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Thema: Fragen zum Verhältnis Vater und Sohn

  1. #31

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    Zitat Zitat von Sulmtaler forever Beitrag anzeigen
    Ich kann von genau dem Gegenteil berichten. Mein Althahn hat besonders seine eigenen Söhne gejagt. Ich hab ihm immer erzählt, dass das doch sein Bub ist. Hat ihn nicht sonderlich interessiert
    Ich denke, es hat er damit zu tun wie sich der Jüngere unterordnet. Die Hühner haben ja so eine feine Körpersprache, die wir eventuell gar nicht erkennen.
    Es kommt in den besten Familien vor, das die Kinder sich nicht mit ihrem Vater verstehen.

  2. #32
    Kämpfer-Fan Avatar von Sorteng
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    @Darwin: hast du auch die Studie gelesen? Ich hab mir nur den verlinkten Artikel durchgelesen und fand dabei das hier am interessantesten:

    It is however still not clear how the birds can recognise their kin. One possibility is that they use olfactory cues.
    Das deutet ja an das die Tiere irgendwie ihren Nachwuchs erkannt haben obwohl das nicht klar war. Für mich klang das nach mehr als "Küken die ich von klein auf Kenne sind meine Kinder" was ja auch oft nicht stimmt.

  3. #33
    genannt Heini Avatar von hein
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    Zitat Zitat von Sorteng Beitrag anzeigen
    .........Für mich klang das nach mehr als "Küken die ich von klein auf Kenne sind meine Kinder" was ja auch oft nicht stimmt.
    Das muss man etwas anders sehen. Vom Ursprung bzw. vom Ursprungshuhn her leben immer einige Hennen mit einem Hahn zusammen in einer Gruppe Die Glucken ziehen sich beim brüten und so lange die Küken noch sehr klein sind aus der Gruppe etwas zurück und leben in der Zeit am Rande der Gruppe. Später schliessen sie sich der Gruppe wieder an.

    Das ist z. B. auch der Grund warum der Hahn morgens mehr kräht - die Hennen haben nachts in den Bäumen übernachtet und morgens ruft er sie dann alle wieder zusammen in die Gruppe zurück. (das ist auch der Grund, warum der Hahn auch tagsüber öfter kräht - er lockt damit seine Hennen zurück in seine Gruppe) Wachsen jetzt die Küken heran so sind es IMMER seine Küken bzw. seine Nachkommen. Denn ein fremder Hahn wird in dieser Gruppe immer wieder vertrieben.

    Später wenn die Junghähne erwachsen bzw. geschlechtsreif sind werden auch sie vertrieben und diese Hähne gründen dann in der Natur neue Gruppen.

    Und dieses ursprüngliche Verhalten sitzt auch noch teilweise Heute in den Hühnern bzw. Hähne. Nur das wir Menschen das oft durcheinander bringen und fremde Hähne dazu setzen. Oder auch versuchen 2 oder 3 Hähne in einer Gruppe zu halten. Diese haben dann aber auch heute noch ein wenig von diesem Verhalten behalten und halten meistens viel Abstand zu dem Althahn bzw. dem Vater.

    Aber würden wir sie natürlich nach ihrem Ursprung her leben lassen, so würden die Junghähne auch heute noch immer beim Vater aufwachsen. Und somit sind diese Hähne immer die Söhne von dem einen Vater - leider stören wir Menschen da sehr oft und bringen dann alles durcheinander - aber der Hahn wird auch dann immer noch glauben, die Junghähne in seiner Gruppe stammen von ihm ab!
    Geändert von hein (15.12.2022 um 07:05 Uhr)
    „Sorglosigkeit scheint das neue Markenzeichen der deutschen Politik zu sein.

    Gepaart mit einer grünen Lust an der Deindustrialisierung,
    die letztlich in den ökonomischen Niedergang mündet.“



  4. #34
    Moderator Avatar von sil
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    Hein, so ganz stimmt das jetzt nicht. (Zumindest nicht nach dem Wissen, das ich mir im Laufe der Zeit angelesen habe. Kann natürlich auch sein, daß mein Wissensstand nicht aktuell ist). Auch bei Wildhühnern schlüpfen statistisch genau so viele Männlein wie Weiblein. Die Jungs werden irgendwann vom Chefhahn als Konkurrenz wahrgenommen und entsprechend behandelt. Heißt aber nicht, daß sie zügig aus dem Revier verschwinden. Es ist wohl durchaus das eine oder andere Arrangement möglich. Auch wenn sie vom Althahn absolut nicht mehr bei den Hennen gesehen werden wollen, bleiben sie als sogenannte Satelitenhähne noch eine ganze Weile in dichter Nähe der Truppe, passen mit auf, warnen, veruchen auch mal eine Henne von ihren Vorteilen zu überzeugen und greifen bei echter Gefahr für eine Henne anscheinend auch helfend ein.
    Wo der Mensch störend eingreift ist, daß er den Platz begrenzt in dem sich das natürliche Hühnerverhalten austoben könnte. Zudem hat er damit, daß er (wahrscheinlich) eine Selektion auf extrem standorttreue Hühner betrieben hat und seinen Hühnern einen meist sehr knapp bemessenen Schlafstall - der zudem ja aus Gründen der Sicherheit mehrere Stunden fest geschlossen ist - zur Verfügung stellt, den Junghähnen die Möglichkeit genommen, dem Chefhahn dauerhaft aus dem Weg zu gehen. "In der Natur" würd er halt mit seinen Brüdern drei Bäume weiter übernachten, im Stall, den er aufgrund seines Haushuhndaseins quasi gezwungenermaßen immer wieder aufsucht, sitzt er nachts halt nur einen halben Meter vom Chef entfernt und in gefährlicher Näher der Damen.

    Mein Stall hat verschiedene, bei Bedarf verschliesbare, Abteile, da kann man ganz gut sehen, wie das mit den Junghähnen funktioniert, und auch, daß mehrere Althähne kein Problem damit haben, sich zu arangieren. Da hat im Sommerhalbjahr jeder "seine" Hennen, nicht durch Machtkämpfe erobert, sondern indem er die Damenwelt durch Locken und sonstige Aufmerksamkeiten von seinen Vorzügen überzeugt, trotzdem arbeiten die Herren im Falle eines Falles zusammen und sitzen Nachts gerne Seite an Seite auf einer Stange.
    "alles zuwider dem Menschen. auf den Äckern wächst das Gras und auf den Wiesen steht nichts." (sagte ein alter Bauer mal)

  5. #35
    Avatar von chtjonas
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    Ich lese hier schon eine ganze Weile sehr interessiert mit.

    Ich verstehe ja wenig von Verhaltensbiologie, aber ich finde die Hypothese, dass Hähne möglicherweise ihre Söhne als genetisch eng verwandt erkennen und eher in der Gruppe tolerieren als genetisch fremde Hähne, alles andere als abwegig.

    Ich habe dabei sofort an die Argentinische Ameise (Linepithema humile) gedacht. Zugegebenermaßen funktionieren Hühner ganz anders als Ameisen. Aber es ist so vieles noch nicht erforscht. Und warum sollten nicht auch Hühner auf irgendeine - für uns Menschen nicht wahrnehmbare - Art und Weise ihre genetisch engeren Verwandten als solche erkennen?

    Hier mal ein Absatz, den ich aus dem Wikipedia-Artikel zur Linepithema humile kopiert habe:

    "In ihrer Heimat sind Kolonien der Argentinischen Ameise monogyn (eine Königin pro Kolonie), und die Kolonien bekämpfen sich untereinander. Dort wo sie eingeschleppt wurde, bildet die Argentinische Ameise jedoch sogenannte Superkolonien aus mehreren Nestern (polydom) mit jeweils mehreren Königinnen (polygyn). Diese Kolonien können sich über riesige Areale erstrecken: Die größte erstreckte sich nach dem Stand von 2007 über eine Länge von 6000 km von Galicien bis Italien. Grund ist der sogenannte Gründereffekt: Meist werden nur sehr wenige Individuen verschleppt und somit auch nur wenig genetische Vielfalt. Davon sind auch Gene betroffen, die bei der Produktion von sogenannten kutikularen Kohlenwasserstoffen mitwirken. Anhand dieser chemischen Signatur erkennen Ameisen Mitglieder ihrer eigenen Kolonie und können sie von anderen Kolonien unterscheiden. Da sich aber aus anfänglich nur wenigen Individuen eine ganze Population bildet, besitzt die gesamte Population ähnliche Anlagen für die Erkennung von Koloniemitgliedern – sie sind untereinander nicht mehr aggressiv.[8][4] Die einzelnen Bauten stehen in ständigem Kontakt untereinander und agieren gemeinsam.[9]"
    "Rentnerpärchen" 1,1, gemischter "Jungtrupp mit Oma" 1,16 und 5 Seidies (2,3) - LG Christina

    "Life is what happens while you are busy making other plans." (John Lennon)

  6. #36
    genannt Heini Avatar von hein
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    Zitat Zitat von sil Beitrag anzeigen
    Hein, so ganz stimmt das jetzt nicht. (Zumindest nicht nach dem Wissen, das ich mir im Laufe der Zeit angelesen habe. Kann natürlich auch sein, daß mein Wissensstand nicht aktuell ist). Auch bei Wildhühnern schlüpfen statistisch genau so viele Männlein wie Weiblein. Die Jungs werden irgendwann vom Chefhahn als Konkurrenz wahrgenommen und entsprechend behandelt. Heißt aber nicht, daß sie zügig aus dem Revier verschwinden. Es ist wohl durchaus das eine oder andere Arrangement möglich. Auch wenn sie vom Althahn absolut nicht mehr bei den Hennen gesehen werden wollen, bleiben sie als sogenannte Satelitenhähne noch eine ganze Weile in dichter Nähe der Truppe, passen mit auf, warnen, veruchen auch mal eine Henne von ihren Vorteilen zu überzeugen und greifen bei echter Gefahr für eine Henne anscheinend auch helfend ein..............
    Vollkommen richtig! Es schlüpfen genauso viele Hähne und Hennen wie auch aktuell bei uns.

    Es ist auch richtig, das die Hähne nicht unbedingt total von der Truppe entfernen. Dennoch werden sie vom Chefhahn vertrieben - wie auch immer. Ist doch bei fast alle Tierenarten die in Gruppen leben so, das sich Jungspunte oft in der Nähe aufhalten und ihr Glück immer wieder versuchen.

    Zitat: "...Da hat im Sommerhalbjahr jeder "seine" Hennen, nicht durch Machtkämpfe erobert, sondern indem er die Damenwelt durch Locken und sonstige Aufmerksamkeiten von seinen Vorzügen überzeugt, trotzdem arbeiten die Herren im Falle eines Falles zusammen und sitzen Nachts gerne Seite an Seite auf einer Stange...."
    Das ist vom Ursprung her selten - da geht eigentlich jede Gruppe seine Wege (wäre/kann sonst auch ein Futter-Konkurrenz-Problem).

    Ist doch aktuell in der Natur auch bei Fasanen oder sonstiges "Gruppengeflügel" so. Es können mehrere Familien auf engen Raum zusammen leben - sie werden aber nie ganz zusammen sein und sich immer im gewissen Sinne sich bekämpfen - wenn sie sich zu eng .......

    Natürlich ist das bei unserer Hühnerhaltung meistens nicht ganz so. Sie halten gewisse Abstände und sitzen (die Hähne) ggf. auch mal nachts zusammen. Aber zu 95% werden nie Hähne ganz eng nebeneinander zusammen sitzen. Sicherlich im gewissen Abstand auf einer Stange.

    Und Ausnahmen bestätigen die Regel - aktuell habe ich2 Zwerghähne (Antwerpener) die können überhaupt nicht getrennt leben. Die hocken so was wie eng zusammen - auch Nachts. Die locken sich manchmal sogar gegenseitig. Also es gibt keine gerade Linie im Verhalten und Ausnahmen bestätigen die Regel und so wird es in den Urzeiten auch gewesen sein
    „Sorglosigkeit scheint das neue Markenzeichen der deutschen Politik zu sein.

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  7. #37
    Kämpfer-Fan Avatar von Sorteng
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    Zitat Zitat von hein Beitrag anzeigen
    Das muss man etwas anders sehen.
    Muss man eben nicht. Das ist alles verständlich und so in der Art habe ich mir das auch alles Gedacht. Mir ging es darum das der verlinkte Text scheinbar andeutet das es nicht so ist.

  8. #38
    Kämpfer-Fan Avatar von Sorteng
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    OK, ich hab festgestellt, die ganze Studie ist in dem Artikel ja auch verlinkt. Da steht in frei übersetzt zu dem Thema:
    - Die zugrundeliegenden Erkennungsmechanismen für verwandte Tiere sind aktuell unklar
    - Vorhergehende Studien mit Geflügel zeigen das Individuen je nach Verwandtschaft unterschiedlich auf potentielle Sexualpartner reagieren und das dieser Effekt sich scheinbar NICHT durch soziale Vertrautheit als Maßstab für Verwandtschaft erklären lässt
    - In der Studie wurden Tiere verwendet die sich alle kennen, da die gleichen Altersklassen unter den gleichen Hennen oder im gleichen Kunstbrüter schlüpfen und die Tiere im Winter in großen Gruppen gehalten werden und Gruppen viel rotieren.

    Klingt für mich alles danach als könnten die Tiere nicht "wissen" mit wem sie Verwandt sind und als ob soziale Vertrautheit eben nicht die Antwort ist. Das würde auch zu Okinas Beobachtungen passen.

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