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Thema: Rötelmäuse

  1. #1
    Avatar von Wilde Hummel
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    Rötelmäuse

    Ich habe im Garten verteilte Löcher (mittlerweile 7) entdeckt, von denen ich wegen ihrer Größe erst dachte, sie stammten von Ratten. Mit der Rattenfalle habe ich dann eine Rötelmaus gefangen. Danach ist nur noch eine winzige Baby-Rötelmaus diverse Schlag-Mausefallen verschiedenen Typs gegangen, offenbar sind die Rötelmäuse zu schlau dafür (ich habe Fertigköder, Nutella und Erdnussbutter ausprobiert). Außerdem lutschen Rote Wegschnecken die Köder weg und lösen z.T. die Fallen aus.

    Mein Futter steht immer im nachts mäusesicheren Hühnerhaus. Tagsüber könnten die Mäuse durch die Hühnerklappe hinein, aber ich habe die Mäuse tagsüber noch nicht gesehen. So haben die Hühner auch keine Chance, sie selbst zu fangen.

    Ich habe keine Katze und keinen Hund und möchte aus mehreren Gründen auch keine anschaffen. Die Nachbarkatzen jagen leider nur noch gelegentlich in unserem Garten, seit wir ihn außen herum eingezäunt haben, damit die Hühner den ganzen Garten nutzen können.
    Nun kennt ihr die Lage. Ich habe nun verschiedene Fragen zu den Rötelmäusen:

    Ich bin kürzlich darauf hingewiesen worden, dass Mäuse Pseudomonas-Bakterien übertragen, womit meine Hühner zu kämpfen haben. Rötelmäuse übertragen auf Menschen ja außerdem das Hanta-Virus, an dem meine Freundin vor einigen Jahren lebensbedrohlich erkrankt ist, daher habe ich davor Respekt. Deswegen vermute ich, dass es sinnvoll ist, die Rötelmäuse zu bekämpfen?

    Im Hühnerzuchtverein hat mir ein erfahrener älterer Hühnerhalter aber gesagt, ich solle froh sein, wenn ich Mäuse habe und sie lieber nicht bekämpfen, wenn es nicht zu viele seien, denn wo Mäuse seien, kämen keine Ratten. Stimmt das, oder ist das Unsinn?
    Mich hat dieser Hinweis deswegen nachdenklich gemacht, weil unsere Nachbarn von der anderen Straßenseite Hühner halten und einen offen zugänglichen Futterautomaten Tag und Nacht draußen stehen haben, an dem sich Ratten frei bedienen können. Die Ratten haben schon deren ganzes Hühnerhaus mit Gängen unterminiert. Ich habe immer etwas Angst, dass die von ihnen gezüchtete Rattenplage auf uns übergreifen könnte. (Mit ihnen zu sprechen hat nicht genützt.)

    Ich sammele bei uns 2x täglich die Hühnerhäufchen ab, aber in der Mitte des Hühnertunnels und den dichten Stellen des Buchsbaumgebüschs komme ich nicht an die Häufchen ran. Gerade da sind die meisten der Mauselöcher, und ich habe den Eindruck, dass die dort liegenden Häufchen über Nacht verschwinden. Fressen Rötelmäuse (wie Ratten) vielleicht Hühnerhäufchen, so dass ein gutes Futtermanagement mir gar nichts nützt?

    Falls es sinnvoll ist, die Rötelmäuse zu dezimieren, welche Methode ist am geeignetsten?
    Muss ich bei Gift befürchten, dass die Hühner die vergifteten Mäuse fressen, und sollte lieber eine Eimerfalle bauen?
    Wie hoch springen Rötelmäuse, wie hoch sollte die Eimerfalle sein, damit sie nicht rausspringen können?
    Oder kann ich das Rausspringen nur dadurch verhindern, dass ich unten Wasser reinmache und sie qualvoll ertrinken lasse?

    Von Ratten habe ich gelesen, dass sie von den dort lebenden Ratten totgebissen werden oder verhungern, wenn man sie vermeintlich wohlmeinend in einer Lebendfalle fängt und weit weg im Revier anderer Ratten wieder aussetzt. Ist das bei Rötelmäusen genauso, oder wäre es eine sinnvolle Option, sie weit entfernt wieder auszusetzen? (Ich mag Mäuse und Ratten eigentlich richtig gern. Wir hatten mal Wüstenrennmäuse und Farbratten als Haustiere.)

    Falls es nicht sinnvoll ist, sie woanders auszusetzen: Wie töte ich sie im Eimer am besten? Ich habe im hüfo von drei Methoden gelesen: Erschießen mit der Schrotflinte (sicher am schonendsten, hab ich aber nicht), Nackenstich mit dem Spaten (ich schaffe das nicht, ihr dürft mich gern für ein Weichei halten), Übergießen mit kochendem Wasser (das könnte ich vielleicht schaffen, es erscheint mir aber sehr tierquälerisch). Außerdem ertrinken lassen, indem unten Wasser in der Eimerfalle ist.

    Was würdet ihr mir raten? Gift, Eimerfalle (aussetzen oder wie töten?), oder gibt es noch eine bessere Methode als Einerfallen? Oder Mäuse einfach da lassen, wo sie sind?
    Geändert von Wilde Hummel (04.07.2022 um 18:38 Uhr)
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  2. #2
    Avatar von Mantes
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    Ich glaube, dass die großen Löcher nicht von den Rötelmäusen stammen. Die sind von Ratten oder Wühlmäusen !
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  3. #3
    Avatar von Mara1
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    Mäuse und Ratten können ohne weiteres am gleichen Stall leben. Das weiß ich 100%ig sicher.

  4. #4
    Avatar von wolfswinkel7
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    Ja, Maras Aussage kann ich leider auch bestätigen!

    Wir hatten im Frühjahr mal Rötelmäuse, die gingen aber brav in die Schlagfallen die mit Mehl bestäubt waren!
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  5. #5
    Avatar von Wilde Hummel
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    Ich habe schon vermutet, dass das Unsinn ist, dass Mäuse Ratten fernhalten. Dann kann ich die Mäuse ja bekämpfen, ohne mir dafür stattdessen Ratten einzuhandeln.

    Die Löcher sind definitiv von den Rötelmäusen. Ich habe die Fallen neben das Loch gestellt, Eimer drüber, Ziegelstein drauf, da kam von außen keine Ratte ran. Mittlerweise habe ich eine 3. Rötelmaus gefangen (alle an 3 verschiedenen weit voneinander entfernten Löchern).

    Ist das Mehl auf den mit Mehl bestäubten Fallen der (einzige) Köder gewesen?
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  6. #6
    Avatar von wolfswinkel7
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    Ja nur Mehl!
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  7. #7
    Avatar von Bohus-Dal
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    Oh Hilfe, mit kochendem Wasser überschütten klingt nach übelster Tierquälerei bei so "großen" Tieren, das würde ich wenn überhaupt nur bei Insekten machen, die eine im Verhältnis größere Körperoberfläche haben. Bitte sag, daß Du das nicht ernsthaft in Erwägung ziehst.
    Ich bin ja grundsätzlich gegen Gift. Deine Hühner, Nachbars Katzen oder auch eventuelle Wildtiere können sterben, falls sie vergiftete Mäuse erwischen, aber auch sonst, das Gift löst sich ja nicht in Luft auf. Ameisen, Grundwasser, Totengräberkäfer, irgendwo muß es ja bleiben und kommt dann doch wieder in die Nahrungskette. Sollte meiner Meinung nach vermieden werden, wo immer es geht.
    Schlagfallen sollen relativ "human" sein. Lebendfallen und woanders freilassen kommt wohl einem Todesurteil so gut wie gleich und ist zumindest in Schweden anscheinend verboten.
    Kannst Du nicht nachts den Garten für die Katzen zugänglich machen?
    Mixe 1,14; Dals-Pärlhöna 0,1; Buschhuhn 1,1; Warzenente 1,3; Katze 2,0

  8. #8
    Avatar von Neuzüchterin
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    Rötlelmäuse übertragen den Hantavierus.Sieh zu das du sie bekämpfst.

  9. #9
    Avatar von Quarkkuchen
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    Zitat Zitat von Wilde Hummel Beitrag anzeigen
    in der Mitte des Hühnertunnels und den dichten Stellen des Buchsbaumgebüschs komme ich nicht an die Häufchen ran
    Ich vermute, das Privileg, beim Oberfeldwebel H. die Bewegungsarten im Gelände zu verinnerlichen, ist Dir nicht zuteil geworden. Das Gewinnen der Buschreihe im Sprung ist das eine, aber das agile Fortbewegen nur mittels Finger- und Zehenspitzen in der Tiefstreu, während die Kakaschaufel stets einsatzbereit (und inspektionsfähig) bleibt, das braucht Zeit, am besten fängst Du noch heute damit an:
    https://www.truppendienst.com/filead...ildung/PDF.pdf
    https://www.youtube.com/watch?v=UT4ZVsQUaNY


    Unsere sichtbare Nagerpopulation besteht glücklicherweise nur aus Haselmäusen und Brandmäusen, trotz Wassernähe.
    Ich würde das:

    Zitat Zitat von Wilde Hummel Beitrag anzeigen
    Im Hühnerzuchtverein hat mir ein erfahrener älterer Hühnerhalter aber gesagt, ich solle froh sein, wenn ich Mäuse habe und sie lieber nicht bekämpfen, wenn es nicht zu viele seien, denn wo Mäuse seien, kämen keine Ratten. Stimmt das, oder ist das Unsinn?
    nicht als Unsinn abtun, s.a.
    https://www.huehner-info.de/forum/sh...=1#post2083397

    Da zumindest die Brandmaus auch als Überträger des Hantavirus gilt, habe ich mich vor einiger Zeit (auch im Kontext möglicher Übetragungswege der Vogelgrippe) mal näher damit befaßt. In meinen Notizen finde ich noch den Satz: "backyard poultry can attract rodents and the diseases associated with them including Leptospirosis, rat bite fever, and Hantavirus"
    Einen wirklich diagnostizierten Hantavirusfall bei Geflügel konnte ich allerdings nicht ohne weiteres finden (obwohl manche Leute sogar absichtsvoll Mäuse verfüttern), weshalb ich schloß, daß die Gefahr, daß unsere Schuppenmaus mir über die Bierflasche knastert, wenn ich doch mal noch ohne FFP3-Maske herumlaufen darf, wesentlich größer ist.

    Heute früh habe ich zwei Mäuschen gesehen, die eine knipst mir immer die teuren Rassesonnenblumen direkt nach dem Austrieb ab, die andere konnte ich retten, weil Virginie, unsere Jagdhenne, zwar gleich lossprintete, mein "Virginie!" (Schnarrstimme des Oberfeldwebel H.) sie aber für ungefähr 0,1s innehalten ließ, was der Maus den entscheidenen Vorspung gab.
    Gestern rülpste Virginie immer mal wieder, was normalerweise das Zeichen ist, daß sie schneller war. Obwohl sie sich vor ein paar Wochen mal ernsthaft die Verdauung an einer sehr großen Maus demoliert hat, kann sie es nicht lassen.
    Nachts, wenn Virginie in ihrem Häuschen schläft und von Mäuschen träumt, sind bei uns noch wesentlich kompromisslosere Nagerfeinde unterwegs, weswegen mir Summa Summarum die Klischephrase "Das ist die Natur" da mal recht kommt. Würde ich jetzt reinpfuschen, könnte die eigentlich sehr gut aushaltbare Balance mit einiger Wahrscheinlichkeit ins Übel kippen.

  10. #10
    Avatar von Quarkkuchen
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    Die Rötelmaus kann übrigens ein ganz schön großes Revier haben, sprich, auch von woanders herstammen:

    https://kleinsaeuger.at/myodes-glareolus.html

    "Das Revier der Männchen ist mit 380 - 2208 m² größer als jenes der Weibchen mit 261 - 1292 m² ...
    Sie wandern oft 600 Meter lange Strecken und finden in Experimenten aus einer Entfernung von über 700 m wieder zu ihrem Neststandort zurück."

    (Und wo wir schon dabei sind, es gibt auf der Seite auch eine interessante Literaturliste: https://kleinsaeuger.at/literatur.html)

    Spitzmäuse haben wir auch, die bekomme ich aber praktisch nie zu sehen, außer ich nehme die Komposter auseinander. Dann halte ich die Hühner fern.

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