Habe auch die Erfahrung gemacht, dass ein Habicht (bei mir waren es immer Junghabichte) schwer zu vertreiben sind. Er hat auch 10m von mir einen Angriff geflogen, das geht so schnell man hört nur das Huhn schreien. Er ließ auch erst ab als ich fast schon in Griffweite war. Bisher hat er nur eine Henne getötet toi toi toi. Alle anderen Hühner fielen dem Waschbär zum Opfer. Erst mit Strom habe ich jetzt Ruhe.
Laut Zeugenberichten (Nachbar) hat die ranghöchste Henne und der Hahn gemeinsam den Habicht vertrieben als er mein junges Seidenhuhn schlagen wollte. Das Huhn hat nix abbekommen außer einen Schreck, jetzt nach fast 2 Monaten wird sie langsam wieder zutraulich und frisst auch auf "freiem" Feld, aber legen tut sie immer noch nicht.
Auffällig ist auch bei mir sein vermehrtes Auftreten bei grauem Wetter und in den Monaten September und Oktober. Erst am Wochenende saß er auf einem Pumphaus mit Blick auf das Hühnergehege an während ich im Garten zugange war. Ich hab ihn vorsichtshalber vertrieben.
Meine Nachbarin hat Laufenten und Ziegen im selben Gehege, die hat keine Probleme mit Viehzeug. Die scheinen ziemlich gut zur Abwehr zu taugen. Ein befreundeter Bauer hat auch seine Ziegen bei den Hühnern und ebenso 2 Hunde, auch der hat keine Probleme von oben. Lediglich der Fuchs kommt nachts vorbei, aber da sind die Tiere alle im Haus.
Eigentlich war mein Plan nicht Hühner so verbunkert zu halten und langfristig möchte ich eine andere Lösung haben als das Netz (wobei das zuverlässig ist bisher). Bisher bin ich dabei mehr Unterstände zu bauen, wobei das Huhn was geschlagen wurde (große Maranshenne) eigentlich in "Deckung" war unter einem Hollerbusch, wo noch ein Reißighaufen anlehnt, dorthin war das Seidenhuhn ebenfalls geflüchtet, dieses entkam aber. Der Habicht muss den Spuren nach das Dickicht durchschlagen haben. Tatsächlich beeindruckt mich das Tier wirklich, der hat sich da durch so enges geästet gezwängt und muss noch soviel Wucht und Treffsicherheit gehabt haben, das große Tier zu erlegen.
Ich hab das Gefühl, dass das mit den Unterständen wirklich gut nur in sehr großen Ausläufen oder bei kompletten Freigang funktioniert, im bestenfall mit erfahrenen Hühnern. Bei kleinen Gehegen kommt er irgendwann doch zum Zuge. Ist nur meine Meinung aus der bisherigen Beobachtung.
Auch bei meinen bemerke ich Veränderungen im Verhalten. Als am Wochenende mein neuer Kater (rabenschwarz) den ersten Freigang hatte und natürlich interessiert bei den Hühnern war, sind diese nicht abgehauen, sondern haben sich zusammengerottet und sind in den Angriff gegangen. Früher waren sie desinteressiert oder sind panisch abgehauen.
Der Hahn warnt mittlerweile wirklich zuverlässig oft sogar beim Sperber und die Hennen "gehorchen".
Ich denke also man kann sich durchaus eine gute Truppe zusammenstellen bzw heranzüchten. Ohne Netz wird man dennoch, so denke ich Verluste einkalkulieren müssen oder einfach nie ohne Netz arbeiten.
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