Gern. Morgen Tür auf, abends, wenn alle drin sind, Tür wieder zu ist aus meiner Sicht kein einsperren. Nachts sind Hühner gerne eingesperrt.
Einsperren geht von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang. Einsperren ist relativ und hängt auch von der Größe der Umzäunung ab und von der Anzahl der Hühner. Wenn der Auslauf groß genug ist, ist es kein Einsperren, aber was ist groß genug, wenn man kein Netz drüber machen kann?
Perspektivwechsel von den Bedürfnissen und Wünschen der Halter, die Eier und eine saubere Terasse haben wollen, hin zu dem, was die Hühner wollen. Morgen freuen sich meine besonders raus zu kommen, weil Futter nicht im Übernachtunsstall ist. Jetzt weiß ich nicht, ob sie frei sein genießen oder das Futter. Nach dem Fressen gehen sie jedenfalls nicht mehr rein. Um zu beobachten, was sie am liebensten tun, muss ich sie erstmal frei lassen und dann schauen, wie es klappt. Ich würde vorschlagen, die Stalltür beim ersten Ausflug erst am späten Nachmittag zu öffnen. Die ansetzende Dämmerung und Dunkelheit lässt den Hühner gar keine andere Möglichkeit, als wieder dort zu übernachten, wo es letzte Nacht auch sicher war. Die rennen nicht weg, sondern ziehen konzentrische Kreise um ihr zuhause. Ein Huhn bleibt da, wo es sich geschlafen hat und kehrt dahin zurück, wie auch sonst. Probiert es aus, dazu will ich aufrufen.
Den Verlust auf Null halten zu wollen ist weltfremd. Als würden die Hühner mir gehören und der Natur gebe ich nix ab, alles mir und meins. Ist eins von Feinden getötet, ist der Schade gleich 1. Quatsch ist das, denn so wurde Wolf ausgerottet und jetzt wieder angesiedelt. Schäfer haben Verluste. Da will ich ansetzen und plediere für Abwägung. Die artgerechte Freiheit vieler Hühner rechtfertigt die geringen Opfer. Diese Opfer sind ok, solange es nicht zu viele werden. Beipspiel: 100 Hühner laufen frei rum. Pro Jahr werden 3 Opfer von Mitlebewesen, also 100/3 pro Jahr. Nicht ok fände ich 100 Hühner und 50 Stück Verlust pro Jahr. Bei extremen Zahlen ist die Entscheidung leicht, aber bei der Abwägung 100/5 wird es schwieriger. Wenn ich hier mit meiner Tipperei erreichen kann, dass der Leser einsieht, dass er sie deshalb aber nicht einfach alle 24/7 drin lassen kann, bin ich am Ziel.
Abschließend sage ich noch vielen herzlichen Dank für die sehr rege Aufmerksamkeit und vielen Antworten.
Ich hoffe ich konnte bei dem Einen oder Anderen im Kopf die Stalltür tagsüber einen kleinen Spalt öffnen, damit auch die Puttchen so leben können, wie es ihren Anlagen entspricht.
Liebe Grüße
Als würden die Leute hier ihre Hühner Tag und Nacht im Stall eingesperrt lassen.
Wir sind hier definitiv die falsche Zielgruppe!
1.14 Gr. Wyandotten
Dann geh doch mal einfach auf meine Fragen ein: hast du überhaupt Hühner, wie alt werden deine Hühner im Durchschnitt, wie ist deine „Freiheit“ strukturiert (entspricht sie dem ursprünglichen Lebensraum?). Welche Rassen hältst du. Wieviel Nachwuchs musst du ziehen, damit überhaupt mal welche überleben?
Diese Fragen hast du wohlwollend „überlesen“…. Vielleicht erfahren wir ja den Grund? Wenn du 4 Hühner hältst und alle 4 sterben jährlich und du musst neue züchten, wäre das ja nach deiner Definition scheiße….
1.1 Homo sapiens, 1.1 Miezekatze, 0.1 Rheinländer, 0.1 Australorps, 0.4 Araucanamix, 0.3 Mixe, 0.3 Italiener, 0.1 Bartzwerg, 0.2 Tuzo, 0.2 Zworpis
Also, die Absicht, die Bedürfnisse von Hühnern in den Mittelpunkt zu rücken, ist ja sehr löblich. Nur denke ich, da bist Du hier an falscher Stelle und rennst offene Türen ein. JEDER Halter hier im Forum, da bin ich überzeugt, gönnt seinen Hühnern so viel Patz wie möglich und versucht, sie optimal zu ernähren und möglichst viel Auslauffläche zu bieten. Oder sucht sich Rassen aus, die mit der zur Verüfgung stehenden Fläche gut zurechtkommen. Jeder nach seinen Möglichkeiten halt. Ich kann keine 8000 m² anbieten, wenn ich nur 400 m² Fläche besitze *gg Aber man muß ja nicht umgekehrt 150 Hühner in diese 400 m² stopfen. Ganz klar. Aber wer hier im Forum ist, ist es deswegen, weil er sich für die Tiere selbst interessiert, nicht nur für die Eier als Produkt. Weil er die Lebensbedingungen seiner Tiere optimieren möchte. Ja - besser geht bestimmt IMMER. Auch bei Dir (siehe Deine Haltung ohne Hahn!). Aber das bedeutet nicht, daß die Hühner deswegen hier bei auch nur einem von den Lesern/Schreibern nicht artgerecht gehalten würden!
Aber wie würde denn bitte Deine Alternative lauten, wenn Du kein Riesengrundstück hättest? Hühner lieber in Massenhühnerbatterien halten lassen für Eier, als mit einem (relativ zu Deiner Fläche gesehen) kleineren Auslauf? Wäre das dann artgerechter?? Du kannst nicht von den Menschen verlangen, daß sie keine Eier mehr essen dürfen, wenn sie keine Hühner halten, das funktioniert nicht. Wär zwar nett, aber ist schlichtweg nicht durchsetzbar.
Und artgerecht gilt nicht nur für Hühner - Menschen sind keine Karnickel, die essen nunmal Fleisch. Schon immer. Wenn das wer aus ethischen Gründen nicht tut, ist das lobenswert, wenn auch nicht wirklich notwendigerweise gesund (dafür muß man sich schon etwas mit Ernährung beschäftigen, nur "kein Fleisch essen" ist nicht wirklich automatisch auch gesünder für den Menschen, geschweige denn artgerecht, und m.E.n. zeigt allein das Einnehmen von Tabletten mit B12 ja, daß fleischfreie Ernährung nicht artgerecht ist für den Menschen, und er Fleisch braucht. Aber will ich mich von Tabletten ernähren?? Nö, nicht wirklich..... Ich bevorzuge qualitativ hochwertige Lebensmittel-wie die Eier meiner glücklichen Zwerghühner.). Aber Du kannst die Leute (gottseidank-das muß schon jeder noch selbst entscheiden! Und das sage ich, obwohl ich, seit ich Hühner hab, kaum noch Fleisch esse! Und wenn, dann nur gutes, vom Bauernhof - keine Billigmassenware, da vergeht´s mir...) nicht zwingen, kein Fleisch bzw. keine tierischen Produkte mehr zu essen......
Und ein Punkt fällt mir dazu ein, der mir schon mehrfach aufgefallen ist: es wird immer propagiert, daß je mehr Fläche, desto besser. Schaut man sich aber an, wo Hühner rumlaufen, wenn sie frei sind: meist in Reichweite des geschützten Stalls..... Und das ist bei mir nicht in 50 Metern Entfernung, geschweige denn in 3 km Entfernung..... Warum muß also partout jedes Huhn 1000 m² Fläche zur Verfügung haben?
LG, Sylvia
mit 3,0 DJT, 0,1 ZwPudel, 3,4 ZwAraucana, 0,2 ZwReichshuhn gsc, 0,1 ZwWelsumer, 0,6 ZDresdner und 12,3 ZwBreda
Ups, überlesen, wo denn? Egal, ich beantworte wirklich gerne.
Aktuell habe ich drei Zwerghühner. 2 Zwerg Wyandotten und eine noname-zwerg, überhaupt also 3, ja, habe ich. Ca. 3 Jahre, eine sogar 7 Jahre. Meine Freiheit? Ja, ich bin aktuell nicht im Gefängnis, aber artgerecht gehalten fühle ich mich auch nicht gerade. Aber du meinstest eher die Freiheit meiner Hühner? Ganz einfach, ohne Zaun von morgens bis abends.
Wie geschrieben brauche ich nur ca. 2 Hennen an Nachwuchs, um immer mindestens ca drei Hühner zu haben.
Allerdings ist es Scheiße für mich, wenn ich im Frühling nicht noch mindestens 2 Hennen habe, weil es nicht leicht und mit Aufwand verbunden ist, ausgerechnet im Frühling 2-3 Hennen aufzutreiben, die keine Eier-Hühner sind, also Zwerghühner.
Für mich ist das auch ein hohes Risiko. Einmal hatte ich ein Jahr keine Hühner deswegen, dafür aber 9 Jahre mit freilaufenden Hühnern. Die Freiheit kostet, aber nicht viel.
Geändert von rosbert (23.06.2022 um 13:37 Uhr)
@rosbert
Unser übernetzter Auslauf ist etwa 200qm groß + ein angeschlossener Bereich, etwa 250qm der nur umzäunt, aber nicht übernetzt ist, dort können sie nur hin, wenn wir in der Nähe sind.
Meine Beobachtung ist, dass sie den angeschlossen Bereich dann gerne für ein-zwei Stunden nutzen, dann aber wieder in den übernetzten Bereich gehen.
Der Auslauf ist gut strukturiert, hügelig, Büsche, Bäume, diverse Unterschlüpfe, Freiflächen & auch der Bodenbewuchs an den meisten Stellen sehr grün, für mich ein Indikator, dass die Fläche okay ist.
Wir haben 8 Hühner, davon 4 Zwerge.
Ich kann deine grundsätzliche Ansicht, den Hühnern viel Freiraum zu bieten, gut verstehen, aber ich denke auch, dass ein Huhn auf begrenzter Fläche ein glückliches Leben führen kann.
Bevor wir unseren Auslauf übernetzt hatten, flog alle 2-3 Wochen mal ein Huhn drüber, blieb dann aber eigentlich am Zaun & wollte wieder rein, von daher schätze ich den Freiheitsdrang unserer jetzigen Hühner als nicht so groß ein, ist aber sicherlich eine Charakter, Rasse & Gewöhnungssache.
Was ich nicht verstehe, ist die Sache mit den Hähnen - auf der einen Seite scheint dir viel am Wohlergehen deiner Hennen bzw der Hennenwelt an sich zu liegen, auf der anderen Seite tötest du ihre männlichen Artgenossen, um keiner Geräuschbelästigung ausgesetzt zu sein & wirfst sie in den Restmüll, was ich als sehr respektlos & gefühlskalt empfinde.
Von daher kann ich dir nicht glauben, dass du ein Tierliebhaber bist, selektiv vielleicht, aber nicht umfassend.
Ein wirklich mitfühlendes, liebendes Wesen würde da einen anderen Weg finden.
Also vielleicht magst du da mal für dich reflektieren, wie stimmig dein Denken & Tun ist.
ber Du kannst die Leute (gottseidank-das muß schon jeder noch selbst entscheiden! Und das sage ich, obwohl ich, seit ich Hühner hab, kaum noch Fleisch esse! Und wenn, dann nur gutes, vom Bauernhof - keine Billigmassenware, da vergeht´s mir...) nicht zwingen, kein Fleisch bzw. keine tierischen Produkte mehr zu essen......
Ich zwinge niemanden, irgendetwas nicht mehr zu essen. Ich will nur bewußt machen.
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