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Thema: Fragen zum Verhältnis Vater und Sohn

  1. #1
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    Fragen zum Verhältnis Vater und Sohn

    Hy zusammen!

    Aufgrund gegebenen Anlasses möchte ich doch gerade einmal was in die kundige Runde fragen: Und zwar ob es sein kann, dass Hähne ihren leiblichen Nachwuchs erkennen, vor allem männlichen, und auch das noch, wenn der schon quasi erwachsen ist?

    Wie es sich deutlich heraus zu kristallieren scheint, ist mir nun endlich der langersehnte Nachfolger für meinen Althahn geglückt, der außer höllisch gutem Aussehen auch noch ein einwandfreies und ebenfalls geniales Wesen hat. Man kann sagen, dass ich sechs Jahre auf so einen Hahn gewartet habe, der beides vereint.
    Es ist ein Hahn (der rangoberste und erste kräh- aktive aus fünf Brüdern/ Halbbrüdern) aus meiner zweiten diesjährigen Brut, aus meinem Althahn x Blumenhenne, der ein 1a buschhuhnäußeres hat, leider freilich auch wieder winzig und drahtig ist, aber der wie auch sein Vater damals quasi nicht die SPUR Gewalt den Hennen gegenüber anwendet, um irgendwas zu erreichen. Wie schon sein Großvater, ist das ein ausführlicher Tänzer, der bei jedem leicht kopfscheu/ unsicher wirkenden Verhalten der Henne nicht etwa erst recht drauf geht, sondern sich einen in den Bart brummt (dieses beschwichtigende tiefe "Go-gooo") und bissel beschwichtigend rumtänzelt (dieser leichte Zickzack- Schritt mit tief gehaltenem Kopf und dickerem Halsgefieder). Ich bin ganz begeistert, und beobachte auch folgendes.

    Mein Althahn ist zwar nun schon sieben, aber hat sich nie von Junghähnen die Butter vom Brot nehmen lassen, was sich entweder in tagelanger Dauerbeschallung, ständigen Attackierens sowie zu nahe oder den Hennen zu nahe, oder zweimal auch in schlichtem Totschlag äußerte (sei das nun direkt oder indirekt erfolgt). Erst jüngst schwor ich, dass er nach dem plusminus direktem Um die Ecke bringens meines Blumen- Junghahnes, der ebenfalls ein Kracher in Farbe, Form und Wesen war, auf der Stelle der nächste wäre, sowie er sich das nächste Mal zu ausufernd benimmt.
    Tja...
    Und gerade dieser in bezug auf Junghähne entschieden Feuer im A...sch habende alte Hahn, keine Ahnung- der zeigt nun gegenüber den jüngeren Junghähnen, vier davon seine Söhne, mehr oder weniger nichts von seiner Furiosität, die er noch diesen Sommer und Herbst dem jungen Blumenhahn wie dessen Vater gegenüber an den Tag gelegt hat. Das verwundert bei den noch inaktiven drei (vier) ja auch nicht weiter, die sind ja (noch) keine Konkurrenz für ihn.
    Aber selbst dem ranghöchsten Junior gegenüber zeigt der sich absolut ungewöhnlich tolerant !

    Der junge kräht bereits (zum Glück weit weniger als sein Vater, weiterer Pluspunkt), ist auch ganz eindeutig an den Mädels interessiert, aber der Alte besteht nur am Futter auf Abstand, und zeigt ansonsten keinerlei Animositäten, wenn Junior die Mädels umgurrt (ob er schon tritt, weiß ich nicht). Und hat der Alte bei sonstigen Junghähnen sein Krähpensum (egal zu welcher Jahreszeit) nochmal deutlich aufgestockt, kräht er nun nicht bedeutend mehr.

    Und da frage ich mich jetzt wirklich: Merkt der, dass der junge (im Gegensatz zu den Blumenhähnen und vielen, vielen anderen Junghähnen vorher) sein Sohn ist, und schont ihn deswegen? Oder merkt er, dass er nun doch langsam eher ältliches Eisen ist und gestattet dem Junior daher gewisse Freiräume? Oder sieht er keinen besonderen Grund, ihm deutliches Feuer zu machen, weil er sich so absolut galant und unaufdringlich den Hennen gegenüber verhält?

    Der Junior ist nach wenigen Rassehähnen wirklich der erste Hahn seit mein Alter Chef ist (und nach dem wie erwähnt durch den Alten gemeuchelten jungen Blumenhahn diesen Herbst), bei dem mir das Herz aufgeht. Null am Vergewaltigen, ist eine Henne unsicher, sofort am beschwichtigen und tänzeln, beim Balzen nicht drauf wie die wilde Wutz, sondern Flügelstolpern und Umgurren, dass die Hennen manchmal wirken als wüssten sie gar nicht, wie ihnen geschieht (der Althahn ist nett und auch super zu ihnen, aber kein ambitionierter Tänzer). Eine wahre Freude jedenfalls, das anzusehen.

    Wie ist das bei Euren Hähnen?
    Meint ihr, die wissen, was ihre leiblichen, und hoffnungsvollen, Söhne sind? Dem ebenfalls zu den Hennen 1a gewesenen jungen Blumenhahn gab er nämlich Zunder- diesem eigenen Sohn dagegen quasi nicht (früheren, zu den Hennen rauen und unflätigen eigenen Söhnen aber sehr wohl)... Oder sind die Alten trotz Geschlechtsreife der Söhne umso toleranter, umso geschliffener sich die Jungen benehmen (glaube ich aber wegen wie gesagt zB dem auch tollen Blumi eher nicht)?

    Gespannte Grüße,
    Andreas
    Geändert von Okina75 (04.12.2022 um 15:51 Uhr)
    Habe gerade 1000 Kalorien verbrannt- Pizza im Ofen vergessen...

  2. #2
    Avatar von nero2010
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    Also ich hatte hier noch keinen Althahn der einen seiner Söhne neben sich geduldet hätte.
    Weder bei den Großrassen noch bei den Zwergseidenhühnern, denen man ja viel Gutmütigkeit nachsagt.
    Selbst dann nicht wenn der Junghahn in der Gruppe in Naturbrut aufgewachsen ist.
    Ob dein Althahn einfach erkennt dass er "alt " ist, die Jahreszeit gerade passt, weil die Hormone etwas ruhiger sind ??
    Jedenfalls wirst du es spätestens im Frühjahr erleben ob er weiterhin tolerant bleibt.

  3. #3

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    Ja, ich würde auch jeden derzeitigen Deutungsversuch als sehr spekulativ empfinden.
    Und als allerletztes würde ich generell ein "Erkennen" im Sinne: - das ist mein Sohn, der darf das - einräumen. Die Natur ist da anders gestrickt.
    1.14 Gr. Wyandotten

  4. #4
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    Der Meinung bin ich aufgrund der Erfahrungen all der Jahre, den Alten habe ich ja als Chef nun über sechs, ja auch, und ich kenne ihn auch im Winter. Darum frage ich ja, weil ich das ungewöhnlich finde.
    Habe gerade 1000 Kalorien verbrannt- Pizza im Ofen vergessen...

  5. #5
    Avatar von nero2010
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    Hattest du im Winter schon mal Junghahn beim Alten ?

  6. #6
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    Ja natürlich, jedes Jahr- sonst könnte ich sicher kaum aus Erfahrung sprechen oder was bemerkenswert finden .
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  7. #7
    Avatar von nero2010
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    Zitat Zitat von Okina75 Beitrag anzeigen
    Ja natürlich, jedes Jahr- sonst könnte ich sicher kaum aus Erfahrung sprechen oder was bemerkenswert finden .
    Stimmt, sorry nicht mitgedacht.

  8. #8

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    Zitat Zitat von Okina75 Beitrag anzeigen
    Meint ihr, die wissen, was ihre leiblichen, und hoffnungsvollen, Söhne sind?
    Auch von mir ein klares Nein! Wäre es auch nur ansatzweise so, dann wäre es auch längst beobachtet worden. Das nachsichtige Verhalten würde auch ich am ehesten mit den verschiedenen Jahreszeiten/hormonellen Bedingungen/Tagesform/Aufzuchtverhältnissen usw. erklären.

    Aber die Fragestellung an sich ist interessant! Wer hat sich darüber schon groß einen Kopf gemacht?

  9. #9
    Moderator Avatar von sil
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    Tolerantes Verhalten von Althahn gegenüber Junghähnen ist nach meiner Beobachtung neben vielen anderen Aspekten auch darin begründet, wie sich die Junghähne selber darstellen, bzw sich gegenüber dem Althahn verhalten. Auch Hähne differenzieren, checken ihre Nebenbuhler ab, rechnen sich ihre Chancen aus. Grade ältere, erfahrene Hähne gehen nicht unbedingt blindlings drauf los. Einem (ich sag mal) relativ souverän und "selbstsicher" auftretender Junghahn wird ganz anders begegnet als einem unsicheren, hektischen oder aggressiven Knaben, der allein durch sein Verhalten schon als Herausforderung daherkommt.
    Trotzdem würde ich nach dem, was Du an anderer Stelle über Deinen Althahn schreibst, nicht davon ausgehen, daß er dem jungen noch lange so tolerant zusieht. Sicherheitshalber, weil Du ja selber sowieso auch darüber nachdenkst, einen Nachfolger zu behalten, würde ich zeitnah zumindest über Nacht die Hähne trennen. Bei mir fangen ab Weihnachten die meisten Hennen wieder mit dem Legen an, damit wird auch die Konkurrenz unter den Hähnen größer, und in einem begrenzten Stall kommt es zwangsläufig zu mehr offener Konfrontation als im Gelände, wo man sich aus dem Weg gehen kann.
    "alles zuwider dem Menschen. auf den Äckern wächst das Gras und auf den Wiesen steht nichts." (sagte ein alter Bauer mal)

  10. #10

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    Falls Okinas Hahn seine Nachkommenschaft erkennen würde, dann müsste er als selbstbewusster Chefhahn davon ausgehen, dass alle Küken die seinen wären (was weiß er schon von Bruteierzukauf und anderen Sachen...). So würde auch kein Grund bestehen, sie unterschiedlich zu behandeln, Stichwort Blumenhahn!

    Wir Menschenmänner sind ja eigentlich auch immer ziemlich überzeugt davon, dass wir die Väter unserer eigenen Kinder sind. Dabei soll die Quote der "Kuckuckskinder" je nach Schätzung bei bis zu 25% liegen...

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