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Thema: Offenstall für unsere Breitengrade

  1. #11
    Kükendompteuse Avatar von mistkratzerli
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    Zitat Zitat von Landluft82 Beitrag anzeigen
    Hallo zusammen,

    ich frage mich, ob man in unseren Breitengraden (wo es im Winter ja durchaus mal bis - 15 Grad kalt wird) auch Hühner in Offenställen halten kann?
    Hat jemand einen Offenstall? Welche Rassen würden sich hierzu eignen?

    Ich konnte hierzu in der Suchfunktion nichts finden.

    VG
    Sascha
    Ich wohne im Schwarzwald, 1000m ü. M., Temperaturen sinken schon mal unter -20. Seit Jahren habe ich einen Offenstall mit angebauter grosser Voliere und möchte nie wieder etwas anderes. Meine Hühner sind nie erkältet oder haben sonstige Wehwechen, sie sind dadurch wohl sehr robust. Ich halte grosse Brahma und diverse Einzeltiere anderer Rassen und brüte jährlich Küken aus. Meine älteste Henne ist eine Altsteirer, die ist 6,5 Jahre alt. Dann folgt eine 6-jährige Bresse-Henne, 5,5 Jahre alte grosse Seidenhühner, etwas jüngere Brahma, Araucana, Sumatra, Yokohama, Mixe... Ich denke, es spielt keine grosse Rolle, welche Rasse man hält. Hühner sind eigentlich von Natur aus robuste Tiere und können sehr gut mit Kälte umgehen. Mit Hitze allerdings weniger, die vertragen sie sehr schlecht.

    So ein Offenstall ist einfach auch sehr praktisch zu pflegen. Ich habe Deep Litter drin und habe mit Misten eigentlich nichts zu tun. Ausser die Legenester. Tränken und Futterspender sind in der Voliere. Alles mit reichlich Platz und guter Begehbarkeit. Wichtig ist, dass der Stall trocken und zugfrei ist. Also ich kann es nur empfehlen.
    Herzliche Grüsse aus dem Südschwarzwald! https://www.schwarzwaldhuhn.de Ich halte vor allem große Brahma, daneben wuseln noch diverse Hennen anderer Großrassen herum.

  2. #12
    Avatar von hirsch
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    Zitat Zitat von Landluft82 Beitrag anzeigen
    Hallo zusammen, ich frage mich, ob man in unseren Breitengraden (wo es im Winter ja durchaus mal bis - 15 Grad kalt wird) auch Hühner in Offenställen halten kann?
    Es halten einige Hühner in Offenställen, ob das in unseren Breitengraden mit möglichen extremen Minusgraden den Hühnern gefällt, wage ich zu bezweifeln. Nur weil sie dieses Martyrium dem sie ausgesetzt werden überleben, heißt das nicht, dass sie nicht Leiden und mit möglichen Erfrierungen an Kamm und Kehllappen kämpfen müssen.

    Deshalb setze ich bei meiner Hühnerhaltung auf einen gut gedämmten Stall, in dem die Temperaturen über Nacht eigentlich immer im Plus sind. Auch bei mir hatte bisher alle Hühnern noch nie eine Erkältung und ich bin mir darüberhinaus sicher, es geht ihnen gut.
    Gruss Rainer
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    "Das Glück unserer Hühner hängt vom Mensch ab der darüber bestimmt"

  3. #13
    OCD huhnifiziert Avatar von Libellenhain
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    Ich bin mir nicht so sicher, ob meine Hühner es gerade toll finden: hier waren heute tagsüber ca. -8 Grad und besonders die Araucana-Henne machte einen ziemlich unglücklichen Eindruck.

    Sie haben quasi einen Offenstall, da ich einen Cube mit angeschlossener Voliere habe und die Hühner leider noch nicht in den etwas wärmeren Holzstall gehen wollen... Windgeschützt ist es zwar durch Folien und Planen, aber es kommt kaum Sonne hin wegen dem niedrigen Stand der Sonne
    Haupstadthuhn wird immer mehr zum Landei
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  4. #14
    Avatar von Gecko
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    Zitat Zitat von hirsch Beitrag anzeigen
    Es halten einige Hühner in Offenställen, ob das in unseren Breitengraden mit möglichen extremen Minusgraden den Hühnern gefällt, wage ich zu bezweifeln. Nur weil sie dieses Martyrium dem sie ausgesetzt werden überleben, heißt das nicht, dass sie nicht Leiden und mit möglichen Erfrierungen an Kamm und Kehllappen kämpfen müssen.
    Deshalb setze ich bei meiner Hühnerhaltung auf einen gut gedämmten Stall, in dem die Temperaturen über Nacht eigentlich immer im Plus sind. Auch bei mir hatte bisher alle Hühnern noch nie eine Erkältung und ich bin mir darüberhinaus sicher, es geht ihnen gut.
    Einerseits bin ich beeindruckt davon, was hier über Offenställe geschrieben wird und wie gut das klappt. Es beruhigt mich etwas, sonst hätte ich wahrscheinlich angefangen, in unseren Stall doch noch eine Heizung einzubauen oder die uralte Rotlichtlampe unseres Vorgängers rauszukramen.
    Andererseits sehe ich durchaus, dass unsere Hühner wenig Spass an den Temperaturen haben, gehen sehr ungern raus, sitzen plötzlich auch tagsüber innen auf den Stangen (oben wahrscheinlich wärmer, weil unten kalte Luft durch die Klappe reinfließt). Selbst wenn die Sonne scheint sind sie lieber hinter dem Fenster als davor draußen. (Und ja, die Woche mit >35 Grad im Juli fanden sie auch doof).

    Frage zu Deinem Stall: Wie hältst Du den frostfrei bei solchen Nachttemperaturen?
    Unserer mit 4 qm ist doppelwandig (aber ohne Isolierfüllung) aus dicken Brettern (2,5 cm) mit 8 cm Luft dazwischen und zugdicht, nur die Tür ist nicht doppelt. Auch die zwei Fenster sind mit Doppelglas. Ein Tränkenheizer ist an. Zudem fülle ich abends im Vorraum einen (verdeckelten) Eimer mit heißem Wasser als Puffer. Trotzdem morgens -4 Grad im Stall und Eisschicht im Eimer. Deine 9 Tiere heizen mit der Körperwärme ja wohl auch nicht mehr als unsere 7 Tiere.

    Nach all den milden Wintern mit einigen wenigen Frosttagen insgesamt plötzlich ausgerechnet im ersten Hühnerwinter eine Woche mit -8 nachts und Dauerfrost tags noch vor Weihnachten.... Sowas gabs hier lange nicht.
    1,6 Vorwerk

  5. #15
    Avatar von hirsch
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    Zitat Zitat von Gecko Beitrag anzeigen
    Frage zu Deinem Stall: Wie hältst Du den frostfrei bei solchen Nachttemperaturen? .....Deine 9 Tiere heizen mit der Körperwärme ja wohl auch nicht mehr als unsere 7 Tiere.
    Da täuschst Du Dich, jedes Huhn mehr macht etwas aus.

    Bei Minusgraden kontrolliere ich mittels Funkthermometer die Temperatur im Schlafstall mehrmals Abends und auch mal über Nacht. Heute Morgen z.B. um 6:00 Uhr hatten wir eine Außentemperatur von -6 Grad und im Stall zur gleichen Zeit +3 Grad.

    Es hängt vermutlich mit der genauen Bauweise vom Stall, sonstigen Maßnahmen und der Anzahl der Hühner im Verhältnis zum Innenstall-Volumen zusammen.

    Bauweise:
    - Der Aufbau bei mir von den Stallwänden, dem Dach und dem Boden von außen nach innen.
    19 mm Fichten Nut- u. Federbretter (Dach noch eine EPDM-Folie).
    60 mm Styropor
    12 mm OSB-Platten
    (der Boden ist nur mit 40 mm Styropor gedämmt, hat aber dafür im inneren noch Hanfeinstreu mit 50 - 60 mm Höhe)

    Sonstige Maßnahmen:
    - Vor die große Einfachglasscheibe kommt Nachts eine 30 mm Styrodur-Platte daran, die mit Hilfe eines Spanngummis gehalten wird.
    - Bei höheren Minusgraden habe ich nur eine Lüftungsklappe, etwa zwei Fingerbreit, geöffnet.
    - Im Stall gibt es nur einen kleinen Wandnapf mit Körnerfutter.
    - Bei vorhergesagten zweistelligen Minusgraden, erhöhe ich schon mal mittels einem Heizlüfter die Innenraumtemperatur, kurzfristig bevor die Hühner in den Stall gehen, in einen mittleren einstelligen Bereich (Dauer ca. 10 Min.). War jedoch in diesem Winter bisher noch nicht nötig.

    Verhältnis Hühner zum Innenstall-Volumen:
    - 3,4 Kubikmeter Innenstallvolumen incl. Legenester für 9 Hühner.
    Gruss Rainer
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    "Das Glück unserer Hühner hängt vom Mensch ab der darüber bestimmt"

  6. #16
    Moderator Avatar von sil
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    Meine Offenstallhühner gehen auch nicht gerne raus in den Schnee, das hindert sie aber nicht daran, im Stall mobil und agil unterwegs zu sein. Die dennoch deutlich geringere Aktivität gegenüber warmen Sonnentagen schiebe ich auch ein bißchen auf die zunehmende Langeweile. Irgendwann ist halt auch der letzte Strohhalm zum 1000sten Mal umgedreht, Insekten gibts keine zu jagen, nach Würmern scharren geht auch nicht, Badekuhlen graben erübrigt sich auch, weil das Staubbad schon fertig hergerichtet ist. Sobald die erste es vormacht, wandern sie fast alle in den Pferdeauslauf und sind dann dort zugange. sicher, sie suchen die Wärme indem sie sich in Windgeschützten Ecken sonnen, und kalte Füße scheinen sie tatsächlich nicht zu mögen. Nachts sitzen sie enger aneinander gekuschelt, aber nicht aufgeplustert oder leidend wirkend auf den Stangen. Wenn ich mit einem Finger unter die Federn bohre ist es da warm. Wirklich zu frieren oder durch die Kälte deutlich eingeschränkt sind fast nur die im Spätsommer übernommenen, ausgestallten Hybriden, und zwar diejenigen, die ich sowieso im Verdacht habe, gesundheitlich nicht ganz fit zu sein. Die werden hier aber onehin nicht alt werden. Bis dahin sitzen sie in einem Extraabteil des Stalles mit der Möglichkeit, sich unter einer Wärmelampe aufzuhalten. Das nutzen zwei davon sehr intensiv, die anderen nur wenig.
    "alles zuwider dem Menschen. auf den Äckern wächst das Gras und auf den Wiesen steht nichts." (sagte ein alter Bauer mal)

  7. #17
    Avatar von 2Rosen
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    Zitat Zitat von hirsch Beitrag anzeigen
    Es halten einige Hühner in Offenställen, ob das in unseren Breitengraden mit möglichen extremen Minusgraden den Hühnern gefällt, wage ich zu bezweifeln. Nur weil sie dieses Martyrium dem sie ausgesetzt werden überleben, heißt das nicht, dass sie nicht Leiden und mit möglichen Erfrierungen an Kamm und Kehllappen kämpfen müssen.

    Deshalb setze ich bei meiner Hühnerhaltung auf einen gut gedämmten Stall, in dem die Temperaturen über Nacht eigentlich immer im Plus sind. Auch bei mir hatte bisher alle Hühnern noch nie eine Erkältung und ich bin mir darüberhinaus sicher, es geht ihnen gut.

    Volle Zustimmung, hier ebenso!

    Hier tut ein kleiner elektr. Heizer (nicht direkt an den Tieren sondern im Vorraumbereich) an einem Steckdosenthermostat mit Fühler, der an der Decke über den Tieren misst, beste Dienste.
    Temp. pendelt zw. +3° und +1,5° (dann springt Heizer an)
    Immer knapp im Plusbereich im Stall, Wasser friert nicht ein und gerade die Älteren danken es.

  8. #18
    Avatar von Blindenhuhn
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    Hier auch! Im Vorraum des Wachtelstalls habe ich einen kleinen Heizlüfter mit Frostwächter und im Hühnerstall über einen Teil der Hühnerstange einen Dunkelstrahler. Die beiden Geräte halten mir die Ställe gerade so frostfrei, die Temperaturen pendeln zwischen + 0,5 und + 4,5 °.
    Das Problem dieser Welt ist, dass die intelligenten Menschen so voller Selbstzweifel und die Dummen so voller Selbstvertrauen sind.
    Charles Bukowski

  9. #19
    Avatar von Quarkkuchen
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    Zitat Zitat von hirsch Beitrag anzeigen
    Verhältnis Hühner zum Innenstall-Volumen:
    - 3,4 Kubikmeter Innenstallvolumen incl. Legenester für 9 Hühner.
    Wichtiger Punkt. Unser hanfgedämmtes Hühnerhaus (gebaut wie ein Holzständer-Wohnhaus) mit Doppelfenstern bleibt bei diesem Dauerfrost (letzte Nacht -12°C) mit 10 großen Hühnern leider nicht frostfrei. Das Innenvolumen beträgt knapp 15 Kubikmeter. Gelüftet werden muß ja auch noch, und tagsüber ist die Tür zur Voliere hin offen.
    Daß es sich aber fast hermetisch schließen läßt, hat aber etwa in der Neujahrsnacht auch Vorteile. Da sorgen die Raumhöhe und das Luftvolumen doch dafür, daß es nicht innerhalb einer Nacht anfängt, zu müffeln (wir sammeln die Kaka allerdings auch täglich raus). Die meiste Zeit des Jahres ist die Seite zur Voliere hin jedoch praktisch komplett offen, was den Hühnern, so mein Eindruck gut bekommt (z.B. kein Herumschnupfen bei den Lachsen). Im Moment tun sie mir aber einfach nur leid, es ist ja tagsüber auch kein Zuckerschlecken.

    Hier gab es früher schon mal Überlegungen zum "Heizwert" von Hühnern und den nötigen Besatz für frostfreie Ställe: https://www.huehner-info.de/forum/sh...einen-Heizwert

    https://www.huehner-info.de/forum/sh...ll=1#post26353

  10. #20
    Avatar von Gecko
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    Danke, Hirsch, für die ausführliche Antwort.
    Und auch die anderen für die Einschätzungen. Macht mir jetzt aber wieder ein schlechtes Gewissen, dass unsere nachts Minusgrade haben... Umgekehrt heißt es ja, dass feucht das Schlimmste und große Temperaturunterscheide innen-außen das Zweitschlimmste sind.
    Na ja, ein Huhn im Plustermodus dürfte weniger als 10 Watt verlieren, die 20 Watt machen sicher nicht den Unterschied. Ein Stall mit 50 Hühner, das ist was anderes.
    Aber, unser Stall ist etwas größer, hat drei große Fenster (vielleicht sollte ich da auch mal was vorbauen in kalten Nächten), einen Spitzgiebel in den die Wärme steigt, und vor allem ja keine Dämmung zwischen den Wänden. Das hatte ich extra gelassen, damit sich da nichts einnistet, von Maus bis Milbe, da ich zuvor gelesen hatte, dass Hühnerställe eigentlcih gar nicht gedämmt werden müssen, und im Hinblick auf unsere sonst ja sehr milden Winter. Und wir haben eine Beton-Bodenplatte, da ist nichts gedämmt und die ersten Tage hat die wahrscheinlich von unten gepuffert, ist jetzt aber natürlcih nach einer Woche auch kalt. Aber dick Streu drauf.
    Die Legenester sind offen, da war aber seit Oktober kein Huhn drin, interessiert sie null.
    Lüftung ist derzeit nachts fast zu, es müffelt aber auch nichts, der Stall ist abends sauber und der Kot friert auf dem Kotbrett...
    1,6 Vorwerk

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