Verhalten zwischen Althahn und Junghahn

[auxetic]

Hallo zusammen,

ich weiß, dass es bereits einige Beiträge zu diesem Thema gibt, aber leider habe ich keinen gefunden, der auf das Verhalten von meinem Althahn zutrifft.

Kurz vorab, mein Althalt ist ein Orpingtonhahn von ca. 1,5 Jahre (ca. 4kg). Junghahn ist ein Silverudds Blå (schätze aktuell max. 2kg). Althennen gibt es 7 Stück, wovon eine aktuell gluckig ist. Aus der Brut mit dem Junghahn gibt es 6 Junghennen. Also 1,7 Erwachsene und 1,6 Jungtiere.

Die erste Junghenne hat vor 4 Tage ihr Ei gelegt, eine zweite sucht bereits das Nest auf, 2 weitere haben bereits sehr rote Kämme und zwei sind noch sehr blass. Der Junghahn ist gefühlt seit ca. 2 Wochen in seiner Hochphase.

Soweit, so gut. Dass der Junghahn die Junghennen etwas dransaliert hat etc. ist ja zu erwarten und überspringe ich hier. Generell sind immer Junghahn + Junghennen beisammen und Althahn+Althennen.

Der Althahn ist gefühlt relativ gleichgültig der Junghühnern gegenüber. Generell werden sie ignoriert. Außer wenn die Junghennen zu nah an ihn kommen, dann pickt er nach ihnen. Obwohl mind. 2 bereits geschlechtsreif sind, zeigt er keinerlei Interesse an ihnen. Ist das normal? (die Junghennen haben auch rießige Angst vor ihm und halten großen Abstand).

Gegenüber dem Junghahn ist der Althahn auch komplett gleichgültig. Ich hatte erwartet, dass er den Junghahn mal maßregelt oder nach diesem pickt, aber da ist gar nichts (was erst mal gut ist). Selbst wenn der Junghahn kräht, ist keine Reaktion beim Althahn sichtbar. Der Junghahn versucht sich inzwischen auch an den Althennen (meist wenn der Althahn gerade nicht im Sichtbereich ist). Wenn diese schreien, kommt auch der Althahn gerannt, aber guckt dann nur "Dumm" aus der Wäsche (ich glaube er weiß dann nicht, was los ist oder was er machen soll). Der Junghahn hat noch einen Heidenrespekt vor dem Althahn und hört auf, sobald dieser angerannt kommt.

Ist solch ein Verhalten normal? Muss ich mir Sorgen machen, dass der Junghahn den Althahn angeht trotz des Größenunterschieds, weil der Althahn zu gleichgültig ist? Lt. Züchterin des Junghahns achtet sie bei ihrer Zucht auf die Verträglichkeit der Hähne untereinander.

Es ist für mich das erste mal, dass zwei Hähne hier laufen und ich beobachte gerade alles mit Luchsaugen, um möglichst vor einem echten Konflikt eingreifen zu können. Ich glaube, mein Hauptproblem ist im Moment, dass alles viel friedlicher ist als ich erwartet hätte. Macht das Sinn?

Vielen Dank für eure Hilfe.

Liebe Grüße

[Dorintia]

Was erwartest du denn und was wäre bei Eskalation deine Lösung? Freu dich doch noch über die momentane Situation.
Der Althahn muss den Jungen doch gar nicht weiter angehen wenn der eh das Weite sucht und noch Heidenrespekt hat.

Wie sich das weiter entwickelt? K.A.

[sil]

Möglicherweise interpretierst Du das Verhalten des Althahnes und die Interaktionen zwischen beiden Hähnen nicht richtig, bzw erwartest einfach, daß der den starken Macker markieren müßte, um seine Stellung zu behaupten. Es kann einfach so sein, daß der Althahn Souveränität und Überlegenheit genug ausstrahlt, um dem Jungen, ohne weitere Maßnahmen notwendig zu halten, zu zeigen, wer das Sagen hat.
Es ist nicht so, daß zwei Hähne sich zwangsläufig bekämpfen müssen bis die Federn fliegen und Blut fließt, um ihre Stellung zueinander zu klären und zu behaupten. Sehr, sehr vieles passiert durch eine Körpersprache, die so subtil ist daß wir menschliche Beobachter das allermeiste davon gar nicht erkennen.
Es ist auch nicht so, daß ein älterer, in seiner Hennengruppe zufriedener Gockel zwangsläufig jede andere Henne, die nicht bei drei auf dem Baum ist, vergewaltigt. Auch Hühner kennen "Familienleben".

Ich würd mich an Deiner Stelle einfach darüber freuen, daß der Althahn die Situation bisher gut im Griff hat und den Junghahn schon mal ordentlich einnordet. Klar kann der Junghahn irgendwann einmal die Zeit für reif halten, die Fronten neu zu klären, aber ob und wann das passiert, und wie es dann ausgeht, kann man nicht vorhersagen.

[giggerl07]

ich würde mich freuen daß das so gut klappt
meine Alt-und Junghähne vertragen sich auch sehr gut und da bin ich echt froh drum
wenn ein Junghahn zu triebig wird oder sich nicht einfügen will landet er im Topf - ich selektier da sehr steng -
ein souveräner gechillter Althahn wie mein Rob Roy ist Gold wert, er ist nun schon 5 Jahre alt und ich hoffe er bleibt noch lange bei uns

[Okina75]

Naja, die Beschreibung des Orpis hört sich schon einigermaßen trantütig an. Kann anstatt Souveränität nämlich tatsächlich einfach "Dumm- Domestikation" sein (nicht böse gemeint), bzw. anders gesagt ZU sehr auf Verträglichkeit selektiert.
Wenn der "Alt"hahn weiterhin so ignorant ist, dann kann der Junghahn schon irgendwann schnallen, so er einigermaßen pfiffig ist, dass da keine wirkliche Gefahr droht, und die Truppe schnell übernehmen. Dazu muss kein langer, blutiger Kampf erfolgen, den ein Orpi sowieso nicht hinkriegen würde. Irgendwann kann der Alte denn auch da stehen, und die Mädels folgen alle dem Jungspund. Ich meine, wenn der sogar den klaren Revier- und Mädelsanspruch des Jungen ignoriert, dann geht das gegen seine ureigensten Interessen als Hahn. Wenn ihm das alles so relativ ist, hm, muss er sich nicht wundern, wenn da fliegender Wechsel erfolgt. Natürlich wählen letzten Endes immer die Mädels, welchem Hahn sie sich anschließen, kann auch für beide gut ausgehen, aber zu viel Bequemlichkeit kann sich auch rächen .

[Bohus-Dal]

Was normal ist, weiß ich nicht, aber ich hätte jetzt auch eher erwartet, daß der Althahn den jungen von der Henne tritt, wenn die um Hilfe ruft. Aber wenn sein Erscheinen reicht, damit der Junghahn aufhört, läßt er es vielleicht darauf beruhen. Ist doch gut, wenn es durch Körpersprache zu regeln ist. Super, wenn mal ein Züchter auf Verträglichkeit selektiert!!

Mein Althahn scheucht auch oft die jüngeren Hennen weg, die sich Junghahn 1 angeschlossen haben (die Junghähne sind schon 2, der Althahn ist 6), verhindert aber nicht, daß der junge sie tritt. Junghahn 2 hat keine eigenen Hennen. Die Hennen wollen nicht von ihm getreten werden und rennen entweder zu ihrem Hahn oder schreien um Hilfe, wenn er es versucht. Ihn tritt der Althahn von der Henne runter, wenn er ihn erwischt, auch wenn die Henne nicht protestiert hat. Wenn unter Junghahn 1 mal eine Henne schreit, greift der kleine ihn sofort an, sogar an den Althahn hat er sich in so einer Situation mal gewagt. Obwohl der Rangniederste, will er sie beschützen. Auch Hennen können manchmal einen tretenden Hahn angreifen, um eine Freundin zu verteidigen.

Kürzlich haben sich die drei geprügelt, wie ein Turnier jeder gegen jeden. Der Althahn blieb dominant, die Junghähne haben die Plätze getauscht, seitdem ist alles noch etwas unsicher, aber zumindest zu Anfang ist der Althahn etwas toleranter geworden, läßt der kleinen Nr. 3 mehr Freiraum.

[Neuzüchterin]

Ich hatte schon öfters en Fall.das der Junghahn mit ca 1 Jahr den Althahn den Rang abgelaufen hat.Beim Vorwerk und Leghorn wars dann so,das sich der Alte nicht mehr von der Stange getraut hat weil ihn der Junge dann angegriffen hat.
Bei den Bielefeldern,Vater und Sohn wars dann so,das die sich irgendwann bekämpft haben,bis aufs Blut und durch den Zaun durch.Am ende sind beide im Topf gelandet.
Sei froh,wenn die zwei gut miteinander Leben können.