Verhaltensänderung, aber kein Anhaltspunkt warum

[Suselschnus]

Hallo!
Ich brauche mal euren Rat bezüglich eines Junghahns. Er ist jetzt reichlich drei Monate alt. Vor 2 Tagen fiel mir auf, dass er sich absondert und mit eingezogenem Kopf auf einem Bein stand. Ich hab ihn länger beobachtet. Er ist phasenweise zu den anderen gegangen und hat sich auch ein wenig für Futter interessiert. Er hat etwas drin rum gepickt. Dann hat er sich wieder mit eingezogenem Kopf abseits gestellt. Das wechselte immer wieder. Mal war er dabei, aber deutlich weniger aktiv, als sonst, mal abseits. So war es dann auch gestern und auch heute Morgen das Gleiche. Er frisst kaum, zieht sich zurück. Wenn der Nachbar auf der Stange nicht passt, pickt er schon noch - er ist nicht völlig teilnahmslos. Heut Morgen hat er auf meinem Arm gesessen und in meinen Haaren gepickt. Er ist nicht blasser als sonst, die Augen sind klar, keine Verletzungen erkennbar, kein Ausfluss aus der Nase, kein Niesen, kein auffälliger Kot im Stall o.ä. Was könnte er haben? Irgendwie wirkt er auf mich unglücklich, irgendwie deprimiert. Aber das ist wahrscheinlich eine zu starke Vermenschlichung.
Habt ihr eine Idee, was sein Problem sein könnte und wie ich ihm helfen kann? Das Verhalten hat sich über die drei Tage m.E. weder verschlechtert, noch verschlimmert.

[Tibi]

Bei sowas bin ich auch immer ratlos.

Hatte vor ein paar Tagen eine Henne, die morgens noch fit war und plötzlich nicht mehr aufstand und als ich sie hochhob in meinen Armen gestorben ist. Wir haben sie angeguckt und absolut keinen Anhaltspunkt gefunden.

Vielleicht gab es Rangkämpfe und er hat seinen "Meister" gefunden und ist jetzt wirklich deprimiert.

Oder es spielen ihm seine Hormone einen Streich.

Aber wenn man äußerlich nichts sieht und der Kot auch ok ist...muss ich passen.

Ist es evtl. sehr kalt geworden? Mein Hahn verhält sich dann auch so, wenn ihm zu kalt ist. Dann steht er in der Ecke, machmal sogar mit dem Kopf zum Zaun auf einem Bein ist aufgepluster und zieht den Kopf ein.

Sogar als ich mit Blaubeeren, die er liebt, ankam hat er sich nicht wegbewegt. So alls wollte er sagen...ne, ich steh hier grad so schön, ich bewege mich nicht.

Hatte mir da auch schon mal Sorgen gemacht, aber als es wieder wärmer war, war sofort alles beim Alten.

[Dorintia]

Gibt es andere (Jung-)Hähne?
Was ist mit Gefiederwechsel?

Wenn ich raten soll: Wenn es nicht nur eine kleine Verstimmung ist, ist er krank.

Wenn du ihn aus der Spirale des Nicht-Fressens nicht rausholen kannst, wird er immer weiter abbauen und dann auch nicht mehr die Kraft haben mehr zu fressen.

[sm20]

Ich finde es erstmal nicht außergewöhnlich, daß ein Junghahn dieses Alters abseits steht. Vor allem, wenn er keine gleichaltrigen Brüder hat, mit denen er abhängen kann. Oder hat er?

Bei Krankheitsverdacht muß man auch immer das Gewicht kontrollieren, das ist aufschlußreich.

[Suselschnus]

"Ist es evtl. sehr kalt geworden? Mein Hahn verhält sich dann auch so, wenn ihm zu kalt ist. Dann steht er in der Ecke, machmal sogar mit dem Kopf zum Zaun auf einem Bein ist aufgepluster und zieht den Kopf ein. " Zitat Tibi


Das könnte es vielleicht wirklich sein, Tibi!
Wir haben ihn reingeholt und er hat sich zunehmend normaler benommen. Ich hab ihn noch mal genau angeschaut, keine Verletzungen oder Krabbeltierchen. Und dann hat er sich aufs Futter gestürzt und erst mal reichlich gefressen. Mir ist dann eingefallen, dass er sich bei dem letzten Kälteeinbruch im November/Dezember ähnlich benommen hat. Zu der Zeit haben wir ihn und seinen Bruder (beides Handaufzuchten) nachts noch reingeholt und nur stundenweise tagsüber bei den anderen gelassen.
Was hast du mit deinem Hahn gemacht? Trotzdem draußen gelassen? Ich bin gerade unsicher, ob wir ihn in den nächsten Tagen nachts reinholen sollen. Es war letzte Nacht -10 Grad und soll auch in den nächsten Tagen kalt bleiben. Aber eigentlich sollten sie das doch abkönnen oder? Er ist ein Silverrud blau Mix.

@Dorintia: Es gibt noch 3 weitere Junghähne im ähnlichen Alter. Er und sein Bruder wurden von meiner Tochter aufgezogen, die anderen beiden sind bei der Glucke aufgewachsen. Seit ca. 2 Monaten laufen sie zusammen in der Gruppe. Die anderen beiden Hähne sind schon viel reifer. Beide üben sich im Krähen und einer der beiden tritt schon sehr aktiv die Hennen. Unsere beiden Handaufgezogenen Hähne tun noch gar nicht dergleichen. Kämpfe mit den "Gluckenhähnen" gab es ganz am Anfang mal. Und auch einmal mit meinem Althahn (6 Monate alt). Ansonsten kmpfen nur die beiden "Gluckenhähne" immer mal wieder miteinander.

Wir beobachten ihn auf jeden Fall noch bis morgen drinnen. Wenn er sich weiter normal verhält und frisst, kommt er wieder zu den anderen nach draußen. Sollte ich ihn nachts weiterhin reinholen?

[Tibi]

Ich habe ihm dort wo er immer gerne steht (die anderen dann meist auch) ordentlich Rapsstreu hingekippt (zuerste eine Syrodur-Platte, aber da mochten sie nicht drauf gehen, die doof die, dabei macht die so schön warme Füße)

Sonst hab ich nichts gemacht. Das war auch in der Zeit, wo wir hier ziemlich plötzlich - 10 Grad hatten.

Ich habe auch den Stallboden gewechselt und ganz dick eingestreut. Ach und zugesehen, dass sie noch so um 15:00 Uhr energiereiches Futter bekamen und der Kropf voll war bevor sie in den Stall gegangen sind zum Schlafen.

Wenn er voll befiedert ist, sollte das kein Problem sein. Da gewöhnen die sich dran. Er muss nur ordentlich was fressen. Ich hab da vermehrt Mehlwürmer gegeben.

Also ich hab doch mehr gemacht.

[Tibi]

Ach so, ich hab mir mal Bilder von der Rasse angesehen. Die sollten eigentlich mit Kälte zurechtkommen. Evtl. den Kamm fetten wenn es sehr kalt wird. Vaseline oder sowas. Das schützt vor Erfrierungen, weil die Kämme doch empfindlicher sind.

Wenn es auch noch windig ist, dann kann man auch seitlich für etwas Windschutz sorgen. Aber mein Hahn hat sich auch schon bei ganz schlechtem, ekligen Wetter im Stall verzogen.