Das ist unsere Pittiplatsch..
Sie entstammt meiner ersten Kunstbrut. Waren Bielefelder Kennhühner vom "renomierten" Züchter per Bruteier.
Pitti kam nicht aus dem Ei. Als unerfahrener Neuling, wenn auch ziemlich viel informiert, hab ich dann nach 2 Tagen doch nachgeholfen. Pros und Kontras hab ich natürlich gelesen. Das Ei hatte schon eine ziemlich großes loch und da mühte sich die kleine ab. Was machen - der Brüter stand neben meinem Arbeitsplatz die anderen waren trocken.. Ob die Luftfeuchtigkeit die natürlich kurzzeitig beim entnehmen der recht zeitig geschlüpfen Geschwister zu stark abfiel und sie deshalb nicht raus kam - keine Ahnung.
Aber einfach sichtbar im geöffneten Ei beim Todeskampf zusehen? Phu, konnte ich nicht.

Es stellt sich raus das die kleine völlig festklebte mit ner Menge Eiklar (warum auch immer, bei den anderen war alles schick) die druch die 2 Tage geöffnetes Ei natürlich klebten wie pech. Das Küken also festgeklebt und kam nicht weiter. Dachte ich..

In mühevoller kleinarbeit also eingeweiht, weggepopelt und irgendwann siehe da lag da das Küken und war recht glücklich über mehr platz. ABER.. Sie hatte Spreizbeine und verdrehte Zehen.. ja der Hals war irgendwie merkwürdig verrenkt. Ich dachte das kam durch die lange unnatürliche Haltung und würde sich geben. Und siehe da ja es gab sich. Nachdem das Küken trocken war sah schnell aus wie die Geschwister.. und war auch genauso munter.
Die Beinchen wurden 2 Tage getapet und die Zehen auf einen kleinen runten Karton geklebt und zack gerade Beine, gerade Zehen.. Probleme gelöst. Da kam bei ihr aber auch der Name "pittiplatsch" weil sie die zwei Tage über watschelte wie eine Ente.

Bis.. ja bis nach ca 6-7 Wochen man merkte das sie etwas schief war. Der hals verdreht.. etwas wie eine Schlange in S-Form und je größer sie wurde desto mehr sah man das das scheinbar die gesamte Wirbelsäule betraf. Als hätte sie Skoliose. Aber alles Googeln half nix. Der Tierarzt konnte nicht weiterhelfen.

Aber da sie munter war und genauso schnell wuchs und keine Probleme hatte blieb sie. Wieso ein Tier einschläfern das zwar anders ist aber offensichtlich (noch) nicht leidet.

Zwischenzeitlich hat sie noch 600km Umzug hinter sich und uns bammelte vor dem Ersten Ei. Würde sie das schaffen. Mit argusaugen wurde sie beobachtet. Die Schwestern hatte zwischenzeitlich meine Schwägerin und im ständigen Austausch ob schon eine legt. Aber mittlerweile war es Winter - keine sah ein zu legen. Und dann - kam das erste Bielefelder Ei tatsächlich von unserer Pittiplatsch - nicht von den gesunden Schwestern.

Tja und so lebt sie hier.. sieht komisch aus, wird aber von allen Hühner und vom Hahn akzeptiert. Wird permanent mit Argusaugen beobachtet das wir nicht irgendwas übersehen das sie doch mal leidet und wir sie dann zeitnah erlösen können. Aber bisher - nix. Sie ist natürlich langsamer beim Rennen als die anderen aber sonst ist sie eine gute Legerin und scheint ihr doch recht naturnahes Leben bei uns mit 1000qm Freilauf zu genießen