Wasserdampf alleine macht ja ersteinmal nicht krank, weshalb die Freunde des gepflegten Stallklimas neben potentieller Staubbelastung (Schimmelsporen, Bakterien etc.) u.a. kontinuierlich überprüfbare Stallklimaparameter wie Ammoniak, Kohlendioxid, Lachgas und Methan zur Bewertung heranziehen:
https://publikationen.sachsen.de/bdb...ocuments/16697

"Tendenziell reagieren Tiere bei erhöhter Ammoniakkonzentration bereits ab 10 ppm mit geringerer Legeleistung und
Gewichtsverlust (DEATON et al., 1982; HONGWEI XIN et al., 1987) und ab 13 ppm mit einer erhöhten Anfälligkeit für Lungenerkrankungen (ADAM, 1973). Ab 20 ppm wurde eine Schädigung der Schleimhäute im Atemtrakt des Huhnes nachgewiesen (AL-MASHHADANI, BECK, 1985). Deshalb schreibt die HENNENHALTUNGS-VO (2001) für Hennenhaltungssysteme vor, dass 20 ppm Ammoniak dauerhaft und 10 ppm im Aufenthaltsbereich der Tier nicht überschritten werden dürfen."

Wer zu den Exoten gehört, die keinen DOL 53 Ammoniaksensor neben der Stalllaterne hängen haben, muß sich auf die hohe Warnwirkung in der menschlichen Nase verlassen, so ab 3 mg/m3 wird es für uns wahrnehmbar, was etwa der Stallluft in den sächsischen Versuchen entspricht.
Wenn man also seinen Kleinstall betritt, mit jungfräulichen Nüstern Witterung aufnimmt, und bei beginnend feststellbarem Ammoniakgeruch verstärkt lüftet, sollten auch die anderen Parametern wie Kohlendioxid etc. unter Kontrolle bleiben.

Übrigens wurde in der Publikation oben bei "winterlichen" 12,7°C Stalltemperatur eine gegenüber dem Mittelwert von 24°C erhöhte Futteraufnahme von 12g je Henne am Tag festgestellt.
Unsere Hühner müssen zur Zeit bei nochmal 10-20°C weniger zurechtkommen, und ich sehe den stark gestiegenen Futterverbrauch ganz deutlich (in der Voliere habe ich mit Absicht nur 10 kleine Futternäpfe mit jeweils etwa 250g Fassungsvermögen installiert, so daß ich täglich nachfüllen muß, was mir sofortige Rückschlüsse zur jeweiligen Futteraufnahme gibt.)

In Ausnahmesituationen wie Hitze- oder Kältestreß dürften sich Defizite in der Futteraufnahme und / oder -verwertung besonders zeigen, weswegen ein (sauberes) Futter selbst zwar nicht krank macht, aber die "Krankheitsbereitschaft" erhöhen kann - oder aber ein Futterwechsel auch überraschend postiv wirken mag.
Beispiel: Wenn die Hühner schlechter verdauliche Getreidekörner wie Gerste oder Hafer fressen, und das neue Hauptfutter diesbezüglich verdauungsfördernde Enzyme enthält, kann sich, ohne daß die eigentliche Fütterungsmethode absichtsvoll geändert wurde, die Gesamtversorgung, Proteinverdauung, Vitaminabsorbtion verbessern, was die Tiere immunologisch profitieren läßt. In sofern lohnt es sich schon, durch Ausprobieren und Beobachten mit der Zeit Futtersorten herauszufiltern, die zu den eigenen Bedingungen gut passen.