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Thema: Alte Kunst - Rassen erkennbar?

  1. #11

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    Zum ersten Bild von Sterni2: Falls Maler Maes diese Hühnerherde so in der Bauernhofidylle vorgefunden haben sollte (und eben nicht ein Ensemble künstlerisch zusammengestellt hat), dann würde ich mal auf eine astreine Mischlingstruppe tippen.
    Von Gewicht, Statur u. a. äußerst ähnlich, unterscheiden sie sich eigentlich nur in der jedem einzelnen Tier eigenen Färbung.

    Ähnliches auch im zweiten Bild. Die Kükenschar sieht ja auch alles andere als einheitlich aus.

  2. #12
    Avatar von Sterni2
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    Danke für eure weiteren Bilder und Meinungen!
    Mixe sind vermutlich sehr wahrscheinlich. - Wobei aber das Brabanter Hühnchen schon Ähnlichkeit zeigt.
    Hätte ja sein können, dass es da eine Art Rasse gibt, die einfach verschiedene Farben zum Vorschein bringt, je nach Elterntiere.

    Ich finds jedenfalls toll, dass das Aussehen der Tiere von damals durch diese Maler der Nachwelt erhalten geblieben ist!

  3. #13

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    Mit alter Kunst kenn ich mich aus mit Hühnern...geht so
    Das Bild stammt aus der Zeit des Realismus. Die Hühner dürften ziemlich genau so ausgesehen haben, wie der Maler sie abgebildet hat. Es gibt Anekdoten über einen Münchner Maler aus der Zeit, der seine (menschlichen) Modelle (übrigens überwiegend bäuerliche Modelle und Szenen) teils tagelang in immer der gleichen Pose sitzen bzw. stehen ließ, um sie möglichst naturgetreu abbilden zu können. Für die Modelle eine überaus anstrengende Arbeit Im Atelier befanden sich auch entsprechende Requisiten, Mobiliar etc. -wie auf einerTheaterbühne.
    Rassehühner dürfte man zu dieser Zeit kaum auf Bauernhöfen angetroffen haben, stattdessen gab es eine hofeigene wilde Mischung. Zwar sind die meisten Geflügelzuchtvereine um 1900 entstanden - auf den Bauernhöfen hat man sich aber eher damit begnügt, den ein oder anderen Rassegockel zur Verbesserung der Lege- oder Mastleistung einzukreuzen (oder mit den benachbarten Höfen Gockel oder Bruteier zu tauschen).
    Mein Papa hat mir erzählt, dass noch in seiner Kindheit (1940er/50er Jahre) die "bunten Hühnerscharen" das übliche Bild waren. Rassegeflügel, wie wir es heute kennen, wurde eher im Zoo oder in Parks gehalten und stolz präsentiert.
    Insofern denke ich, dass auf den Bildern das ein oder andere Rassemerkmal zu erkennen ist, ein Rassehuhn eher nicht. Aber das macht das Rätseln doch nur spannender

  4. #14
    Avatar von 2Rosen
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    Auf dem zweiten Bild, der stattliche Gockel mit vermutlich Kronenkamm, könnte ein Sizilianer sein.
    Farbe Gefieder, Kronenkamm und bläuliche bzw. dunklere Ständer könnten passen.
    Gibt´s Erkenntnisse woher das Bild kommt?
    Der mediterrane, zerbrochene Krug könnte auch Richtung Süden passen.

  5. #15
    Avatar von Gubbelgubbel
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    Er war ja ein belgischer Maler, zu der Zeit kamen auch gerade die mechelner auf, die sind doch auch aus Belgien oder? Eins der Hühner auf dem zweiten Bild hat Flusen an den Beinen. Möglicherweise gab es da am Anfang auch mehr Farben, da würden doch brahmas gemixt
    Buntes Hühner-Allerlei: 0,2 Vorwerk, 0,1 Araucaner, 0,2 Barnevelder, 0,1 Seidenhuhn, 0,1 Leghorn ex., 0,4 Bartzwergmixe, 2,9 große Mixe, 0,1 Marans, 1,1 Stoapiperl 0,3 kleine Schwedenmixe 1,0 Chabo

  6. #16
    Avatar von Wilde Hummel
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    Ich lese angeregt mit! Irgendwie bieten die Bilder eine kleine Zeitreise in die Vergangenheit der Hühnerhaltung, spannend.
    0, 2 gr. Orpingtons, 0, 1 Mixe

  7. #17
    Avatar von chtjonas
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    Zitat Zitat von Schäfchenzähler Beitrag anzeigen
    ... Die Hühner dürften ziemlich genau so ausgesehen haben, wie der Maler sie abgebildet hat. Es gibt Anekdoten über einen Münchner Maler aus der Zeit, der seine (menschlichen) Modelle (übrigens überwiegend bäuerliche Modelle und Szenen) teils tagelang in immer der gleichen Pose sitzen bzw. stehen ließ, um sie möglichst naturgetreu abbilden zu können. ...
    So ein "Modellsitzen bzw. -stehen" dürfte aber mit den Huhnies schwierig gewesen sein.
    "Rentnerpärchen" 1,1, gemischter "Jungtrupp mit Oma" 2,16 und 5 Seidies (6 M), die sich noch nicht zweifelsfrei outen möchten - LG Christina

    "Life is what happens while you are busy making other plans." (John Lennon)

  8. #18
    Avatar von chtjonas
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    Zitat Zitat von Schäfchenzähler Beitrag anzeigen
    ...Rassehühner dürfte man zu dieser Zeit kaum auf Bauernhöfen angetroffen haben, stattdessen gab es eine hofeigene wilde Mischung. Zwar sind die meisten Geflügelzuchtvereine um 1900 entstanden - auf den Bauernhöfen hat man sich aber eher damit begnügt, den ein oder anderen Rassegockel zur Verbesserung der Lege- oder Mastleistung einzukreuzen (oder mit den benachbarten Höfen Gockel oder Bruteier zu tauschen)....
    Und genauso ist es hier bei uns heute immer noch!
    Meine 3 Brahmaküken sind bestimmt die einzigen "Rassehühner" in unserem Viertel.

    Aber diese bunte Vielfalt ist doch einfach toll!

    Und diese alten Gemälde sind überwältigend schön.

    @Sterni2: Danke für diesen Faden
    "Rentnerpärchen" 1,1, gemischter "Jungtrupp mit Oma" 2,16 und 5 Seidies (6 M), die sich noch nicht zweifelsfrei outen möchten - LG Christina

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  9. #19
    Avatar von Sterni2
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    Zitat Zitat von chtjonas Beitrag anzeigen
    So ein "Modellsitzen bzw. -stehen" dürfte aber mit den Huhnies schwierig gewesen sein.
    Das hab ich mir auch sofort gedacht als ich die Bilder entdeckt hab ... womit hat er die bloß bestochen?!

    Schäfchenzähler, deinen Ausflug in die Kunstgeschichte finde ich sehr interessant dazu!

    (so hätte ich mir den Geschichtsunterricht immer gewünscht, nicht stets wer gegen wen Krieg geführt hat ....)

    Besonders lieb am 2. Bild find ich auch, wie die Glucke aufspringt und den Schmetterling anvisiert - und das frechste der Küken hat es sofort überrissen ....

  10. #20

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    Ich fürchte, die Sachen, mit denen man Hühner bestechen könnte, wären in kürzester Zeit weggefressen und dann wären ja nur pickende oder mit Futter im Schnabel flüchtende Hühner dargestellt
    Aber die Künstler haben gut beobachtet, viel skizziert. Die Bilder entsprechen allerdings keinem "Foto", die einzelnen Elemente (Hühner, Misthaufen usw.) wurden schon einer harmonischen Komposition entsprechend arrangiert.

    @2Rosen: das Gemälde stammt zwar von einem belgischen Maler, aber lange Zeit war die "Italienreise" fester Bestandteil im Lebenslauf eines Künstlers (mir fallen da spontan Dürer, Rubens, Goethe und Munch ein). Gerade im zweiten Bild sind schon einige Kronenkämme zu erkennen. Bei den Augsburger Hühnern war ja das süditalienische Lamottahuhn beteiligt. Leider ausgestorben, aber wohl (wie die sizilianischen Kronenkämme) mit Kronenkamm und schwarzen Läufen. Entweder er hat die Hühnerschar tatsächlich in Italien gesehen, oder ein "Mittelmeerhuhn" wurde zur Verbesserung der Legeleistung eingekreuzt (vgl. Augsburger).

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