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Thema: Gesellschaft für gemobbtes Huhn

  1. #1

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    Gesellschaft für gemobbtes Huhn

    Hallo zusammen,

    ich bin neu hier im Forum und auch bei den Themen rund um Hühner. Und nun bräuchte ich dringend guten Rat.

    Sorry, wenn ich zuerst etwas aushole, ist aber glaub ich nötig, um die Situation zu verstehen.
    Wir wohnen in einem Dorf und ein Bauer in der Nachbarschaft hat Hühner. Meine Tochter ist ganz begeistert von ihnen und bringt seit Jahren immer Gemüseschalen und sowas vorbei. In der aktuellen Herde hatte sie ein Huhn besonders ins Herz geschlossen. Es ist immer zu ihr gekommen und liess sich problemlos hochheben und herumtragen. Es war schon da eher weiter unten in der Hackordnung, was man auch an der einen oder anderen wegstehenden Feder gesehen hat. Deswegen haben die Kinder der Umgebung das Huhn auch Federli genannt. Aber insgesamt war die Situation wohl ok. Bis vor ein paar Wochen die Hühner ein anderes Huhn so schlimm zugerichtet haben, dass der Bauer es erlösen musste. Danach hat sich die Herde Federli zugewandt. Zu Beginn der vergangenen Schulferein hat dann der Bauer unsere Tochter gefragt, ob wir vielleicht Federli für ca. eine Woche zu uns nehmen könnten. Er hat gehofft, dass sich die Situation so beruhigt und er dann Federli wieder in die Herde integrieren kann. Wer kann bittenden Kinderaugen widerstehen...
    Jedenfalls haben wir ein provisorisches Gehege gebaut und Federli war eine gute Woche bei uns. Dann haben wir sie zurück gebracht und sind ein paar Tage weggefahren. Leider war der Versuch sogar kontraproduktiv. Als wir zurück gekommen sind, hatte Federli eine grosse kahle Stelle an einem Flügel und der Bauer die Befürchtung, dass bald Blut fliesst. Am nächsten Tag haben wir das Gehege wieder aufgebaut und Federli zurück geholt. Nun sind wir dabei, aus dem Provisorium nach und nach ein richtiges Hühnergehege zu machen, denn Federli wird bei uns bleiben.

    Das Problem ist nun, dass wir sie ja nicht allein halten können. Eine Idee war, dass wir nach und nach die anderen Hühner des Bauern ausprobieren, ob es in der Zweier-Situation nicht doch geht. Bei zwei Versuchen war Federli aber immer hypernervös und wollte nur vom anderen Huhn weg. Dummerweise ist im Provisorium auch noch nicht so viel Platz. Eins der beiden ist richtiggehend über sie hergefallen. Wir sind nun überhaupt nicht sicher, ob das Erfolg versprechend ist - wir haben halt auch gar keine Ahnung, was unter Hühnern noch akzeptabel ist.

    Eine zweite Idee hatten wir auch noch: in der Klasse unserer Tochter hatten sie das Thema Hühner und in dem Rahmen in der Klasse Küken vom Inkubator bis zu den ersten Lebenswochen begleitet. Die Lehrerin hat sie dann vor den Ferien zu sich genommen. Nun haben wir überlegt, ob es ein Weg wäre, die Lehrerin zu fragen, ob wir eines dieser Hühnchen haben könnten. Sie sind jetzt 8 Wochen alt.

    Was sagt Ihr Fachleute zu diesen beiden Wegen? Oder gibt es noch eine dritte Möglichkeit? Die Hauptsache für uns ist halt, dass es Federli dann damit gut geht.

    Federli ist 7 Monate alt und ein Legehybrid - welche Rasse genau, weiss ich leider nicht.

    Würde mich über jeden Rat freuen!
    Viola

  2. #2
    Avatar von Neuzüchterin
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    Oh was für ein Drama.Wenn ihr zwei habt,die sich verstehen und eines stirbt?Was dann?Mein Rat,bsorgt euch zwei Hennen.Gern auch die mit 8 Wochen und probiert es aus.Das sollten die Chancen gut sein das es klappt.Es wird evtl.ein Paar Tage dauern bis sie sich aneinander gewöhnt haben...Wenn kein Blut fließt kann man das machen.

  3. #3
    Avatar von Sterni2
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    Das mit den Jungspunden müsste klappen. Eher Hennchen nehmen. Zu beachten wäre noch, dass die ev. einen noch dichteren Zaun benötigen, bzw. noch flugfreudiger sein könnten.

  4. #4

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    Ich denke alle hier hätten vorhersagen können das die Reintegration nicht klappen wird, die Sache sich dadurch eher verschlimmert.
    Man könnte versuchen eine wirklich ruhige Henne, in etwa gleicher Größe und aus der untersten Rangfolge zu Fedeli zu holen und dann später noch eine. Zwei auf einmal geht nicht.
    Ich bin aber der Meinung das bei dem Bauern grundlegend was nicht stimmt. Hat er einen Hahn oder sogar mehrere?
    Und warum stehen dem Huhn Federn ab?
    Geändert von Dorintia (10.05.2022 um 19:36 Uhr)
    1.14 Gr. Wyandotten

  5. #5

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    Vielen Dank für die schnellen Antworten!

    Zitat Zitat von Neuzüchterin Beitrag anzeigen
    Mein Rat,bsorgt euch zwei Hennen.Gern auch die mit 8 Wochen und probiert es aus.Das sollten die Chancen gut sein das es klappt.
    Hm, ist ne Überlegung. Aber dann müssen wir mal schauen, ob wir die noch woanders her bekommen. Die Lehrerin gleich um zwei zu bitten, traue ich mich fast nicht.

    Zitat Zitat von Sterni2 Beitrag anzeigen
    Das mit den Jungspunden müsste klappen. Eher Hennchen nehmen. Zu beachten wäre noch, dass die ev. einen noch dichteren Zaun benötigen, bzw. noch flugfreudiger sein könnten.
    Danke für den Hinweis. Weiss gar nicht, wie gross die inzwischen sind. Mit 8 Wochen kann man sie langsam unterscheiden, oder?

    Zitat Zitat von Dorintia Beitrag anzeigen
    Man könnte versuchen eine wirklich ruhige Henne, in etwa gleicher Größe und aus der untersten Rangfolge zu Fedeli zu holen und dann später noch eine.
    Das hatten wir schon probiert. Ich kann mir vorstellen, das wir bei der ersten auch zu früh aufgegeben haben. Da hat nur meine Tochter gesehen, wie sie sie gepickt hat und nach allem, was sie von der Situation dann erzählt hat, könnte das tatsächlich nur ein eigentlich harmloses Hackordnung ausmachen gewesen sein. Vorallem, da Federli nach ein paar Stunden schon deutlich ruhiger gewirkt hat, als in der ersten Aufregung, dass da ein anderes Huhn kommt. Aber da würde ich dann warten, bis wir das Hühnerhaus haben, damit mehr Platz zum Ausweichen ist. Hat leider noch etwas Lieferfrist.

    Zitat Zitat von Dorintia Beitrag anzeigen
    Hat er einen Hahn oder sogar mehrere?
    Und warum stehen dem Huhn Federn ab?
    Er hatte einen, musste ihn aber abgeben, weil er auf seine kleine Tochter los gegangen ist.
    Die anderen Hühner hatten sie schon vorher ab und zu gepickt, deshalb sind die Federn abgestanden. Aber da war es halt noch lange nicht so heftig wie danach, als das andere Huhn weg war.

  6. #6

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    Ich kann mir das nicht vorstellen warum da Federn abstehen wegen picken. Wie muss man sich das vorstellen? Kannst du mal Fotos machen?
    Und warum Hennen auf andere so dermaßen losgehen ist mir eigentlich auch völlig unverständlich, außer da ist eben was anderes im Argen. Oder die Henne hat was das sie dermaßen ausgegrenzt wird.
    In einer neuen Umgebung sollte ja auch eine andere Henne erstmal etwas verunsichert sein.
    1.14 Gr. Wyandotten

  7. #7
    Avatar von Gubbelgubbel
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    Meine bartzwergdamen sind gerade besonders biestig zueinander. Die picken nicht nur, die reißen sich so richtig mädchenmäßig an den Federn, da stehen dann auch Mal welche ab. Sie reißen sie nicht aus, zerren nur dran.
    Buntes Hühner-Allerlei: 0,2 Vorwerk, 0,1 Araucaner, 0,1 Barnevelder, 0,1 Seidenhuhn, 0,1 Leghorn ex., 0,4 Bartzwergmixe, 1,8 große Mixe, 0,1 Marans, 1,1 Stoapiperl 0,3 kleine Schwedenmixe 1,0 Chabo

  8. #8

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    Ja, u.a. wenn Federn brechen kann das schonmal passieren. Aber bei der nächsten Gefiederpflege sollte das wieder weitestgehend geordnet sein.
    Hier muss das ja so schlimm sein das man dem Huhn den Namen danach gegeben hat.
    1.14 Gr. Wyandotten

  9. #9

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    Zitat Zitat von Dorintia Beitrag anzeigen
    Ich kann mir das nicht vorstellen warum da Federn abstehen wegen picken. Wie muss man sich das vorstellen? Kannst du mal Fotos machen?
    Und warum Hennen auf andere so dermaßen losgehen ist mir eigentlich auch völlig unverständlich, außer da ist eben was anderes im Argen. Oder die Henne hat was das sie dermaßen ausgegrenzt wird.
    In einer neuen Umgebung sollte ja auch eine andere Henne erstmal etwas verunsichert sein.
    Da ist halt der Federkiel durch das Rupfen in der Mitte gebrochen, das lose Teil hängt aber noch dran und steht dadurch weg.
    Jetzt sieht man keine solche Federn mehr - sie ist ja schon eine Weile bei uns in Sicherheit.
    Ich glaube, es ist irgendwas in ihr, das die anderen stört. Weiss nicht, was in Hühneraugen dazu einlädt, aber sie ist farblich anders als die anderen und hat auch einen eher kleinen Kamm.
    Der Bauer hat ja über 80 Hühner und bis auf die beiden Ausnahmen sehen die anderen in meinen Laienaugen wunderbar aus und man merkt auch sonst keine agressive Stimmung unter den anderen.

    Zitat Zitat von Dorintia Beitrag anzeigen
    Hier muss das ja so schlimm sein das man dem Huhn den Namen danach gegeben hat.
    Das waren nur immer wenige einzelne, die aber dadurch besonders aufgefallen sind. Weisst ja, wie Kinder sind. Da kann schon eine einzige wegstehende Feder den Ausschlag geben.

  10. #10
    Avatar von Quarkkuchen
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    Zitat Zitat von Federli Beitrag anzeigen
    Federli wird bei uns bleiben.
    Das ist schön!

    Zitat Zitat von Federli Beitrag anzeigen
    Der Bauer hat ja über 80 Hühner
    Das ist möglicherweise so eine kritische "moderate" Herdengröße - in ganz kleinen Gruppen kennen sich die Hennen alle untereinander und etablieren irgendwann eine stabile Hierarchie, in sehr großen Herden geht es dagegen ungefähr so formal-höflich zu wie in der U-Bahn. (vgl. Per Jensen "The ethology of domestic animals", ch. 9.2: "Subordinate laying hens may be pecked continuously... and spend much of their time trying to avoid other birds").

    Wie man das Problem der schlechten sozialen Erfahrungen für das Federli glatt gelöst bekommt, weiß ich leider auch nicht, aber ein bißchen Ruhe kann ihr nicht schaden, auch gutes, mineralstoffreiches und eiweißreiches Päppelfutter, damit mit besserem Zustand / Gefieder/ Körpergewicht auch das Selbstbewußtsein wächst. Ein Huhn soll ja nicht dauerhaft allein gehalten werden, aber mal ohne Konkurrenz angstlos an das Futter heranzukommen, ist für sie vielleicht eine ganz neue Erfahrung. Ich würde bei einer Zusammenführung auf Sichtkontakt mit physischer Trennung setzen (z.B. Stall mit Volierendraht / Auslauf mit Hühnerzaun temporär zweiteilen).
    Solche Hennen von "ganz unten" sind meiner Erfahrung nach für jede Zuwendung wirklich dankbar, es braucht dann aber eben ein Zeitchen, da eine neue Stabilität hineinzubekommen.

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