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Thema: Was bedeutet der Klimawandel für unsere Hühnerhaltung?

  1. #101
    Avatar von Quarkkuchen
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    Im Moment sieht diese Stelle nach dem Extremsommer übrigens so aus (die Äpfel des Malus "Evereste" färben sich in diesem Jahr leider noch nicht, sonst geht das zusammen.)

    gut-geduengt-durchs-Huhn.jpg

    Die Verhältnisse sind dort sehr unwirtlich / trocken (Volle Sonne, Baumwurzeln, Regenschatten, Drainage durch eine angrenzende Wegfläche und der betonartige Boden...), befriedigend wuchs dort nie etwas. Die jetzige Pflanzengruppe, die hälftig eigentlich aus "Unkraut" besteht, ist letztlich nicht auf dem Reißbrett entstanden, sondern langfristig durch das Zulassen des Sicheinfindens. Der einzige "Gärtnerkniff", der dabei hilft, es hühnerstabil zu halten, ist, die Goldruten nicht komplett herunterzuschneiden, bis der neue Austrieb wieder groß genug ist. Seit Jahren muß ich dort praktisch nichts mehr tun, gelegentlich wird mal die Tränke beim Wasserwechsel da ausgekippt.

    Unspektakuläres Beispiel, für mich aber sehr lehrreich.
    Der Gartenarchitekt Gilles Clement erzählt hier, daß er letztlich durch eine Selbstintoxikation mit Gärtnergift zu der für ihn wegweisenden Frage gekommen ist, warum die Erhaltung eines Gartens denn bedeuten solle, immer alles töten zu müssen:
    http://zarch.unizar.es/images/Descar...%20Clement.pdf
    "In meinem Garten, Pflanzen kommen und gehen.... Für mich ist die Landschaft alles, was sich vor unseren Augen entwickelt... ein subjektives Ding, verbunden mit der eigenen Kultur, etwas völlig persönliches. Während die Umwelt der objektive Blick auf die Dinge ist, Erscheinungen, die gemessen werden können, wie der pH-Wert des Bodens oder Schalldruckpegel.
    Ein Garten wird aus beiden Konzepten erschaffen: Subjektiv und objektiv. Ein Garten ist ein Traum, ein ideales Ding, das innerhalb eines eingehegten Bereichs entwickelt wird, der es schützt..."
    Für unsere Zeit gibt es vielleicht kein formales Konzept mehr, sondern jedes Terrain, Klima, jeder Boden, die Leute die dort leben, erfordern ein eigenes.
    "Deswegen experimentierte ich in meinem eigenen Garten. Ich wollte Leben und Diversität schützen. Und das bedeutete, zu vergessen, was ich gelernt hatte, denn mir wurde das Töten gelehrt, und nur das Töten: GEGEN Insekten, Pflanzen, Maulwürfe zu sein."

  2. #102
    Avatar von Wilde Hummel
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    Bloß: Wenn vor lauter Trockenheit auf einer Fläche gar nichts mehr wächst, sich auch keine einheimischen Pflanzen mehr ansiedeln, die Fläche einfach offen bleibt, dann ist eine gezielte Anpflanzung geeigneter Arten aus trockeneren Gegenden sicher nicht verkehrt.
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  3. #103
    Moderator Avatar von Lisa R.
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    Es gibt auch viele einheimische Pflanzen, die mit trockenen Standorten prima zurecht kommen.

    Bei uns wachsen an den exponierten Südhängen z.B.

    Kriechendes Fingerkraut https://www.naturadb.de/pflanzen/potentilla-reptans/
    Quendel https://heilkraeuter.de/lexikon/quendel.htm
    Natternkopf https://freudengarten.de/show/873/ge...er-natternkopf

    Alle sehr schön anzuschauen und gut für Tiere und Menschen.

  4. #104
    Avatar von Wilde Hummel
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    Tiefe Pfahlwurzeln klingt super. Bestimmt richtig gute Arten für kalkhaltigen Boden. Außerdem wunderschön anzusehen! Und wenn die Hühner den Quendel fressen, umso besser. Bei saurem Boden funktionieren Thymian Arten und Natternkopf nicht, schon probiert.

    Ich bin gerade in einem winzigen Dorf in Südfrankreich, es ist seeehr heiß, und ich habe hier heute auch dicke Sundis gesehen, die gut klarzukommen scheinen.
    In Italien habe ich schon Nackthalshühner gesehen, die bei Hitze munter herumrannten. Bestimmt tut es ihnen gut, dass sie am Hals keinen Rollkragenpulli haben.
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  5. #105
    Avatar von Quarkkuchen
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    Ein Busch sagt mehr als tausend Worte...

    Hummel, wenn Du gerade durch Südfrankreich summst, reiß mal das Lenkrad rum und fahr zur Domaine du Rayol, da kannst Du die Blüten der trockeneren Klimatypen näher beschnuppern: https://www.domainedurayol.org/

  6. #106
    Avatar von Blindenhuhn
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    Was hier auch toll wächst und schön grün ausschaut, ist Vogelknöterich. (Ich glaube, du hattest den mal erwähnt, Lisa?) Anfangs habe ich ihn noch mühsam aus den Rissen im Asphalt unserer Straße "gekratzt", mittlerweile wächst er ganz brav im Hühnerauslauf.
    Das Problem dieser Welt ist, dass die intelligenten Menschen so voller Selbstzweifel und die Dummen so voller Selbstvertrauen sind.
    Charles Bukowski

  7. #107
    Moderator Avatar von Lisa R.
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    Ja, ich war das bestimmt. Ich bin Fan vom Vogelknöterich und meine Tucken auch.

  8. #108
    Avatar von Wilde Hummel
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    Im Gartenratgeber wird schwer vor dem Vogelknöteruch gewarnt, weil er so unkaputtbar ist, das klingt wirklich vielversprechend! Mögen ihn die Hühner? Wächst er auch im Schatten?
    Bei mir funktionieren auch Stockrosen mit ihren tiefen Pfahlwurzeln an extrem trockenen Stellen gut. Wenn sie im Frühling beim Austreiben ein bisschen Schutz bekommen, geht es auch mit den Hühnern. Die ungefüllten Varianten liefern Insekten viel Pollen.

    Die Domaine du Rayol ist zu weit weg. Ich sammele hier vor Ort ein paar Samen.
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  9. #109
    Moderator Avatar von Lisa R.
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    Meine Hühner fressen ihn sehr gern. Ich hab hier aber auch schon gelesen, dass es Huhns gibt, die ihn nicht fressen.

    Auf jeden Fall wächst er an Stellen, an denen sonst nix wachsen will z.B. auf den Wegen im Hühnerauslauf, die sonst immer kahl waren. Er wächst hier auch im Halbschatten. Im Schatten unter den Bäumen wächst er auch, aber deutlich spärlicher.

    Und er ist ein anerkanntes Heilkraut. Man kann ihn gemischt mit z.B. Thymian als Tee bei Erkältungskrankheiten der Atemwege trinken oder den Tucken geben.

  10. #110
    Moderator Avatar von Lisa R.
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    Hier sieht man mit Vogelknöterich bewachsene Flächen. Da war vorhrr blanker von den Hühnern festgetretener Boden.




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