Seite 2 von 6 ErsteErste 123456 LetzteLetzte
Ergebnis 11 bis 20 von 52

Thema: Rat bei Fütterungsfragen

  1. #11
    Avatar von Wilde Hummel
    Registriert seit
    01.02.2021
    PLZ
    22
    Beiträge
    2.563
    Themenstarter
    Zitat Zitat von nero2010 Beitrag anzeigen
    Ein Bekannter von mir hatte Orpis, sogar gezüchtet bis er Allergie bekam und aufhören musste. Der hat Alfana gefüttert, die HZ Schiene. Ich habe es auch gefüttert und war seehr zufrieden damit
    Ja, Orpizüchter füttern meist "Alfana Hz 2 Orpington", das für Orpis entwickelt wurde und mit Fischmehl ist. Ich hatte auch schon darüber nachgedacht, aber ein paar Sachen haben mich zögern lassen. Es enthält nur 1,2% Ca. Der Getreideanteil besteht ausschließlich aus Schwarzhafer - Hafer pur ohne andere Getreidekomponenten soll wegen der Betaglucane ja nicht gut für Hühner sein (vielleicht ist das bei Schwarzhafer anders?). Und es enthält Milchpulver, Hühner sollen ja Milchzucker nicht gut verdauen können. Aber deine Seidis scheinen ja gut damit zurechtgekommen zu sein.

    Zitat Zitat von wolfswinkel7 Beitrag anzeigen
    Blindenhuhn hat auch mal Calcium-Tabletten mit Vitamin D empfohlen, gibt's bei DM.
    Als ich meine Hybrid noch hatte, hat die eine auch solche Eier gelegt, hab ihr dann jeden zweiten bis dritten Tag eine Tablette schnabulös verabreicht und die Eier wurden wieder glatter, nach der dritten Gabe waren sie wieder perfekt.
    Gibst du auch Bierhefe ins Weichfutter? Soll auch gut fürs Gefieder sein.
    Im letzten Winter hat Kiwi mal massiv Windeier gelegt. Sie ist ein Ayam-cemani-Mix und hat einen dunkler pigmentierten Kamm, konnte im Winter wohl nicht genug Vit. D bilden. Damals haben sie Alleinfutterpellets bekommen und noch kein ACDE ins Trinkwasser. Damals habe ich ihr die Calcium dura/Vit. K Tabletten von DM gegeben, das hat natürlich sofort geholfen. Es ist eine gute Idee, mal auszuprobieren, ob ihre Eierschalen jetzt dadurch glatt würden (auch zum Erkenntnisgewinn).
    Möglicherweise sind die Ergänzerpellets, die sie aktuell bekommen, auch schon etwas zu alt. Ich weiß nicht, ob sich Vit. D dann zersetzt?
    Ja, Bierhefe bekommen sie jd. 2. Tag ein wenig ins Weichfutter.

    Zitat Zitat von Mate Kroate Beitrag anzeigen
    Dein Problem mit den Eierschalen hatten unsere Lohmann auch. Der Bedarf an Eierschalen war so groß das wir Mineralzusatz besorgt haben, da uns die Eierschalen ausgegangen sind. Der hat aber erst geholfen als wir wieder Eierschalen zufüttern konnten. Eierschalen werden nach Bedarf gefressen, heißt die Damen wissen wieviel sie brauchen. In der Hand zerkleinert fressen unsere sie am liebsten, zu fein bleibt liegen.
    Hier wandern auch alle Eierschalen umgehend in der Hand zerkleinert zu den Hühnern nach draußen und werden dort von Kiwi allein sofort aufgefressen. Einen Vorrat können wir daher gar nicht anlegen.

    Zitat Zitat von Lotta Beitrag anzeigen
    Sie bekommen schon Kalkgrit, in einer Schale gemischt mit Muschelgrit, Kiwi frisst täglich davon. Wenn ich es so recht bedenke: Sie frisst täglich Eierschalen und zwei Sorten Grit, vermutlich ist da nicht die Zufuhr das Problem, sondern doch das Vit. D/K.

    Zitat Zitat von sil Beitrag anzeigen
    Ich kann bei meiner Mixtruppe seit Jahren die Erfahrung machen, daß (tierisches?) Eiweiß die Legeleistung extrem puscht. mir erscheint die ganze Ration rein aus dem Bauchgefühl heraus extrem Eiweislastig für "Normalleger". Möglicherweise meinst Du es zu gut?
    Grünzeug gibts, was sie sich selbst draußen zupfen, im Winter bei geschlossener Schneedecke mal einen Salat oder einen Kohlkopf. Lieber biete ich Obst (Äpfel, Birnen, Bananen) an oder Tomaten, Paprika, auch mal einen Kürbis.
    Extrem Gras fressende Hühner kenne ich nicht, vielleicht ist es bei Deinen ein Versuch, die mir sehr gehaltvoll vorkommende Fütterung irgendwie auszugleichen??
    Zitat Zitat von Silmarien Beitrag anzeigen
    Setze alles auf null, nimm ein Alleinfutter mit guten Werten, bei dem du ein gutes Gefühl hast. Dann gib nur noch das zur freien Verfügung. Nichts, wirklich nichts anderes dazu. Außer das, was sie selber finden. Für, sagen wir mal, zwei bis drei Wochen. Und dann schaue, wie es ihnen damit geht.
    Das sind sinnvolle Überlegungen. Ich hatte mich ja auch gefragt, ob es besser wäre, Kiwi durch geringere Eiweißzufuhr zu einer Legepause zu bewegen. Es macht mir ja auch Sorgen, dass sie die ganze Zeit so extrem legt. Aber als ich das Weichfutter weggelassen hatte und Kiwi zwei Tage später das sehr raue Ei gelegt hat, hat sie dieses nachts auf dem Kotbrett verloren, und ich bekam Angst, dass es nun mit den Windeiern bei ihr wieder losgeht. Sie war auch nie ein "Normalleger", sie hat von Legebeginn an täglich gelegt, als die Hühner noch ein normales Alleinfutter bekommen haben.
    Dennoch finde ich es eine gute Idee, aktuell erneut auszuprobieren, was eigentlich passiert, wenn ich nur noch ein Alleinfutter gebe. Es kann sein, dass sie versuchen, durch Gras fressen den Eiweißanteil der Nahrung zu senken. Das müsste man tatsächlich ausprobieren.
    Außer Rasengras bietet mein Garten allerdings kein Grünzeug, es ist keine artenreiche Wiese. Wenn ich außer dem Alleinfutter kein Grünzeug anbiete, müssten sie alle Vitamine aus dem Futter beziehen (wenn es auch kein ACDE gibt). Ein bisschen zögere ich, weil mir der Orpi-SV-Berater eingeschärft hat, Orpis brauchten Gemüse/Grünfutter und tierisches Eiweiß. Wobei man mit Gemüsegaben, seien sie noch so klein, natürlich das Alleinfutter schon wieder durcheinanderbringt.
    0, 2 gr. Orpingtons, 0, 1 Mixe

  2. #12
    Moderator Avatar von sil
    Registriert seit
    27.12.2007
    PLZ
    94
    Land
    Bayern
    Beiträge
    11.099
    Zitat Zitat von Wilde Hummel Beitrag anzeigen
    Ein bisschen zögere ich, weil mir der Orpi-SV-Berater eingeschärft hat, Orpis brauchten Gemüse/Grünfutter und tierisches Eiweiß. Wobei man mit Gemüsegaben, seien sie noch so klein, natürlich das Alleinfutter schon wieder durcheinanderbringt.
    Der Mann hat sicher recht, aber die Frage ist halt, von welchen Mengen da geredet wurde. Außerdem ist nicht eine Haltung wie die andere, und was bei einer vielleicht sowieso im Angebot wäre, weil's der Auslauf oder die Futtermischung schon hergibt, kann bei einem anderen absolut Mangelware sein.
    Ich denke, mal probeweise das Angebot für etwa zwei Wochen, wie vorgeschlagen, zurückzufahren, bringt die Orpis nicht sofort in ein Riesenfutterdefizit. Ich bin auch davon überzeugt, daß Rations- und Futterwertberechnungen nicht als Religionsgebote verstanden werden sollten. Da wird mit Bedarfswerten gerechnet, die ja immer nur den Durchschnittswert von wievielen (?) Individuen darstellen, und soweit ich weiß, sind diese Durchschnittswerte nicht an Rassehühnern oder irgendwelchen Mixen erhoben worden, sondern an den ja extrem uniformen und sehr reguliert gehaltenen Linien der Hybridzüchter.
    Ich zumindest traue meinen Hühnern zu, daß sie, sofern das Angebot vorhanden ist, ihren Bedarf erkennen und auch entsprechend regulierend sich mit allem nötigen versorgen können. Von einer "zwangsweisen" Zuführung bestimmter Komponenten durch das Untermischen in besonders schmackhafte Weichfuttermischungen halte ich eigentlich nichts. Das ist aber meine absolut persönliche Einstellung.

    Übrigens habe ich gute Erfahrungen damit gemacht, ausgestallte Hybriden durch den schrittweisen Entzug von Legemehl in eine Legepause zu schicken. Eine Körnermischung satt, Freilauf und viel Grünzeug/Obst/Gemüse steht aber immer zur Verfügung.
    "alles zuwider dem Menschen. auf den Äckern wächst das Gras und auf den Wiesen steht nichts." (sagte ein alter Bauer mal)

  3. #13

    Registriert seit
    27.08.2022
    PLZ
    93...
    Land
    Bayern
    Beiträge
    99
    Zitat Zitat von Silmarien Beitrag anzeigen
    Du machst dir viele Gedanken zum Thema Ernährung, und vom Eindruck her bekommen die Chicks auch viel im Sinne von viele Komponenten. Ich würde das Gegenteil ausprobieren. Setze alles auf null, nimm ein Alleinfutter mit guten Werten, bei dem du ein gutes Gefühl hast. Dann gib nur noch das zur freien Verfügung. Nichts, wirklich nichts anderes dazu. Außer das, was sie selber finden. Für, sagen wir mal, zwei bis drei Wochen. Und dann schaue, wie es ihnen damit geht.
    Ich würde mich da auch Silmarien anschließen.

    Ich habe z.B. die Legepellets von Meika und Kaisermühle probiert, die von der Kaisermühle fressen sie deutlich lieber.
    Und noch lieber nehmen sie von Kaisermühle das Zweinutzungshuhnmehl und/oder das Legehennenmehl.
    Also bekommen sie jetzt Pellets und Mehl als Grundration von Kaisermühle.
    Alles was sich die Tiere draußen suchen, fressen sie meines Erachtens zusätzlich z.B. Gras, Gemüseabfälle, manchmal gekochte Kartoffeln.
    Aber erst mal muss der Kropf mit Futtermischung voll sein.
    Zusatzfutter gibt es immer erst Nachmittags, um die Gesamtration nicht zu verdünnen.

    Die Futtermittelhersteller für die Legehennenhaltung machen sich doch sicher reichlich Gedanken, ein vollwertiges Futter mit möglichst optimaler Zusammensetzung anzubieten. Stehen ja in Konkurrenz zueinander. Und wenn da einer der Hersteller ein Futter hätte wo in der gewerblichen Tierhaltung am Ende ein paar Eier mehr raus kämen oder weniger Tierverluste.... der andere würde nix mehr verkaufen.


    mit so Sonderfutter für irgendeine Rasse wäre ich skeptisch.
    Das scheint mir irgendwie so zu sein wie mit der Tomatenerde, Kräutererde, Hochbeeterde, Geranienerde..... Das ist immer fast das gleiche und manchmal muss da einfach eine Komponete verarbeitet werden damit sie weg ist.
    Die packt man dann in ein Sonderprodukt, schönes Bild drauf und schon kann man das verkaufen.
    Der Schwarzhafer muss wohl irgendwo hin...

    ps: ich hätte noch 5Tonnen Biohafer zu verkaufen


    Auch mein Rat:
    nimm ein fertiges Vollfutter und das für eine Zeit. Zusätzlich Gritt und Kalk/Eierschalen zur freien Verfügung. Das kann nicht falsch sein.

  4. #14
    Moderator Avatar von sil
    Registriert seit
    27.12.2007
    PLZ
    94
    Land
    Bayern
    Beiträge
    11.099
    Noch vergessen - ist aber auch nur frei in den Raum gedacht - wenn deine Kiwi "von Haus aus", also genetisch bedingt, eine hohe Legeleistung mitbringt, dann wird das durch viel Eiweiß noch zusätzlich gepuscht. Damit steigt natürlich auch der Bedarf an u.a. Kalzium und anderen Komponenten. Es gibt Untersuchungen, nachdem z.B. Legehybriden zum ende der Legeperiode gar nicht soviel Futter, egal wie hochkonzentriert und angereichert, aufnehmen können wie sie zur Eiproduktion brauchen, Sie sind gezwungen, ihre Körperreserven anzugreifen, während Genetik und Futterzusammensetzung sie weiterhin zum Eierlegen "zwingen".
    Raue oder unregelmäßige Schalen oder Windeier haben eine andere Ursache als Eiweißmangel.
    "alles zuwider dem Menschen. auf den Äckern wächst das Gras und auf den Wiesen steht nichts." (sagte ein alter Bauer mal)

  5. #15

    Registriert seit
    09.06.2020
    Ort
    Dalmatien
    Land
    Kroatien
    Beiträge
    1.577
    So wie es aussieht ist Kiwi dein Problemkind. Sie hat einen anderen Bedarf als die anderen beiden. Daran sieht man das du nicht alle Hühner gleich füttern kannst. Wenn sie sich so mit Kalk vollpumpt wird ihr das wohl auch fehlen. Sammel in der Familie, Nachbarschaft, Arbeitskollegen, Freunden.... Eierschalen. Der Gritt wird teilweise auch als Ersatz für Magensteine aufgenommen, wodurch auch zu viel Kalk aufgenommen werden kann. Gib ein vernünftiges Legemehl und gebe dann langsam wieder ein paar Leckerchen. Achte auf die Veränderungen und ziehe daraus deine Schlüsse. Unsere Erfahrung ist das manchmal weniger mehr ist. Auch bei einem Futterwechsel lassen wir am Anfang alle Leckerchen weg.
    Gruß Mate und die beste Ehefrau der Galaxis

  6. #16
    Avatar von Wilde Hummel
    Registriert seit
    01.02.2021
    PLZ
    22
    Beiträge
    2.563
    Themenstarter
    Zitat Zitat von sil Beitrag anzeigen
    Übrigens habe ich gute Erfahrungen damit gemacht, ausgestallte Hybriden durch den schrittweisen Entzug von Legemehl in eine Legepause zu schicken. Eine Körnermischung satt, Freilauf und viel Grünzeug/Obst/Gemüse steht aber immer zur Verfügung.
    Das ist ja ein guter Hinweis! Ich hätte mich das sonst nicht getraut, weil ich befürchtet habe, dass es Kiwis Körperreserven angreift, wenn sie nicht gut genug versorgt ist.

    Zitat Zitat von sil Beitrag anzeigen
    Es gibt Untersuchungen, nachdem z.B. Legehybriden zum ende der Legeperiode gar nicht soviel Futter, egal wie hochkonzentriert und angereichert, aufnehmen können wie sie zur Eiproduktion brauchen, Sie sind gezwungen, ihre Körperreserven anzugreifen, während Genetik und Futterzusammensetzung sie weiterhin zum Eierlegen "zwingen".
    Es ist interessant, dass es offenbar nicht die Genetik allein ist, sondern das Zusammenwirken aus Genetik und Futterzusammensetzung, das das Legen erzwingt.
    Ich bin sehr froh, euren Rat eingeholt zu haben! Denn so etwas z.B. wusste ich einfach nicht. Außerdem denke ich klarer, wenn ich die Fragen mal in Worte fasse, als wenn sie nur immer so in meinem Kopf herumgeistern.

    Zitat Zitat von MichiGockel Beitrag anzeigen
    Ich habe z.B. die Legepellets von Meika und Kaisermühle probiert, die von der Kaisermühle fressen sie deutlich lieber. Und noch lieber nehmen sie von Kaisermühle das Zweinutzungshuhnmehl und/oder das Legehennenmehl.
    Ich hatte auch erst die Pellets von Meika, die mochten sie auch nicht so gerne, und sie sind immer zu Staub zerbröselt. Die Kaisermühlepellets mögen sie sehr gern, aber die gibt es leider nur als eiweißreichen Ergänzer. Legemehl wurde bisher von meinen Hühnern extrem selektiert, wenn im Ring des Futterautomaten dann nur noch die feinen Bestandteile übrig sind, hungern sie lieber tagelang als sie zu fressen. Daher werde ich mich mal nach guten Alleinfutterpellets umschauen. Vielleicht kann man davon ja nachmittags auch ein paar ausstreuen, damit die Orpis im Schwung kommen.

    Denkt ihr denn, dass ACDE oder Vit. D-Gaben bei einem Alleinfutterexperiment nicht nötig sind, auch in Hinblick auf Kiwis stärker pigmentierten Kamm?
    0, 2 gr. Orpingtons, 0, 1 Mixe

  7. #17
    Avatar von nero2010
    Registriert seit
    21.02.2014
    Beiträge
    6.183
    Ich habe ab Legealter das Elterntierfutter von Alfana gefüttert und zwar das ganze Jahr, nicht nur wegen BE sammeln.
    Den Zwergen und den Großrassen.
    Ich würde dir auch empfehlen ein gutes Alleinfutter zu geben und abwarten was passiert.
    Dieses "Nebenbei " füttern habe ich ausser in der Mauserzeit so gut wie ganz eingestellt weil eben dadurch das Alleinfutter zu sehr verdünnt wird. Fressen ja schon nebenbei im Auslauf.
    Geändert von nero2010 (07.12.2022 um 19:48 Uhr)

  8. #18
    Avatar von Quarkkuchen
    Registriert seit
    01.01.2022
    Beiträge
    691
    Zitat Zitat von Wilde Hummel Beitrag anzeigen
    Denkt ihr denn, dass ACDE oder Vit. D-Gaben bei einem Alleinfutterexperiment nicht nötig sind, auch in Hinblick auf Kiwis stärker pigmentierten Kamm?
    Soweit ich weiß war/ist bei Alleinfuttermitteln für die Langzeitverabreichung an Legehennen der Vitamin A Gehalt auf einen Höchstwert von 10000 IE begrenzt. Außerdem ist (per Definition) ein Alleinfuttermittel außreichend mit Vitaminen und Spurenelementen ausgestattet, incl. Sicherheitszuschlägen (bei Vitaminen bis 200%).
    Die Alfana HZ für Orpington sind danach auch "Ergänzungsfuttermittel" (mit außergewöhnlich hohem Vitamin A-Gehalt), ich füttere das I (Startina 2mm Pellets) gelegentlich mal in kleinen Mengen zu.
    Das Grasfressen kann auch (so wie gelegentliches Aufpicken von auf dem Boden gefundenen Federn) einfach nur dem Bedürfnis nach "Rohfaser" dienen. Solch Selbstgefundenes im Auslauf ist in der Alleinfutterkonzeption prinzipiell berücksichtigt, und auch eine kleine Körnergabe (etwa abends) ist möglich - im Ökolandbau wie bei Demeter z.B. mit 15g pro Henne am Tag sogar vorgeschrieben. Deine Hennen müßten also trotzdem nicht für immer Ade zu allen Genüssen sagen (sich selbst sollte man allerdings regelmäßig disziplinieren).

  9. #19
    Avatar von Wilde Hummel
    Registriert seit
    01.02.2021
    PLZ
    22
    Beiträge
    2.563
    Themenstarter
    Zitat Zitat von nero2010 Beitrag anzeigen
    Ich habe ab Legealter das Elterntierfutter von Alfana gefüttert und zwar das ganze Jahr, nicht nur wegen BE sammeln.
    Ich würde dir auch empfehlen ein gutes Alleinfutter zu geben und abwarten was passiert.
    Dieses "Nebenbei " füttern habe ich ausser in der Mauserzeit so gut wie ganz eingestellt weil eben dadurch das Alleinfutter zu sehr verdünnt wird.
    Woran erkenne ich denn ein gutes Alleinfutter?
    Bisher habe ich mich bei der Auswahl auf den Bio-Bereich beschränkt, da gibt es ja nicht ganz so viel Auswahl. Ich wäre darauf aber nicht festgelegt.
    Ich habe mir gerade die Alfana Elterntierpellets angeschaut, dort stehen als Inhaltsstoffe nur: Sojabohnen, Sojaschrot, Reiskleie, Milchpulver. Das ist ja eine ziemlich ungewöhnliche Kombi, so ganz ohne Weizen und Mais? Und es hat auch 19% Eiweiß, ziemlich viel für ein pur gegebenes Alleinfutter?
    0, 2 gr. Orpingtons, 0, 1 Mixe

  10. #20
    Avatar von Wilde Hummel
    Registriert seit
    01.02.2021
    PLZ
    22
    Beiträge
    2.563
    Themenstarter
    Zitat Zitat von Quarkkuchen Beitrag anzeigen
    HuhuHummel!

    Rauhe Schalen können ja viele Gründe haben - zu geringes Calcium-Angebot, ungünstiges Calcium-Phosphor-Verhältnis, Absorbtionsstörungen (u.a. auch durch andere Futterkomponenten), "verfettete" Kalkdrüse nach langer Legearbeit (da hilft nur eine Legepause), zu große Eier... Ein einseitiges Calcium-Überangebot kann sich in pickeligen Eiern, rauhen Enden, aber auch dünneren Schalen, verminderter Futteraufnahme äußern, langfristig die Nieren schädigen und Krankheitssymptome hervorrufen, wie sie bei einer Unterversorgung auftreten (z.B. Knochenweiche). Mehr Calcium ist deswegen oft nicht die Lösung bei Schalenproblemen und nicht ohne Gefahr.

    Ich möchte deswegen zunächst einmal etwas anderes zu bedenken geben:
    Bei niedrigeren Temperaturen steigt der Energiebedarf des Huhns, den es (bei gleichbleibendem Futter) durch erhöhte Futteraufnahme zu befriedigen sucht (ich erinnere mich dunkel an Zahlen wie ca. 1 Gramm je Grad Celsius unterhalb der thermoneutralen Zone).
    Wenn nun bei der kombinierten Fütterung der "Energieanteil" (Getreidekörner) in sommerlicher Menge strikt beibehalten wird, kann das Huhn sich nur am Ergänzer bedienen, der gewöhnlicherweise recht energiearm ist, und muß so zwangsläufig viel mehr Eiweiß und Calcium aufnehmen. Das würde sich, wenn es grenzwertig wird, u.a. in einem weicheren und strenger duftenden Kot äußern. Die Entgiftung kostet übrigens auch Energie (und belastet Leber und Nieren).

    Die schönsten Eierschalen hatte ich, als ich noch "Legemehl" fütterte, mit dem Kaiser Zweinutzungshuhnfutter (nur 2,9% Calcium und 15% Rohprotein). Leider fraßen unsere Mäkelhühnchen es immer nur in Quark verpackt mit Seidenschleifchen drumherum, aber die Schalen hätte bestimmt auch die Kaiserin Sisi als handschmeichelnd empfunden. Am schlechtesten funktionierten paradoxerweise Hardcore-Ergänzer mit >6% Calcium und sehr hohen Proteinwerten.
    Hohe Calciumgehalte im Futter wirken auch anregend auf das Legen (s. Junghennenfütterung).

    Seit ich nur noch Universal- bzw. Kükenpellets mit 1% Calcium ins Haus hole, und die Hühner ihren jeweiligen Calciumbedarf hauptsächlich mittels Austernschalen nach eigenem Appetit decken lasse, gab es interessanterweise gar kein Schalenproblem mehr. Auch die jeden-Tag-ein-Ei-Hybride verpackt nach über 12 Monaten ohne wesentliche Pause im Alter von fast drei Jahren immer makellos.
    Da es inzwischen schneematschfrostig ist, und die Hühner wesentlich mehr Zeit in der Voliere verbringen, muß ich zu den Kükenpellets mit 20+% RP aber auch deutlich mehr Getreidekörner anbieten, sonst merke ich an Eigröße und Kot, daß es eiweißmäßig zuviel wird. Wenn sich das Deuka Uni mit "nur" 17,8% Protein in den Näpfen befindet, reichen dagegen 10-20g Extra-Körner pro Huhn am Tag, und es ginge wohl auch ohne.

    Vielleicht "verdünnst" Du Deine Ergänzerpellets versuchsweise zunächst einmal deutlich stärker - wenn es sich noch um die Kaiser B-LEK handelt, sind die ohnehin (außer überlagert) ziemlich am legalen Maximum vitaminisiert, also auch eine 50:50-Fütterung sollte keine Defizite bei Vitamin A, D etc. riskieren. Deswegen würde ich auch den Trinkwasserzusatz mal weglassen, aber darauf achten, daß eine Calciumquelle zur Selbstversorgung immer in Reichweite ist. (Austernschalen sollen nach älteren Studien wohl am besten funktionieren, da in der Henne langsamlöslich, auch Deuka empfielt bei dem Uni-Futter Austernschalen als Extraangebot für legendes Geflügel.)
    Innerhalb von einigen Tagen müßtest Du dann beobachten können, ob sich die Schalenqualität verbessert oder verschlechtert.
    Ich kopiere deinen interessanten Beitrag mal hierhin, Quarkkuchen!

    Wenn raue Eier so verschiedene Gründe haben können, verstehe ich jetzt, warum ich zu den Ursachen im hüfo nichts Klares gefunden habe.
    Verfettete Kalkdrüse könnte nach 15 Monaten täglichem Dauerlegen bei Kiwi natürlich auch sein.
    Wie immer merke ich bei deiner geballten Kompetenz, wie komplex diese ganzen Zusammenhänge sind.
    Wenn ich das so lese, denke ich, dass ich insgesamt zu vorsichtig Weizen zugefüttert habe, weil ich die Aussage im Kopf hatte, dass man bei 20% Ergänzern "Körner zufüttern kann, aber nicht muss" und wegen des Gewichts der Orpis den Energiegehalt des Futters lieber niedriger setzen wollte. Das war vielleicht auch ein Fehler. Die Häufchen sahen allerdings trotzdem top aus. Ich habe auch schon ausprobiert, mehr Körner zuzufüttern, Kiwis Eierschalen wurden dadurch eher noch schlechter.
    Interessant, dass du schreibst, dass bei dir bei den hardcore-Ergänzern die Schalen am schlechtesten waren.
    Leider sind meine Kaiser Bio LEK Pellets überlagert , ich habe sie im März gekauft, als ich noch die doppelte Menge Hühner hatte, als sich die Anzahl dann rasch halbiert hatte, haben sie viel zu lange gebraucht, um sie aufzufressen. Sich dann zu entschließen, die irgendwann wegzuwerfen, fand ich schwierig. Hätte ich wohl tun sollen. Vielleicht ist die Überlagerung Teil des Problems.
    Wenn ich jetzt bei dir lese, wie komplex diese ganzen Zusammenhänge sind, denke ich: Das überfordert mich, da kann ich doch nur Sachen falsch machen. Ich neige dann doch sehr dazu, erstmal ein Alleinfutter auszuprobieren.
    Bisher habe ich wegen der Orpis immer auf einen eher niedrigen ME geschaut, ist das im Winter dann gar nicht richtig? Wie hoch sollte er sein?
    0, 2 gr. Orpingtons, 0, 1 Mixe

Seite 2 von 6 ErsteErste 123456 LetzteLetzte

Lesezeichen

Lesezeichen

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •