Hallo alle zusammen,
ich habe zur Zeit eine Naturbrut laufen. Die Küken sind jetzt 10 Wochen alt und die Glucke löst sich so langsam. Das klappt auch alles ganz gut soweit, ich habe da aber eine kleine Marans Henne bei die mir etwas "Sorgen" macht. Sie ist etwas kleiner und ruhiger als die anderen, aber nicht besorgniserregend. Sie fiel immer mal etwas auf, weil sie nie alleine unterwegs ist und manchmal, wenn sie auf eine Bank oder einen Ast springen wollte, nie so richtig gut da hoch gekommen ist. Ich habe das alles immer als "schüchtern", "ein bisschen tollpatschig" und "naja, die ist ja auch noch kleiner als die anderen" abgetan. Seit dem sie aber gestern Abend aber die 1,2m mal 1,2 m große Stalltür nicht getroffen hat, sondern immer gegen die Wand geflattert ist, habe ich sie noch mal genauer beobachtet und bin ich mir sicher, sie sieht einfach nicht gut. Ganz blind scheint sie nicht zu sein, dafür kommt sie eigentlich zu zielstrebig auf mich zu, wenn es Futter gibt.
Ich hatte schon mal ein Pferd, das auf einem Auge blind war
und unser alter Rüde ist mit dem alter erblindet. Beide haben gelernt gut damit zu recht zu kommen und es gab im Sozitalverhalten mit anderen Artgenossen deswegen keine Schwierigkeiten.
Aber das sind beides auch keine Hühner.
Eigentlich ist meine Truppe ganz nett. Die Zworpis gucken zwar immer etwas echauffiert, wenn die Küken aufdringlich sind, manchmal gibt es einen Hieb, aber so richtig fiese Hetze kenne ich nicht. Letzte Woche hatten wir eine wilde Verfolgungsjagt in Schrittgeschwindigkeit, die aber am heruntergefallenen Apfel ein jähes Ende fand. Die Wynandotten halten sich aus allem raus. Trotzdem habe ich natürlich etwas Sorge vor den jetzt anstehenden Übergängen von Küken zu Teenie und von Teenie zu Legehenne. Es ist natürlich enorm von Vorteil, dass Hühner absolute Gewohnheitstiere sind. Routinen, die ihr das Leben einfacher machen, kann ich denke ich etablieren. Futter und Wasser kann ich immer an der selben Stelle stehen lassen.
Vorgestern ist die Glucke samt Kükenschar in den Hauptstall umgezogen. Das klappt ganz okay, außer, dass die Küken gerne trödeln, und sie dann vor verschlossener Klappe stehen. So wie gestern. Noch räumen die alten auch das Feld, wenn Glucki anrollt. Ich denke aber, in ein paar Tagen gibt es keinen Schutz von Mutti mehr. Ich kann natürlich die Küken weiterhin im Kükenstall wohnen lassen. Aber irgendwann wird der Wechsel in den großen Stall kommen müssen. Tue ich ihr den größeren Gefallen, wenn sie jetzt umzieht und sie "da halt durch muss", oder warte ich besser, bis sie eine gefestigterer Persönlichkeit ist und lasse sie erst als Legehenne umziehen? Ich tendiere dazu, sie jetzt zu integrieren, da sie momentan sehr an ihrem Bruder klebt, der aber nicht bleiben kann. Sie wird dann also im Herbst zwar mit zwei Schwestern, aber ohne Aufpasser umziehen müssen. Ich kann auch nicht einschätzen, ob er noch Aufpasser sein wird, wenn die Glucke nicht mehr führt und sie eine neue Dynamik bilden müssen. Meine Teenies sind nach wie vor ein eigenes Clübchen, mit jetzt 17 Wochen kommt da aber auch langsam interne Unruhe rein. Das Verhältnis ist grade 8 alte, 3 Teenies und 6 Küken in Auslauf mit Schlafstall.
Habt ihr Erfahrungen, Tipps oder Tricks?
Wie würdet ihr das Handhaben? Und vor allem, kommt es häufig vor, das Hühner fast blind sind?
Ich denke, sobald sie Erwachsen ist, wird sich alles finden. Aber den Weg dahin möchte ich ihr gerne so leicht wie möglich machen.
Ich danke euch!
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