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Thema: Fragen zur Wachtelhaltung

  1. #1

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    Fragezeichen Fragen zur Wachtelhaltung

    Hallo alle zusammen,
    Ich bin im Moment am Überlegen mit der Wachtelhaltung zu starten.
    Ich habe schon einige Ideen, was den Stall, die Voliere und die Anzahl der Wachteln angeht.
    Im Moment plane ich einen Stall der begehbar ist. Dieser soll folgende Maße haben: 1,2m breit, 1,2m tief und 2m hoch. Der Stall soll in einem Auslauf stehen, dieser soll ca. 18 Quadratmeter groß sein (3m mal 6m). Der Platz ist relativ windgeschützt und ist auch sehr schattig. Das Problem ist nur, dass auf dem Boden ziemlich viel Efeu wächst und auch einige Giftige Bäume wie beispielsweise Thuja im Auslauf wachsen. Da in diesem Auslauf leider wenig Gras, sondern nur andere Bodenpflanzen (ich weiß nicht genau welche) wachsen, hätte ich vor noch einen kleinen „Kaninchen“ Auslauf zu besorgen und sie für einige Stunden dort „grasen“ zu lassen. Was die Wachteln selber angeht, würde ich nur Hennen halten. Es sollen ca. 5-6 sein. Da ich sie gerne selber ausbrüten würde, wäre meine Frage, was man mit den Hähnen machen kann (Schlachten will ich auf keinen Fall!).
    Es geht um die Haltung als Haustiere, der Wirtschaftliche Gedanke ist mir egal. Sie sollten möglichst zahm werden.

    Konkret hätte ich folgende Fragen:
    Was macht man mit den Hähnen (Ich will auf keinen Fall Schlachten)?
    Sind die Giftpflanzen ein Problem?
    Welche Rasse wird besonders zahm?
    Hat jemand Erfahrungen mit Züchtern (um Bruteier oder im Notfall Junghennen zu kaufen) im Umkreis von Frankfurt am Main?
    Ist der Platz ausreichend (ich möchte sie so naturnah wie möglich halten)?
    Welche Wachtelart wäre am besten geeignet?

    Das waren erstmal die ersten Fragen, ich freue mich aber über jede Information.


    P.S.: Da die mein erster Beitrag ist, bitte ich euch mich zu korrigieren, falls ich irgendetwas falsch mache.


    Danke im Vorhinein. (Sorry, dass es so lang wurde.)

  2. #2
    Avatar von Angora-Angy
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    Hallöchen.
    Ich kann dir nur über Legewachteln Auskunft geben. Das sind Nutztiere, die sind so gezüchtet dass sie Eier legen, egal ob es dir um den wirtschaftlichen Gedanken geht oder nicht. Ihre Genetik macht, dass sie die vielen Eier legen - und daher müssen sie auch entsprechend ernährt werden. Eine Legewachtel, die keine Eier legt, hat ein gravierendes Problem. Es macht sie nicht "glücklich", keine Eier legen zu "müssen". Es gibt aber auch viele Zierwachtelarten, die alle unterschiedliche Ansprüche haben, teils monogam pärchenweise gehalten werden, teils extrem territorial sind,... Dazu müsstest du dich bei entsprechenden Züchtern beraten lassen.
    Was genau stellst du dir als "Stall" vor? Für 5-6 Hennen ist das viel zu groß. Die brauchen an sich keinen Stall in dem Sinne wie wir uns das denken. Die Voliere (die ich für so wenige Tiere auch für viel zu groß halte) alleine reicht völlig aus. Da ein paar kleine Hüttchen rein - fertig. Wachteln nutzen keinen Stall als Schlafplatz wie Hühner das tun. Die schlafen wo sie gerade der Meinung sind. Und die lassen auch ihre Eier fallen wo sie gerade der Meinung sind.
    Windgeschützt und schattig ist schonmal gut. Mit Hitze haben Legewachteln ein größeres Problem als mit Kälte. Die "giftigen" Pflanzen sind nicht wirklich giftig, die haben nur den Ruf weg. Efeu und Thuja sind z.B. Heilpflanzen bei Atemwegserkrankungen. Und letztlich sind Legewachteln Körnerfresser, keine Pflanzenfresser. Die zuppeln da mal dran rum, aber fressen keine beachtenswerten Mengen. Lediglich bei Eibe und Maiglöckchen wäre ich vorsichtig, die sind wirklich tödlich giftig. Gras werden die Wachteln durch scharren und draufkacken zerstören, wobei es sich bei diesem Platzangebot wahrscheinlich sogar relativ lange halten wird. Ich würde trotzdem einplanen, die Fläche immer nur hälftig anzubieten und regelmäßig zu wechseln, damit sich die Pflanzen erholen können. Gießen nicht vergessen, wenn da ein Dach drüber ist bzw. so lange Trockenheit herrscht wie jetzt gerade. Extra woanders hinbringen zum "grasen lassen" halte ich für kontraproduktiv. Es bedeutet für die Tiere Stress, es ist unsicher (Wachteln sind klein genug um selbst für Katzen zur Beute zu werden, und es ist nicht nötig. Wie gesagt sind es keine Weidetiere, sondern Körner- und Insektenfresser.

    Mit Hähnen kann man halt nicht viel was anderes machen als schlachten. Selber brüten, wenn man nicht schlachten will, verbietet sich von selbst. Ausgewachsene Hähne bekämpfen sich und machen einen Heidenlärm, die fangen gern auch schon 2 Uhr nachts mit Krähbattles an. Sie stressen auch die Hennen durch ständiges Nachstellen und Treten. Stell dir mal die arme Lieblingshenne vor, wenn da alle halbe Stunde 4 oder 5 Hähne drüber steigen... Das machen die auch mit Konkurrenzgedanken - Ach guck, der Paul war auf der Emilia, da muss ich unbedingt sofort auch drauf! Auf der großen Fläche kann sich das sicherlich einigermaßen verlaufen, aber wenn du 5 Hennen willst, musst du 15-20 Eier einlegen und hast dann statistisch genausoviele Hähne wie Hennen raus. Zur Zucht hält man Legewachteln 1:5, ohne Zuchtgedanken besser 1:10, weil die Hähne oft SEHR aktiv sind und die Hennen sonst körperlich zu Schaden kommen. Um wirklich nur 5-6 Hennen zu haben, kauf dir lieber junge Tiere vom Züchter - damit hast du halt das "Problem" der überzähligen Hähne auf diesen verlagert, der sich dann eine leckere Mahlzeit draus macht. Brüten ohne Hähne rauszukriegen hat die Großindustrie seit Jahrzehnten nicht geschafft, das geht nicht.

    Bei Legewachteln gibt es keine Rassen in dem Sinne. Es gibt Größenschläge von leicht bis schwer und Farbschläge. Am meisten findet man die mittelschwere Linie (die ruhiger und "gechillter" als die leichte ist, aber nicht unter den Auswirkungen des hohen Gewichtes leidet wie die schweren Mastwachteln) in wildfarbig und gelbwildfarbig. Bei denen lässt sich das Geschlecht an der Gefiederzeichnung erkennen. Bunte Farben und Schecken gibt es auch, da muss man dann aber dem Züchter vertrauen, der anhand des Kloaktentests das Geschlecht bestimmt.
    Mit Züchtern in deiner Ecke kann ich dir nicht helfen, schau einfach mal in die Kleinanzeigen. Oder wende dich an Zuchtvereine, vor allem wenn es am Ende doch eine Zierwachtelart sein soll.
    Liebe Grüße, Angela

  3. #3
    Avatar von Hühnermamma
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    Perfekte Ausführung. Dem ist nichts hinzuzufügen. Außer vielleicht, dass bei mir die wildfarbenen Wachteln scheuer waren, als sie weizenfarbenen. Die sind super zahm.

  4. #4

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    Vielen Dank für eure Antworten.
    Was deine Frage angeht: Was stellst du dir unter Stall vor?
    Es soll ein kleines Gartenhäuschen werden, um dort falls es zu kalt wird einen warmen Unterschlupf zu haben.

    Eine Frage hätte ich noch und zwar habe ich jetzt oft gelesen, je größer desto besser, doch jetzt habe ich mehrere Infos gelesen, dass bei einer zu großen Fläche die Wachteln scheu bleiben und nie so zahm werden wie auf weniger Platz, hat hier jemand Erfahrungswerte?

    Und eins noch und zwar wegen dem Dach über der Voliere, in der Voliere, wird ein Flieder stehen, und da so oder so genug Schatten da ist, wollte ich fragen, ob es auch ohne Dach möglich ist, denn in der Natur ist ja auch kein Dach über den Länderein.

  5. #5
    Avatar von Hühnermamma
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    So wie Du planst, haben es Bekannte von mir. Zuerst war auf der Voliere kein Dach. Nach den ersten Regenfällen, wurde da schnell nachgebessert. Auch wurde eine Seite der Voliere zu gemacht, da es sonst sehr zugig war. Pflicht ist auf jeden Fall ein stabiler Volierendraht mit geringer Maschenweite. Auch oben! Sonst kannst Du sie auch gleich im Garten laufen lassen. Sie werden auch Nachts nicht in das Gartenhaus zum Schlafen gehen. Das bietet sich dann eher für Schmuddelwetter und Winter als Daueraufenthalt an. Aber das hat Angela bereits erwähnt. Meine 4 Wachteln haben 2 x 1,5 m² auf 2 Etagen zur Verfügung. Der Stall ist erhöht, so dass ich meinen Tieren quasi auf "Augenhöhe" begegne. Evtl. sind sie deshalb sehr zutraulich, weil sie mich nicht als "Feind von oben" wahrnehmen. Was ich für mich und meine Art der Wachtelhaltung ok finde, ist bei anderen schon beinahe Tierquälerei. Da werden sich immer die Geister scheiden. Manche sind von der Volierenhaltung wieder auf die Stallhaltung zurück gekommen, bei anderen hat sich die Volierenhaltung als ideal erwiesen.

  6. #6
    Avatar von Angora-Angy
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    Wachteln kommen mit Kälte super zurecht. Bitte auf keinen Fall ein geheiztes Haus mit freiem Zugang zu einem nicht geheizten Auslauf machen, dann werden sie durch den Wechsel warm-kalt erst krank! Wenn du unbedingt einen geheizten Winterstall machen willst, darfst du sie dann nicht raus lassen. Eine ungeheizte derart große Gartenhütte nützt ihnen in der Hinsicht gar nichts, da ist es genauso kalt drin. Da sind kleine Häuser besser, die gerade so groß sind, dass die Tiere reinpassen, sich gegenseitig warmkuscheln können und die Körperwärme am Tier gehalten wird.

    Sie brauchen in der Voliere kein Dach als Schutz vor Regen, das wäre nur der verbesserte Komfort für den Pfleger. Der muss sich dann nicht mit schlammigen Eiern und Tierfüßen rumärgern und nicht durch den Schmodder waten. Du brauchst aber definitiv den Schutz vor Fressfeinden und das Tierseuchengesetz fordert im Fall der Stallpflicht z.b bei Geflügelpest einen Schutz gegen Kotverunreinigungen durch Wildvögel. Wildvögel können durch normalen Volierendraht durchkacken. Da musst du dann eine Plane aufziehen oder sowas.
    Liebe Grüße, Angela

  7. #7
    Avatar von Burgel
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    Zitat Zitat von Angora-Angy Beitrag anzeigen
    Sie brauchen in der Voliere kein Dach als Schutz vor Regen, das wäre nur der verbesserte Komfort für den Pfleger.
    Ich hatte überall gelesen, dass ein Dach zwingend wäre gegen Regen. Und man selbst bei Bepflanzung schauen muss, nicht zu viel zu gießen. Da Wachteln anfällig sind wenn sie im Feuchten stehen.
    Ist das dann gar nicht so extrem?

    Dann würde ich gerne mehr bepflanzen und es auch vernünftig gießen ^^

  8. #8
    Avatar von Angora-Angy
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    Dauerhaft im feuchten stehen ist ja was anderes als mal nassgeregnet zu werden. Ein guter Bodenabzug muss natürlich gewährleistet sein.
    Für eine Bepflanzung könnte man Bewässerungsschläuche im Boden verlegen.
    Liebe Grüße, Angela

  9. #9

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    Vielen Dank nochmals für die guten Antworten.

    Ein paar Frage hätte ich jedoch noch und zwar:
    Reicht als „unterbunden Schutz (gegen beispielsweise Füchse)“ ein 1m tiefer Hasendraht?
    Und wegen dem Schutz vor Wildvogelkot:
    Man braucht also nur ein Dach, wenn eine Stallpflicht verhängt wird. Richtig?
    Oder macht es auch sonst Sinn? Ich bin nämlich ehrlich gesagt etwas unmotiviert zu gießen, und wenn würde ich wahrscheinlich Plexiglas nehmen, damit noch genug Licht rein kommt. Oder spricht etwas gegen Plexiglas?
    Geändert von V.. (07.07.2022 um 14:44 Uhr)

  10. #10
    Avatar von Hühnermamma
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    Mit Hasendraht werden Fuchs, Marder, Ratten und Waschbären in Nullkommanix fertig. Ausserdem rostet er sehr schnell durch. Vorteile einer Überdachung wurden bereits erwähnt. Und ja, bei Stallpflicht muss ein geschlossenes Dach vorhanden sein. Unterm Plexiglas wird es bei direkter Sonneneinstrahlung schon ordentlich warm.

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