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Thema: Eierpreiserhöhung aufgrund steigender Futterpreise (Ukrainekrise)

  1. #61
    Avatar von Schnappi66
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    Ganz genau Okina 75, und deshalb komme ich mir da richtig verarscht vor!
    Wenn der jetzige Weizen (und anderes Getreide) ja bereits produziert und auf Lager ist, ziehen die Argumente Krieg und Treibstoff-, und Düngermangel nicht!
    Vor 2 Jahren als es sauteuer war, hab ich Heu gekauft, Preis ausgemacht, blieb mangels Platz beim Bauern gelagert und nach dessem Willen nach und nach abgeholt und jeweils dann bezahlt. Obwohl der jetzige Heupreis wieder deutlich niederer ist, zahle ich den ausgemachten Preis von damals.
    Letztes Jahr bei gleichem Bauern Weizen ebenso gekauft. 50 Zentner in 5 Bigbags. Alles andere hat er bereits im November verkauft. Jetzt wo ich den holen will kostet er auf einmal das Doppelte? Wo ist da die Gerechtigkeit und Logik?
    Letztes Jahr komplett bezahlen scheiterte daran, daß er den noch nicht gewogen hatte.
    Wenn das Alles jetzt schon so teuer ist obwohl schon geerntet, wie teuer wird dann die kommende Ernte, wenn wirklich die Zusatzkosten zum tragen kommen? Billiger wird da nix mehr, höchstens noch teurer so lange es gebraucht und gekauft wird.
    Möchte ausdrücklich darauf hinweisen, daß ich da nicht den Bauern die Schuld gebe.
    Klar versuchen sie auch, ihre Produkte am gewinnbringendsten zu verkaufen und vorzusorgen, da die kommenden Kosten ja viel höher werden und vorgestreckt werden muß.
    Wenn da aber jetzt dann noch jemand kommt und am Eierpreis feilschen will, wo die Kosten dank der wirklich schon entstehenden Kosten jetzt schon enorm gestiegen sind, dann verfüttere ich die Eier lieber wieder an die Hühner und spare Futter.
    Geändert von Schnappi66 (28.03.2022 um 10:48 Uhr)
    liebe Grüße
    Schnappi

  2. #62
    Avatar von SetsukoAi
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    Wir sind von 30 auf 40 Cent hoch gegangen. Wer das nicht zahlen will muss es auch nicht, kann dann eben woanders kaufen. Aber bisher haben alle Verständnis.

  3. #63
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    Merci, Rohana!
    Gleiches sagt auch mein Chef, stark verkürzt "Zusatzkosten hier da und dort- Ist halt so".

    Ja, das ist es, und ja auch sehr schön. Aber uns maulen am Tag haufenweise die Kunden an, dass das ja schon wieder teurer geworden ist. Und ich bin leider nicht so abgebrüht, einfach rauszuhauen "Ist halt so". Im Gegensatz zu meinem Chef, der keine Tiere hat, bin ich als Tierhalter auch selber Kunde. Und verstehe daher die maulenden Kunden (wobei die Preise umfassend steigen, nicht nur das Futter). Unseren Chef freut's, wenn er zum billigen EK erworbene "alte" Ware teurer verkaufen kann, klar, Kaufmann... Aber das man sich da in Grund und Boden schämt vor den zB tierhaltenden Kunden, und sich in die Ecke gedrängt und um Rechtfertigungen bemüht sieht, und vor allem auch selber dran zu knabbern hat- das ist wirklich eine mega-, megaschice Situation gegenwärtig.
    Meine nur noch 16 Hühnchen kosten mich jetzt nicht weniger an Futter, als seinerzeit, wo ich bis zu 27 hatte. Oder wie 2014 mit Nachzucht über 40...

    Eierpreise werde ich trotzdem nicht erhöhen, denn zu allererst habe ich die Hinkel für mich selbst.
    Meine Kundschaft bezahlt gerne 3 € für zehn Eier, und das finde ich auch völlig angemessen. Neukunden kriegen gleich 3 € gesagt, und bezahlen das dann auch gern. Eher halte ich dann die Zahl der Tiere auf niedrigerem Niveau, wenn das Futter insgesamt zu teuer wird (und die gegenwärtigen 19 € pro normaler Mischung sind definitiv schon richtig Hardcore- das war preislich früher das absolute Premium- 7 Korn!). Ich müsste ehrlich mal rechnen, ob ich mir das Körnerfutter nicht wieder selber mischen sollte- dann habe ich zwar wieder tausende Säcke zu stehen, komme damit aber fast sicher in Bilanz billiger weg. Und könnte regional kaufen- Mais, Weizen, Gerste und Hafer kriege ich hier, und exakt das ist auch in der 19 €- Körnermischung drin. Muschelkalk steht eh immer, das brauche ich im Futter eigentlich nicht.

    Und: Auch ich mache den Bauern an sich keinen Vorwurf- die werden als allerletzte was von dem Geldsegen abbekommen.
    Wie war das mit dem Schweinepreis letzthin? Bauer kriegt 30 oder 40 % weniger für 's Schwein, der Preis im Handel aber 100 % gestiegen? Neue Milliardäre, ick hör' euch quieken!
    Geändert von Okina75 (28.03.2022 um 11:16 Uhr)
    Habe gerade 1000 Kalorien verbrannt- Pizza im Ofen vergessen...

  4. #64
    Avatar von Quarkkuchen
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    Zitat Zitat von Okina75 Beitrag anzeigen
    ich bin der felsenfesten Überzeugung, dass da dieses Jahr oder nächstes Jahr ein ganzer Haufen neuer Milliardäre bilanziert wird
    Ich nehme mal das "neuer" aus Deiner sicher griffigen Vorhersage heraus, denn es ist ja kein wirkliches Geheimnis, in welche "realen Werte" hin sich Fitzwilliam Darcy Esquire & Teegesellschaft besonders seit 2007 "umorientiert" haben.
    Daß diese Leute (die ihre Position im Leben nicht dadurch erreicht haben, weil sie Eier verschenken) irgendwann einen "Return on Investment" sehen wollen, war zu erwarten. Vielleicht hat ja die Landwirtschaft als Ganze etwas davon, das kann ich nicht wirklich beurteilen (ich sehe bei meinen Überlandfahrten jedenfalls eine Menge eindrucksvoller neuer Traktoren).

  5. #65
    Cowgirl Avatar von Rohana
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    Ich hab grad den ausführlichen Artikel zur aktuellen Situation am Getreidemarkt vor mir. Da gibt es ja ein Dutzend Baustellen: Erstmal die Logistik und der Handel selbst, dann die Produktion und Infrastruktur und nicht zuletzt die Verschiebung internationaler Handelsströme. Selbst wenn der Krieg morgen aufhören würde, wären die Folgen in diesem Bereich (und nicht nur dort!) noch lange zu spüren.

    Zum Problem "ist produziert und auf Lager" - ja, wo denn eigentlich? Russland und Ukraine haben ca 29% der weltweiten (!) Weizenexporte, 19% Mais und 80% der Sonnenblumenöl-Ausfuhren. Ist ja klar dass da was fehlt wenn mittendrin der physische Handel nicht mehr funktioniert - in der Ukraine sind die Häfen geschlossen, Russland bewegt seine Handelsschiffe nicht mehr und ist durch diverse Sanktionen gehemmt. Schon vor Kriegsbeginn waren hohe Frachtpreise, lange Lieferzeiten und Risikozuschläge an der Tagesordnung, jetzt gibt es eine gewisse Rechtsunsicherheit in Verträgen mit hohem Risiko des Zahlungsausfalls wegen "höherer Gewalt" ...

    Brot- und Futtergetreide wird jetzt also verstärkt in anderen europäischen Ländern nachgefragt, die natürlich ihre bestehenden Handelsbeziehungen auch nicht von jetzt auf gleich umkrempeln können/wollen. Lange Nachwirkungen des Krieges sind zu befürchten weil sowohl Logistikeinrichtungen zerstört wurden, als auch Feldarbeiten nicht ausgeführt werden konnten/können/werden. Wo keine Saat da keine Ernte, wo keine Ernte da keine Chance auf Export, die Löcher im internationalen Handel werden anderweitig gestopft soweit möglich. Der Artikel schweigt sich darüber aus ob es möglich ist diese Löcher mit Lagermengen komplett aufzufangen, ich bin da kein Experte, glaube aber nicht dran. Die Urkaine wird nicht umsonst Kornkammer Europas genannt.

    Das alles sind ZUSÄTZLICHE Probleme zu den ohnehin schon vorhandenen Faktoren der Preisbeeinflussung von Getreide, wie oben genannt: Schätzungen von Erntemengen in Hauptproduktionsregionen, Aussaatflächen, Arbeitsbedingungen, Betriebsmittelkosten; Vorräte, Nachfrage, neue Gesetzgebung etcblah...


    Okina, ich kann gut verstehen wenn du das als Verkäufer schwierig findest, würde mir genauso gehen. Globalisierung sei Dank ist das alles nicht mehr so einfach. Den Weizen den wir im Silo haben juckt der Preis nicht, der geht in die Kuh egal wie viel oder wenig er wert ist, das ist mal mehr mal weniger toll... nur wenn wir dann mal n Hänger voll verkaufen, bekommen wir von der grünen Mafia auch keinen "Lokalpreis" sondern einen Preis der sich am internationalen Markt orientiert. Vor allem wenn's billig ist, denn wenn's grade teuer ist haben wir meist keine Übermengen

    Zitat Zitat von Quarkkuchen Beitrag anzeigen
    Vielleicht hat ja die Landwirtschaft als Ganze etwas davon, das kann ich nicht wirklich beurteilen (ich sehe bei meinen Überlandfahrten jedenfalls eine Menge eindrucksvoller neuer Traktoren).
    Lass dich nicht von buntem Blech blenden. Auch wenn manche Leute stundenlang über die richtige Felgenfarbe diskutieren können, ein Trecker ist und bleibt unser Universalwerkzeug, das von Zeit zu Zeit erneuert werden *muss* damit man weiter vernünftig arbeiten kann.
    Geändert von Rohana (28.03.2022 um 12:11 Uhr)

  6. #66
    Avatar von wolfswinkel7
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    Der Traktor gehört genau so, wie mindestens 75% der Autos, die so unterwegs sind, der Bank

    Was noch ein wenig Einfluss auf den Preis von Fertigfutter hat, und das aber auch schon immer so ist, viele Komponenten der Futtermischwerke kommen mit dem Schiff, und in Deutschland weiß ich, wird Niedrigwasser oder Hochwasser Zuschlag mit eingerechnet.
    Denke der Niedrigwasserzuschlag kommt im Moment noch dazu!

  7. #67
    Avatar von Quarkkuchen
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    Zitat Zitat von Dylan Beitrag anzeigen
    Ich habe aktuell einen Futterverbrauch der bei ca. 1,90 Euro am Tag liegt. Ich füttere gerade einen Sack Biolegemehl, den Weizen bekomme ich vom Bauern. Kann sein, dass ich wieder auf normales Legemeh umsteige.

    Da ich zur Zeit eine Eierflut habe, kann ich derzeit ca. 80 bis 100 Eier in der Woche verkaufen.
    Kosten pro Woche: 13,20 Euro
    Das ist interessant nah dran an meiner früheren Schätzung des für mich theoretisch
    Machbaren bei den Futterkosten. In Wahrheit liege ich eher bei 20-40ct pro Kuschelhuhnei - in der Preisklasse für Uneingeweihte und Liebhaber (2 EUR / kg) kann man eigentlich noch so ziemlich alles kaufen, was Huhn gern in den Schnabel steckt, notfalls auch "sonnengereifte La Plata Hirse" für Gesangskanarien.

  8. #68
    Avatar von In(di)a
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    Ich überlegt auch grad, ob ich die Pellets künftig komplett weglasse, bin ich eigentlich eh kein Fan von - hatte bisher Kaiser Bio LEK, kosten grad 36€ für 25kg, glaub im Herbst waren es 31€ - mit Gutschein, hab ich so +/-26€ pro Sack bezahlt. Haben die Damen bisher zur freien Verfügung.
    Zusätzlich 1x am Tag, eigene anfermentierte/gequollene Bio-Mischung, Weizen, Futtererbsen, Hirse & unterschiedliche Beimischung.

    Bio-Futterweizen hab ich jetzt noch 50kg, für 60Cent kg bekommen, Bio-Erbsen hab ich noch 25kg von letztem Jahr.
    Überleg jetzt GVO freies Sojaextraktionsschrot, 25kg etwa 30€ zu kaufen, Rohprotein 46%

    Zusätzlich bauen wir Kolbenhirse, Sonnenblumen & Topinambur für sie an.
    Grad die Kolbenhirse funktioniert super & man hat, mit wenig Aufwand & geringem Platzbedarf, tolles Futter.

  9. #69
    Avatar von Orpington/Maran
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    Habe vor 2 Tagen eine Sendung gehört, wo die Ölmultis 110 MILLARDEN EURO GEWINN ( nicht Umsatz) im letzten Jahr gemacht haben

  10. #70

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    Die Gesamtsumme für Futter ( Weizen lose, Legemehl einschl. Pellets, Möhren, Futterkalk, Grit, Rotsteine, Oregano liquid) des Jahres 2021 durch 365 Tage geteilt ergibt bei mir einen Wert von 10,41 Euro (Futterkosten pro Tag). In den vergangenen 85 Tagen dieses Jahres habe ich schon für o.a. Artikel 1260 Euro über die Ladentheke geschoben. Wenn ich das alles nicht unter dem Gesichtspunkt eines Hobbies sondern aus rein wirtschaftlichen und Freizeitgesichtspunkten sehen würde, dann würde ich besser jeden Tag für zwei Stunden die Füße hochlegen und abends in die Kneipe einen saufen gehen. Da hätte ich dann mehr von Freizeit und Geld. Aber nein - es ist und bleibt mein Hobby, das es mir wert ist.
    Tacheles Konversation kann zu Selbsterkenntnis führen

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