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Thema: Ein Glas Wein auf 3 Hähne die ich heute über die Regenbogenbrücke schickte

  1. #11

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    Wir haben diesen Samstag ebenfalls geschlachtet -drei Enten (Erpel). Weil es auch für uns immer wieder eine Überwindung ist, gab's vorher ein Stamperl Schnaps und danach (zum Rupfen und Ausnehmen) ein Glas Wein. Mein schwierigster Moment ist immer das Einfangen der Tiere, sie noch ein letztes Mal auf dem Arm bzw. in den Händen zu halten während man genau weiß, was dann geschehen wird (Schuldgefühle??). Mein Mann übernimmt das Schlachten, und ich bin ihm sehr dankbar dafür. Ich weiß nicht, ob ich die nötige Courage dafür aufbringen könnte.
    Alles was danach kommt, empfinde ich wie Jassi. Es ist eine Art Respekt und Dankbarkeit gegenüber einem Lebewesen, das für mich gestorben ist.
    Ich verstehe jeden, der seine Tiere nicht essen kann oder möchte. Ich denke, je weniger Tiere man hält und je individueller das einzelne Tier ist, umso schwerer fällt das Töten.
    Als wir uns damals (noch lange vor den Enten und Hühnern) für die Schafzucht entschieden haben, war klar, dass der ein oder andere Bock nicht bleiben könnte. Wir haben vereinbart, sollten wir unsere eigenen Tiere nicht essen können, dann würden wir uns künftig konsequenter Weise vegetarisch ernähren. Der Fall ist nicht eingetreten -dafür gibt es weniger Fleisch, bevorzugt von den eigenen Tieren oder Wild ( mein Mann besitzt praktischerweise Jagd- und Angelschein).
    Fleisch schön steril und "anonym" im Supermarkt zu kaufen ist sicherlich einfacher. Ein eigenes Tier, das nach bestem Wissen und Gewissen aufgezogen und möglichst stressfrei geschlachtet wurde zu essen, ist meiner Meinung nach respektvoller.

  2. #12
    Avatar von Gackerliene
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    Zitat Zitat von wolfswinkel7 Beitrag anzeigen
    Ich bin ganz angetan von diesem Faden!
    ....

    weil ich selbst die letzte Zeit immer wieder mal Schlachtberichte gelesen/geschaut habe, dachte ich mir kann ich ruhig auch noch einen Threat aufmachen um a) Anteilnahme zu bekommen und b) auch die vielen Hühnerhalter, die sich damit herumschlagen zu beschäftigen...

    Mir geht es jetzt so, seit der Erfahrung mit unserem ansonsten ja wirklich lieben und da auch spontan einsatzbereiten Bekannten letztes Jahr keine fremden Hände an meine zu Tode bringenden Tiere lassen will, es sei denn ich vertraue ihnen 100% dass sie respektvoll und in Ruhe dran gehen...doch warum sollte ich andere Menschen beauftragen, meine Tiere zu töten? Die Frau die es uns damals gezeigt hatte, die hatte ich ja letztes Jahr auch gefragt, aber sie sagte, ihr tut es schon immer um ihre eigenen Tiere weh und sie muss sich daraufhin seelisch vorbereiten, sie hat es uns gezeigt, damit wir es selbst können. Mein Mann will ja eigentlich gar nicht ran gehen, ihm wäre es gerade recht, ich mache es alleine oder mit jemand anderem, ich wollte auch letztens mit einer Freundin schlachten, aber die hat dann die Panik bekommen, dabei schon auf das versprochene Hähnchen gesabbert. Ich kann sie so gut verstehen, das sie den Rückzieher gemacht hatte. Ich wäre früher bestimmt auch nicht wo zum schlachten helfen hingegangen. Mein Oberhahnerich hat nur wenige Aufgaben dabei, aber darum bin ich sehr dankbar, es ist mir eine wichtige Stärkung... er muss den Betäubungsschlag setzen,da habe ich Bammel, es nicht richtig zu machen, ich hatte mal 2 Hähne alleine getötet, das gab bisl Komplikationen (er lag krank im Bett und es wurde immer heller morgens und als er aufstand, lud ich ihn gerade zum rupfen ein...)
    Ich zeige ihm dann auch nochmal- hier ist das Gehirn und zack ist der Hahn ausgeschaltet, hoffe ich...
    Auch muss er sich mein Gebabbel und meine Kommentare anhören, während ich das ausblutende Tier halte. Ist mir gestern so bewusst geworden, wenn ich alleine schlachten würde währe ich mit mir, meiner Tat und den Gedanken alleine...

    Dann ist er mir eine große Hilfe zum Rupfen...und am Schluß noch die Haare abbrennen über der Kerze, da ist er viel genauer wie ich. Die Eingeweide mache ich dann raus, da ekelt er sich wohl... heute Abend aber briet ich die Lebern der 3 Hähne und das war genau eine Genußportion für jeden, dazu Maronen und Prinzessböhnchen mit Speck..im alten Zuhause musste er mir auch die Abfälle für den Fuchs hoch in den Wald tragen, ich ertrug den Anblick der Köpfe nicht...heute morgen aber habe ich diese gerade beerdigt auf unserer Wiese, wird wieder Nährstoffe geben für die junge Blutpflaume und die Stachelbeere in der Nähe oder ein hungriges Tier in der Nacht...


    @ Nero- die sind ja puschelige Tiere, Deine Seidenhühner...aber tsja, auch niedliche Tiere schmecken...ich hole mir nächstes Jahr eventuell ein paar Bruteier antwerpener Bartzwerge oder Mischungen in die Richtung für meine Miniwichtelhenne Elfchen, falls sie brütet, damit sie nicht alleine Winzling bleibt...stelle mich schon drauf ein, so winzige, putzige Hähnchen zu meucheln...kein schöner Gedanke....
    natural boostert !

  3. #13
    Avatar von wolfswinkel7
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    Ich finde es toll, dass du es auch alleine schon gemacht hast!
    Du weißt aber, wie dieses Tier gelebt hat und wie es im Leben und im Tod geachtet wurde, mehr kann man doch nicht tun und natürlich darf man damit dann auch seine Familie versorgen! Auch wenn es irgendwie weh tut.
    Ich bin auf einem Bauernhof groß geworden.
    Bei uns wurden immer die Schweine und Hühner + Hähne selbst geschlachtet. Eigentlich war es für mich, von klein auf normal, die Ferkel wurden gefüttert und später geschlachtet, beim Federvieh war das nicht anderst.
    Erst wenn man dann älter wird (in dem Fall dann Teene), war es dann komisch. Gott sei Dank meinte meine Mama irgendwann, dass wir keine ganzes Schwein mehr für uns zu schlachten brauchen, so kamen die letzten Schweine zum Metzger und wir bekamen dann das Fleisch wieder zurück, verpacken war dann nicht mehr das Problem.
    Und als meine Oma nicht mehr so konnte, gab es auch keine Hühner mehr, dann war das Thema auch vom Tisch.
    Aber heute ärgere ich mich, dass ich beim Hühner schlachten nicht mehr aufgepasst habe, wie bei vielen Dingen, die ich mir jetzt wieder zusammen suchen muss.

    Zu deinem Elfchen, wenn auch total OT, in das Minihühnchen bin ich ja total verliebt, hab alle Bilder von ihr gesehen.
    [B]
    Mich findet man nicht bei Facebook
    Ich brauche auch kein Instagram!
    Ich hab das HüFo und das reicht

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