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Thema: Lebensmüde Hühner und die Greifvögel...

  1. #1

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    Lebensmüde Hühner und die Greifvögel...

    Hallo liebe Hüfos,

    Wir haben anscheinend eine Gruppe sehr dusseliger Hühner...
    Kurz zur Truppe: wir hatten 2 Amrock Hennen und 4 Strupphennen. Letztes Jahr im August wurde dann eine Amrock vom Habicht getötet. Sie hatte sich zu weit von der Gruppe entfernt anscheinend. Die anderen haben sich vor lauter Panik überall verkrochen... Daraufhin haben wir erst den einen Auslauf und dann die Erweiterung übernetzt. Leider hatte es zwei Lücken von 10cmx10cm und der Habicht hatte diese dann irgendwann vor uns gefunden. Ergebnis war eine tote Strupphennen ungefähr da wo auch die Amrock erbeutet wurde... Und wieder der Rest verkrochen unter allem möglichen. Wir holten vor kurzem noch eine Amrock und 2 Barnevelder Junghennen dazu, weil die kleine Gruppe sich ziemlich auf den Keks ging.

    Jetzt ist mir schon mehrfach aufgefallen, dass die Hennen durchaus Alarm schlagen, wenn zum Beispiel ein Busssard in der Nähe kreist. Allerdings macht Keine Henne die Anstalten sich zu verstecken.. Sehen sie im Busssard keine Gefahr oder haben sie es einfach nicht gelernt? Der Habicht hat sich zu mindest im meinem besein noch nicht vorbeigetraut. Und auf die Kamara guck ich ja nicht ständig ob sie mal in Deckung gehen oder so... ^^
    Bei den beiden Angriffen haben sie sich auch erst versteckt als er die Henne schon gepackt hatte...

    Liebe Grüße von den Hanghühnern

  2. #2

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    Manche Hühner schlagen kurz Alarm und bleiben dann erstmal erstarrt stehen. Ist ja u.U. auch schlau
    Nicht jeder Vogel, jede Silhouette wird als gefährlich eingestuft und dann eben weiter dem Tagesgeschäft nachgegangen.
    1.14 Gr. Wyandotten

  3. #3
    Avatar von Wilde Hummel
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    Verschiedene Hühnerrassen haben unterschiedlich ausgeprägte Fähigkeiten, auf Greifvögel zu achten und vor ihnen zu flüchten. Schwere, gemütliche, flugfaule Zweinutzungsrassen wie Amrocks sind auf Fleischansatz gezüchtet und nicht auf die Fähigkeit, sich selbst in der Wildnis zu behaupten und zu verteidigen. Dafür müsstest du ursprünglichere, flugfähigere Hühnerrassen wählen.
    0, 2 gr. Orpingtons, 0, 1 Barnevelder, 0,1 Mixe, 1,0 Silverudds blau

  4. #4
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    Gut gesagt, Hummel.
    Zudem sind kunstbrutaufgezogene Hühner auch, schlicht ausgedrückt, dämlicher, weil die in ihrer geschützten Umgebung und ohne Vorbild ja nichts kennen. Obwohl sie könnten, wie Lohmann Braune beweisen. Beim Händler gekauft sind die selbst zweijährig noch so naiv, dass sie sich von 27 peu a peu auf 15 vom Habicht runterfressen lassen, trotz wiederholter Erfahrung (so in meinem Zivi geschehen, wo dem Chef übernetzen zu teuer war). Selber aufgezogen (aus Bio- Eiern) ebenso lebensfit wie Buschhühner oder Buschmixe. Können zwar immer noch nicht fliegen bei natürlicher Gluckenaufzucht bei sofortigem Freilauf, wischen aber ebenso ohne jeden Laut in die nächste Deckung, sowie nur paar 100 m weiter Krähen Habichtalarm geben.

    Meine Tipps für erfolgreiche Open Air- Hühnerhaltung:
    - Gluckenaufzucht, idealerweise mit Glucke ebenfalls glucken- aufgezogen oder zumindest schon etwas lebenserfahren

    - Fluchtfähige Tiere (keine extremen Hauben, extreme Federfüße, Seidentiere und dergleichen)

    - Aufzucht von Anfang an im Freilauf, damit die Kleinen sofort alles lernen können

    - niemals mehr als max. 5 m im Auslauf zur nächsten Deckung

    - eine blickdichte Hecke um den Auslauf, vor allem in sonst weithin kahlen Gegenden, damit Habicht und Co. nicht schon aus hunderten Metern Entfernung beim zufälligen Vorbeikommen sehen oder erschnüffeln, dass da hinten Leckereien rumlaufen

    - im Auslauf Bepflanzung wählen, die oben dicht ist, unten aber freie Sicht gewährt. Wie in einem Jungwald oder einem Waldrand eben so der Fall, den Hühner als natürlichen Lebensraum klar bevorzugen

    - lieber etwas natur- skeptische Tiere als treudoofe Kullerkekse, wenngleich letztere zugegeben natürlich wesentlich herziger sind. Aber leider auch oft tödlich naiv.
    Geändert von Okina75 (28.04.2022 um 10:48 Uhr)
    Habe gerade 1000 Kalorien verbrannt- Pizza im Ofen vergessen...

  5. #5
    Moderator Avatar von sil
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    Das Fluchtverhalten ist zum Teil instinktgesteuert, zum Teil aber auch erlernt. Daß die Hennen bei Gefahr von oben sich überall verkriechen, ist wohl ein Instinkt. Zu wissen, wann es angebracht ist, zu rennen und wann nicht, muß erlernt werden. Zu der Aufzucht ohne Vorbild bei Kunstbrut kommt auch die Hennenhaltung ohne Hahn dem Habicht sehr entgegen. Üblicherweise ist es Aufgabe eines Chefhahns, zu wachen und rechtzeitig zu warnen, und, bei drohender Gefahr bzw einem erfolgten Angriff, die Überlebenden Hennen auf ihrer Flucht zu begleiten und weiter zu beschützen. Aufgabe sogenannter Satelitenhähne ist es, einer angegriffenen Henne zu Hilfe kommen und gegebenenfalls einen Angreifer zu vertreiben. Hennen ohne Hahn sind da sich selbst überlassen und tun, was Hennen in so einer Situation eben tun. Sie warnen zwar, aber wenn kein Hahn die Warnung bestätigt, wird das von den anderen nicht unbedingt ernst genommen. Werden sie angegriffen, versuchen sie zu flüchten, zeigt ihnen kein Hahn den Weg z.B in den als sicher empfundenen Stall, flüchten sie eben in die nächstgelegene Deckung. Packt ein Habicht ein Huhn, fällt es in eine Schockstarre und ist damit wehrlos. Andere Hennen verteidigen solche Opfer nur in absoluten Ausnahmefällen. Kommt ihr also kein Hahn zu Hilfe, wird sie den Angriff wohl nicht überleben.
    "alles zuwider dem Menschen. auf den Äckern wächst das Gras und auf den Wiesen steht nichts." (sagte ein alter Bauer mal)

  6. #6
    Avatar von Miss Boogle
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    @Okina
    Kullerkekse großartig!!! Das muss ich meinen Z-Cochins unbedingt später erzählen. Danke. Ich habe herzlich gelacht.
    Miss Boogle
    ...alte Kaffeetante!

  7. #7
    Avatar von Wilde Hummel
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    Zitat Zitat von Miss Boogle Beitrag anzeigen
    Kullerkekse großartig!!! Das muss ich meinen Z-Cochins unbedingt später erzählen.
    Ich würde ihnen lieber nichts sagen... Ich hab meine Orpis vorhin fröhlich mit "Na, ihr Kullerkekse!" begrüßt. Seitdem schreien sie im Chor: "Kekse! Kekse!! KEKSE! Wir wollen Kekse!!" Ich hab jetzt das Fenster zugemacht. Fazit: Kullerkekse haben keine Zeit auf den Habicht zu achten. Sie sind schließlich mit Essen beschäftigt.
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  8. #8
    Avatar von Miss Boogle
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    Stimmt.
    Miss Boogle
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  9. #9

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    Danke für all eure Informativen Antworten!
    Unsere Kullerkekse sind ja mittlerweile ünernetzt, da fühlt man sich schon was sicherer. Und jeden Tag Konttollrunde.

    Der Auslauf befindet sich am Übergang von Wald zu ungenutztem Garten. Unter anderem mit ziemlich alten Rhododendron die wunderbar zum klettern und drunter baden sind. (Aber nicht um sie mit Netz zu überspannen das war ein Akt ) Wir haben über all verschiedene größere sträucher verteilt aber Richtung Wald könnten wir da noch was machen. Wollte dort die Junge Buche die auch als Zaunpfahl dient als zusätzlichen Schutz nutzen. Aber die muss halt erstmal wachsen. Zudem haben wir in die Richtung im Sommer immer einen mobilen Zaun im Einsatz. Sie lieben es einfach im Laub zu Scharren und im Schatten der Bäume zu liegen

    Mit dem Hahn sind wir hin und her gerissen. Ging bis dato nicht weil wir eine überstruppte Henne beim Züchter mitgenommen haben, die wohl sonst getötet worden wäre.. Aber sie ist leider am Wochenende plötzlich gestorben. Einen Hahn hätte ihr anfälliger Gefieder wohl nicht überstanden. Jetzt sind wir wieder am überlegen. Müssen aber nochmal mit den Nachbarn sprechen.
    50m weiter hat der Nachbar noch liebe wunderschöne Hähne abzugeben. Die hört man hier bei geschlossenen Fenstern nicht. Aber die direkten Nachbarn haben ihr Schlafzimmer Richtung Hühnerauslauf. Und der Stall ist eigentlich zu klein um sie ewig lange morgens drinnen zu halten.
    Grade eben gab's wieder großen Alarm.Unsere weiße Strupphenne behielt den Busssard ganz genau im Auge. Alle anderen rührten sich nicht oder picken weiter rum. aber sie ist wirklich der Aufpasser und die Chefin. Unter den anderen gibt's hier und da mal gehacke aber mit ihr legt sich keiner an. Und dazu muss sie nichtmal Chefallüren an den Tag legen

  10. #10
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    Oh, tut mir leid mit der Orpi- Revolte .
    Habe gerade 1000 Kalorien verbrannt- Pizza im Ofen vergessen...

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