Luzerne und Brennnesseln nicht zu vergessen!
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Luzerne und Brennnesseln nicht zu vergessen!
[B]Mich findet man nicht bei Facebook
Ich brauche auch kein Instagram!
Ich hab das HüFo und das reicht
Fette, mit Gülle beplanschte nach Ammoniak stinkende Wiesen bringen erst mal den Eindruck einer heilen Natur wenn nach wenigen Wochen Gras, Klee, Löwenzahn, etc. in Unmengen sprießen.
Oft sind sie dann überdüngt und anstatt eine Biodiversität zu fördern werden Pflanzen, Blüher, Unterleger die das Artenreichtum fördern würden, durch den satten grünen Teppich verdrängt und haben keine Chance an die Sonne zu kommen.
Mal abgesehen davon dass Insekten weniger auf Klee und Gras stehen, auch Antibiotika und andere Medikamentenrückstände aus den Massen-Tierhaltungen ins Grundwasser gelangen, ist die meist überdosierte Ausbringung der Exkremente aus den Tierknästen dem Klima nicht besonders zuträglich. Unsere Hühner werden auch dadurch weniger Insekten finden.
Also mein Rasen, in dem auch Klee mit drin ist, stinkt nicht nach Gülle (woher auch). Die Huhnies erfreuen sich täglich an ihm.
Ich denke Rohana ging es hauptsächlich darum, dass die Hühner durch Gras und Klee viel Proteine zu sich nehmen können, wenn ich das richtig verstanden habe.
Meckerst du eigentlich auch wegen punktueller Überdüngung wenn eine Kuh auf die Weide kackt?
Die Dosierung der Gülle entspricht dem Bedarf und wird genauso berechnet und unterliegt Kontrollen etcblah wie auf dem Acker. Man kann zwar Äpfel und Orangen vergleichen, oder auch extensiven Magerrasen und 5-schnittige Futterwiesen, aber Sinn macht das nicht sonderlich. Du kannst auch gerne schnüffeln kommen! Ein paar Tage nach Ausbringen riechst du da nix mehr
Kleiner Tipp am Rande: Es ist Sinn und Zweck unserer Wiesen dass sie Ertrag bringen, alles andere ist nachrangig, das muss man auch mal so hinnehmen! Weder das Viechzeug noch unsere Kulturpflanzen leben von Luft und Liebe. Menschen übrigens auch nicht. Wenn die so strenge Diät halten müssten wie das unseren Böden und Pflanzen qua Gesetz vorgeschrieben wird, was würde es da für einen Aufschrei geben! Ich möchte mal sehen wie im Supermarkt die Kunden kontrolliert werden, auf das was sie im Einkaufswagen haben. Nein das ist aber zu Kalorienhaltig, das ist zu wenig divers, das ist nicht klimaschonend genug...
In unseren Intensivwiesen sind je nach Lage etwa 5-10 Gräserarten, zwei bis vier Kleearten, zwei Handvoll verschiedene Kräuter zu finden. Ausserdem gibt es reichlich Saumstrukturen und an Insekten haben wir wahrlich keinen Mangel. Hatte ich schon erzählt dass ich neulich Neuntöter beobachten konnte? Ich kann ihn ja mal fragen ob er ganzjährig Diät hält
Und wenn du glaubst dass Insekten nicht auf Klee stehen, disqualifiziert die Aussage mehr dich als unsere Kleegraswiesen...
Das A und O sind die Strukturen, nicht die Intensität der Bestandsführung.
Wenn das Thema Klima nicht so wenig witzig wäre, Schenkelklopfer.
Ja, ich weiß inzwischen dass es den meisten von euch weniger um die Umwelt sondern um Ertrag und Geld geht - natürlich, ist euer Job und ihr müsst überleben, wie ihr immer anführt.
Beides zu vereinbaren, Klima und Natur zu schonen, daran denkt ihr leider zu wenig wie man hier lesen kann.
Hier ab Minute 38 ist schön zu sehen wie der Ertrag erhöht wird...
https://www.ardmediathek.de/video/er...8xMy0xNS1NRVNa
Bleibt bei der Hühnerhaltung. Bitte!
Besser geht nicht ohne anders.
Jaa sorry das OT... aber was soll ich sagen, wir als Landwirte haben viel mit Wetter und Klima zu tun. Mit und ohne Hühner. Und sowohl die menschliche als auch die huhnische Ernährung ist mit der Landwirtschaft verknüpft. Und leider, leider, ist es mit Feenstaub und Rosenduft nicht getan.
Leguminosen sind als Proteinquellen mit wenig Einsatz von Stickstoffdüngern ein grosses Plus, mMn, und werden auch eine Renaissance erleben bzw das tun sie schon - nur die Verwertung/Vermarktung ist schwierig in Deutschland wenn man keine eigene hat. Ausserdem wollen die Leute lieber Fleisch essen als Tofu, mein Hühner übrigens auchnur dass "die Leute" mit z.B. Kleegras wesentlich weniger anfangen können als unsere Kühe und Hühner...
Neue Proteinquellen für Menschen und Tierfütterung zu erschließen wird in kommenden Jahrzehnten immer dringlicher werden, wenn weltweit Missernten durch Hitze, Dürre und Starkregen zunehmen. In Norddeutschland erleben wir jetzt schon durch die Verlangsamung des Jetstreams, dass es zu 6 Wochen andauernden stabilen Hochwetterlagen ohne einen Tropfen Regen kommt. In Hamburg hatten wir im Juni 4 Wochen Temperaturen zwischen 27 und 31 Grad. So etwas habe ich hier nie zuvor erlebt.
Bei den Auswirkungen des Klimawandels auf die Hühnerhaltung werden nicht nur zunehmende Hitzeperioden zum Problem werden. Der Mann meiner Freundin hat lange einen botanischen Garten geleitet und beschäftigt sich mit den Folgen für Bäume. Er sagt, dass das Absinken des Grundwasserspiegels dazu führen wird, dass die meisten Baumarten in unseren Wäldern und Gärten nicht mehr überleben können. - Es wäre also eine Überlegung wert, jetzt schon trockenheitsresistente Bäume als Schattenspender für Ausläufe zu pflanzen, die in 20 Jahren herangewachsen sind. Erst große Bäume senken durch die Verdunstung deutlich die Temperatur unter sich.
Bei viel Totholz, Dürre und wochenlangen hohen Temperaturen steigt die Waldbrandhäufigkeit massiv, wie wir es jetzt bereits in Kanada und Südeuropa, aber zunehmend auch Ostdeutschland erleben. Unsere Feuerwehren sind nicht darauf ausgelegt, massive Waldbrände an mehreren Stellen gleichzeitig noch bewältigen zu können. In waldbrandgefährdeten Gebieten wird sich für Hühnerhalter dann möglicherweise die Frage stellen, ob und wie die Hühner zu evakuieren sind.
Ein Freund von mir arbeitet in Dubai. Als wir vor einer Woche telefonierten, hatten sie dort 50 Grad. Er sagte bedrückt, er schaffe es bei dieser Temperatur nicht einmal bis ins klimatisierte Auto. Man müsse drinnen bleiben. Wenn die Klimaanlagen ausfielen, werde es lebensgefährlich.
Wenn ganze Teile der Welt durch Hitze und Wassermangel unbewohnbar werden, werden massive Fluchtbewegungen nach Norden und Verteilungskriege um Wasser und Nahrung weltweit zunehmen.
Wenn Flüsse austrocknen, wird es zunehmend schwierig, AKWs noch zu kühlen, die dann heruntergefahren werden müssen, z.B. in Frankreich, was vermutlich zu Stromengpässen auf dem europäischen Markt führen wird. Wir werden uns vermutlich auch in Europa an Stromausfälle (was auch Zeiten ohne Klimaanlage, Internet bedeutet) und Wasserrationierungen gewöhnen müssen. Es wäre also eine Überlegung wert, rechtzeitig eine PV zu installieren.
Je mehr ich über das Thema erfahre, desto weniger beschäftigen mich dabei die Hühner, obwohl sie mir sehr wichtig sind. Ich mache mir stattdessen große Sorgen um die Zukunft meiner Kinder und Enkel.
Ich finde es jedoch beruhigend zu wissen, dass wir einen kühlen Keller haben, in dem ich im Notfall einen Raum für die Hühner herrichten könnte, wenn wir längere Hitzeperioden um 45 Grad bekommen, damit sie nicht zu sehr leiden.
0, 2 gr. Orpingtons, 0, 2 Mixe, 16 Küken
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