Wir haben diesen Samstag ebenfalls geschlachtet -drei Enten (Erpel). Weil es auch für uns immer wieder eine Überwindung ist, gab's vorher ein Stamperl Schnaps und danach (zum Rupfen und Ausnehmen) ein Glas Wein. Mein schwierigster Moment ist immer das Einfangen der Tiere, sie noch ein letztes Mal auf dem Arm bzw. in den Händen zu halten während man genau weiß, was dann geschehen wird (Schuldgefühle??). Mein Mann übernimmt das Schlachten, und ich bin ihm sehr dankbar dafür. Ich weiß nicht, ob ich die nötige Courage dafür aufbringen könnte.
Alles was danach kommt, empfinde ich wie Jassi. Es ist eine Art Respekt und Dankbarkeit gegenüber einem Lebewesen, das für mich gestorben ist.
Ich verstehe jeden, der seine Tiere nicht essen kann oder möchte. Ich denke, je weniger Tiere man hält und je individueller das einzelne Tier ist, umso schwerer fällt das Töten.
Als wir uns damals (noch lange vor den Enten und Hühnern) für die Schafzucht entschieden haben, war klar, dass der ein oder andere Bock nicht bleiben könnte. Wir haben vereinbart, sollten wir unsere eigenen Tiere nicht essen können, dann würden wir uns künftig konsequenter Weise vegetarisch ernähren. Der Fall ist nicht eingetreten -dafür gibt es weniger Fleisch, bevorzugt von den eigenen Tieren oder Wild ( mein Mann besitzt praktischerweise Jagd- und Angelschein).
Fleisch schön steril und "anonym" im Supermarkt zu kaufen ist sicherlich einfacher. Ein eigenes Tier, das nach bestem Wissen und Gewissen aufgezogen und möglichst stressfrei geschlachtet wurde zu essen, ist meiner Meinung nach respektvoller.
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