Hallo zusammen,
eines meiner Hühner humpelt! Mit stundenlangen Recherchen bin ich aber noch nicht zu einer genauen Diagnose, geschweige denn zur Lösung des Problems gekommen. Vielleicht weiß von euch ja noch jemand Rat.
Erst mal zur Vorgeschichte:
Vor einigen Monaten hat meine Zwerg-Wyandotten-Zwerg-Brahma-Henne plötzlich gehumpelt. Von einem Tag auf den anderen konnte sie ein Bein nicht mehr belasten. Äußerlich war nichts zu erkennen, auch ein Abtasten machte mich nicht schlauer. Es sah so aus, als könnte das Fersengelenk keine Kraft mehr aufbringen und würde unter ihr einknicken. Anfangs ist sie damit noch leicht aufgetreten und weitestgehend mit dem anderen Bein gehüpft und ich bin pflichtbewusst mit ihr zum Tierarzt. Danach hat sie eine Woche Schmerzmittel (ich weiß jetzt nicht mehr welches) bekommen, es hat sich aber nichts geändert. Der Tierarzt, der sich sogar mit Hühnern auskennt, sagte, man könne sonst noch röntgen, auf meine Frage, ob man dann auch behandeln kann, zuckte er nur die Schultern. Ein humpelndes Huhn zu operieren ist wohl nicht üblich...
Da sie mit und später wieder ohne Schmerzmittel keine Verhaltensänderung gezeigt hat und ihr das Abtasten des Beins augenscheinlich auch nichts ausgemacht hat, habe ich sie ohne Schmerzmittel weiter in der Gruppe hüpfen lassen. Sie hat gefressen und auch weiter fleißig gelegt.
Nach ein paar Wochen hat sich das Bein dann aber verschlechtert und das Fersengelenk hatte gar keine Kraft mehr. Ich konnte es mit der Hand strecken und anwinkeln, es hat keinerlei Widerstand gegeben, aber auch nicht geknirscht, oder sich sonst wieder seltsam geäußert. Dem Huhn hat es auch nichts ausgemacht, abgesehen vom festgehalten werden. Eines Abends dann ist sie nicht mehr in den Stall gegangen, was ich leider erst am nächsten Morgen bemerkt habe. Da lag sie dann kopflos im Freilauf. Ich tippe auf Marder.

Allen Berichten hier zum Trotz, die schildern, dass ein Huhn nach ein paar Tagen wieder besser laufen konnte, hat es sich bei ihr nur verschlimmert.

Nun hat eine junge Hamburger Henne genau das gleiche Problem und ich finde immer noch keine entsprechenden Erfahrungsberichte.

Ihr linkes Fersengelenk macht einfach nicht mehr mit, nur ist es hier gleich ganz "kaputt".
Da auch sie augenscheinlich keine Schmerzen hat, habe ich jetzt auf eigene Faust versucht sie zu behandeln. Vor drei Tagen habe ich ihr Bein nun geschient. Mit dem 3D-Drucker eine Schiene gedruckt und unter Erhitzen angepasst. Dann ein paar Schichten Mullbinde um das Bein, Schiene drüber und mit Leukosilk befestigt.
Jetzt sitzt sie allein im Nagerkäfig in meinem Wohnzimmer und tagsüber auf der Terrasse, frisst, trinkt und scheint sich mit ihrem Schicksal ganz gut abgefunden zu haben.
Ich lasse die Schiene jetzt mal zwei Wochen dran, erneuere ggf. den Verband und melde mich, wenn sich was tut.

Da das Problem bei meinen Hühnern nun schon zweimal aufgetreten ist, habe ich eigentlich erwartet, dass noch mehrere Leute entsprechende Erfahrungen gemacht haben. Vielleicht fällt ja dem ein oder anderen noch was ein.

Die einzige Möglichkeit, wie sich die Hühner verletzt haben könnten, ist meiner Ansicht nach eine Holzstange, die knapp unter der Decke des Hühnerstalls montiert ist und eigentlich als Halterung für eine Infrarotlampe gedient hat, aber gelegentlich auch als Sitzstange genutzt wird. Von da zu Boden sind es gut zwei Meter und ich fürchte, der Aufprall war zuviel für die Gelenke. Die Stange habe ich jetzt übrigens abgebaut.