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Thema: Immunsystem von Hühnern stärken

  1. #171
    Avatar von Quarkkuchen
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    Leider muß ich mal wieder eine Beitragslawine loslassen, denn ein Körnchen kommt niemals allein (aber verdaut werden muß es ja auch noch):

    Hier wurden sogar Dosierungen von 0.5, 1, 3, and 6g Propolis pro Kg Futter an Weißen Leghorn über 12 Wochen hin untersucht:

    https://www.sciencedirect.com/scienc...32579119386523

    "3g/kg haben einen positiven Effekt auf die humorale Immunantwort".

    Da steht auch genau dabei, wie der Extrakt bereitet wurde ("Thirty grams of propolis was extracted for a week with 100 mL of 70% ethanol at room temperature to obtain the extract. After filtration, the extract was evaporated by vacuum evaporator at 50°C.")
    Weiter unten werden weitere Studien besprochen (s. Ziaran et al. (2005)), danach spielt die Dosierung wohl eine große Rolle bei der Wirksamkeit (6g ist schon wieder zu viel).
    "Wegen der hohen chemischen Komplexität von Propolis ist es schwierig, die Komponenten, die für seine biologische Aktivität verantwortlich sind, zu identifizieren".
    Daher können auch die Zeitdauer der Verabreichung, das Körpergewicht, die Fütterungsdauer... das Ergebnis beeinflussen.
    -----> Es ist zum Haareraufen!

  2. #172
    Avatar von Quarkkuchen
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    Interessant noch (wenn auch älter):
    https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC1582304/
    Pseudonomas-Infektion von Geflügel
    S.335/27
    Darin war der Versuch einer oralen Infektion nicht erfolgreich.
    Und auf S.336/28: Es ist anzunehmen, daß einem Ausbruch prädisponierende Ursachen vorausgehen, da der Erreger weitverbreitet ist und Geflügel damit regelmäßig in Kontakt kommen kann.
    Als Ursachen kommen u.a. in Frage: Alter, Ernährungszustand und besonders Vitamin-A-Mangel (letzteres dem Gefühl des Autoren nach die Ursache bei mehreren der untersuchten Ausbrüche).

    https://academicjournals.org/journal...f/663013539683
    Pseudonomas-Infektion bei Hühnern:
    Die Übertragung erfolgt wahrscheinlich durch Wunden oder die Atemwege (lt. Merck auch bei Bauchnabelentzündung im Kükenalter)

    Danach könnte man annehmen, daß das z.B. das Trinken aus einer Pfütze mit ein paar Mäuseköteln drin bei Deinen kaum noch eine Rolle spielten sollte.

  3. #173
    Avatar von Wilde Hummel
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    Zitat Zitat von Quarkkuchen Beitrag anzeigen
    Leider muß ich mal wieder eine Beitragslawine loslassen, denn ein Körnchen kommt niemals allein (aber verdaut werden muß es ja auch noch).
    Hier wurden sogar Dosierungen von 0.5, 1, 3, and 6g Propolis pro Kg Futter an Weißen Leghorn über 12 Wochen hin untersucht:
    "3g/kg haben einen positiven Effekt auf die humorale Immunantwort".
    Weiter unten werden weitere Studien besprochen (s. Ziaran et al. (2005)), danach spielt die Dosierung wohl eine große Rolle bei der Wirksamkeit (6g ist schon wieder zu viel).
    "Wegen der hohen chemischen Komplexität von Propolis ist es schwierig, die Komponenten, die für seine biologische Aktivität verantwortlich sind, zu identifizieren".
    Daher können auch die Zeitdauer der Verabreichung, das Körpergewicht, die Fütterungsdauer... das Ergebnis beeinflussen.
    -----> Es ist zum Haareraufen!
    Stimmt, ich komme nicht ganz hinterher, ich beginne in einer kurzen Arbeitspause eine Antwort zu formulieren, muss weiterarbeiten bevor ich sie fertig habe, und danach bist du schon 10 Studien weiter (wie machst du das bloß, du brain?) Das macht aber überhaupts nichts! Ich bin dir ausgesprochen dankbar, dass du dich derartig engagierst, damit ich meinen Hühnern helfen kann. Ich finde es auch gut, sich nicht nur auf eine Studie zu verlassen, sowohl was Mengenangaben als auch Wirkungen angeht, denn Studienlagen sind ja meistens etwas divergent, dennoch kann man dann mit gesundem Menschenverstand vermutlich zu einer sinnvollen, im besten Fall auch wirkungsvollen Lösung kommen.
    Ehrlich gesagt machen mir die ganzen Studien zu den intensiven Wirkungen von Bienenprodukten auch ein wenig Hoffnung, meinen Tieren möglicherweise irgendwann sogar durchschlagend helfen zu können, dass die Infektion auf ein subklinisches Niveau heruntergeschraubt werden kann, das das Immunsystem der Hühner dann auch alleine in Schach halten kann, ohne ständige Gabe von Mitteln. Und falls das nicht möglich sein sollte, findet sich vielleicht wenigstens ein Mittel, das entweder eine Dauermedikation (wie bei anderen chronischen Erkrankungen) ohne Resistenzbildungen erlaubt, oder eine sinnvolle Intervallmedikation.

    Du fragst, wie ich die 4 Propolistropfen im Moment gebe: Ich vermenge sie mit ca. 1 Schnapsglas Wasser, das schütte ich in die Mischung aus gehackten Kräutern, Schwarzkümmel etc. und ein paar Haferflocken (weil die den Saft dann gut aufsaugen, so dass er nicht am Boden des Futternapfs verbleibt) und mixe es noch mal durch. Das fressen sie dann in einem Rutsch auf.

    Ja, die unterschiedlichen Mengenangaben sind zum Haareraufen, aber sie geben immerhin einen Überblick über das Spektrum, darüber, was definitiv zu wenig und was definitiv zu viel ist, in dem Kontinuum dazwischen muss ich es möglicherweise selbst ausprobieren.

    Interessant, dass du auch eine Studie speziell zu Pseudomonaden an Geflügel gefunden hast, da reinzuschauen schaffe ich aber erst heute Abend.
    Geändert von Wilde Hummel (07.07.2022 um 14:51 Uhr)
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  4. #174

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    Habe hier eine Packung Hoyer Bio Propolis Tropfen alkoholfrei, Verzehrempfehlung: 2x täglich 25 Tropfen.
    Wenn man das z.B. auf einen 50 KG Mensch umrechnet dann wären das 1 Tropfen pro 2 KG Körpergewicht.

    Hast du schon mal wegen kolloidalem Silber geforscht? Evtl. kannst du ja mal in einem eigenen Thread nach Erfahrungen damit fragen.

    Wie heißen eure Pseudomonas ganz genau? Resistenztest wurde gemacht?

  5. #175
    Avatar von Quarkkuchen
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    Zitat Zitat von Wilde Hummel Beitrag anzeigen
    muss weiterarbeiten
    Na, da wollen wir Dich mal auf den Beinen halten :

    Manuka-Honig gegen Pseudomonas ist inzwischen schon ein gut beackertes Feld (s.a. die Links unter der Zusammenfassung)
    https://eurekamag.com/research/054/255/054255230.php

    auch Ulmo-Honig kann was:
    https://eurekamag.com/research/052/245/052245130.php

    Honig wirksam gegen Pseudomonas aeruginosa -Biofilme:
    https://www.researchgate.net/publica...inosa_biofilms

    Thymian gehört kurioserweise zu den wenigen Substanzen, die (in höherer Dosierung) noch zu Pseudomonas aeruginosa durchdringen:
    https://www.researchgate.net/publica...Plant_Extracts

    was mich wundern läßt, wie es denn um den hierzulande viel besser verfügbaren THYMIAN HONIG steht...

    Aha:

    "Thyme honey exhibited a potent antibacterial activity against Pseudomonas aeruginosa when used alone"
    http://www.pontejournal.net/mainpane...G&PID=PJ-V4962

    Thymian Honig gegen Staphylococcus aureus, Bacillus subtilis, Escherichia coli, Salmonella enterica and Pseudomonas aeruginosa:
    https://www.cabdirect.org/globalheal...ct/20210082323

    Hier wurde sogar die Synergieeffekte von Honig (u.a. Thymian) und Oreganoöl untersucht (letzteres ist in den meisten Biohühnerfuttern schon drin):
    https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5875051/


    Zitat Zitat von leo94 Beitrag anzeigen
    Wenn man das z.B. auf einen 50 KG Mensch umrechnet dann wären das 1 Tropfen pro 2 KG Körpergewicht.
    Ich stelle gerade fest, daß ich in der Orpington-Gewichtsklasse unterwegs bin.

  6. #176
    Avatar von Quarkkuchen
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    Die Fütterung mit Honigwasser war offenbar schon in der Antike bekannt:

    https://de.wikisource.org/wiki/RE:Gefl%C3%BCgelzucht
    "Wurde das Brot mit Milch oder Honigwasser [912] durchtränkt, so glaubte man nicht allein fettes, sondern besonders zartes, weißes Fleisch zu erzielen (Cato 89. Varro III 9. Col. VIII 7)"

  7. #177
    Avatar von Wilde Hummel
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    Zitat Zitat von leo94 Beitrag anzeigen
    Habe hier eine Packung Hoyer Bio Propolis Tropfen alkoholfrei, Verzehrempfehlung: 2x täglich 25 Tropfen. Wenn man das z.B. auf einen 50 KG Mensch umrechnet dann wären das 1 Tropfen pro 2 KG Körpergewicht.
    Hast du schon mal wegen kolloidalem Silber geforscht? Evtl. kannst du ja mal in einem eigenen Thread nach Erfahrungen damit fragen.
    Wie heißen eure Pseudomonas ganz genau? Resistenztest wurde gemacht?
    Das ist doch auch noch mal eine sehr praktikable Mengenangabe! Demnach müssten meine zusammen 12 kg Huhn sogar 6 statt 4 Tropfen kriegen.

    Von kolloidalem Silber habe ich keine Ahnung, danach werde ich mal schauen. Danke für den Tipp!

    Es ist Pseudomonas aeruginosa. Ein Resistenztest wurde ärgerlicherweise nicht gemacht, irgendwie hat die Probe dafür nicht gereicht (?). Ich würde aber auch zögern, noch ein drittes Antibiotikum auszuprobieren. Wir haben insgesamt schon 3 Monate lang alle Eier wegwerfen müssen, insgesamt ca. 280 Stück, das tut einem irgendwie in der Seele weh. Und für die Hühner sind so viele Antibiotika ja auch nicht gut. Außerdem war eines der Antibiotika ein Reserveantibiotikum und hat trotzdem nicht nachhaltig geholfen.

    Zitat Zitat von Quarkkuchen Beitrag anzeigen
    Na, da wollen wir Dich mal auf den Beinen halten :
    Thymian gehört kurioserweise zu den wenigen Substanzen, die (in höherer Dosierung) noch zu Pseudomonas aeruginosa durchdringen:
    Thymian Honig gegen Staphylococcus aureus, Bacillus subtilis, Escherichia coli, Salmonella enterica and Pseudomonas aeruginosa
    Hier wurde sogar die Synergieeffekte von Honig (u.a. Thymian) und Oreganoöl untersucht (letzteres ist in den meisten Biohühnerfuttern schon drin)
    Ich stelle gerade fest, daß ich in der Orpington-Gewichtsklasse unterwegs bin.
    Ich glaube, ich werde mich am Wochenende durch diese Flut an Infos lesen müssen, heute Abend bekomme ich spontan Besuch. Ich bin dir übrigens dankbar, dass du das wesentliche jeder Studie für mich kurz extrahierst, ich weiß nicht, wie du es schaffst, in Lichtgeschwindigkeit englische Studien zu lesen.
    Ich kann gar nicht sagen, wie es mich innerlich jedesmal erleichtert, wenn du wieder etwas auftust, was speziell gegen Pseudomonas hilft, wie jetzt der Thymian. Seit Monaten begleitet mich die Angst, dass unsere Hühner diesen Erreger vielleicht nie wieder loswerden und dann in den nächsten Jahren jeweils an die nächste Generation weitergeben könnten. Könnte man das verantworten? Wir möchten aber auch in Zukunft nicht mehr auf Hühner verzichten. Wir möchten aber doch nicht 10 Jahre warten, bis längst alle kaum noch legen und irgendwann das letzte Huhn alleine halten bis es stirbt, das geht doch auch nicht.
    Wenn es doch so viele wirksame Substanzen gibt, ist das ein Hoffnungsstreif am Horizont.
    Und gut, dass du in der Orpington-Gewichtsklasse unterwegs bis und nicht in der Klasse ausgemergelte Legehybriden, dann hast du ein besseres Immunsystem und lebst länger
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  8. #178
    Moderator Avatar von Lisa R.
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    Wie wäre es mit Quendel (Thymus pulegioides)? Der lässt sich sowohl anpflanzen als auch sehr gut aussäen, ist absolut pflegeleicht und breitet sich von selbst aus.
    Meine Hühner lieben es die kleinen Blättchen abzuzupfen. Bei uns wächst der in großen Beständen wild. Eine absolut wunderbare Pflanze, eines meiner Lieblingsgewächse.
    Für Insekten, als Heilkraut, für die Küche und was für's Auge und die Nase - eine Allround-Pflanze.
    Geändert von Lisa R. (07.07.2022 um 22:46 Uhr)
    ....... Kein Kümmel und kein Sellerie und diesmal leider keine Bruteier ......

  9. #179
    Avatar von Wilde Hummel
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    Ich kenne Quendel nur aus Urlaub im Alpenraum, wo ich damit dann immer unser Essen würze, und finde ihn auch eine tolle Heilpflanze, noch dazu sehr schön. Ich müsste schauen, ob ich es schaffe, dass er bei uns wächst, da er kalkliebend ist und wir sehr sauren Boden haben, aber vielleicht klappt es, wenn ich den Boden etwas aufkalke. Es ist auf jeden Fall eine gute Idee!

    Mir ist zu Thymian, Salbei und Quendel noch eine Frage gekommen, weil Quarkkuchen Salbeitee erwähnt hat: Ist es eigentlich nötig, aus solchen Heilkräutern einen Tee zuzubereiten und diesen den Hühnern zu geben? Z.B. weil erst durch die Hitze und das Wasser bestimmte Wirkstoffe freigesetzt werden? Getrockneten Thymian habe ich meinen Hühnern bisher übers Futter gestreut, und sie fressen ihn restlos mit. Sollte ich lieber Tee daraus machen?
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  10. #180
    Avatar von Quarkkuchen
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    Zitat Zitat von Wilde Hummel Beitrag anzeigen
    Wir möchten aber auch in Zukunft nicht mehr auf Hühner verzichten.
    Angesteckt!

    Ich frage mich inzwischen ernsthaft, wie ich früher ohne Hühner SEIN konnte.

    Zitat Zitat von Wilde Hummel Beitrag anzeigen
    Sollte ich lieber Tee daraus machen?
    In den Tee bekommst Du den Honig rein... und trinken müssen sie ja sowieso... aber wenn sie den Thymian restlos mitfressen (das klingt eigentlich sehr gesund) ist das bei einem Huhn ohne Verdauungsschwierigkeiten vielleicht sogar noch besser vitalstoffmäßig usw. (Viele medizinische Tees würden Mensch und Tier in ihrer Grundform ja gar nicht runterbringen).

    Wenn es wieder heiß wird, werde ich den Honigtee / Honigwasser mal ausprobieren, der soll ja auch gegen Hitzestress helfen.

    Übrigens habe ich 2km weg eine Gierschstelle gefunden, ich bringe jetzt immer mal welchen als Preziose mit, und unsere Mäkeltanten fressen ihn mit Appetit (vielleicht der Preziosität wegen). Da es zur Zeit wenig Löwenzahn und Wegerich gibt, kommt mir das gerade recht, es ist schon gut, wenn man das Arsenal erweitern und dadurch saisonunabhängiger werden kann.

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