Nach einer Woche kennt auch eine Glucke "ihre" Küken und umgekehrt kennen die Küken nach einer Woche "ihre" Glucke. Dann ist die Prägung namlich in aller Regel abgeschlossen und deswegen ist es schwer bis unmöglich, einer Glucke nach einer gewissen Zeit noch fremde Küken unterzuschieben, bzw Küken, die älter als eine Woche sind, noch an eine (ihnen fremde) Glucke zu gewöhnen. Ist die Prägungsphase noch nicht beendet, nehmen Glucken oft alles was Küken ist unter ihre Fittiche, und Küken schlüpfen erst mal unter alles, was Wärme verspricht. Da ist es nicht ungewöhnlich, daß bei mehreren Glucken und fast gleichzeitiger Brut Küken von einer Glucke zur anderen wechseln.
Nach Abschluss der Prägephase nehmen die allermeisten Glucken nicht nur ihnen fremde Küken nicht mehr an, sie versuchen auch, sie fernzuhalten und können sie dabei verletzen oder sogar töten. Ebenso lassen sich Küken nach Abschluß der Prägephase von einer ihnen fremden Glucke weder führen noch hudern. Sie sind auf "ihre" Mama geprägt und sind ohne sie (und ohne, daß der Halter helfend eingreift), zum Sterben verurteilt, egal wieviele führende Glucken anwesend sind. Es gibt selbstredend auch immer wieder Ausnahmen, etwa daß eine Glucke auch ältere, fremde Küken adoptiert oder drei Wochen alte Kunstbrutküken sich doch noch an eine Glucke anschließen, aber sie sind halt nicht die Regel..
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