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Thema: Wer hat Erfahrung mit Puten als Glucke für Hühnerküken?

  1. #1
    Avatar von Jochen-Bauer
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    Wer hat Erfahrung mit Puten als Glucke für Hühnerküken?

    Gestern sind bei unseren beiden Puten die ersten Hühnerküken geschlüpft. Da wir nicht mit einem Schlupf gerechnet hatten und schon auf der Suche nach fremden Küken waren stehen wir nun etwas unvorbereitet da. Die Damen führen zusammen mit dem Puter die kleinen durch den großen Auslauf, beschützen und warnen.
    Doch was fressen sie? Der Auslauf ist riesig, komplett begrünt und sicherlich artenreich. Doch reicht das aus? Es gab den ganzen Tag keinen Futterspender der in Kükenhöhe lag. Wir haben dann direkt Körnerfutter im Auslauf verteilt. Morgen werden wir Kükenfutter kaufen und in gerechten Höhen zur Verfügung stellen.

    Wie geht es weiter? Hat jemand Tipps? Sind Puten überhaupt richtig geeignet für die Aufzucht von Hühnerküken? Die Ernährungsgewohnheiten sind ja gerade in Bezug auf die Menge von aufgenommenen Grünfutter schon unterschiedlich (Puten fressen deutlich mehr Gras)


    Danke an alle und liebe Grüße!


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  2. #2
    Avatar von chtjonas
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    Herzlichen Glückwunsch zum Schlupf!


    Aber möchtest Du uns vielleicht mal aufklären, wie es denn zu diesem unerwarteten Glück kam?


    Wieviele sind es denn?

    Also erstmal Kükenstarter zur Verfügung stellen ist schon mal 'ne gute Idee. Und wenn die den ersten Tag ohne Futterspender in Kükenhöhe überlebt haben, werden die sich wohl auch weiter durchpicken.

    Ich habe ja mit Puten gar keine Erfahrung, schon mal gar nicht als "Hühnereltern", aber wenn die sich (und auch noch gemeinsam) kümmern, ist doch schon mal sehr gut.

    Ich würde weiter gut beobachten und einen "Plan B" in der Hinterhand haben, falls es doch Probleme gibt.
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  3. #3
    Avatar von Mara1
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    Erfahrung mit Putenglucken hab ich nicht, wir haben nur Hühner.

    Futterspender in Kükenhöhe - du kannst auch als erste Notlösung einfach etwas flaches, z.B. einen Pappkarton, auf den Boden legen und da etwas Futter drauf streuen. Einfach auf den Boden im Auslauf verteilen würde ich das Futter nicht. Was nicht gleich gefressen wird fängt dann schnell an zu schimmeln und herumliegendes Futter lockt auch Ratten und Mäuse an.

    Kükenstarter anbieten ist sicher nicht falsch, aber Küken mit Hühnerglucke fressen eigentlich nur das, was die Glucke ihnen als freßbar anzeigt. Da sehe ich ein Problem. Wenn sie die Pute als ihre "Mama" ansehen und die Pute den Kükenstarter nicht frißt, werden es wahrscheinlich die Küken nicht anrühren.

    So ganz verstehe ich nicht, wie das bei euch gelaufen ist mit dem völlig überraschenden Schlupf. Die Puten haben 3 Wochen lang gebrütet, und dann seid ihr total überrascht, daß da Küken schlüpfen?

  4. #4
    Avatar von Jochen-Bauer
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    Dann will ich nochmal etwas aufklären, hatte gestern Abend erstmal alles von der Seele geschrieben damit ich so schnell wie möglich handeln kann falls es noch weitere Ideen oder Änderungsvorschläge gibt.

    Wir halten mehrere Gruppen auf unterschiedlichen Weiden.
    Neben unserem Zuchtstamm Bresse 9:1 und unserer bunten Truppe 10:1 mit mobiler Weidehaltung und mobilem Stall gibt es noch eine kleine Gruppe Puten (2:1) welche später als Schutz vor Greifvögel integriert werden sollen. Die Tiere kamen Anfang des Jahres zu uns und sollten sich erstmal an uns gewöhnen. Da wir mit Puten noch keine Erfahrung hatten wollten wir erstmal schauen wie sie das Gehege annehmen, welche Präferenzen sie zum schlafen vorziehen und wie das ganze Putenleben eben so abläuft

    Putendame 1 kam vor einem Jahr mit Puter als Jungtier zu uns. Der Puter hatte laut Züchter wohl einen Genfehler weshalb er auch nach einigen Monaten verstarb. Die Dame alleine unter den Hühnern halten hat zwar funktioniert, war aber ein trauriger Anblick da Puten ganz anders als Hühner kommunizieren und sie eben auch keinen wirklichen Hahn hatte. Unser Althahn der bunten Truppe ist ein sehr großer Marans in Schwarz-Silber aber leider nicht an Puten interessiert. Da die Pute kurz nach Beginn ihrer ersten Legeperiode anfing sich sehr seltsam zu verhalten (ablegen vor unseren Füßen mit einem sehr speziellen Geräusch und aufgesperrten Schnabel) konnten wir heraus finden das sie getreten werden wollte um mit einer Brut zu beginnen. Anfangs hat es gereicht die Dame wie der Hahn das tut etwas an den Flügeln nach unten zu drücken, leicht zu wackeln und etwas Druck um den Schwanzansatz auszuüben. Sie stand auf, schüttelte sich und ging zufrieden ihres Weges. Nach einigen Tagen hat sie wohl bemerkt das wir wohl doch kein Puter sind und wieder damit begonnen. Sie lag also ständig auf dem Bauch und wartete vergeblich auf einen Puter.
    Also kam ein Brutpaar Rotflügelputen zu uns. Es ging ihr nach kurzer Zeit deutlich besser, mehr Putengeräusche, aufgeweckter. Zufriedener. Als die beiden Damen dann noch mit der Brut begonnen hatten, haben wir uns sehr gefreut. Nun also zu dem Teil:
    Da wir oft bei den Tieren sind und viel beobachten, waren wir uns sehr sicher das die Puteneier unbefruchtet sind, hatten wir nach einer Woche Hühnereier dazu gelegt. Wurden problemlos angenommen. Nun war es so, das immer wenn ich nach den Tieren geschaut habe die beiden Nestdamen unterwegs waren. Gras fressen, Sand Baden. Das Leben genießen. Hand aufs Ei —> kalt.
    Also waren wir recht sicher das es nichts wird, hatten schon Ausschau nach Küken bei anderen Züchtern gehalten.
    Durchleuchten zeigte zwar anfangs eine Befruchtung an, in der letzten Woche war aber keinerlei Bewegung mehr im Ei zu sehen + es gab 2 angepickte Eier welche wir entsorgt und untersucht haben welche einen nur spärlich ausgebildeten Embryo mit fürchterlichem Gestank beinhalteten.

    So waren wir also gerade dabei Küken zu finden damit die beiden aufhören können bzw. nicht nochmal drei Wochen sitzen müssen.

    Jetzt stapfen die Küken mit zwei Müttern und dem Puter durchs Gras und erfreuen sich hoffentlich des Lebens. Und wir stehen eben etwas unvorbereitet da

    Haben Futter auf einer sehr flachen Schale angeboten, ebenso Wasser. Nur fressen und trinken die Mütter eben nicht davon, daher mache ich mir etwas Sorgen wie sie da durch kommen. Kükenfutter wird jetzt direkt besorgt.

    Danke euch für die schnelle Antwort!

  5. #5
    Moderator Avatar von sil
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    Ich habe keinerlei Erfahrung zu der bei euch vorhandenen Konstellation, könnte mir aber vorstellen, daß Puten genau wie Hühnerglucken "wissen", daß der Nachwuchs deutlich mehr Eiweiß z.B. benötigt als erwachsene Tiere und deswegen auch gezielt Futterquellen zeigen, die genau diesen Bedarf decken. Da Puten- wie Hühnerküken in Kunstbrut im Zweifel auch mit dem selben Starterfutter groß werden, werden wohl auch von Puten geführte Hühnerküken mit dem, was ihnen die Putenmama zeigt, groß. Voraussetzung ist selbstverständlich, daß der Auslauf auch in jeder Hinsicht genügend hergibt.
    "alles zuwider dem Menschen. auf den Äckern wächst das Gras und auf den Wiesen steht nichts." (sagte ein alter Bauer mal)

  6. #6
    Avatar von Mara1
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    Bei der Tränke mußt du aufpassen, daß die Küken nicht drin ertrinken können. Das passiert bei frisch geschlüpften ganz leicht. Also nimm z.B. einen kleinen Futternapf, leg einen Stein rein, so daß außen herum nur ein schmaler Rand mit Wasser bleibt, damit kein Küken hineinfallen kann.

    Fressen deine Puten Getreide? Dann könntest du z.B. etwas Weizenkörner in den Kükenstarter mischen und versuchen, ob die Pute dann davon frißt. Vielleicht bietet sie das dann ihren Küken an und sie erwischen so auch etwas von dem Starterfutter. Wenn sie es mal kennen fressen sie es auch von allein. Meine zumindest machen das so.

  7. #7
    Avatar von Jochen-Bauer
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    Kleines Update:

    Die Puten führen die Küken gemeinsam, der Puter läuft ebenfalls dauerhaft mit und passt auf.

    Die Küken entwickeln sich super, hab das Getreide wie empfohlen mit Kükenfutter ergänzt und sie fressen ohne Probleme.
    Von ertrinkenden Küken wird man immer viel gewarnt, passiert ist das aber noch niemandem den ich kenne, je mehr ich die Naturbrut beobachte umso mehr wird einem klar das Kunstbrut einfach nicht das wahre ist. Die glucken haben schon am zweiten Tag auch bei Regen mit den Küken auf der Wiese geschlafen, die Küken sind von Anfang an in den großen Futtertrog gesprungen wenn die Mutter dort gefressen hat und in sämtlichen Tränken ist kein Küken ertrunken
    Auch das die Küken eventuell Sand fressen könnten und dann verhungern war kein Problem.

    Danke für die schnellen Antworten


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  8. #8
    Avatar von Sterni2
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    Offene Wassergefäße sind wohl Gefahr! Ich kenne mehrere bei denen das passiert ist!

  9. #9

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    Mir ist auch schon mal ein älteres Küken in einem nach heftigem Regenguss gefüllten Eimer ertrunken, der vor der Scheune, nicht im Auslauf stand. Vor dieser Gefahr warnen die Hennen nicht.
    Liebe Grüße aus Wichtelheim!

    Sonja

  10. #10
    Avatar von Jochen-Bauer
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    Ein gefüllter Eimer is definitiv eine große Gefahr, aber aus Eimern können ja nichtmal Brahma trinken. Unsere Gefäße find Schalen oder Schüsseln. Hab jetzt noch einen Backstein rein gelegt und damit ein Holzbrett befestigt.

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