Weil ich beruflich ständig mit Farben, Materialien und (Alterungs-)Beständigkeiten zu tun habe: Silikon und Acrylfugenmasse vertragen sich schlecht mit Kalk. Silikon spaltet Essigsäure ab, und reagiert daher stark mit dem basischen Kalk. Ich habe das mal in der Kirche an einer noch recht frisch (bestenfalls zwei bis drei Jahre) gekalkten Wand gesehen. Die Fugenmasse war eingerissen und ist beim Entfernen regelrecht herausgebröselt. Beim Kalken also versuchen, nicht über die Fugen zu streichen.
Bei Leinölkitt hast du das Problem nicht, wenn er altert wir er halt relativ starr. Durch das Arbeiten des Holzes werden langfristig wieder Ritzen entstehen...
Leinölfirnis bekommt man hier im Malerfachgeschäft aber auch im Baumarkt. Im Unterschied zum reinen Leinöl (Salatöl) ist er mit Cobalt sikkativiert und härtet etwas schneller aus. Wenn du damit Holz streichst, würde ich empfehlen ihn 1:1 oder 1:2 mit Balsamterpentinöl zu verdünnen (lässt sich besser streichen, am besten zwei Aufträge).
Die Empfehlung, Leinöl unter Kalk zu streichen, verstehe ich nicht... dann haftet doch der Kalk nicht so gut??
Der Streichkalk sollte so verdünnt sein, dass er eine Konsistenz wie Milch hat. Lieber dünner und einmal öfters streichen, dann ist das Ganze etwas abriebfester. Dicke Kalkschichten blättern ab.
Viel Erfolg!
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