Wie weiter machen? Ich habe mich nach längerem Lesen gegen eine Radikallösung entschieden, weil ich nicht glaube meinen Bestand dauerhaft gegen eine Neuinfektion schützen zu können. Eine kundige Tierärztin hat mich ebenfalls dazu ermutigt. Andere Beiträge zum Züchten resistenter Tiere finde ich auf die Schnelle nicht mehr, vielleicht meldet sich hier jemand anderes?

Inwiefern verschiedene Mykoplasmen Stämme unterschiedliche Resistenzen von Seiten des Huhns erfordern, oder ob verschiedene Stämme überhaupt das Huhn gleichzeitig infizieren könnnen, ist eine spannende Frage die ich nicht beantworten kann. Neue Tiere kann man meiner Meinung nach schon in die Truppe integrieren. Dann sollte man aber genau aufpassen, ob Probleme auftauchen und Tylosin (meine Mykoplasmen sind dagegen nachweislich nicht resistent) griffbereit haben. Meine Tiere würde ich dafür nicht speziell empfehlen, ich habe ja eigentlich noch gar keine Zuchtarbeit in die Richtung gemacht.

Klar ist, dass das Züchten resistenter Hühner einerseits möglich scheint, weil es eben Unterschiede in der Anfälligkeit gibt. Auf der anderen Seite ist natürlich nicht klar, wie schnell man dabei zufriedenstellende Erfolge erreichen kann. Leider schränkt mich die Tatsache, dass die Tiere Mykoplasmen haben auch sehr ein, was die Weitergabe betrifft. Ich würde natürlich darauf hinweisen, dass bei meinen Tieren das Problem besteht. Ich kann mir kaum vorstellen, dass dann noch jemand Tiere von mir nehmen würde. Ich mache mir keine Illusionen Hähne vermitteln zu können, aber auch wenn ich Hennen über habe bleibt auch nur der Topf. Damit habe ich kein Problem, aber es ist trotzdem schade. Tatsächlich habe ich Bekannte, die gerne zwei meiner Mix Hennen nehmen würden (weil die hübsch sind, vital und gut legen), und ich muss einfach davon abraten.

Mal sehen wie sich die Situation in der Zukunft entwickelt. Wenn ich in den nächsten ein, zwei Jahren den Eindruck behalte, dass die Mykoplasmen kaum Probleme bereiten (gute Schlupfraten, vitale Kücken, keine/kaum chronisch verschnupfte Hühner) können die Hühner damit leben. Wenn es gar keine Probleme mehr geben sollte, dann würde ich sogar alle Tiere testen lassen, um heraus zu finden ob die Mykoplasmen weg sind oder nur "stumm".

Sollten dauerhaft und gehäuft akute Probleme auftreten, dann werde ich zu irgend einer Brutsaison den kompletten Bestand wechseln müssen. Dass hieße Mykoplasmenfreie Kücken woanders und ohne Kontakt aufziehen. Gleichzeitig den kompletten Bestand schlachten und den Stall/Auslauf ein paar Wochen leer lassen. Das sollten Mykoplasmen nicht überleben, die haben keine Dauerstadien außerhalb des Huhns.

Beste Grüße