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Thema: Altes Billig-Gartenhaus zum Hühnerstall umbauen

  1. #1

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    Altes Billig-Gartenhaus zum Hühnerstall umbauen

    Hallo zusammen,

    ich bin ganz neu hier und habe nun zusammen mit meiner Frau endlich den Entschluss gefasst, dass wir uns 3 Hühner zulegen möchten. Beide blutige Anfänger. Ich hätte ein paar Fragen zum Stall und ich würde mich sehr freuen, wenn ich hier ein bisschen Hilfe finden könnte. Vielen Dank schon mal!

    Wir leben in einer relativ eng bebauten Reihenhaussiedlung. Daher werden wir nach Zwerghuhnrassen Ausschau halten – ohne Hahn.

    Zum Stall: Wir haben ein altes Gartenhaus, das im besten Fall als Ausgangspunkt dienen soll. Es misst in etwa 1,80m x1,40m und besteht aus nur 12,5 mm dünnen Nut- und Federbrettern. Nicht isoliert.
    PXL_20220719_130812533.jpgPXL_20220719_130552222.jpgPXL_20220719_130650939.jpg

    Aktuell beträgt die Außentemperatur bei uns 35°C. Im Gartenhaus sind es 37°C (Ich hatte vor dem Test eigentlich vermutet, dass es hier drinnen noch heißer sein würde.) Wie kalt es im Winter im Gartenhaus wird, habe ich leider noch nicht messen können. Aber Kälte sollte ja bei Hühnern eher nicht das Problem sein oder?


    Mein grober Plan sah nun folgende Maßnahmen vor:
    1. Zwischen den Latten innen alle Wände und die Decke mit 3cm dickem Styropor dämmen und dann alles mit 9mm OSB-Platten auskleiden.
    PXL_20220719_130614126.jpg
    Wie man auf den Fotos sehen kann, sind direkt unter dem Dachaufbau etwa 4cm hohe offene Schlitze. Diese Schlitze sind einmal komplett vorne und hinten entlang des Dachs. Nach der Dämmaktion wären die zu. Ich könnte sie natürlich auch wegen der Belüftung offen lassen.
    2. Unter dem Gartenhaus ist eine Unterkonstruktion von ca. 3 cm. Innen würde ich einfach den Boden mit einer Schicht Siebdruckplatten auskleiden.
    3. Alle Fugen mit Acryl schließen.
    4. Innen alles mit einer Kalkschicht bepinseln.
    5. Der Innenausbau mit Nestern, Sitzstangen und Kotbrett wird relativ standardmäßig. Vielleicht rechts die Sitzstange und hinten dann 3 Nester. Links gehts dann raus in den Freilauf.
    6. Auf dem Dach ist aktuell nur eine Lage einfachste Dachpappe drauf. Da soll auf jeden Fall auch noch mal eine Schicht drauf. Ein Wellblechdach ist für dieses windige Gartenhaus vielleicht etwas zu schwer? Außerdem ist das Zeug nicht ganz billig. Gibt es zwischen Wellblech, PVC-Wellpappe und Bitumen-Dachschindeln Unterschiede hinsichtlich der Temperaturentwicklung im Inneren? Wenn nicht, dann würde ich einfach noch eine Schicht Dachschindeln auf die Dachpappe, Hauptsache es ist 100% dicht.

    Die Tür bekomme ich allerdings nicht wirklich luftdicht und gedämmt auch nicht. Auch das Fenster ist einfach eine ca. 2 mm dünne Plexiglas-Scheibe. Lohnt sich der Dämmaufwand dann überhaupt, wenn ich hier im Winter vermutlich so extremen Wärmeverlust haben werde? Aktuell kann man das Fenster nicht öffnen und auch nicht kippen.

    Sollte ich vielleicht einfach alles mit OSB auskleiden, um wegen der Milben glatte Flächen zu haben, aber ohne Dämmung dazwischen? Und dann die Schlitze unterm Dach einfach durch Hasendraht sichern? Immerhin zirkuliert dann die Luft, aber wird's im Winter eventuell zu kalt? Zugluft vs. Luftzirkulation?

    Ansonsten kommt links eine Tür hin, aus der die Hühner dann in den Freilauf kommen. Provisorisch erst mal mit einem Standardhühnerzaun.

    Ich hoffe, ich bin nicht komplett auf dem Holzweg. Über ein bisschen Hilfe und ein paar Anmerkungen würde ich mich riesig freuen!

    Die Alternative wäre ein Eglu Cube, aber ich kann mich mit der Optik einfach nicht anfreunden. :-D

    Vielen Dank schon mal und liebe Grüße
    Flo

  2. #2
    Avatar von Neuzüchterin
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    Warum zündest du das windige Haus nicht einfach an? Die Arbeit die du da reinstecken willst lohnt sich vieleicht nicht.Bau doch gleich was Gescheites.
    Als Übergangslösung kann das Haus gut funktionieren.Die Scheibe würde ich durch ein Volierengitter ersetzen.Die Spalten musst du zu machen.Das geht auch mit Draht und du hast dann ne Lüftung.Der Stall braucht im Winter nicht so warm sein.Das halten die Hühner besser aus als Hitze.

  3. #3
    Avatar von Schnappi66
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    Warum zündest du das windige Haus nicht einfach an?
    Würde ich nicht machen, das ist gut nutzbar.
    Wäre es meines würde ich innen sauber mit OSB-Platten ohne Isolierung verkleiden, was bei der Rahmenbauweise wie es scheinbar ist, ja problemlos möglich wäre. Die Fugen gut verschließen, statt dem Fenster einfach enges Volierengitter dran, die Dachlüftungsschlitze schließen. Das geht einfacher dann eine saubere glatte Fläche mit den Platten ohne Milbenverstecke hinzubekommen. Statt dessen oben eine Bretter im Giebelbereich raus und auch da Rahmen mit Gitter einsetzen. Wenn man will kann man von aussen noch einen Schieber zum regulieren dran bauen. Ist es mal extrem kalt in ein oder 2 Nächten eine Decke lose vor die Fenstergitter hängen.
    Viel zu oft wird ein Stall zu luftdicht und isoliert gebaut. Be mir sind auch Hühnergruppen bei bis zu minus 15 Grad in nur 3-seitig geschlossenen Volieren untergebracht. Ich hatte noch nie ein Huhn mit Erkältung, Husten oder irgendwelchen Infekten. Die meisten Hühner in verschiedenen Haltungen werden eher krank wenn es zu stickig, ist, hohe Luftfeuchte mangels Frischluft und Luftaustausch herrscht und Temperaturunterschiede von innen nach aussen zu groß sind.
    Bei der Rasseauswahl würde ich dann robuste Tiere bevorzugen, welche nicht gerade zu den kältempfindlichsten gehören. Kranke Tiere oder welche die im Winter mausertechnisch nackig sind, dann ins Haus nehmen oder mit Wärmestrahlern eine separierte Ecke herrichten.

    Auf das Dach zusätzlich etwas regendichtes, z.B. die leichten gewellten Kunststoffplatten mit etwas Abstand, dann kann Luft darunter zirkulieren und wenn du die oben offen läßt und dort nochmal mit Abstand kurze Platten dachreiterartig mit Abstand darüber setzt, auch die warme Luft entweichen, die sich zwischen Dachpappe und Wellplatten sammelt.
    Am besten wirkt noch, schattige Bäume pflanzen, welche ihren Schatten zwischen 10 und 19 Uhr auf das Dach werfen.
    Auf die Tür innen auch eine OSB Platte mit Rahmen drunter, damit du seitlich einen sauberen Abschluß ohne Milbenverstecke bekommst. Luftdicht muß auch sie nicht abschließen. Noch dazu, wo sie auf der selben Seite ist wie das Fenster und Querdurchzug nicht entsteht.
    Dabei kannst du gleich noch eine kleine Hühnerklappe dort einbauen.
    Boden Siebdruckplatten paßt.
    Geändert von Schnappi66 (24.07.2022 um 10:27 Uhr)
    liebe Grüße
    Schnappi

  4. #4
    Moderator Avatar von sil
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    So wie Schnappi schreibt, würde ich es auch machen.
    "alles zuwider dem Menschen. auf den Äckern wächst das Gras und auf den Wiesen steht nichts." (sagte ein alter Bauer mal)

  5. #5

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    Ich kann nicht nachvollziehen, dass so viele Hüforianer so eine Affinität zu Holzböden bei ebenerdigen Hühnerställen haben. Meiner Meinung nach bietet es sich in solchen Fällen an dort Betonestrich (0-8er Körnung) reinzukippen und schön glatt abzuziehen. Da kann man beim Reinigen rustikal mit dem Flächenschaber zur Sache gehen. Kann vorher noch mit aufgesetztem Sprühkopf auf der Gießkanne drüber gehen, damit es nicht staubt und die Anhaftungen sich besser lösen. Bei verschüttetem Wasser brauch man nicht gleich ins Leid zu fallen und ist nicht so glatt und rutschig wie Siebdruckplatten wenn die mal nass sind und ohne dem dürften paar Schubkarren angemischter Estrich wesentlich billiger sein als Siebdruckplatten.
    Tacheles Konversation kann zu Selbsterkenntnis führen

  6. #6
    Moderator Avatar von sil
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    maethy, dann müßte der vorhandene Holzboden aber erst mal raus. Ich weiß nicht, wie das Gartenhaus aufgebaut ist, ob es auf der Bodenplatte steht oder ob die nachträglich eingelegt wurde. Wenn ersteres der Fall ist wird es mit dem Estrich ja schwierig. Oder seh ich das falsch?
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  7. #7

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    Wäre aus meiner Sicht aus der Ferne eigentlich egal ob da schon ein Holzboden drin ist oder nicht. Wenn ja, dann würde ich den rausmachen und den Unterbau von unten hoch neu gründen mit Steinen oder Schotter. Den verdichten, eine Folie drüber, sonst saugt der Schotter die Flüssigkeit zu schnell aus dem Estrich, wobei der Estrich nur in etwa erdfeucht sein sollte und keine Suppe so wie der Fließestrich ist. Der Betonestrich braucht für die Zeit des Abbindens seinen "eigenen Saft", sonst reißt er.
    Geändert von maethy (24.07.2022 um 13:45 Uhr)
    Tacheles Konversation kann zu Selbsterkenntnis führen

  8. #8

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    Vielen Dank für die vielen tollen Hinweise. Da bin ich ja beruhigt, dass der Plan einigermaßen aufgeht. Ich hatte nicht gedacht, dass ich das Fenster ganz einfach rausnehmen und durch Volierendraht ersetzen kann, umso besser!

    Das mit dem Schlitz auf der Rückseite finde ich gut. Ich würde das von der Höhe dann oberhalb des Fensters einsägen zwecks Schwerkraftlüftung. Vielleicht so 50cm x 15cm schmal? Reicht das?

    Das mit dem abgesetzen Extra-Dach am First klingt total klug und sinnvoll, aber ich befürchte, dass das ein bisschen doof aussehen könnte. Vielleicht stelle ich mir das auch etwas falsch vor. So oder so ist Kunststoffwellpappe wahrscheinlich die beste Option, wie du sagst, wegen der Hinterlüftung – selbst wenn man dann trotzdem nur eine einfache Firsthaube aufsetzt.

    Mit den Siebdruckplatten habe ich immer gute Erfahrungen bei meinen Hasenställen gemacht. Die rauhe Seite kommt ja oben hin, ist dann also nicht rutschig. Ich kratz da den Kot auch schon jahrelang mit der Eisenschaufel weg. Nass wird es da drin auch regelmäßig durch Urin oder Reinigen – Siebdruck ist wirklich unverwüstlich.

    Ich lass euch gerne am Baufortschritt teilhaben. Aktuell schleife ich gerade die alte Außenfarbe runter. Das ist wirklich ein Höllenjob, vor allem wegen der schmalen Vertiefungen der Nut- und Federbretter. Nicht mal mit Abbeizer klappt's wirklich gut. :-D

    Noch mal 1000 Dank an alle, ihr habt mir schon sehr geholfen!

  9. #9
    Avatar von Schnappi66
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    Zitat Zitat von maethy Beitrag anzeigen
    Ich kann nicht nachvollziehen, dass so viele Hüforianer so eine Affinität zu Holzböden bei ebenerdigen Hühnerställen haben. Meiner Meinung nach bietet es sich in solchen Fällen an dort Betonestrich (0-8er Körnung) reinzukippen und schön glatt abzuziehen. Da kann man beim Reinigen rustikal mit dem Flächenschaber zur Sache gehen. Kann vorher noch mit aufgesetztem Sprühkopf auf der Gießkanne drüber gehen, damit es nicht staubt und die Anhaftungen sich besser lösen. Bei verschüttetem Wasser brauch man nicht gleich ins Leid zu fallen und ist nicht so glatt und rutschig wie Siebdruckplatten wenn die mal nass sind und ohne dem dürften paar Schubkarren angemischter Estrich wesentlich billiger sein als Siebdruckplatten.
    Da hast du im Prinzip schon recht. Aber wenn ich schon Betonboden habe, würde ich aussen herum auch einen Mauerstein hoch einen Sockel machen und dann erst mit Holz beginnen. Dann können auch bei dann möglicher Tiefeneinstreu die Seitenwände und Steher nicht wegfaulen, sich nicht so leicht Nagetiere durchnagen usw.

    Allerdings würd ich in diesem Fall dann mir aber auch die Möglichkeit nehmen das Hühnerhaus vielleicht mal zu versetzen. Außerdem ist die 'Frage, wie stabil das dann noch ist. Je nach Bauart tragen die Bodenleisten doch oft einiges zur Gesamtstabilität bei wenn das so eine Leichtbauweise oben herum ist.

    Das mit dem abgesetzen Extra-Dach am First klingt total klug und sinnvoll, aber ich befürchte, dass das ein bisschen doof aussehen könnte. Vielleicht stelle ich mir das auch etwas falsch vor. So oder so ist Kunststoffwellpappe wahrscheinlich die beste Option, wie du sagst, wegen der Hinterlüftung – selbst wenn man dann trotzdem nur eine einfache Firsthaube aufsetzt.
    Das abgesetzte Dach reicht ja, wenn du deine Firsthaube einfach nicht ganz dicht auf die anderen Platten aufsetzt, sondern einfach 1-2 cm Luft läßt, indem du etwas vom Rand der Firsthaube entfernt, eine flache Querlatte unterschraubst oder unterlegst. Da reicht ein halber cm, denn dadurch greifen die Rillen nicht mehr direkt ineinander und da das ganze ja gewellt ist reicht der Abstand dann locker, damit die warme Luft entweicht, kühlere von unten nach kommt , damit das Dach kühlt und es fällt von unten gar nicht auf.
    liebe Grüße
    Schnappi

  10. #10

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    Themenstarter
    Zitat Zitat von Schnappi66 Beitrag anzeigen
    Das abgesetzte Dach reicht ja, wenn du deine Firsthaube einfach nicht ganz dicht auf die anderen Platten aufsetzt, sondern einfach 1-2 cm Luft läßt, indem du etwas vom Rand der Firsthaube entfernt, eine flache Querlatte unterschraubst oder unterlegst. Da reicht ein halber cm, denn dadurch greifen die Rillen nicht mehr direkt ineinander und da das ganze ja gewellt ist reicht der Abstand dann locker, damit die warme Luft entweicht, kühlere von unten nach kommt , damit das Dach kühlt und es fällt von unten gar nicht auf.
    Ah, jetzt weiß ich, was du meinst. Genau so werd' ich's machen. Vielen Dank!

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