Warnehof, das Detail mit dem ausgeschalteten Gen für die Immunantwort bei Hühner erklärt einiges……wusste ich nicht, Danke.
Warnehof, das Detail mit dem ausgeschalteten Gen für die Immunantwort bei Hühner erklärt einiges……wusste ich nicht, Danke.
Mal weiter mit Milchkühen und Menschen im Zusammenhang mit H5N1 HPAI.
Mittlerweile werden 32 Herden als betroffen gemeldet.
https://www.aphis.usda.gov/livestock...ions/livestock
Dazu gibt es ein aktualisiertes FAQ des USDA zu den offiziell bekannten Informationen. Hier wird auch bestätigt, dass es auf noch unbekanntem Weg zu Ausbrüchen in Geflügelhaltungen (1x Texas, 3xMichigan) gekommen ist, welche sehr nahe an betroffenen Milchviehhaltungen liegen. Es wird von Fomites wie Kleidung /Fahrzeuge ausgegangen.
https://www.aphis.usda.gov/sites/def...dairy-faqs.pdf
Laut WAHIS sind alle vier Betriebe große industrielle Legehennenhaltungen mit Beständen zwischen 1,9 und 2,5 Millionen Tieren. Erstaunlich, das dort die Biosicherheitsstandard dort so niedrig sein sollen, dass dort Kleidung als Fomites angegeben wird.
Von führenden Virologen lese ich mittlerweile Verwunderung darüber, das es bisher keine weiteren epidemiologischen und virologischen Informationen seitens des USDA gibt. Man erhofft sich kurzfristig weitere Sequenzen im GISAID. Es scheint da eine gewisse Zurückhaltung seitens des USDA zu geben, was mich irgendwie an die deutsche Informationspolitik erinnert.
Spektrum hat sich des Themas ebenfalls angenommen. Hier wird noch einmal die Frage der möglichen Verbreitung durch Ergänzungsfutter aus Hühnermist aufgegriffen. Allerdings wird auch eine Besonderheit der Milchviehhaltungen angeführt. Durch den Umgang und die Reinigung der Melkmaschinen entstehen wohl reichlich Aerosole, welche ebenfalls für eine schnelle Verbreitung (und die Infektion des Mitarbeiters) verantwortlich sein könnten. Bei einigen Herden in und außerhalb Texas ist ja auch bereits bekannt, dass hier der Tierhandel eine Rolle gespielt hat.
https://www.spektrum.de/news/uebertr...-kuehe/2213782
Auch Michelle Wille hat ihre umfangreiche Linkliste um Einträge zu den Milchviehfällen erweitert.
https://www.michellewille.com/avian-...nza-resources/
Ich habe in der Karte die bereits bekannten Milchvieh- und Geflügelfälle in den USA eingetragen. Ansonsten muß ich International noch reichlich Nachtragen.
Nach meinem Wissen, hatte die US-Milchindustrie erklärt, dass Milch aus betroffenen Milchviehhaltungen durch Pasteurisierung bedenkenlos konsumiert werden könne. Wobei dieses nicht wissenschaftlich gesichert scheint. Jedenfalls laufen wohl gerade Untersuchungen in der Richtung. Dazu gibt es aktuell eine Meldung, dass man in unpasteurisierter Milch AI-V in hoher Konzentration nachgewiesen habe. Ich vermute hier, dass es sich um Stichproben aus betroffenen Betrieben handelte und nicht um Konsummilch. Zumal die USA, ja eh ihre Probleme mit Milchprodukten aus unpasteurisierter Milch haben.
https://www.rnd.de/gesundheit/vogelg...SN63O2H2E.html
https://www.dailymail.co.uk/health/a...anization.html
Eine Mitschrift eines Webinars zeigt weitere Details zu den AI Fällen in Milchviehhaltungen.
https://tinalexander.github.io/notes...-hpai-in-dairy
Auch die WHO ist jetzt aufgewacht und ein Vertreter hat sich mit sorgenvoller Stimme zu Wort gemeldet. Allerdings ohne großartig Neues zu vermitteln. Man sorgt sich wieder um die nächste Pandemie.
Er spricht von mehreren hundert bekanntgewordenen an Erkrankten, mit hoher Mortalität. Er bezieht er sich dabei auf alle AI-V Erkrankungen bei Menschen von 2003-2024, wozu dann neben H5N1 HPAI-V der Claden 2.2.1 und 2.3.4.4.b, ja auch H5N6, H7N7, H7N9, H9N2 und H10N3 zählen. Insgesamt werden in dem Zeitraum der letzten 21 Jahre bei 889 Fällen aus 24 Ländern, 463 Verstorbene angegeben.
Offenbar hat es da einige Interpretationen seitens der Medien gegeben, was soweit geht, dass der Zeitraum auf die letzten 15 Monate definiert und alles nur der H5N1 HPAi der aktuellen Clade 2.3.44b zugerechnet wurde. Was so nicht stimmt.
https://news.un.org/en/story/2024/04/1148696
https://www.fr.de/panorama/sterblich...-93020313.html
https://www.telegraph.co.uk/global-h...cern-says-who/
Aktuell, gab es in den letzten Wochen neue Humanfallmeldungen aus Kambodscha (H5N1 Clade 2.2.1.) und Vietnam (H9N2).
Herzliche Grüße vom Warnehof
AI Karte 2023/24 https://www.google.com/maps/d/edit?mid=1B0AKmliEL-YJeoCjS7CeA06rCTReI9w&usp=sharing
Übrigens ist die Verfütterung von Kot/Mist an Tiere nicht neu ... vor rund 100 Jahren hat man dazu schon experimentiert ... besonders auch in futterknappen Zeiten ...
Viele Grüße von Mathias
So schnell kann es manchmal gehen.
Ich hatte ja in meinem gestrigen Monolog, das Zurückhalten von Informationen zu den HPAI Fällen Milchviehbeständen durch die USDA erwähnt.
Offenbar war meine Kritik jetzt der Tropfen, der das Fass zu Überlaufen gebracht hat. Nur wenige Stunden später konnte ich lesen, dass die USDA gestern 239 Sequenzen von Milchvieh, anderen Säugetieren und den im ersten Milchviehbetrieb gefundenen Vögeln in die Datenbanken übertragen hat. Soll keiner sagen, (m)eine Stimme hätte keine Wirkung
<Satire off/>
Das wird jetzt bei vielen Virologen hektische Betriebsamkeit verursachen und wir können gespannt sein, was uns die nächsten Wochen an neuer Information bringen wird.
https://www.statnews.com/2024/04/21/...by-scientists/
Weiterhin wurde ein Beitrag einer italienischen Studiengruppe zur Einschätzung der Gefahr einer neuen Pandemie unter Hinblick auf die Übertragung auf Milchvieh veröffentlicht.
https://www.sciencedirect.com/scienc...77893924000358
Herzliche Grüße vom Warnehof
AI Karte 2023/24 https://www.google.com/maps/d/edit?mid=1B0AKmliEL-YJeoCjS7CeA06rCTReI9w&usp=sharing
Neues zu den Kühen in den USA oder besser deren Milch.
Die letzten Tage gab es da schon erste Informationen, aber nun wird da langsam was spruchreif. Von den genommenen Milchproben hatte ich ja bereits berichtet. Nun ist klar, dass es Verkaufsware war, die direkt in Geschäften eingesammelt wurde. Soweit die schlechte Nachricht. Die nächste schlechte Nachricht, die FDA kam bei ihren Beprobungen auf 20 % positive Proben, wobei sie angeben, dass ihnen bewußt ist, dass man auch Proben von betroffenen Betrieben darunter hatte. Ein anderer Probennehmer (Epidemiologe der Ohio State University) hatte bei 150 im mittleren Westen genommenen Proben, 59 positive Ergebnisse.
Soweit die schlechten Nachrichten. Nun die Besseren. Es wurden nur niedrige Konzentrationen von RNA Resten gefunden, keine funktionsfähigen Viren. So der Stand aktuell.
Es gibt wohl bei einigen Milchviehhaltern Widerstände gegen die Anordnung, dass Milch von AI erkrankten Kühen zu entsorgen ist. Teilweise gab es wohl auch die Verweigerung von Probennahmen durch die FDA. Man scheint daran zu arbeiten. Wenig überraschend, da hier viel Geld im Spiel ist.
Die FDA ist noch mit dem Eier bebrüten beschäftigt, um zu sehen, ob nicht doch funktionsfähiges AI-V vorhanden ist, hier soll es die nächsten Tage Ergebnisse geben.
Offiziell sind aktuell 33 Herden positiv festgestellt. Die Ergebnisse zeigen aber, das AI in Milchviehherden deutlich weiter verbreitet ist, als bisher vermutet. Möglicherweise asymptomatisch, da ja mittlerweile bekannt ist, dass die Milch von symptomatisch erkrankten Kühen ihre Struktur deutlich verändert und die QS doch hoffentlich den Vertrieb solcher Milch verhindert.
https://www.statnews.com/2024/04/25/...ly-widespread/
https://www.statnews.com/2024/04/24/...y-cow-testing/
Wie geschrieben,. Haben die veröffentlichten Sequenzen, bei einigen Fachleuten für viel Arbeit in der Einordnung gesorgt. Die Ergebnisse zeigen zur Zeit einen starken Hinweis darauf, dass sich AI-V ausgehend von dem ersten Milchviehfall in Texas von Herde zu Herde ausgebreitet hat. Demnach Handel oder Fomites über Personen oder Fahrzeuge. Allerdings gibt es sehr sehr wenige Fallwildfunde die gemeldet oder gar näher untersucht wurden. Daher könnte hier bei weiterer Untersuchung noch ein anderes Bild entstehen. Auch sieht man eine höhere Anzahl an positiv beprobten Katzen im Baum.
Was aber auffällig ist, ist der Humanfall, dieser passt von der Genetik her nicht in die Milchviehfälle. Demnach hat sich der Mitarbeiter andersweitig angesteckt und wurde nur aufgrund seines Arbeitsplatzes und seiner Symptomatik auf AI untersucht und positiv getestet.
https://nextstrain.org/avian-flu/h5n1/ha/2y?c=host
Es wird also nicht langweilig.
Herzliche Grüße vom Warnehof
AI Karte 2023/24 https://www.google.com/maps/d/edit?mid=1B0AKmliEL-YJeoCjS7CeA06rCTReI9w&usp=sharing
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