Winter nicht enttäuscht bist. Dein Plan kann klappen, muss aber nicht.

  9. #19

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    Zitat Zitat von Thekla Beitrag anzeigen
    Den Plan hatte ich auch, hat aber leider nicht geklappt. 2 Mädels aus April 2022 haben ein paar Eier gelegt. Eine 7 im November, eine 6 im Dezember. Und dann kam auch schon eine Halsmauser. Von den 3 Hennen aus Mai 2022 hat die erste vor kurzem, also dieses Jahr angefangen. Für mich ist das in Ordnung, ich wollte nur eine Gegenstimme einbringen, damit du nächsten Winter nicht enttäuscht bist. Dein Plan kann klappen, muss aber nicht.
    Danke, Thekla, das ist nett.
    Ich habe im letzten Jahr alle gluckigen Mädels entgluckt. Deshalb darf in diesem Jahr wieder mindestens eine brüten. Ob die Junghennen dann vor dem Winter anfangen zu legen oder erst im nächsten Jahr, ist dann auch noch egal.
    Gestern ist übrigens wieder eine Madame in die Legesaison gestartet, und interessanterweise (oder auch zufällig) ist es eine von den schlanken ...

  10. #20
    Avatar von Dylan
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    Die vielen Eier sind kein Zufall.
    Ich lasse halt auch viele Hühner brüten, habe entsprechend viele Junghennen und die legen nun mal gut. Damit es nicht viel zu viele Hühner werden, gibts bei mir häufig Hühnersuppe von den Althennen.
    Dazu braucht man aber einen inneren Abstand zu den Hühnern, viele bringen es wirklich nicht übers Herz, ihre alten Hennen zu schlachten - und das kann ich sehr gut verstehen. Ich drücke mich immer sehr lange davor.

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