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Thema: Immunsystem von Hühnern stärken

  1. #11
    Avatar von Quarkkuchen
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    Das ist ein Thema, das mich sehr interessiert, nachdem ich (u.a. hier im Forum) von den Altmeistern gehört und gelesen habe, man solle lieber "das Immunsystem stärken" als z.B. routinemäßig Wurmkuren zu verabreichen.
    Wie genau das bewerkstelligt wird, ließ sich leider nie als Komplettlektion herauslocken, und auch in der Geflügelliteratur wird der Kürbis da schnell hohler. ACDE ins Trinkwasser, Apfelessig, jedes Biofutter riecht sowieso stark nach Oregano - die eigentliche Fütterung betreibst Du, Wilde Hummel, soweit ich weiß ja lehrbuchmäßig. Also zumindest den Rohwerten nach sollten da auch kein Proteinmangel oder zu viele Hühnerpralinen eine Rolle spielen.
    Ich muß hier mal noch etwas weiter ausholen als sonst (ja, ja) weil in anderen Gebieten menschlichen Strebens das Wirken des Immunsystems inzwischen eine bedeutende Rolle spielt, etwa in der Sporttheorie und Trainingslehre.
    Von einem gewissen Prof. Neumann gibt es im Buch "optimiertes Ausdauertraining" im Kapitel "Anpassung in Funktionssystemen" eine veranschaulichende Grafik, die den Zusammenhang zwischen Erkrankungsrisiko und Trainingsbelastungshöhe als Kurve zeigt, und zwar folgendermaßen: Ein moderates Training senkt das Erkrankungsrisiko deutlich gegenüber dem Sofalümmler ab, mit dem beginnenden Leistungstraining steigt es wieder an und schießt mit dem Hochleistungstraining in den dunklen Himmel. Deswegen besteht die Kunst des Trainer- und Betreuerstabes heute darin, immer noch einen weiteren neuen Entwicklungsreiz zu setzen und dabei die fragilen Reserven nicht entgültig zum Kippen zu bringen. Der Restinhalt der dicken Bücher, die Trainingsinstitute und die heimlichen Koffer mit den Ampullen für die rheumageplagte Omi des Radchampions drehen sich eigentlich nur darum.
    Vom Prof. Neumann lernen wir auch noch den wichtigen Satz: "Die regelmäßige Belastungsverminderung... hat bezüglich der Stärkung der natürlichen immunologischen Abwehr eine große Bedeutung".
    Zurück zu Legehenne würde ich behaupten, der bedeutendste Leistungsfaktor ist das regelmäßige Eierlegen. Die Legepause bei frischer Luft und guter Ernährung sollte daher stärkend und reservebildend wirken, und, wir hatten das kontroverse Thema hier schoneinmal vor einiger Zeit, folglich lasse ich meine Hennen bei bauchpinselnder Betreuung stets glucken. Die einzige unserer Hybridinnen, die ins brüten kam (sogar zweimal und zwar lange) übt sich immer noch im Hochsprung und hat ein komplimenteinladendes Gefieder.
    Der Grünfutteranteil in der Fütterung ist ja auch so eine Sache, bei der die Biergartenbesucher schnell mal den Tisch umstürzen. Meine kleinen Vögel können mir (auch wegen der viel restriktierteren Futterauswahl, da Innenhaltung) ganz deutlich zu verstehen geben, daß sie JETZT VOGELMIERE wollen (--> brauchen), nicht einen weiteren Hirsekolben, die rufen mich dazu ungelogen aus dem Obergeschoß herunter, und zwar eigentlich immer am Beginn der Brutzeit, sprich zur Zeit der Eiablage. Ich bin daher zu dem Schluß gekommen, daß man "wirkliches" Grünfutter (vitalstoffreich und frisch) einer eierproduzierenden Henne nicht vorenthalten sollte, und daß sich altbekannte Kräutlein wie Vogelmiere, Spitz- und Breitwegerich, Löwenzahn... nicht wirklich ersetzen lassen, nach Möglichkeit zur gemählichen Selbstauswahl über den Tag, am besten sonnenwarm von der Pflanze gezupft - zur Zeit ist die Bereitstellung hier einfach, im Winter eine herausfordernde Aufgabe.
    Beim Menschen sind die (im Blut befindlichen) Nährstoffreserven des Immunsystems recht gering, weshalb zum Beispiel ein niedriger Blutzucker bei Erschöpfung der Kohlenhydrate zur Unzeit den infektiösen Bösewichten Tür und Tor öffnet (im Sport nach dem Training als "Open Window" bekannt). Ich bin mir deshalb gar nicht so sicher, ob (insb. bei sehr aktiven Hühnern) die "Energierestriktion" bei der kombinierten Fütterung zumindest an Teilen des Tages immunologisch vorteilhaft ist. Es entspricht meiner persönlichen Beobachtung, daß gutgenährte Personen wie der sprichwörtliche rotwangige "Mama"-Typus, der sich dem Zeitgeistdiktat der "Strandfigur" auf der Waage stets "von oben" her annähern muß, ganz allgemein "gesünder" sind als Besenstiele, solange das "Übergewicht" nicht völlig aus dem Ruder läuft.
    Das läßt sich nun weiterspinnen: Frischluft ist gut, Zug vermeiden. Umweltkontakt ist gut, ein nasses Gefieder über Nacht nicht / Stimulus ist gut, Dauerlärm nicht (Flugzeuge?!) / Grünfutter ist gut, Durchfall nicht / Licht ist gut, Dauersonne nicht...
    Ich glaube, hier gibt es keine Lösung aus der Tüte, das ist etwas holistisches, und gute Einflüsse können wohl auch den ungünstigen bis zu einem gewissen Grade entgegenwirken. Vielleicht hilft es, unvoreingenommen eine Liste von potentiell negativen (Umwelt-) Faktoren zu machen, die beobachtend abzuhaken und dann zu sehen, wie die sich jeweils kompensieren ließen. Beispiel: Unseren Hühnern ist schnell nachts zu warm ---> Stall zur Voliere hin offenlassen (dann hören sie allerdings wieder den Waschbären und den manchmal irren Flugverkehr und fürchten sich vielleicht).

  2. #12
    Gooseberry hoarder Avatar von Bibbibb
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    Ich halte es kurz: Habe hier auch ein Huhn mit Belägen.
    Schwarzkümmelöl, Propolis (Pulver und Spray für den Rachen; im Rachenspray ist noch Cystus, Thymian und Salbei), Manukahonig (auf die Beläge), Vitamin A (wurde von mehreren Tierärzten als Immunsystem-stärkend genannt), Lysin (bei Katzen und Menschen hilft es gegen Viren-bei Hühnern gibts vermutlich keine Studien). Ins Trinkwasser für alle fast täglich entweder Apfelessig oder Dosto Oregano. Sehr starker Oreganotee hilft gegen Durchfall (auch den neongelben).

    Edit: hat schon jemand Bakterien für den Darm erwähnt. Ist ja auch wichtig. Da es Bird Bene Bac derzeit nicht gibt, hab ich Aciprim und Prime (Achtung, Prime ist ein Vitamin-Mineral-Probiotikum-Gemisch, nicht zu viele Vitamine geben.)
    Geändert von Bibbibb (11.06.2022 um 12:02 Uhr)
    Unterstütze Vereine durch deine Einkäufe.
    Ich unterstütze Rettet das Huhn!
    https://www.gooding.de/rettet-das-huhn-e-v

  3. #13
    Avatar von In(di)a
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    Mir fällt da noch Kohl ein
    https://www.gesundheitswissen.de/ern...von-weisskohl/

    Rote Beete
    https://www.google.com/amp/s/utopia....orien/%3famp=1

    Mangold
    https://www.zentrum-der-gesundheit.d...emuese/mangold
    Thymian

    Wie quarkkuchen fütterte ich auch regelmäßig Wildkräuter zu, besonders Vogelmiere ist heiß begehrt.

    Wir wechseln da einfach fröhlich & je nach Angebot im Garten durch - du siehst ja, was deine Hühner dann gerne fressen. Möhren sind bei unseren Damen zB gar nicht beliebt. Rote Beete & Topinambur dagegen schon.
    Ich denke die Abwechslung machts.

    Vielleicht könntest du ja auch eine Tinktur/Aufguss/Salbe mit Thymian, Spitzwegerich, Currykraut, Ringelblume o.ä. herstellen & auf die betreffenden Stellen auftragen bzw dem Trinkwasser beifügen (da würde ich dann eine seperate Tränke mit befüllen)

  4. #14
    Avatar von giggerl07
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    da ich nicht immer Zeit habe alle Kräuter selber zu sammeln und zu trocknen -
    bestelle ich mir bei STAWA immer so ein Darmfit da gibts es auch Immunfit
    die haben auch Futter mit Oreganoöl und anderen Zusätzen - meinen Hühnern fehlt nie was - die sterben meistens an Altersschwäche und das Kükenmehl von denen ist das beste was ich je hatte
    8,30 ZSeidi,USSilkie&Showgirl www.unsere-kleine-seidifarm.de
    1,10 Sumatra,EasterEgger,Araucana,Blumi,AppSpitzhaube,
    Lachs und 1,3 wunderschöne Yokohama


  5. #15
    Avatar von Sulmtaler forever
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    Ich gebe meinen Hühnern Effektieve Mikroorganismen in einem fermentierten Kräutersud. Das hab ich schon fertig gekauft. Der Darm soll ja auch bei uns Menschen einen Einfluss auf die Gesundheit haben. Ob es wirklich hilft? Kann ich jetzt so nicht sagen. Aber auch so was wie Inger und Knoblauch soll ja gut sein. Ich geb immer was in eine Flasche mit Apfelessig und nach ein paar Wochen geb ich den Apfelessig mit in die Tränke.
    LG
    Astrid

  6. #16
    Avatar von Wilde Hummel
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    Ich danke euch herzlich für eure vielen richtig guten Anregungen!

    Zitat Zitat von wolfswinkel7 Beitrag anzeigen
    Echinacea in Tablettenform, in Wasser aufgelöst.
    Wie dosierst du das Echinacin denn?

    Zitat Zitat von Blindenhuhn Beitrag anzeigen
    Mir würde noch Propolis einfallen.
    Diese kleinen Propolis Körnchen? Und welche Menge Propolis täglich als Kur, und wie lange?

    Zitat Zitat von Blindenhuhn Beitrag anzeigen
    Mir ist noch etwas eingefallen: Kapuzinerkresse
    Das ist gut, ebenso Mangold, die habe ich schon.

    @Quarkkuchen: Fluglärm haben wir leider auch erheblich, leider nicht abstellbar... Dass ein konstanter Blutzuckerspiegel gut sein soll, werde meine Orpis gern hören . Und Grünfutter fanden sie auch immer schön super.
    Ich sollte mal wieder mehr Brennessel und Vogelmiere einbauen.

    Auch eure anderen guten Vorschläge, Schwarzkümmelöl, Manukahonig, werde ich ausprobieren.

    Vielen Dank auch von meinen Hühnern!
    0, 2 gr. Orpingtons, 0, 1 Mixe

  7. #17
    Avatar von Blindenhuhn
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    Mit Mangold wäre ich vorsichtig. Er enthält, ähnlich dem Rhabarber, viel Oxalsäure.
    Mit Propolis meinte ich eigentlich Tropfen (ohne Alkohol). Könnte man ins Trinkwasser oder ins Feuchtfutter mischen. Solche z. Bsp.: https://www.vamida.at/propolis-tr-20-o-alk-pharm.html
    Das Problem dieser Welt ist, dass die intelligenten Menschen so voller Selbstzweifel und die Dummen so voller Selbstvertrauen sind.
    Charles Bukowski

  8. #18
    Avatar von Wilde Hummel
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    Wie viel Tropfen würdest du denn für einen Liter Trinkwasser nehmen?
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  9. #19
    Avatar von Quarkkuchen
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    Zitat Zitat von Wilde Hummel Beitrag anzeigen
    Dass ein konstanter Blutzuckerspiegel gut sein soll, werde meine Orpis gern hören
    Ich habe dazu sogar noch zwei Dinge gefunden, die diese Sichtweise unterstützen:

    Hier wurde Hühnern vor/nach "Behandlung" mit einem immununterdrückendem Krebsmedikament Zuckerrohrextrakt verabreicht, was die Immunantwort wiederherstellte und die allgemeine Konstitution verbesserte: https://www.sciencedirect.com/scienc...67576904000359

    Und hier: https://www.huehner-info.de/forum/sh...zepte-Sammlung
    findet sich folgendes Rezept: "1 ½ Liter Apfelessig, zwei Stangen Lakritz ca. 25 cm lang zerkleinern und in eine Flasche geben. Die Flasche gut verschließen, schütteln und zwei Tage ziehen lassen. Einen Esslöffel auf zwei Liter Wasser, dazu zwei Gramm Zitronensäure. Fünf Tage lang verabreichen."
    Eine recht ähnliche Anweisung steht in dem Buch "Superfood für Hühner" von W. Bauer (empfehlenswert für Deine Zwecke), und der Autor merkt an: "Der hohe Zuckergehalt dient als Leistungsunterstützer, der Obstessig als Sanierer der Darmflora..."

    Ob Fluglärm eigentlich Hühner im Schlafe massiv stört - wer weiß, ich selbst wurde mittels gewundener Biografie durch gleich zwei Luftwaffen komplett abgehärtet, aber ein Bausteinchen könnte auch das sein. Während ich wünschte, ich könnte Dir hinter vorgehaltener Hand noch mehr Geheimrezepte vom Opa Luitpold zuflüstern, denke ich, daß das tägliche Zusammentragen der Bausteinchen den Unterschied macht. Ohne daß ich genau sagen könnte, woran es liegt, sind unsere Lachshühner glücklicherweise schnupfenfrei, auch der (ursprünglich verrotzte) lachsfarbene Farbschlag, und der einst mit einem Hennenkauf importierte Hühnerbandwurm ist ganz ohne medikamentöse Behandlung mit der Zeit verschwunden (über einen ähnlichen Fall hatte ich mich mal durch Zufall belesen).
    Die beiden Lachshennen, die zweimal auf Toneiern gluckten, springen zur Zeit herum wie das blühende Leben, guter Appetit, tiefenentspannt, schöne Gesichtsfarbe, Hitze macht ihnen überhaupt nichts aus. Schneewittchen, die nicht gluckte, und außerdem das Los der Rangordnungsuntersten zu tragen hat, hat (für Lachsverhältnisse) seit November durchgelegt, wirkte die letzten Tage bei den Temperaturen ein wenig müde, ihre Stimmung steigt aber zusehends, seit sie mal aufgehört hat, fast jeden Tag ein Ei zu produzieren, und vor allem, wenn ich ihr mal heimlich was extra zustecke.

  10. #20
    Avatar von Quarkkuchen
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    Apropos Bausteinchen, ich möchte da mal noch ein Beispiel sagen:

    Leichte Aminosäurenverfügbarkeit wirkt eigentlich immunstärkend ("Lysin in der Hühnersuppe"), Eiweiße induzieren aber auch die höchste Thermogenese. Obwohl im Winter gern fettreicher gefüttert wird, werden bei der Verstoffwechselung von Fetten nur etwa 2% der aufgenommenen Energiemenge in Wärme umgewandelt, bei Kohlenhydraten etwa doppelt so viel, bei Proteinen dagegen um die 20%.
    Wenn man an einem Hitzetag nun darauf besteht, daß die Legehenne vernünftig die Pellets mit 20% Rohprotein in gewohnter, abgemessener Menge zu sich nimmt, verstärkt man eigentlich massiv den Hitzestreß. Das Problem ist in der Leistungsfütterung bekannt, da die Hühner in der warmen Jahreszeit von selbst eine hohe Proteinaufnahme zu meiden suchen, was wiederum leistungsmindernd wirkt.

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