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Thema: Hund und Hühner aneinander gewöhnen

  1. #1
    Avatar von chtjonas
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    Hund und Hühner aneinander gewöhnen

    Hallo liebe Leute,

    mich würde wirklich interessieren, wie Ihr Hund (oder auch Katze) und Eure Hühner aneinander gewöhnt.

    Hintergrund:
    Als neue Hühnerhalter hatten wir über die Verträglichkeit mit Hund oder Katz gar nicht nachgedacht - wir hatten ja weder den einen noch die andere.

    Dann lief uns ein Kater zu. Der hatte zum Glück von Anfang an null Interesse an den Hühnern. Bei Küken haben wir es allerdings nicht drauf ankommen lassen und die entsprechend gesichert.

    Dann hat ein ziemlich großer Hund (30 kg +) beschlossen, dass es ihm bei uns gefällt und ist hier eingezogen. Er ist ein sehr ruhiger und ausgeglichener Hund (möglicherweise mit Herdenschutzanteil) und mit einem sehr ausgeprägten "will to please". Den haben von Anfang an die großen Hühner nie interessiert. Er würdigt sie keines Blickes und umgekehrt.

    Nun hat er uns vor einigen Wochen eine kleine Freundin (ca. 10-12 kg), wohl aus seinen Straßenhundzeiten, mitgebracht. Tja, die Dame (ca. 6-8 J. alt) ist nun ganz, ganz anders. Sie ist quirlig, temperamentvoll, sehr aktiv und (hätte mein Vater gesagt) "hört wie ein Dackel" - nämlich ziemlich gar nicht. Aber sie ist einfach ein Sonnenschein und darf gerne bleiben.

    Leider ist sie seeeehr an den Hühnern interessiert - und noch mehr an den Küken (die jetzt aber zum Glück schon recht groß sind). Ihre gespannte Aufmerksamkeit, fast "lauernd", wenn sie die Hühner (im sicheren Auslauf) sieht und vor dem Zaun rumlungert finde ich beängstigend.

    Ich habe sie heute Abend trotzdem mal mitgenommen ins Gehege. Die "Alten" waren schon im Stall aber die Küken (größenmäßig aber auch schon fast erwachsen) waren noch unterwegs. Ich stand mit dem Besen in der Hand bereit jederzeit eingreifen zu können.



    Seltsamerweise schienen die Kükies absolut keine Angst zu haben und gingen ungerührt ihrer abendlichen Federpflege nach, während der Hund (und ich!) auf Hochspannung waren.

    Ich möchte einfach entspannt zu den Huhnies gehen können, auch mal das Gehege offen lassen können, ohne immer gucken zu müssen, wo denn der Hund gerade ist.

    Wie macht Ihr das denn?
    "Rentnerpärchen" 1,1, gemischter "Jungtrupp mit Oma" 2,16 und 5 Seidies (6 M), die sich noch nicht zweifelsfrei outen möchten - LG Christina

    "Life is what happens while you are busy making other plans." (John Lennon)

  2. #2
    Avatar von hirsch
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    Du hast es doch schon selbst beschrieben, die konsequente Wiederholung machts. Der Hund muss lernen, dass deine Hühner keine Beute sind, sondern zu der Familie dazu gehören. Der Schäferhund war hier schnell eher der Beschützer und unser Dackel spielt gerne den Jäger. Das bekommt man schnell heraus und muss sofort entsprechend reagieren. Insgesamt hatten wir das Glück, dass sie beide das relativ schnell kapiert haben. Manchmal kann es aber auch etwas dauern.
    Gruss Rainer
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    "Das Glück unserer Hühner hängt vom Mensch ab der darüber bestimmt"

  3. #3
    Moderator Avatar von sil
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    Zitat Zitat von hirsch Beitrag anzeigen
    Manchmal kann es aber auch etwas dauern.
    Da mußte ich gerade sehr lachen.
    Unsere Jagdterrierhündin kannte, als sie vor drei Jahren etwa zweijährig zu uns kam, andere Tiere eigentlich nur als Beute.
    Ich habe sie eigentlich immer dabei wenn ich die Hühner versorge, und habe von Anfang an konsequent durch ein mehr oder weniger scharfes "Lass es!" klar gemacht, daß ich keinen Hühnerjagenden Hund neben mir brauchen kann. Mir war es immer wichtig, daß der Hund sich durch dieses Ansprechen aus seinem Fixiermodus holen lies und mich ansah. Ich weiß nicht, wieviele Wiederholungen es gebraucht hat, gefühlt tausende, manchmal brauchte es auch eine kurze, schnelle Berührung (keinen Klaps!) an der Schulter oder der Flanke. Irgendwann lies sie sich dann tatsächlich soweit auf mich ein, daß sie ein Lekkerlie nahm, die Zeit, es tatsächlich zu fressen konnte sie sich anfangs aber auch nicht nehmen. Inzwischen steht sie relativ entspannt zwischen dem Federvieh, solange keines sich irgendwie "seltsam" benimmt (oder riecht?). Vor kurzem hatten wir wieder ausgestallte Hybriden, eine davon kam wohl schon mit einer Legedarmentzündung an, nach der wurde sofort und fast ohne Vorwarnung geschnappt. Oder auch, wenn zwei Hennen sich streiten, oder ein Hahn eine Henne treten will. Da wegzusehen fällt ihr nach wie vor schwer.
    Ich rede sie aber immer noch sehr oft an, erzähle ihr, was für ein toller Hund sie ist, und auch wenn es immer noch (siehe kranke Hybridin) ab und an ein "Lass es!" braucht, folgt unmittelbar darauf dann ein Lob, weil sie es dann eben wieder sein läßt.
    Eine spannende Sache sind nach wie vor die Katzen. Die begleiten uns sehr gerne bei unseren abendlichen und frühmorgendlichen Klogängen. Der Hund weiß, er darf nicht reinbeißen, aber manchmal geht es immer noch an die Grenze seiner Selbstbeherrschung, grad wenn eine Katze sich demonstrativ direkt vor ihn quer stellt. Dann nimmt sie schon mal direkten Nasenkontakt auf, und manchmal muß sie dann einfach versuchen, mit zwei Zähnen ein bißchen ins Fell zu zwicken. Mal sehen, was daraus noch wird.

    Christina, das ist so eine Hübsche. Was meines Erachtens immer wichtig ist, sind ganz klare, zur Not auch nachdrückliche Ansagen und viel Lob wenn die Stimmung friedlich ist. Loben, wenn der Hund im Fixier- oder gar im Jagdmodus ist, ist natürlich kontraproduktiv. Ehrlich gesagt achte ich weit mehr auf die allgemeine Stimmung als auf irgendwelche Körpersignale. Ein angespannter Hund wird nicht gelobt, nur ein entspannter, egal wie kurz der Moment der Entspannung ist. Möglicherweise reicht dann halt auch die Zeit nicht für ein ganzes "Soooo ein toller Hund" sondern nur für ein "Soo.." unmittelbar gefolgt von einem weiteren "Lass es!". Wir sind inzwischen so weit, daß ich in den meisten schwierigen Situationen das Lob meistens ganz zu Ende bringen kann, und es nur noch ein alarmiertes "Eh" statt einem kompletten "Lass es!" braucht.

    Aber ja, es dauert mitunter lange
    Die Frage ist halt, liegt es am Hund oder am Mensch
    "alles zuwider dem Menschen. auf den Äckern wächst das Gras und auf den Wiesen steht nichts." (sagte ein alter Bauer mal)

  4. #4
    Avatar von Gitti
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    Huhu - als ich vor vielen Jahren meinen Hund (altdeutscher Hütehund) 3,5 jährig aus dem Tierschutz übernommen habe, hieß es, er sei Hühner gewöhnt und "geflügelfest" wie man so schön sagt. Es dauerte genau 3 Wochen, bis er auf einmal 2 meiner damaligen Hühner durch den Zaun gezogen hat - keine Ahnung, wie er das angestellt hat, ich war in dem Moment kurz im Haus.

    Okay, dieser Hund hat mir wahnsinnig viel beigebracht - denn er ist von der Vorgeschichte und seinem Charakter der Typ, dem man bloß nicht mit Kritik kommen durfte. Auch ein "nein" oder "lass es" hat er als Kritik aufgefasst und mir mit Blicken und Körperhaltung klargemacht: bis hierhin und nicht weiter, sonst schepperts!
    Also habe ich seine Erziehung rein positiv aufgebaut........ u.a. den Clicker etabliert, dann bei einfachen Sachen verwendet (schau - sitz) und dann immer schwierigere Situationen damit gemeistert.
    Lange Rede kurzer Sinn: erst durfte er abends nur angeleint in den Hühnerauslauf mit, später auch ohne Leine, aber immer auf Abstand (so eine kurze Distanz wie oben auf dem Foto hätte ich nie zugelassen) Jeden noch so kurzen Blick zu den Hühnern habe ich dann geclickert und belohnt (click - Leckerlie). So waren die Hühner nach gut einem halben Jahr täglicher Arbeit positiv besetzt und "gehörten dazu".

    1,5 Jahre nach seinem Einzug bei mir konnte ich ihn das erste Mal mit den frei rumlaufenden Hühnern alleine lassen, nach und nach begriff er auch, daß sogar die Luftwaffe der Feind war und bewacht ebenfalls den Luftraum, wenn die Hühnis ausserhalb ihres Auslaufes unterwegs sind.

    Grundsätzlich halte ich nichts davon, einen Hund mit Besen und ähnlichem (dazu gehören auch scharfes Ansprechen im Sinne von Anschreien) von etwas abzuhalten. Man weiß nie, wie er das in dem Moment verknüpft und wie er es dann umsetzt......... Unangenehme Erfahrungen mit den Hühnern in Gegenwart des Menschen kann dazu führen, daß Hundi in Abwesenheit des Menschen es nochmal probiert ........ auf jeden Fall führt Strafe im besten Falle zu Meideverhalten und nicht dazu, daß Hundi die Hühner als positiv und dazugehörig empfindet.

    Heute dürfen die Hühner sogar die Knochen abnagen die mein Hund rumliegen lässt - wenn er wieder dran will reicht ein strenger Blick seinerseits und ev. eine gehobene Lefze....... immer wieder interessant und erstaunlich, wie so artfremde Tiere sich verständigen und verstehen!!
    LG - Gitti mit Theo (2021) Uschi (2014), Ginger (2017), Wilma (2020), Kitty + Magda (2018 ), Traudel (2021), Fienchen (2022)

  5. #5
    Avatar von chtjonas
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    Zitat Zitat von sil Beitrag anzeigen
    ...Christina, das ist so eine Hübsche. Was meines Erachtens immer wichtig ist, sind ganz klare, zur Not auch nachdrückliche Ansagen und viel Lob wenn die Stimmung friedlich ist. Loben, wenn der Hund im Fixier- oder gar im Jagdmodus ist, ist natürlich kontraproduktiv. Ehrlich gesagt achte ich weit mehr auf die allgemeine Stimmung als auf irgendwelche Körpersignale. Ein angespannter Hund wird nicht gelobt, nur ein entspannter, egal wie kurz der Moment der Entspannung ist.
    ...
    Aber ja, es dauert mitunter lange
    Die Frage ist halt, liegt es am Hund oder am Mensch
    Jaaa, ist wirklich eine ganz, ganz Hübsche! Und sie hat einfach ein sonniges Wesen. Sie "purzelt" sozusagen völlig unbekümmert durchs Leben. Daher auch ihr Name: "Purzelchen".

    Im Gegensatz zu unserem Großen, dem "Strubbel", muss ich bei ihr auch deutlichere Ansagen machen. Beim Strubbel genügt oft ein vernehmliches Räuspern, bei ihr muss ich schon etwas lauter und deutlicher werden.

    Und wenn die Erziehung lange dauert, liegt es in diesem Fall bestimmt an uns Menschen.
    Das sind unsere ersten "richtigen" Hunde. Ich bin in einem praktisch tierfreien Haushalt aufgewachsen, von Wellensittich, Hamster und Meerschweinchen mal abgesehen. Als meine Kinder klein waren, hatte ich mal einen 3-beinigen Yorkshirewelpen übernommen, der eingeschläfert werden sollte. Den brauchte ich aber nicht zu erziehen, der war einfach so da und hat - meiner Erinnerung nach - einfach "automatisch" alles "richtig" gemacht für unser Zusammenleben.
    "Rentnerpärchen" 1,1, gemischter "Jungtrupp mit Oma" 2,16 und 5 Seidies (6 M), die sich noch nicht zweifelsfrei outen möchten - LG Christina

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  6. #6
    Avatar von chtjonas
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    Zitat Zitat von Gitti Beitrag anzeigen
    ...Grundsätzlich halte ich nichts davon, einen Hund mit Besen und ähnlichem (dazu gehören auch scharfes Ansprechen im Sinne von Anschreien) von etwas abzuhalten. ...
    Schön, dass das mit Deinem Hund - der sich viel komplizierter anhört, als unsere beiden - und den Hühnern jetzt so gut klappt.

    Und natürlich hast du recht, dass eine "gewaltfreie" Erziehung immer besser ist!
    Das mit dem Besen möchte ich daher auch erklären:
    Ganz am Anfang, als sie erst ein paarmal bei uns zu Hause war, mussten wir tagsüber wegfahren und das Haus abschließen. Unser großer Hund weiß, dass er dann, auch bei widrigem Wetter das Haus verlassen muss. Es gibt eine überdachte, trockene Terrasse und eine große Hundehütte mit warmer Decke.
    Die Kleine fand es aber wohl einfach zu gemütlich im Haus und verkroch sich unter unser Bett. Auch mit Leckerlies und guten Worten war sie dort nicht herauszubewegen. Also holte ich einen Besen, um sie rauszufischen. Schon der Anblick des Gerätes erfüllte aber den Zweck und sie kam ohne Widerspruch aus ihrem Versteck gekrochen.

    Ich denke, sie wird in ihrem langen Leben als Straßenhund wohl unangenehme Erfahrungen mit "Geräten mit Stiel" gemacht haben. Heute reicht meist schon die verbale Drohung "... sonst hole ich den Besen", wenn sie wieder mal meint, irgendwo nicht weggehen zu wollen.

    Ich habe auch absolut nicht den Eindruck, dass sie uns das übel nimmt.
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  7. #7
    Avatar von Gitti
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    Christina, ich wollte dir um Himmelswillen nicht unterstellen, daß du grob zu diesem hübschen Hundchen bist oder gar Gewalt anwendest......... nur grundsätzlich wecken Dinge wie Besen oder eine laute Stimme ja negative Emotionen. Und die sind im Zusammenhang mit Hühnern ja eher kontraproduktiv - eine positive Stimmung beim Anblick der gefiederten Mitbewohner ist doch eher wünschenswert.

    Und gerade Hunde mit Vorleben - da weiß man halt gar nicht, wie die sowas wegstecken oder wo sie was in ihrem Erfahrungsschatz einsortieren und was sie dadurch für Schlüsse ziehen bzw Verhaltensweisen entwickeln oder festigen. Deshalb ist mir persönlich ganz wichtig, daß ein Hund alles was ich von ihm möchte oder erwarte gerne tut und vielleicht sogar Spaß daran hat - und da helfen positive Erfahrungen im Kontext eben mehr als "Bedrohungen".

    Alles nur mal so als Gedankenansatz........ und nein, übel nehmen wird sie es dir nicht, wahrscheinlich ist ihr Leben jetzt schon eine immense Verbesserung zum Dasein auf der Strasse. Aber wie gesagt, mir sind positive Emotionen im Zusammenhang mit Situationen und Handlungen sehr wichtig für meinen Hund - da kann er nix falsch verstehen und verknüpfen (solange ich keine gravierenden Fehler mache)

    Und, sie ist wirklich total niedlich!!!!
    LG - Gitti mit Theo (2021) Uschi (2014), Ginger (2017), Wilma (2020), Kitty + Magda (2018 ), Traudel (2021), Fienchen (2022)

  8. #8
    Avatar von Bohus-Dal
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    Zitat Zitat von Gitti Beitrag anzeigen
    Huhu - als ich vor vielen Jahren meinen Hund (altdeutscher Hütehund) 3,5 jährig aus dem Tierschutz übernommen habe, hieß es, er sei Hühner gewöhnt und "geflügelfest" wie man so schön sagt. Es dauerte genau 3 Wochen, bis er auf einmal 2 meiner damaligen Hühner durch den Zaun gezogen hat - keine Ahnung, wie er das angestellt hat, ich war in dem Moment kurz im Haus.

    Okay, dieser Hund hat mir wahnsinnig viel beigebracht - denn er ist von der Vorgeschichte und seinem Charakter der Typ, dem man bloß nicht mit Kritik kommen durfte. Auch ein "nein" oder "lass es" hat er als Kritik aufgefasst und mir mit Blicken und Körperhaltung klargemacht: bis hierhin und nicht weiter, sonst schepperts!
    Also habe ich seine Erziehung rein positiv aufgebaut........ u.a. den Clicker etabliert, dann bei einfachen Sachen verwendet (schau - sitz) und dann immer schwierigere Situationen damit gemeistert.
    Lange Rede kurzer Sinn: erst durfte er abends nur angeleint in den Hühnerauslauf mit, später auch ohne Leine, aber immer auf Abstand (so eine kurze Distanz wie oben auf dem Foto hätte ich nie zugelassen) Jeden noch so kurzen Blick zu den Hühnern habe ich dann geclickert und belohnt (click - Leckerlie). So waren die Hühner nach gut einem halben Jahr täglicher Arbeit positiv besetzt und "gehörten dazu".

    1,5 Jahre nach seinem Einzug bei mir konnte ich ihn das erste Mal mit den frei rumlaufenden Hühnern alleine lassen, nach und nach begriff er auch, daß sogar die Luftwaffe der Feind war und bewacht ebenfalls den Luftraum, wenn die Hühnis ausserhalb ihres Auslaufes unterwegs sind.

    Grundsätzlich halte ich nichts davon, einen Hund mit Besen und ähnlichem (dazu gehören auch scharfes Ansprechen im Sinne von Anschreien) von etwas abzuhalten. Man weiß nie, wie er das in dem Moment verknüpft und wie er es dann umsetzt......... Unangenehme Erfahrungen mit den Hühnern in Gegenwart des Menschen kann dazu führen, daß Hundi in Abwesenheit des Menschen es nochmal probiert ........ auf jeden Fall führt Strafe im besten Falle zu Meideverhalten und nicht dazu, daß Hundi die Hühner als positiv und dazugehörig empfindet.

    Heute dürfen die Hühner sogar die Knochen abnagen die mein Hund rumliegen lässt - wenn er wieder dran will reicht ein strenger Blick seinerseits und ev. eine gehobene Lefze....... immer wieder interessant und erstaunlich, wie so artfremde Tiere sich verständigen und verstehen!!
    Habe Deinen Beitrag mehrfach gelesen und finde ihn total interessant! Das fühlt sich sehr richtig an. Aber ich verstehe manchmal nicht, wie Hunde ticken. Ähnliches habe ich auch schon beim Hundeprofi gesehen, wenn z.B. ein Hund, der aggressiv auf Artgenossen reagiert, lernt, die neutrale Anwesenheit anderer Hunde zu ertragen, erst weit weg und kurz und dann immer mehr. Da belohnt man, wenn der Hund registriert hat, daß da ein anderer Hund ist, aber trotzdem ruhig bleibt und Kontakt zu Frauchen/Herrchen aufnimmt. Sollte er den anderen Hund drohend anstarren oder sich auch nur steif machen, wäre ein Belohnen in diesem Augenblick kontraproduktiv, man würde ja die Aggression belohnen (oder halt den aggressiven Gedanken, den der Hund gerade hegt). Man will aber die Entspannung verstärken. Deswegen erklär mir bitte nochmal, wie Dein Hund die Hühner angeguckt hat, was genau du belohnt hast. Ich hätte eher gedacht, man würde da ein Wegsehen klickern oder das neutral hin- und wieder wegsehen. Ich hätte Sorge, man könnte den Jagdgedanken des Hundes verstärken. Irgendwie denke ich falsch, Dein Erfolg gibt Dir ja recht.
    Mixe 1,14; Dals-Pärlhöna 0,1; Buschhuhn 1,1; Warzenente 1,3; Katze 2,0

  9. #9
    Avatar von 2Rosen
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    Wir hatten wohl einfach Glück mit unserer.
    Sie kam mit 1/2 Jahr zu uns, Tierschutz, Griechenland, Kreta.
    Ohne drüber hier zu diskutieren, es war richtig für uns.
    Rasse griechischer Kritikos-Mix für Kaninchenjagd etc.
    Ich nahm sie bereits die ersten Tage (am Anfang vorsichtshalber mit Leine) mit in den Auslauf.
    Zeigte zwar Interesse aber eher kein "jagdliches".
    Eine alte gluckige Henne hat ihr dann ziemlich bestimmt und klar gezeigt weit weit sie ran kommen durfte.
    Da sie eine recht schüchterne und eher ängstliche ist hat sie sich das wohl gemerkt.
    Ich glaube tatsächlich dass der Charakter der Tiere und ruhige Umgang im Gehege eine große Rolle spielt.
    Eher gelassen und zurückhaltend souverän wird es vermutlich weniger Probleme geben als einen nervösen Draufgänger zu platzieren der evtl. durch sein Verhalten die Federtiere noch zum hektischen fliegen animiert und dadurch noch interessanter macht.
    Kurze Zeit später lag unsere mit im Glucken-Auslauf stupste mal ein Küken mit der Nase und die durften auf ihr rum turnen.
    Alles Getier was innerhalb unseres Grundstücks/Umzäunung ist ist "Ihres" und da passt sie drauf auf.
    Ich glaub mit unserem Gretl haben wir in den meisten Beziehungen einen ziemlich guten Fang gemacht.

    https://www.huehner-info.de/forum/sh...ght=legbarhund
    Geändert von 2Rosen (05.12.2022 um 15:12 Uhr)

  10. #10
    Avatar von Gubbelgubbel
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    Zitat Zitat von Bohus-Dal Beitrag anzeigen
    Habe Deinen Beitrag mehrfach gelesen und finde ihn total interessant! Das fühlt sich sehr richtig an. Aber ich verstehe manchmal nicht, wie Hunde ticken. Ähnliches habe ich auch schon beim Hundeprofi gesehen, wenn z.B. ein Hund, der aggressiv auf Artgenossen reagiert, lernt, die neutrale Anwesenheit anderer Hunde zu ertragen, erst weit weg und kurz und dann immer mehr. Da belohnt man, wenn der Hund registriert hat, daß da ein anderer Hund ist, aber trotzdem ruhig bleibt und Kontakt zu Frauchen/Herrchen aufnimmt. Sollte er den anderen Hund drohend anstarren oder sich auch nur steif machen, wäre ein Belohnen in diesem Augenblick kontraproduktiv, man würde ja die Aggression belohnen (oder halt den aggressiven Gedanken, den der Hund gerade hegt). Man will aber die Entspannung verstärken. Deswegen erklär mir bitte nochmal, wie Dein Hund die Hühner angeguckt hat, was genau du belohnt hast. Ich hätte eher gedacht, man würde da ein Wegsehen klickern oder das neutral hin- und wieder wegsehen. Ich hätte Sorge, man könnte den Jagdgedanken des Hundes verstärken. Irgendwie denke ich falsch, Dein Erfolg gibt Dir ja recht.
    Körpersprache beachten. Kennst du diese kleinen Figuren wo man mit dem Daumen unten reindrückt und dann werden die ganz labberig, wenn man den Finger weg nimmt spannt sich alles und die Figur steht stabil. So sind Hunde auch >⁠.⁠< grob gesagt: je mehr Körperteile nach vorne und oben zeigen desto eher geht die nächste Handlung nach vorn. Je mehr Körperteile nach hi ten und unten zeigen desto eher geht die nächste Handlung nach hinten. Wenn ein Hund labberig aussieht ist er entspannt. So ganz kurz runtergebrochen.
    Buntes Hühner-Allerlei: 0,2 Vorwerk, 0,1 Araucaner, 0,2 Barnevelder, 0,1 Seidenhuhn, 0,1 Leghorn ex., 0,4 Bartzwergmixe, 2,9 große Mixe, 0,1 Marans, 1,1 Stoapiperl 0,3 kleine Schwedenmixe 1,0 Chabo

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