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Thema: Abstammungskontrolle

  1. #1

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    Abstammungskontrolle

    Hallo zusammen,

    Ich möchte mich mit meiner Frage an die Züchter unter euch wenden. Ich möchte in diesem Jahr selbst mit der Zucht anfangen und bin dafür auch schon in den örtlichen Geflüelverein eingetreten. Ich habe mich nach langem Austausch mit anderen Züchtern etc. für Zwerg Amrocks als "Start-Rasse" entschieden. Zuvor habe ich bereits bei Bekannten mit MEZK, Barneveldern und Hybriden Kontakt gehabt, es ist also nicht so, dass ich vorher noch nie ein Huhn gesehen habe ich habe auch schon seit einigen Jahren Wachteln.

    Nun zu meiner Frage: Wie gewährleistet ihr eine möglichst genaue Abstammungskontrolle und Selektion auf Legeleistung bei den Hennen?

    Einige ältere Bekannte setzen die Hennen während der Sammlung der Bruteier in große Austellungskäfige um die Eier eindeutig zuzuorden..das möchte ich sowohl aus Zeit-, Platz-, und Aufwandsgründen für mich und aus Stressgründen für die Tiere nicht. Eine Leistungskontrolle findet meist nur nach Gefühl bis gar nicht statt...

    Ich habe mir hier folgendes überlegt: Durch die Ringe der 1. Elterntiere (welche ich dieses Jahr von Ausstellungen kaufen möchte) sind die Tiere eindeutig zu unterscheiden. Dann möchte ich den Hennen einen 2. Ring mit einem RFID-Chip aufziehen (Clip-Ring) und dann mittels EUROPA-Nest und dort angebrachten "Antennen" die jew. gelegten Eier erfassen. Die Eier würden dann einzeln der Reihenfolge nach abrollen. Hierzu gibt es auch schon einen guten Thread hier, ein Freund würde die Programmierung übernehmen. Die Ergebnisse können dann auch in eine Excel-Liste überführt werden. So können die Tiere in ihrer gewohnten Umgebung bleiben und müssen nicht in Einzelhaft.

    Während der Sammlung der Bruteier könnte man dann die Eier eindeutig der jew. Henne zuordnen und auch nur die Eier verwenden, welche von gut legenden Hennen stammen bzw. später dann nur gut legende Hennen in den Zuchtstamm aufnehmen.

    Die Bruteier können dann durch Markierung und Gefache beim Schlupf getrennt und zugeordnet werden.

    Für die Küken habe ich dann Bandringe gefunden, über welche ich die Küken ihrer jew. Mutter zuordnen kann, bis die richtigen Ringe passen.
    Damit könnte man dann eine Art Stammbaum der eigenen Tiere aufbauen.

    Damit bleibt die Unbekannte in meiner Überlegung letztlich der Hahn, bei dem man die Legeleistung ja nur durch die Töchter überprüfen könnte. Hier kann man wahrscheinlich erst nach einigen Generationen etwas Konkretes feststellen.

    Weiter stellt sich für mich noch die Frage, wie gut die Hennen die Europa-Nester annehmen. Ich könnte es gut verstehen, wenn es auf die Hennen befremdlich wirkt, wenn sie in die Nester mit Absenkung und Verriegelung gehen...

    Kann mir jemand sagen, ob die Clip-Ringe zur Ausstellung an den Hennen bleiben dürfen?

    Was meint ihr dazu? Gibt es noch andere Möglichkeiten oder mache ich mir hier zu viele Gedanken?
    3,12 Zwerg Amrocks, 1,0 Wasserschildkröte, 0,4 Legehennen

  2. #2
    Moderator Avatar von sil
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    Ich möchte zu bedenken geben, daß Du die Legeleistung einer Henne erst nach Beendigung des 1. Legejahres eindeutig auszählen kannst. Die Legeleistung der Nachzucht ebenfalls erst nach Ende deren 1. Legejahres.
    Die Auslese nach Legeleistung wird also über einige Generationen laufen müssen.
    Auch der eingesetzte Hehn sollte ja aus einer Linie mit guter Legeleistung kommen, das würde für mich bedeuten, daß Du, sofern Du dich nicht auf das verlassen willst, was dir andere Züchter versprechen, mit mehreren Stämmen arbeiten mußt um irgendwann nicht eine zu enge Inzucht in deiner Zucht zu haben.
    "alles zuwider dem Menschen. auf den Äckern wächst das Gras und auf den Wiesen steht nichts." (sagte ein alter Bauer mal)

  3. #3

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    Vielen Dank für den Input...ich hätte die Legeleistung auch erstmal über einen bestimmten Zeitraum beobachtet..die Info über das 1. Legejahr ist hier sehr hilfreich!

    Ich hatte für den Anfang 2 kleine Stämme geplant...so könnte man einige Generationen selbst und kontrolliert nachziehen und die Nachzucht erstmal außerhalb der Ausstellung vorselektieren und dann entsprechende gut bewertete Nachzuchten in die Stämme integrieren, zum Testen sozusagen..und dann eben auch mal die Hähne tauschen...mir ist bewusst dass hier erstmal einige Jahre ins Land gehen werden, bevor man halbwegs taugliche und nachvollziehbare Tiere ausstellen kann...aber irgendwann muss man ja mal anfangen, nicht wahr? hier werde ich auch viel Rat aus dem Verein brauchen, auch das ist mir klar...

  4. #4

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    Das mit dem RFID Chip hat meiner Meinung so seine Tücken.
    Nicht jeder Besuch und/oder Sitzung endet mit einem Ei.
    Oft sitzen sie auch mal in diesem Nest, dann in jenem und das Ei liegt dann im dritten Nest.
    Manchmal quetschen sich zwei zusammen in ein Nest. Dann findest du ein oder zwei Eier oder auch mal gar keins.
    Ich habe meine Nester mit Kamera und Aufnahme überwacht, die ich dann abends auswerte. Es ist absolut erstaunlich welche Dramen sich da rund um die Eiablage abspielen.

  5. #5
    Avatar von Irmgard2018
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    Bei mir ist das relativ einfach: ich habe genau eine Araucana Henne momentan, mit der ich züchten kann, die läuft in einer Gruppe mit, deren Chef der Araucana-Hahn dazu ist. Ihre Eier sind auch die Kleinsten von allen Araucana Hennen. Kann ich also ziemlich gut herausselektieren.

    Bei den Bredas werde ich auf unterschiedliche Ställe aufteilen. Die Eier der Mädels sind nahezu gleich schwer, bis auf eine Henne, die aber auch aus einem sehr großen Ei stammt, aus einer anderen Linie, und deren Eier einen Hauch dunkler sind. Auf Dauer werde ich eh teilen müssen, ich kann nicht fünf Hähne mit vier Mädels laufen lassen, auch wenn Sie bisher friedlich sind, die Mädels nicht "mißhandeln", und maximal kleinere Scharmützel ausfechten, grundsätzlich unblutig und innerhalb von 1-2 Sekunden erledigt. Einer scheint sich als Chefhahn zu bewerben, denn der geht immer dazwischen, wenn die anderen übermütig werden. *gg dann ist auch sofort wieder Ruhe. Der hat also die ganze Bande im Griff. Aber sie sind jetzt ein Jahr alt, und wenn ich züchten möchte, muß ich halt aufteilen. Zwei Hähne sind definitiv zuchtuntauglich wegen Kamm- und Kehllappenfehlern. Beim Dritten würde ich gerne testen ob sich sein Fehler vererbt, der is sonst super, und die anderen beiden sind uneingeschränkt zuchttauglich. Und die werde ich dann mit den passenden Mädels separat setzen. Ställe sind im Bau, im alten Stall bleiben die zuchtuntauglichen Hähne, evtl. wird einer davon vermittelt, der Andre darf dann Chefpapa spielen für die Nachwuchstruppe, und die Kükis dann in Schach halten


    Zu den Ringen kann ich Dir eines ganz sicher sagen: außer den offiziellen BDRG Ringen darf zur Ausstellung nix dran sein. Aber du kannst ja, wenn du die tatsächlich noch brauchst, in deiner Excel-Liste neben die Ringnummer dazuschreiben, welcher Farbmarkierungsring am Huhn war, und ihn anschließend wieder anbringen, nach der Ausstellung. Is doch kein Problem. Ich hatte das auch so geplant, inzwischen habe ich davon abgesehen, ich kenne jedes Huhn einzeln. ;-)
    LG, Sylvia
    mit 3,0 DJT, 0,1 ZwPudel, 3,4 ZwAraucana, 0,2 ZwReichshuhn gsc, 0,1 ZwWelsumer, 0,6 ZDresdner und 12,3 ZwBreda

  6. #6

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    Eine zusätzliche Kamera könnte sich wirklich noch als Hilfreich erweisen, danke

    Das mit dem RFID hatte ich oben nicht richtig ausgeführt...da wird praktisch einmal registriert welche Henne im nest sitzt und dann nochmal mittels lichtschranke wenn ein ei die eierbahn runterrollt...der Computer wertet dann die beiden Zeitpunkte aus und ermittelt dann den Eintrag in der liste...wie gesagt, da gibt es hier einen sehr detaillierten thread dazu...

    Das Europa-Nest verriegelt sich, wenn eine henne drin sitzt, sodass keine zweite rein kann...da müssten sie schon zur gleichen Zeit rein gehen...

  7. #7
    Avatar von Irmgard2018
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    Du hast geschrieben, Du möchtest auf Legeleistung selektieren. Meine Anmerkung dazu: das sollte aber nicht das einzige Kriterium sein, schließlich soll das, was herauskommt, auch noch nach 5 Jahren wie ein Amrock aussehen ;-) und wenn Du ausstellen möchtest, sollten die Tiere auch weitestgehend dem Standard entsprechen. Und dann ist eben die Frage, wie viele Tiere Du halten kannst. Je mehr Selektionskriterien einfließen, desto heikler ist die Auswahl, und ich schätze, desto mehr Küken mußt du haben, um überhaupt welche zu bekommen, die die wichtigsten Kriterien ausreichend erfüllen.....

    Wobei ich die Legeleistung an sich schon als lohnenswertes Ziel sehe, denn unsere Rassehühner landen ja eher in Privathand, und die Meisten die sich diese Arbeit machen, möchten doch bestimmt möglichst viele Eier haben. Was bringt mir z.b. eine Zwiehuhn-Rasse, die im Jahr nur 80 Eier legt..... ;-)

    Ich selbst habe die Kapazitäten momentan nicht, auf Legeleistung auch noch zu schauen. Es gibt kaum Züchter meiner Zwerg-Bredas in Deutschland, ich musste die Bruteier aus den Niederlanden importieren. Und jetzt muß ich erstmal aus dem, was ich bekommen habe, so selektieren, daß die Hühner, die bei deren Verpaarung herauskommen, dem Standard entsprechen. Nicht ganz einfach, bei diesem Kamm andererseits bin ich in der glücklichen Lage, daß die Mädels ziemlich gut legen. Damit ist der Verbesserungsbedarf an der Ecke relativ gering. Klar: mehr geht immer- aber da gibt's wohl erst andere Probleme. Und bessere Legeleistung ist bei meinen Bredas erstmal ein Luxusproblem, ein nice-to-have....

    Nichtsdestotrotz werde ich trotzdem schauen, eine Nachzuchthenne, die vielleicht nicht ganz perfekt ist UND eine schlechtere Legeleistung hat als die Andren, für die Zucht nach Möglichkeut außen vor zu lassen- klar. Aber wie gesagt, bei der geringen Zucht Basis relativ theoretisch bis utopisch....
    LG, Sylvia
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  8. #8
    Avatar von Jussi
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    Also ich hätte auch Bedenken, wie gut die geplanten Nester überhaupt angenommen werden. Wir züchten seit 2014 mit Abstammungskontrolle und würden es auch nie anders machen. Während der BE-Sammelphase verbringen wir oft seeehr viel Zeit damit, den Hennen quasi Ihre Eier sofort unter dem Hintern weg zu klauen. Sie sind in ihrem Legeverhalten sehr unterschiedlich. Manche gehen nur dann ins Nest, wenn sie auch zeitnah ihr Ei legen. Andere gegen zig mal rein und wieder raus und legen dann vielleicht doch erst am nächsten Tag. Ich denke, wenn sie in dem Nest durch die Verriegelung gleich eingesperrt wären, würden sie da sicher nie wieder rein gehen und sich lieber andere Orte zum Legen suchen.
    Die Eieranzahl pro Henne konnten wir die ersten Jahre, als wir erst nur ca. 2,6 Augsburger in zwei Abteilen hatten, sehr gut bestimmen und zwar auch deshalb, weil die Damen auch durchaus sehr individuell unterschiedliche Eier legten. Mittlerweile ist das schwieriger, aber wir führen das ganze Jahr eine Legeliste mit Ei-Gewichten und Anzahl. Welche Henne mehr oder weniger Eier legt, bekommen wir in den insgesamt vier Wochen, in denen wir für unsere eigenen Bruten sammeln recht gut mit. Schlechte Legerinnen geben wir 1jährig wieder ab, gute Legerinnen bleiben lebenslang in der Zucht.
    Gefiederte Grüße von den 1,15,24 unserer super tollen schwarzen Augsburger und Mixhenne Henny!
    Instagram: @augsburgerhuhn_erhaltungszucht

  9. #9

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    Das mit der Fallnestkontrolle mit verriegelten Nestern wurde früher doch schon so gemacht. Also so abwegig wird es nicht sein. Nur muss man da die Hennen doch auch wieder rauslassen oder?
    Ich habe hier oder anderswo tatsächlich noch nicht von einer 100%igen Lösung mittels RFID, Kamera, Rollbahn usw. gelesen.
    Also wenn es da mittlerweile umsetzbare Lösungen gibt, immer her damit.
    1.14 Gr. Wyandotten

  10. #10

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    Themenstarter
    Die Legeleistung im Blick zu behalten ist bei der Zucht zur Ausstellung vielleicht ein hehres Ziel, das gebe ich zu...ich stimme dir, Irmgard, aber zu 100% zu, was nützt einem das schönste Rassehuhn, wenn es kaum Eier legt...und den Anspruch möchte ich an eine Rasse wie z-amrocks stellen...

    Daher sollen die Tiere schon dem Standard entsprechen (und auch nach 5 Jahren noch wie Amrocks aussehen )

    Vielleicht könnte mein Plan helfen, die Legeleistung zukünftig nicht weiter zu verschlechtern...

    @jussi: die Nester bereiten mir auch Sorgen, dies hatte ich anfangs auch erwähnt...daher hatte ich mir noch Erfahrungen oder Alternativen von anderen züchtern erhofft...rein technisch gesehen glaube ich aber, wird es nicht viel andere Möglichkeiten geben, um zu gewährleisten, dass pro nest nur eine henne sitzen kann...sonst ist der ganze Aufwand mit dem RFID sinnlos...ich glaube auch, mir fehlt anfangs noch der blick für die feinen unterschiede der eier.

    Arbeitsbedingt ist es mir leider nicht möglich, die eier immer direkt nach dem legen wegzunehmen..und die eier nur am Wochenende zu sammeln ist sicher auch nicht zielführend *Ironie off*

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