oh man, 2 Monate schob ich es vor mir her... ich lies extra so früh im Jahr den Glucken ihre Freude, damit wir Ende August/Anfang September schlachten können... es wurde dann immer unerträglicher mit den Hähnen, ich habe unser behindertes Hühnchen und die abgetretene Tonka mit ihrem nackigen Rücken schon im Gästebad wohnen über Nacht, tagsüber im Bereich hinter der Scheune, damit sie nicht totgerammelt werden... kein Zustand... letztes Jahr die 5 übrig gebliebenen Hähne konnte ich einfach nicht... war psychisch alles so viel mit dem Umzug, der Arbeitsstelle und dem Coronaterror, wir liesen es von einem Bekannten, einem Förster machen, zumindest das Töten, was weniger schön war, danach sagte ich meinem Mann- nächstes Jahr machen wir es wieder selber....
der Arme hat dann die letzten 2 Nächte auch schlecht geschlafen, weil wir es am Wochenende schon wieder nicht anpacken wollte (das Wetter...).
Nun hatte ich vor, es etwas zu professionalisieren und hängte hinterm Hühnerstall an diesen den Schlachttrichter auf und einen Eimer mit Holzhäckseln drunter, so halbwegs alles gerichtet (dünnes scharfes Filetiermesser, einen Schlagstock zufällig gefunden, den ich für perfekt hielt..) den ganzen Tag alle möglichen Threats gelesen hier im Forum über das Schlachten, als hätten wir es noch nie gemacht... mir Mut zugesprochen, dass ich a nicht auf der Welt bin um den Tieren zu dienen, sondern sie uns von unserem Schöpfer auch als Nahrung geschenkt sind, die ich mit Dankbarkeit annehmen möchte...
Nunja, ich hatte die Hübschen die letzten 2 Tage im ganzen unteren Garten laufen und nochmal lecker Fressi gegeben (der Kropf war noch prall gefüllt mit den Erbsen und Butterkucken und Thunfisch hatte ich ihnen druntergemixt ), heute vormittag war ein übles Krähkonzert, dass uns der Nachbar noch nicht angezeigt hat, wundert mich....selbst die lieben alten Nachbarn, die immer wieder Eier kaufen, haben gefragt, ob wir jetzt mal Schlachttag hatten... also ich denke kaum dass die 3 auffallen morgen früh, am Samstag wollen wir weiter machen.
Mein armer Oberhahnerich setzte super toll den Betäubungsschlag im Taschenlampenlicht- und ich bekam das Tier nicht in den Schlachttrichter hinein, das war mir so ein Gefummels, dass ich ihn und ie folgenden 2 doch lieber zwischen die Beine klemmte. Das erste mal Ohrscheibenstich ohne Kehle durchzuschneiden (Beim Ausnehmen waren die Luft und Speiseröhre intakt), hielt ich das sterbende Tier in meinen Händen als begleite ich es hinüber. Bei einem hatte ich wohl nur eine Schlagader erwischt, aber auch er war schnell tot. ) Da ich diemal beim Schwenken im heißen Wasser ca exakt 30 sec abzählte , waren sie auch viel leichter zu rupfen als sonst. Trotzdem ist das Rupfen und Ausnehmen immer das unangenehmste, zumal mich mein Mann dann am Schuß alleine lies (müde, arbeitet hart, brauch mal wieder gutes Fleisch zwischen die Zähne). Es war auch so ein schöner Reichshahnmix dabei, aber hier in der Gegend kriegt man kaum Hähne los...einen habe ich wegbekommen und lösche jetzt meine Ebay-Anzeige. Nun noch ein paar Schlucke Wein auf die Hähne und dann unter die Dusche und ab ins Bett.
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