Hallo miteinander!

Weil ich so fasziniert vom Ausgang bin, möchte ich gern unser Erlebnis teilen:

Wir haben zwei Vorwerkhennen, von denen eine Anfang Juli zu brüten begann während wir auf Urlaub waren. Es waren fünf Eier unter ihr, als wir wieder retour kamen, und wir ließen sie drauf sitzen. Beim Schieren fiel auf, dass nur zwei Eier befruchtet waren. Wir harrten also der Dinge und mein Mann machte den Fehler, den Bauwagen, der unser Hühnerstall ist, ziemlich genau am Schlüpftermin mit dem Traktor umzustellen, weil er etwas ausmessen wollte 🤦🏻*♀️ ich meinte noch, er solle bitte das Nest währenddessen in die Garage stellen und ging davon aus, dass er das auch tat. Tat er aber nicht und fühlt sich sehr schuldig deshalb. Als ich nämlich am Abend schauen kam, stand die Glucke neben dem Nest, völlig verwirrt und wollte aus ihrem Séparée hinaus. Im Nest lag ein fast komplett geschlüpftes Küken, aber leider tot. Das zweite Ei war leicht angepickt, aber es piepste nicht mehr. Wir gehen davon aus, dass das Verschieben Schuld war, dass der Schlupf nicht funktioniert hat. Ich ließ ihr das eine Ei noch drin und hoffte, sie würde sich wieder drauf setzen, aber leider tat sie das nicht. Am nächsten Morgen saß sie immer noch daneben, das Ei war ganz kalt, keine Bewegung, kein Piepsen. Ich ging davon aus, dass es das nicht überlebt hat und wollte es also entsorgen und als ich es auf den Mist werfe und die Schale zerbricht, piepst das arme Ding unglaublich laut. Ich bin so derartig erschrocken, weil die komplette Schale war ja kaputt gegangen und es hatte geblutet und ein bisschen Dotter kam raus. Ich hab es aus der Schale geholt und die Glucke kam beim Piepsen auch sofort angerannt. Also legte ich es ihr ins Nest in der Hoffnung, sie würde es annehmen, aber sie stand auf und ging weg. Bis wir die Wärmelampe aufgehängt und adjustiert hatten, habe ich es daher ganz fest gewärmt in meinen Händen. Es hat so viel gepiepst!! Nachdem es trocken war, sah es immer noch total verklebt aus und es konnte nicht aufstehen, sah nach Spreizbeinen aus. Ich ging davon aus, dass es sicher nicht durchkommen würde, aber ich wollte es trotzdem versuchen. Ein paar Stunden nach dem Schlupf hab ich die Glucke gesucht, wieder ins Séparée gesperrt und ihr das getrocknete Küken hingesetzt. Zuerst pickte sie leicht zu ihm hin und ich war soweit, es ihr wieder weg zu nehmen, aber siehe da, es piepste so stark, dass die Mutterinstinkte wohl doch geweckt wurden und es durfte sich unter sie kuscheln. Ich ließ sie dann in Ruhe und sah erst am nächsten Morgen nach. Ich rechnete eher damit, dass es den Tag entweder nicht überlebt hatte oder dass es sich durch die Spreizbeine nicht bewegen konnte. Aber nein, es hüpfte quietschfidel herum und war bereits ganz flauschig. Mittlerweile ist es 6 Tage alt und sehr agil, und für mich ein absolutes Wunderküken! Nie im Leben hätte ich gedacht, dass dieser Rettungsversuch ein solch positives Ende nimmt!! 😊