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Thema: Auf Verdacht gegen Kokkzidien behandeln?

  1. #1

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    Auf Verdacht gegen Kokkzidien behandeln?

    Hallo zusammen,

    lange habe ich nur still mitgelesen, jetzt habe ich aber einen schwerkranken Hahn und bin etwas ratlos.
    Zur Vorgeschichte:
    Es geht um einen ca. 4 Monate alten Blumenhahn, den wir vor 3 Wochen bekommen haben.
    Vor einer Woche fing er plötzlich an, sich ständig im Auslauf hinzulegen, gefressen hat er augenscheinlich noch gut.
    Also eingefangen, ich fand den Kropf sehr wässrig, als ich ihn etwas massiert habe, kam auch direkt Brühe raus. Er ist dann drei Tage im Haus gewesen, Kropf war eigentlich wieder in Ordnung, hab ihn immer wieder massiert und beobachtet.
    Vor vier Tagen ging er dann nicht mehr raus und ich hab ihn wieder gefangen.
    Plötzlich ist er klapperdürr, ich habe ihn direkt wieder mit rein genommen und angefangen zu päppeln.
    Wir waren dann insgesamt dreimal mit ihm beim Tierarzt, eine Kropfverstopfung hat sie mehrfach ausgeschlossen, er bekommt Schmerzmittel und Ursocyclin.
    Es wurde auch eine Kotprobe untersucht, es wurden keine Kokkzidien nachgewiesen.
    Nun zu meiner eigentlichen Frage:
    Er ist immernoch sehr, sehr schlapp, schläft eigentlich nur.
    Ich hatte mit der TÄ abgesprochen, dass wir uns vor dem Wochenende nochmal beratschlagen.
    Er bekommt das AB nun seit Mittwoch Mittag, wie lange braucht sowas, bis man eine spürbare Veränderung hat? Sollte er jetzt schon wieder auf den Beinen sein?
    Ihre letzte Idee war jetzt, ihn vorsorglich gegen Kokkzidien zu behandeln, macht das überhaupt Sinn, wenn im Kot eigentlich keine Kokkzidien nachgewiesen wurden?
    Das ist ja auch nicht so harmlos für ihn, ich habe Angst, dass ihm das den Rest gibt.
    Er wiegt aktuell 1100 g, er bekommt Fresubin, Ei, Quark, Babybrei. Von alleine frisst er allerdings gar nichts mehr. Trinken tut er noch ab und zu.
    Ich hoffe es war nicht zu verwirrend, ich bin total ratlos, die Tierärztin weiß auch nicht wirklich, was es sein könnte.
    Danke für eure Hilfe!

    Gruß, Marie

  2. #2
    Regimegegner Avatar von sm20
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    Nach Kokzidien sieht das nicht aus.

    Auf die "Hilfe" dieser TÄ würde ich verzichten und einen Blindflug mit Medikamenten starten. Schlechter als mit der Medikation der TÄ kann es kaum laufen. Möchte mich mit Empfehlungen aber erstmal zurückhalten, Anwendung auf Verdacht ist eine Verzweiflungstat, und dann hopp oder top.
    Garten ohne Hühner ist wie Baum ohne Ast.

  3. #3
    Bummelux Avatar von Vinny
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    Ist der Kropf denn morgens leer ?
    Riecht er aus dem Schnabel ?
    Wurde er Mal entwurmt?
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  4. #4
    Avatar von 2Rosen
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    Zitat Zitat von MarieJ. Beitrag anzeigen
    ...Also eingefangen, ich fand den Kropf sehr wässrig, als ich ihn etwas massiert habe, kam auch direkt Brühe raus...
    Wenn eine meist stinkende gelbliche wässrige Brühe aus dem Schnabel läuft schließt das eher auf eine Kropfentzündung als Kropfverstopfung. Wobei das oft einher geht.
    Alles andere kann man fast ausschließen.
    Das könnte die TÄ evtl. erkennen wenn im Kropf innen stärkere Beläge auf der Kropfschleimhaut zu sehen sind.
    Kann entstehen durch Schadstoffe im Futter/Umstellung, Virus-, Bakterien- oder auch Pilzinfektion.
    Vorsicht beim rausmassieren, kann an der Flüssigkeit ersticken wenn zu viel im Schnabel steht.
    AB wäre da okay, etwas gg. Pilze evtl.?
    Fencheltee und Salbeitee sollen auch gut sein.
    Zum Fresubin könntest du auch noch Nutri Bird zum päppeln geben.

    Wahllos gegen Kokzidien zu behandeln ist mMn völliger Unsinn.
    Leider sind die Aussichten auf Genesung da meist nicht so gut.

  5. #5

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    Zitat Zitat von Vinny Beitrag anzeigen
    Ist der Kropf denn morgens leer ?
    Riecht er aus dem Schnabel ?
    Wurde er Mal entwurmt?
    Also er ist nicht komplett leer, das wundert mich auch. Entwurmt wurden alle vor 1,5 Wochen mit Flimabend, das sollte also eigentlich nicht der Grund sein.
    So richtig riechen tut er nicht aus dem Schnabel, wenn ich ihm den Kropf massiere dann kommt manchmal ein "Bäuerchen" und das riecht dann nach Fresubin.
    Ich habe ihm gestern aus lauter Verzweiflung noch Clotrimazol Creme gegeben, weil ich auch schon an einen Pilz dachte...

  6. #6

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    Zitat Zitat von 2Rosen Beitrag anzeigen
    Wenn eine meist stinkende gelbliche wässrige Brühe aus dem Schnabel läuft schließt das eher auf eine Kropfentzündung als Kropfverstopfung. Wobei das oft einher geht.
    Alles andere kann man fast ausschließen.
    Das könnte die TÄ evtl. erkennen wenn im Kropf innen stärkere Beläge auf der Kropfschleimhaut zu sehen sind.
    Kann entstehen durch Schadstoffe im Futter/Umstellung, Virus-, Bakterien- oder auch Pilzinfektion.
    Vorsicht beim rausmassieren, kann an der Flüssigkeit ersticken wenn zu viel im Schnabel steht.
    AB wäre da okay, etwas gg. Pilze evtl.?
    Fencheltee und Salbeitee sollen auch gut sein.
    Zum Fresubin könntest du auch noch Nutri Bird zum päppeln geben.

    Wahllos gegen Kokzidien zu behandeln ist mMn völliger Unsinn.
    Leider sind die Aussichten auf Genesung da meist nicht so gut.
    Gelblich war es nicht und gerochen hat es eigentlich auch nicht besonders stark.

    Was würdet ihr denn sonst an Medikamenten vorschlagen?

    Oreganotee bekommt er von mir noch.

  7. #7

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    Zitat Zitat von sm20 Beitrag anzeigen
    Nach Kokzidien sieht das nicht aus.

    Auf die "Hilfe" dieser TÄ würde ich verzichten und einen Blindflug mit Medikamenten starten. Schlechter als mit der Medikation der TÄ kann es kaum laufen. Möchte mich mit Empfehlungen aber erstmal zurückhalten, Anwendung auf Verdacht ist eine Verzweiflungstat, und dann hopp oder top.
    Was würdest du denn empfehlen?
    Ich bin für jede Idee dankbar, ich weiß nicht, was wir noch tun können und es wäre sooo schade um ihn, er ist ein so netter Hahn...

  8. #8
    Regimegegner Avatar von sm20
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    Eigentlich brauchst Du einen TA, der Kropfabstrich, Kloakenabstrich und Kotprobe samt Resistogramm macht und der auch die mikroskopische Auswertung der Proben beherrscht. Was davon wurde denn gemacht? ??

    Nach Deiner Beschreibung ist es naheliegend, daß der Hahn an einer Entzündung(en) leidet, die durch Bakterien ausgelöst wurde. Ich würde 5 Tage Enrofloxacin geben. Dieses Breitband-AB gibt es unter vielen Handelsnamen und ist vielleicht das meistverwendete AB bei Hühnern. Es wird u. a. vorsorglich gegeben bei äußeren Verletzungen und nach Operationen.

    Gib ihm ordentlich zu essen (Sonnenblumenkerne, Weizen, gekochtes Ei), ich weiß nicht, was Quark oder Babybrei bringen soll. Sei froh, wenn er von selbst trinkt.

    PS: Wohin hast Du ihm das Clotrimazol gegeben??
    Garten ohne Hühner ist wie Baum ohne Ast.

  9. #9

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    Erstmal danke für deine informative Antwort!
    Also untersucht wurde bisher nur der Kot, ich weiß auch nicht auf was alles, ich glaube nur auf kokzidien...
    Ich hoffe mal, dass ich einen TA finde, der mir das Enrofloxacin gibt, die sind hier mit ABs nicht so freigiebig.
    Was ist denn der Unterschied zu Ursocyclin?

    Babybrei hatte die TÄ gesagt und Quark mische ich unter, dachte das wäre sinnvoll wegen der Proteine? Er bekommt auch hauptsächlich das Fresubin, ca. 50 ml am Tag und den Babybrei nehme ich hauptsächlich für das Ursocyclin, AB soll ja nicht mit Milch verabreicht werden.

    Das Clotrimazol hat er in den Schnabel bekommen, hatte hier mal gelesen, dass das gegen Pilz im Kropf helfen soll.

  10. #10
    Regimegegner Avatar von sm20
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    Kot nur auf Kokzidien zu untersuchen, wäre Quatsch. Kokzidien sehen ja ähnlich wie Wurmeier aus und die Suchmethodik, egal ob maschinell (Vetscan o. ä.) oder traditionelles Mikroskopieren, ist gleich.

    In Kotprobe oder Abstrich kann man Bakterien feststellen. Man macht ein Resistogramm, d. h. die Bakterien werden in einer Petrischale vermehrt und es wird beobachtet, bei welchen Antibiotika sie sterben. Dauert ein paar Tage. Dann weiß man recht zuverlässig, welcher Wirkstoff diese Bakterien zu beseitigen in der Lage ist.

    Ursocyclin ist eben ein AB von vielen für die Beseitigung bestimmter Bakterien, und in Deinem Fall wohl nicht das richtige. Also gehe ich mal davon aus, daß diese TÄ keine Ahnung hat. Ursocyclin ist auch ein Breitband-AB, aber z. B. nicht für E. Coli Bakterien, vielleicht liegt da schon das Problem, hat man nämlich oft bei Hühnern. Ohne Resistogramm kann man im Prinzip gar kein AB verschreiben. Aber wenn es schnell gehen muß (Resistogramm dauert ein paar Tage, da kann das Huhn längst tot sein, oder noch kränker) kann man auf einen bestimmten Verdacht hin ein Breitband-AB verabreichen, das wäre gerechtfertigt aus meiner Sicht. Während man mit dem Breitband-AB sein Glück versucht, kann aber das Resistogramm in Arbeit sein, so wäre es vorbildlich.

    Breiige Nahrung mag für Kropfbeschwerden sinnvoll sein, aber richtiges Essen würde ich ihm schon hinstellen, wenn er es nimmt, ist es gut. Tabletten direkt in den Schnabel geben.
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