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Thema: Henne pickt Hahn blutig

  1. #1
    Avatar von chtjonas
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    Henne pickt Hahn blutig

    Oh mein Gott!
    Wenn man Hühner hat, wird es niemals langweilig. Man ist nie vor (unangenehmen) Überraschungen sicher. Und manchmal ist man völlig entsetzt.

    Vor 2 Tagen habe ich bei Yeti ein paar blutige Flecken an den Halsfedern (fällt bei seinem strahlenden Weiß natürlich sofort auf) und ein paar Stellen am Kamm entdeckt. War nicht viel und ich habe mir keine weiteren Gedanken gemacht. Im Auslauf gibt es viel Gestrüpp und zum Teil sehr stachlig.

    Als ich der Truppe gestern früh das Weichfutter brachte, war noch alles in Ordnung. Am Nachmittag kam mir Yeti blutüberstömt im Auslauf entgegen.





    Ich habe sofort den Nachbarn geholt, damit er ihn festhält, während ich ihn untersuche.
    Er hatte zwei völlig aufgepickte Stellen am Hals, direkt unter dem Kamm.
    Ich habe erstmal bisschen mit warmem Wasser sauber gemacht, desinfiziert (Octenisept) und eine Creme drauf, die mir der TA mal für eine Verletzung des Hundes gegeben hat. (Ich hatte ihn damals gefragt, ob man die auch für Hühner verwenden könne und er hat das bejaht.) Den Kamm habe ich gleich mit eingeschmiert.

    Was war passiert?

    Vor drei Tagen hatte ich unsere alte Dame Pick-Pick zur Yeti-Gruppe gegeben, weil ich gerne nochmal Nachwuchs von ihr hätte und bei Cérbero offensichtlich nicht mehr viel läuft.
    Sie ist unser ältestes Huhn (ca. 5J), gehbehindert, verschmust und das Lieblingshuhn meines Mannes. In der Cérbero-Gruppe ist sie rangniedrig, gleich nach dem Neuzugang Miss Sophie.

    Bis Yeti den Althahn Anfang des Jahres abserviert hatte, liefen die beiden Hähne mit den damals noch 10 Damen gemeinsam in eben diesem Auslauf und Stall und haben auch mal die jeweils anderen Damen getreten.

    Auf der Kamera konnte ich sehen, dass sie gleich am ersten Abend auch brav - zwar als letzte - in den Stall ist.
    Also habe ich mir keine Gedanken gemacht.

    Tagsüber war sie, auch durch ihre Behinderung, meist etwas abseits der Truppe, wobei Yeti und 2 der Damen sich auch gerne stundenweise über den Zaun hinwegsetzen und vor meiner Verandatür betteln kommen. Beim Futter war sie immer die erste und hat die anderen erstmal weggepickt. Ich hatte auch den Eindruck, dass sich selbst Yeti nicht recht in ihre Nähe traute.
    Ich dachte halt, naja, das gibt sich.

    Mittlerweile bin ich schlauer.

    Anhand der Stallkamera konnte ich feststellen, dass diese olle Tucke die gesamte Truppe in Angst und Schrecken versetzt hatte. Kaum war sie als letzte in den Stall stolziert, flogen die Fetzen. Zuerst wurde die Glucke (bin dabei zu entglucken) brutalst aus dem Nest gejagt, so dass die laut schreiend im Auslauf das Weite suchte. Dann wurden die anderen aufgemischt und behackt, bis die sich in die letzte Ecke der Stange zurückzogen und sie 2/3 des Kotbrettes (sie schläft nicht auf Stange) für sich hatte.

    Schlauerweise hat sie tagsüber ihre Terroraktionen, besonders Yeti gegenüber, wohl immer dann gestartet, wenn ich es nicht mitbekommen habe. Ich habe keine Zweifel, dass sie es war, die den armen Kerl so zugerichtet hat.

    Mittlerweile ist sie natürlich wieder zurück in ihrer alten Truppe, wo sie nix zu melden hat.

    Was ich absolut nicht verstehe:
    Warum lässt sich ein gestandener, agiler und flugfähiger 4kg-Hahn von so einer behäbigen, behinderten, alten Gifthexe so misshandeln?

    Geändert von chtjonas (17.09.2022 um 02:12 Uhr)
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  2. #2
    Avatar von Neuzüchterin
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    Er ist warscheinlich einfach zu gutmütig oder er ist dumm

  3. #3
    Avatar von chtjonas
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    Zitat Zitat von Neuzüchterin Beitrag anzeigen
    Er ist warscheinlich einfach zu gutmütig oder er ist dumm
    Wahrscheinlich beides.
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  4. #4
    Avatar von Bohus-Dal
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    Richtiges Federpicken (wenn es jetzt keine Prügelei war) ist keine aggressive Handlung, sondern ein übersteigertes Putzverhalten. Hähne sind die typischen Opfer und halten still/fordern sogar richtig dazu auf, weil sie eben gerne liebevoll geputzt werden. Eine Reaktion auf dieses krankhafte Kaputtpicken scheint nicht vorgesehen zu sein, weswegen es ja auch zu Kannibalismus kommen kann. Das ist eine sehr ernstzunehmende Verhaltensstörung, andere können sich das auch abgucken. Auslöser wäre in diesem Fall wahrscheinlich Streß, kann aber auch Langeweile oder Mangelernährung sein. Einmal angewöhnt, kann sich das auch verselbständigen, also ich würde die jetzt eine Weile ganz genau beobachten! Wobei ich mir aber eine ganz normale Prügelei/Mobbing besser vorstellen kann, so blutüberströmt, wie der ist. Also nicht dauerhaftes Zupfen und Picken, sondern eher einmal voll reingebissen. Das ist dann ganz normale Aggression, da würde ich mir viel weniger Sorgen machen. Es kann ja auch Rangkämpfe zwischen Henne und Hahn geben, nicht immer stehen Hähne automatisch über allen Hennen. Wenn sich mein Buschhahn mit der alten Maranshenne anlegt, kriegt er auch eins auf den Deckel.
    Mixe 1,14; Dals-Pärlhöna 0,1; Buschhuhn 1,1; Warzenente 1,3; Katze 2,0

  5. #5
    Avatar von chtjonas
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    Zitat Zitat von Bohus-Dal Beitrag anzeigen
    Richtiges Federpicken (wenn es jetzt keine Prügelei war) ist keine aggressive Handlung, sondern ein übersteigertes Putzverhalten. Hähne sind die typischen Opfer und halten still/fordern sogar richtig dazu auf, weil sie eben gerne liebevoll geputzt werden. ...
    So ein "liebevoll" anmutendes Federzupfen habe ich ja auch schon gehabt. Da stand Cenicienta neben Yeti und hat ihm ein Halsfederchen nach dem anderen ausgezupft. Hat mich daran erinnert, wenn meine Mutter meinem Vater vorm Ausgehen die Krawatte gerichtet und die Fusseln vom Revers gesammelt hat.

    Aber das hier war wirklich die reine Aggression von Seiten Pick-Picks. Die muss wie ein Berserker auf den armen Kerl los sein. Die "Tat" selbst habe ich zwar nicht gesehen, aber er hatte schon am Vortag ein paar blutige Stellen und hat sich in ihrer Gegenwart nicht mehr ans Futter getraut. Und dann habe ich mit der Kamera halt sehen können, wie sie sich aufgeführt hat, nachdem sie in den Stall ist.
    Das hat dann gereicht.

    Jetzt ist sie wieder zurück in ihrer alten Truppe, darf den Fußabtreter spielen und unter König Cérbero und seiner Liebsten auf dem Fußboden schlafen.
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  6. #6
    Avatar von nero2010
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    Manche wollen es nicht anders.

  7. #7
    Avatar von chtjonas
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    Tja, trifft wohl auf beide zu.
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