Unsere Orpington haben mit knapp unter 60g angefangen und waren dann schnell bei 63-65g, inzwischen sind es bei der nichtgluckende Platera eher 65-70g. Bei der 70g-Marke ziehe ich wie beschrieben die Reißleine. Heute aber 71g trotz reduzierter Fütterung in den letzten Tagen, offenbar war das Regenwürmerfinden besonders leicht bei der Nässe gestern. Auch die großen Eier haben eine gute Form und Schale, und fallen ihr (soweit ich das beurteilen kann) überhaupt nicht schwerer als die Mittsechziger. In sofern glaube ich nicht, daß Mozzi riskant große Eier legt. Bei meinem Lottchen waren praktisch täglich weit über 70g die Norm, auch oft 80, regelmäßig Doppeldotter, und manchmal war ihr das nicht einerlei. Ich hatte mich deswegen langwierig mit der Frage befaßt, wie es dazu kommen kann, und, wie schon in dem verlinkten Beitrag oben erwähnt, als Verursacher herausgefiltert:
Genetische Disposition (und wahrscheinlich spielt da auch die schnelle Junghennenauzucht zu früher Legereife mittels treibendem Futter eine Rolle)
Im Eiweiß außerdem besonders das Methionin. Deswegen habe ich keine Sonnenblumenkerne mehr im Haus (im "Gartenhühner"- und im Taubenfutter sind ein paar, außerdem wachsen auch im Garten welche, die dann aber frisch und kleinkernig genagt werden). Mehlwürmer kaufe ich auch nicht mehr, eine Handvoll Hermetia-Würmer gibt es abends in der Voliere, aber da binde ich mir vorher die Hände, weil ich weiß, wie schnell sie einem doch den ganzen Eimer aus dem Kreuz leiern.
Regenwürmer / Kompostwürmer füttere ich nicht absichtsvoll, wenn sie selbst welche finden, kann ich nichts machen.
Mit diesen Maßnahmen ließ sich bei den beiden Großlegern die Spitze im Eigewicht kappen, und Virginie, die Königsbergerin, legt jetzt wieder 60-70g Eier statt immer weit über 70g (mit dem "Auswahlfutter" wie hier im Forum diskutiert waren es nämlich meistens um die 77g - täglich).
Man darf auch nicht vergessen, daß für ein gutlegendes Wirtschaftshuhn vor 90-100 Jahren, welches mit etwa 150 Eiern im Jahr veranschlagt war, 12g verdauliches Eiweiß pro Tag empfohlen wurden (14-16g in Futterrezepten nach anderen Quellen). Die können (ob das eine ideale Zusammensetzung ist, mal außen vorgelassen) bei einer reichhaltigen Körnermischung mit zusätzlich in einem untoten Auslauf gefundenen Würmern, Insekten und zugefütterten Verwöhnsonnenblumenkernenetc. locker bei weniger als 120g Futteraufnahme zusammenkommen, ohne daß sie überhaupt ein Pellet angekaut hätten. Das Lottchen schaffte auch 200g Futter am Tag. Wenn sie dann noch viel herumlaufen (bei unseren kommen am Tag mehrere Kilometer zusammen), läßt sich auch der Energiebedarf gar nicht so leicht beziffern, es ist also nicht ausgemacht, daß der höhere Energiegehalt einer Körnermischung ZU HOCH sein muß gemessen am absoluten Tagesbedarf des Huhns.
Jane Fairfax habe ich vorhin gewogen. Sie fing an zu glucken am 24.04., wog da 4,10kg, nach 12 Tagen am 06.05. hatte sie 500g verloren (=3,60kg). Am 18.06. (vor zweieinhalb Tagen) kam sie von selbst aus ihrer Kemenate heraus, heute wog sie 3,65kg. Ihre nichtgluckende siamesische Schwester brachte heute 4,00kg auf die Waage, da ist sie seit vielen Monaten stabil (plus/minus 100g).
Inzwischen haben wir 8-mal betreut die Toneier bebrüten lassen (3 Hennen schon jeweils zweimal). Wahrscheinlich muß man mit Höchstleistungshybriden angefangen haben, um die Pause (Legepause, Mauser) richtig zu schätzen. Ich wette, wenn Jane wieder anfängt, Eier zu legen, sind die Schalen glatt wie Marmor, ohne besonderes Zutun unsererseits. Die Pause wirkt sich aber nicht nur auf die physiologischen Parameter aus - vor dem Glucken war sie manchmal eine ganz schöne Fuchtelspinne, jetzt ist sie ausgeglichen und richtig, ja, lieb, auch aufmerksam, an der Umgebung hochinteressiert, und ihre Stimme hat an Vielfalt im Ausdruck gewonnen. Sie wirkt wie frisch aus dem Urlaub gekommen, nicht "kaputt". Bei Frau Holle ganz ähnlich.
Womit wir wieder beim Stärken des Immunsystems sind, ich glaube, auch bei einer Henne spielen Ruhe und Erholung, allgemeines Wohlbefinden, eine große Rolle.
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