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Thema: Wachteln schlachten

  1. #1

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    Wachteln schlachten

    Meine Wachtelhaltung steckt noch in den Anfängen, daher wende ich mich mal wieder an erfahrenere Züchter.

    Die Küken sind 3 Wochen alt (leider nur 4 Stück), weitere 30 Eier sind eigelegt. Ich rechne damit, dass ich in 6 - 8 Wochen einige Hähne zuviel sind. Ich habe mir lange überlegt, was ich damit machen soll. Aus verschiedenen Gründen habe ich mich für das Schlachten entschieden. Das ist wohl am stress-ärmsten, der Transport fällt weg und ich kann es am Abend machen.

    Letzte Woche hätte ein Schlachtkurs stattgefunden. Ausgerechnet dann war ich krank und konnte nicht teilnehmen. Ich habe aber die Nr. von einer erfahrenen Züchterin, ich hoffe dass sie mir auch alles zeigen kann. So ganz alleine traue ich mir das dann doch nicht zu.

    Einige Fragen könnt ihr mir aber schon aus Distanz beantworten:
    - Wie schlachtet ihr eure Wachteln, wie geht ihr vor?
    - Welches Werkzeug benutzt ihr?
    - Ist der Ohrscheibenstich auch bei Wachteln möglich? Oder lieber gleich der ganze Kopf ab?
    - Wie merke ich, ob ich richtig oder zu fest betäubt habe?
    - Die Hähnchen werden eingefroren. Ab wann kann ich das machen? Wie lange muss ich warten wegen Leichenstarre / abhängen?

    Und falls ihr gute, lehrreiche Videos habt, gerne her damit !

  2. #2

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    Ich habe einige Videos geschaut... Entweder werden die Köpfe direkt abgerissen oder mit einer Schere abgeschnitten .
    Urghs. Wie macht ihr das?

  3. #3
    van Gock ;-) Avatar von Werhühner
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    Leider ist das das Problem mit den Hähnen die man nicht vermittelt bekommt..... manche haben Glück.

    Bei uns werden die Tiere in der Dämmerung geschlachtet. Das ist meiner Meinung nach deutlich stressfreier.
    Wir betäuben sie mit einem Holzknüppel und entfernen dann mit dem scharfen Küchenbeil den Kopf. Hier wird kein Kopf abgerissen
    Da meine Hunde immer anwesend sind, bekommen sie direkt die Köpfe.

    Ich lege die Wachteln ausgenommen dann für 24 Std in den Kühlschrank und friere sie dann ein, falls die Hunde sie nicht bekommen.
    Liebe Grüße von Vroni und ihrer befellten und gefiederten Chaostruppe
    Falls du glaubst, dass du zu klein bist, um etwas zu bewirken, dann versuche mal zu schlafen, wenn eine Mücke im Raum ist.
    Dalai Lama

  4. #4

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    @Wachtomat,

    1. Regel : In der Ruhe liegt die Kraft.


    - Wie schlachtet ihr eure Wachteln, wie geht ihr vor?
    Wachteln am Abend separieren, nicht mehr Füttern aber Wasser hinstellen.
    Morgens Früh beginnen damit die Vögel nicht unnötig hungern. Abends zu schlachten und dann vielleicht schnell,schnell halte ich für keine gute Idee. nimm dir nicht zuviel auf einmal vor. Vielleicht erst mal nur 2 oder 3 Tiere schlachten.
    Dein Vorgehen in gedanken durchspielen. Du kannst auch an einem Stofftier oder Gummihuhn üben. Ist keine Schande wenn man erst mal übt. Tier betäuben , Kehlschnitt mit ausbluten und dann das nächste Tier.

    Ruhig bleiben, keine Hektik verbreiten.

    - Welches Werkzeug benutzt ihr?
    WZG zusammensuchen : Schlagholz(Hartholz), Großes Messer, Ausbeinmesser, Topf heißes Wasser 70° C, Eimer für die Federn und Innereien, Schüssel für die Geschlachteten Wachteln. Messer sollen scharf sein.

    - Ist der Ohrscheibenstich auch bei Wachteln möglich? Oder lieber gleich der ganze Kopf ab?
    Ich habe gelernt Kopf ab auf dem Hackstock. Halte ich aber für unmenschlich (kann man überhaupt menschlich schlachten ?) Deshalb habe ich ein Schussgerät : Spannen , an den Kopf andrücken , auslösen und fertig.


    - Wie merke ich, ob ich richtig oder zu fest betäubt habe?
    Am Anfang wirst du zu feste zuschlagen aber das ist nicht so schlimm als wenn du einen Zimperlichen Schlag ausführst.
    Dann ist das Tier nicht richtig betäubt und hat schmerzen. Das sollte man vermeiden. Nach dem Schlag sofort Kehlschnitt und Tier ausbluten lassen,je schneller desto besser.

    Bei uns ist es üblich nach dem Schlachten einen klaren Schnaps zu trinken. Hab ich am Anfang auch gebraucht. zu meine Entschuldigung ist zu sagen das ich erst 9 oder 10 jahre war als ich den ersten Hasen geschlachte habe. Ich bin eben Dorfkind und meine Eltern waren der Meinung das wir Kinder das können müssen. Heute hätten die in nullkommanix das Jugenamt am Hals denke ich.

    - Die Hähnchen werden eingefroren. Ab wann kann ich das machen? Wie lange muss ich warten wegen Leichenstarre / abhängen?

    Das Fleisch soll durch und durch abgekühlt sein wir haben die Hasen immer 1 Tag im Keller hängen gelassen. Bei den Hühner weiß ich nicht mehr ist zu lange her.
    Gruß aus dem Siegerland

    Avento

  5. #5
    Bummelux Avatar von Vinny
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    Da schlagstock und Messer zu überdimensioniert für Wachteln schienen , habe ich die Wachteln mit dem Bauch zu mir festgehalten und mit dem Hinterkopf auf eine Kante geschlagen. Danach habe ich den Kopf mit einer Geflügelschere abgeschnitten.
    1 Tag im Kühlschrank ruhen lassen , dann einfrieren
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  6. #6
    Tomatenflüsterin Avatar von Muri
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    Wir machen es wie Werhühner, nur zu zweit. Ich halte die Tiere mein Nachbar betäubt mit einem Schlag auf den Kopf und mit einem scharfen Küchenbeil wird der Kopf abgetrennt. Wichtig ist schnell aber konzentriert zu sein aber keine Hektik aufkommen lassen. Die Körper werden dann zum ausbluten aufgehangen. Ich habe mich dann gegen das rupfen entschieden, sie werden komplett abgezogen ausgenommen, gewaschen und kommen dann für etwa 24 Stunden in den Kühlschrank bevor sie eingefroren werden.
    Mein politisches Ideal ist das demokratische. Jeder soll als Person respektiert und keiner vergöttert werden.
    Albert Einstein

  7. #7
    van Gock ;-) Avatar von Werhühner
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    Nachdem wir den Kopf entfernt haben, halten wir sie in eine Schüssel mit Wasser. Ob es das Ausbluten schneller macht, weiß ich nicht. Ich bilde es mir aber ein.

    Wenn die Wachteln verfüttert werden, rupfe ich grob die Schwungfedern, nehme sie zum Teil aus und gebe sie den Hunden.

    Wenn wir sie selber verwerten, gehe ich vor wie Muri und ziehe die Haut mit Federn ab. Aber das geht auch in die Hunde, hier wird soviel wie nur möglich verwertet.

    Den Darm und einige Innereien stelle ich mit einer Schüssel auf das Gartenhaus. Da holt sich meist der Milan die Reste.
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    Dalai Lama

  8. #8

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    Vielen Dank für eure Erfahrungen!

    Ich bin doch sehr froh, dass ihr die Tiere vorher betäubt. Den Schlag auf die Tischkante habe ich schon mit meiner Plüsch-Ente in Wachtelgrösse geübt . Ich machs wahrscheinlich auch so.

    @Avento: beim Kehlschnitt schneidest du vorne den Hals auf? Oder nur so seitlich, wie beim huhnigen Ohrscheibenstich?

    @Muri und Werhuhn: Wieso habt ihr euch für's balgen entschieden? Ich möchte gerne rupfen, da ich bei Hühnchen das Aroma der Haut doch sehr lecker finde. Bei Wachteln weiss ich es nicht, habe ich noch nie gegessen.

    Wassertemperatur: Avento schreibt 70° zum dünkeln. Ich habe in alten Threads auch schon 50-55° für Wachteln gelesen. Welche Temperatur findet ihr die richtige?

    Noch ist meine Wachtelgruppe total harmonisch, da kommt die Hoffnung auf, dass ich gar nicht schlachten muss . Ja ich weiss, wird nicht klappen, in 1,5 Wochen werden sie geschlechtsreif.

  9. #9
    Tomatenflüsterin Avatar von Muri
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    Mir ist es schlicht zu mühsam und da wir Brust und Schenkel essen spielt die Haut nicht die Rolle.
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  10. #10
    Avatar von Angora-Angy
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    Ich habe ein "Vintage" Schlachtbeil vom Flohmarkt. Das ist schwer und liegt gut in der Hand. Mit dem Blattrücken kriegt die Wachtel einen Schlag auf den Hinterkopf, gut mit Schmackes. Die Betäubung sitzt wenn der Kopf verdreht wird und die Augen nicht mehr auf Berührung reagieren. Oft machen die Tiere einen kurzen Laut. Ein langer Laut oder gar Schreien ist ein Indiz, das die Betäubung nicht sitzt. Zur Sicherheit kann man auch 2 oder 3 mal hauen. Der Kopf wird zwischen zwei Nägel auf dem Schlachtklotz "eingespannt" und der Hals gestreckt (wegen des o.g. Verdrehens trifft man sonst nicht gut). Mit einer Bewegung Beil umdrehen, Kopf ab, Wachtel in den Schlachttrichter. Das Beil muss gut scharf sein und wird nach der Fallbewegung schneidend gezogen, um die Haut, Sehnen und Gefäße zu durchtrennen.
    Das (völlig normale!) Zappeln fängt erst nach 1-3 Sekunden an. Damit muss man rechnen, wenn man das Tier zum Ausbluten in der Hand hält. Entwischt einem dabei ein oder beide Flügel, gibt's Sauerei, weil dann das Blut überall verteilt wird. War der Betäubungsschlag so fest, dass das Rückenmark in der Halswirbelsäule geschädigt wird, zappelt es schon früher. Das ist nämlich die Reaktion auf diese Schädigung bzw das Durchtrennen des Rückenmarkes.
    Betäubungsschlag, Einspannen, Köpfen und Einstecken in den Trichter ist insgesamt eine Sache von 2-3 Sekunden.
    Ohrstich oder Kehlschnitt ist mir bei den kleinen Köpfen zu fummelig und dauert wegen des Werkzeugwechsels von Schlaggerät zu Messer einfach zu lange. Das Schussgerät, das ich hier für die Kaninchen habe, ist für die kleinen Wachtelköpfe viel zu groß und zu unhandlich. Ich bekomme es nur gespannt, wenn ich den Knopf am Ende der Bolzenstange irgendwo einhänge und mit beiden Händen dran ziehe. Das kostet viel zu viel Zeit. Kaninchen mache ich eins nach dem anderen von Anfang bis Ende, und auch nur wenige auf einmal. Wachteln eher hintereinander weg und bei mir sind es nicht nur ein paar wenige...
    Durch das Abtrennen des Kopfes wird die Betäubung gesichert. Bei Studien wurde festgestellt, dass ohne Betäubung nach längstens 30 Sekunden das Hirn keine Reaktion mehr zeigt. Sollte die Betäubung also nicht 100% gesessen haben, ist folglich nach dieser kurzen Zeit auf jeden Fall Ende.
    Gebrüht wird bei 67°C, sobald jegliche Bewegung aufgehört hat, und dann kommen max. 2 Wachteln zugleich in die Rupfmaschine. Zu lange dürfen sie dazu nicht tot sein, sonst gehen die Federn nicht ab. Ich köpfe 5 Stück, rupfe sie, dann wieder 5 (weil ich 5 Trichter habe). Gewöhnlich habe ich 30-40 Tiere in einer Charge. Sie gehen ohne Füße in die Maschine, diese trenne ich im Tarsalgelenk (Ferse) ab. Fürs Brühen habe ich einen Schaumlöffel, sehr praktisch zum Tauchen und Bewegen der Tiere im heißen Wasser sowie zum Rausheben und IndieRupfmaschinetragen. Dass ein Spritzer Spüli ins Brühwasser kommt weißt du sicher schon. Die Utensilien auf meinem Foto hatte ich beim Sachkundelehrgang dabei, wobei mein Beil natürlich nicht zum Einsatz kam, wir hatten dort Hühner, Enten und Gänse. Stiefel und Schürze sind wegen des Hantierens mit Wasser beim Brühen und Ausnehmen sehr praktisch. Das Handtuch hatte ich beim Lehrgang im Schürzenband hängen, um mir zwischendurch die Hände abzutrocknen, zuhause liegt es griffbereit am Arbeitsplatz. Bei nur ein oder zwei Tieren braucht man das nicht so dringend. Bei vielen ist es unheimlich nützlich, weil man mit nassen Händen nicht so guten Griff hat.

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    Liebe Grüße, Angela

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