Seite 2 von 4 ErsteErste 1234 LetzteLetzte
Ergebnis 11 bis 20 von 31

Thema: Neue EU Tierarzneimittelverordnung ab dem 28.01.2022

  1. #11
    Cowgirl Avatar von Rohana
    Registriert seit
    13.04.2017
    Ort
    Oberpfalz
    PLZ
    93
    Beiträge
    4.896
    Gentamicin hat ewig lange Wartezeiten auf Fleisch (allerdings bei Injektion und Rind/Schwein, vermutlich ist Creme am Nutztier eine Umwidmung?), warum habt ihr da vorher nicht gefragt? Kannst du den Hahn anderweitig unterbringen?

    Ich hab kein Problem damit das Fleisch von behandelten Tieren nach Ablauf der Wartezeit zu essen. Wer da skeptisch ist braucht die Wartezeit nur verdoppeln.

    Schwieriger wirds bei Umwidmungen, weil da keine Studien zu existieren. Das liegt im Ermessen des Tierarztes der eine fachlich begründete Einschätzung vornehmen kann - was ja nun auch verboten ist wenn ich das richtig verstanden habe wozu studieren Tierärzte eigentlich noch wenn sie nur noch nach Packungsbeilage handeln dürfen? Lesen können wir alle...

    Die Geschichte mit der Resistenzbildung ist so lala. Die Gefahr geht von falschen Anwendungen aus - und das gilt für Tier UND Mensch, denn grade in der Humanmedizin ist die inflationär.
    Geändert von Rohana (10.03.2022 um 12:23 Uhr)

  2. #12
    Avatar von Irmgard2018
    Registriert seit
    04.05.2017
    Ort
    Fränkische Schweiz
    Land
    D
    Beiträge
    1.174
    Zitat Zitat von leo94 Beitrag anzeigen
    @zfranky: Danke für die gute Erklärung, Tierart und Erkrankung müssen als Indikation angegeben sein.

    @Irmgard2018: Also Du hast meinen Text wohl völlig falsch verstanden. Natürlich bin ich dem TA sehr dankbar für das AB und ich käme nicht im Traum darauf dem TA irgendetwas vorzuwerfen! Wie kann man meinen Text nur so missverstehen, er ist aus purer Panik entstanden, weil ich wissen wollte welche AB‘s jetzt noch offiziell für die Behandlung meiner Enten zur Verfügung stehen und nicht weil ich einem TA, der meinem Tier hilft etwas vorwerfen will.

    Ne, nicht mißverstanden, keine Sorge. Das mit dem Doc vorwerfen war nur ein Scherz, deswegen doch der Zwinkersmilie dabei. Ich frag mich nur, wofür Du das jetzt gerade wissen willst, was dann noch zur Verfügung steht. Weil wenn Du Antibiotika für die Hühner brauchst, weiß das doch Dein Doc, was verwendet weden darf bei welchem Krankheitsbild. Du kriegst die Antibiotika ja auch nur vom Doc, kannst nix so kaufen. Du brachst das deswegen doch gar nicht zu wissen, bist aber panisch deswegen *gg Ich glaube auch, daß da die Suppe oft (in der Theorie und Vorschrift) heißer gekocht wird, als wir sie dann letztlich auslöffeln werden - also mach Dir erstmal keinen Streß.... ;-)

    Jo - meine arbeitet auch noch "mit dem Herzen" ;-) Ich hab aber immer ein wenig Angst bei Themen wie diesem hier, wer da alles mitliest. Je mehr genau darüber geredet/geschrieben wird, desto mehr werden dann Schlupflöcher gestopft, und mit Strafen gedroht, und desto weniger Ärzte werden das dann noch tun....
    LG, Sylvia
    mit 3,0 DJT, 0,1 ZwPudel, 3,4 ZwAraucana, 0,2 ZwReichshuhn gsc, 0,1 ZwWelsumer, 0,6 ZDresdner und 12,3 ZwBreda

  3. #13
    Avatar von Irmgard2018
    Registriert seit
    04.05.2017
    Ort
    Fränkische Schweiz
    Land
    D
    Beiträge
    1.174
    Zitat Zitat von Wilde Hummel Beitrag anzeigen
    Wieso hat das mit dem Verzehr beim Menschen nichts zu tun? Ich würde das gern verstehen, denn das beschäftigt mich gerade sehr. Ich muss Montag meinen Hahn schlachten lassen. Er hat 1 Woche Gentamicin Salbe auf den Kamm bekommen, die letzte Gentamicin-Behandlung ist Montag 10 Tage her. Die TÄ meint, das Mittel würde über den Kamm auch in den Körper aufgenommen, wir sollten wegen der Gefahr von Resistenzen das Fleisch wegwerfen. Aber ich hadere so damit, sein Tod kommt mir so sinnlos vor, wenn wir ihn nicht wenigstens essen. Gentamicin wird im Darm des Menschen nicht aufgenommen, kann aber wohl die Darmbakterien des Menschen angreifen. Ich frage mich die ganze Zeit, ob es übertrieben oder sinnvoll ist, das Fleisch wegzuwerfen.
    Resistenzbildung hat nicht grundsätzlich mit dem Verzehr zu tun, sondern je mehr die Mittel angewandt werden, desto mehr Resistenz entwickeln die Erreger gegen das Antibiotikum. Unabhängig davon, ob Du Antibiotika ißt oder die Resistenzen sich direkt im Tier entwickeln.... Das meinte ich damit.

    Wenn Du die Eier ißt und das Fleisch, dann hats natürlich auch damit zu tun, klar. Aber Du mußt das Huhn eben grundsätzlich nicht notwendigerweise essen, Resistenzen des Erregers gegen Antibiotika entstehen trotzdem, dann halt im Huhn.

    Zum Thema Fleisch: warum mußt Du den Hahn denn sofort schlachten? Wenn irgend möglich, würde ich auch einfach die Wartezeit verlängern, wenn Du auf Nummer sicher gehen möchtest. Ich denke, die Vorsicht ist verständlich, der Doc mag keine Haftung übernehmen, wenn Du den Hahn trotzdem ißt, und die Gefahr besteht halt grundsätzlich mal. Die andre Seite ist eben, wieviel Wirkstoff dann nach den 10 Tage tatsächlich noch im Huhn ist, wieviel davon in Organen, die Du eh nicht mitißt, und wie viele Menschen mit dem zigfachen Gewicht das Huhn dann essen. Sprich: da kommen maximal noch Spuren beim Menschen an. Und deswegen den Hahn wegwerfen, käme mir auch reichlich makaber vor. Ich denke, das muß man einfach individuell entscheiden (ich frag mich immer: wer weiß, was in den Standard-Lebensmitteln, die man so kauft, an unbekömmlichem Kram drin ist: ob das so viel besser ist??). Ich finde, es ist schon ein Unterschied, ob ich ein paar Eier verwerfe (hab ich in Deinem Thread ja empfohlen, oder dann das ganze Tier einfach "entsorge" nach Ablauf der Wartezeit....

    Glaub, ich würde es ehrlich auch nicht fertigbringen, ihn wegzuwerfen.
    LG, Sylvia
    mit 3,0 DJT, 0,1 ZwPudel, 3,4 ZwAraucana, 0,2 ZwReichshuhn gsc, 0,1 ZwWelsumer, 0,6 ZDresdner und 12,3 ZwBreda

  4. #14
    Avatar von Irmgard2018
    Registriert seit
    04.05.2017
    Ort
    Fränkische Schweiz
    Land
    D
    Beiträge
    1.174
    Zitat Zitat von Rohana Beitrag anzeigen
    ... Schwieriger wirds bei Umwidmungen, weil da keine Studien zu existieren. ......
    Da kann man immer noch gucken, ob das verabreichte Medikament bzw. der verabreichte Wirkstoff u.U. auch direkt dem Menschen verschrieben wird bzw. dort für die Anwendung zugelassen ist. Wenn das der Fall ist, würde ich mir zB keine Gedanken machen, daß man da Schaden nehmen würde.....
    LG, Sylvia
    mit 3,0 DJT, 0,1 ZwPudel, 3,4 ZwAraucana, 0,2 ZwReichshuhn gsc, 0,1 ZwWelsumer, 0,6 ZDresdner und 12,3 ZwBreda

  5. #15
    Cowgirl Avatar von Rohana
    Registriert seit
    13.04.2017
    Ort
    Oberpfalz
    PLZ
    93
    Beiträge
    4.896
    Es gibt ja solches und solches an Umwidmungen. Dafür ist dann das Ermessen des Tierarztes da!

    Zulassung heisst ja nur dass Wirkstoff X in Dosierung und Formulierung Y für Krankheitsbild Z offiziell geprüft und für gut befunden wurde. Ein Fehlen dieser Zulassung heisst nicht automatisch dass es nicht funktionieren kann, sondern dass entweder niemand dafür Geld und Zeit investieren wollte eine Zulassung dafür zu beantragen, ODER dass eine Zulassung nicht gewährt werden könnte weil es unwirksam oder gefährlich wäre.

  6. #16
    Avatar von Schnappi66
    Registriert seit
    05.04.2020
    Ort
    wo sich Fuchs und Marder gute Nacht sagen.
    Beiträge
    4.976
    Wegwerfen würde ich das Fleisch wegen diesem Mittel auf keinen Fall. Dann wäre er ja wirklich ganz umsonst gestorben.
    Lasse ihn doch einfach ein paar Tage länger leben. Und sei dir sicher, mit den früher gekauften Hähnchen hast du garantiert weit mehr von Medikamentenrückständen verzehrt, wie da evtl. noch in deinem Hahn dann zu finden sind.
    Würde da lediglich Leber und Niere verwerfen.
    liebe Grüße
    Schnappi

  7. #17
    Cowgirl Avatar von Rohana
    Registriert seit
    13.04.2017
    Ort
    Oberpfalz
    PLZ
    93
    Beiträge
    4.896
    Zitat Zitat von Schnappi66 Beitrag anzeigen
    Und sei dir sicher, mit den früher gekauften Hähnchen hast du garantiert weit mehr von Medikamentenrückständen verzehrt, wie da evtl. noch in deinem Hahn dann zu finden sind.
    Eben nicht! Zum einen gibt es ein Rückstandsmonitoring (siehe z.B. https://www.laves.niedersachsen.de/s...de/-73180.html), zum anderen sind Zulassungen eben auch dafür gedacht, einen Anhaltspunkt zur vorraussichtlichen Rückstandsfreiheit und damit Verzehrstauglichkeit von Lebensmitteln aus behandelten Tieren geben zu können.

    Das Mantra "selbstgemacht muss besser sein" funktioniert nur bedingt. In diesem Fall WEISS der TE dass der Hahn mit einem AB behandelt wurde was nach 10 Tagen vermutlich noch NICHT vollständig abgebaut ist, sonst würde der Tierarzt wohl kaum zum verwerfen raten - und wenn ich mir vor Augen führe dass auf Gentamicin-Medikamente für Rind und Schweine eine Wartezeit auf Fleisch von grob 150-200 Tagen steht, scheint mir das nicht ganz aus der Luft gegriffen
    Also entweder man holt fachlichen(!) Rat ein und hält sich dran, oder man schlägt selbigen in den Wind, aber dann so zu tun als wäre nix, finde ich leichtsinnig. Schliesslich sind AB Rückstände nicht weniger kritisch wenn sie aus privater statt gewerblicher Haltung kommen.

  8. #18
    Avatar von Wilde Hummel
    Registriert seit
    01.02.2021
    PLZ
    22
    Beiträge
    2.562
    Ich danke euch für eure Antworten!
    Ich kann nicht verantworten den Hahn noch 2 Wochen länger leben lassen, es wird immer schlimmer, er reißt bei seinen Tretakten den sich wehrenden Hennen büschelweise die Halsfedern aus. Ich kann ihn auch nicht getrennt unterbringen, wir haben Stallpflicht und kein zweites Außengehege.
    0, 2 gr. Orpingtons, 0, 1 Mixe

  9. #19
    Avatar von 2Rosen
    Registriert seit
    15.02.2005
    Land
    Weserbergland
    Beiträge
    4.072
    Zitat Zitat von Rohana Beitrag anzeigen
    ...gibt es ein Rückstandsmonitoring...
    Ja, z.B. wird jedes 2000. (!) geschlachtete Schwein oder eine Probe je 200 to. (!) Geflügel oder 1 Probe je 1000 to. (!) Eier, etc. genommen.
    Da ist die Wahrscheinlichkeit wirklich was bedeutendes zu finden ungefähr so groß wie 365 Sonnentage im Jahr in Hamburg.
    Das ist doch Augenwischerei und Lobbyklüngelei mit Massenproduzenten von Tieren und AB.
    Tatsächlich brächte nur die betriebliche (Vor-)Kontrolle, deutlich reduzierte, strikt reglementierte und dokumentierte Abgabe von AB sowie eine Preiserhöhung eine signifikante Reduzierung der Rückstände.
    Es darf doch nicht sein dass jeder Hausundhof-TA bei kleinen Lappalien ein AB ordentlich gewinnbringend verticken kann das Halbwertszeiten hat die für den Laien unüberschaubar sind wenn es evtl. eine andere Medikation auch getan hätte.
    Gutes Beispiel...
    https://www.huehner-info.de/forum/sh...erf%C3%BCttern

  10. #20
    Moderator Avatar von zfranky
    Registriert seit
    15.06.2014
    Ort
    Essen
    Beiträge
    15.240
    Zitat Zitat von Rohana Beitrag anzeigen
    und wenn ich mir vor Augen führe dass auf Gentamicin-Medikamente für Rind und Schweine eine Wartezeit auf Fleisch von grob 150-200 Tagen steht, scheint mir das nicht ganz aus der Luft gegriffen
    .
    Was aber in erster Linie daran liegt, dass an der Injektionsstelle noch relativ lange Genta liegen bleibt. Bei Milch beträgt die Wartezeit 7 Tage.
    Und was soll eine Tierärztin auch schon antworten, wenn sie bereits illegal Genta für ein Huhn abgegeben hat (wohl in der Annahme, dass es nicht in ansehbarer Zeit gegessen wird) und kurz darauf fragt man wegen der Schlachtung nach.. wie tief soll sie sich denn selber reinreiten? Ich würde es mal aus dem Blickwinkel betrachten.

    Trauriger Weise ist ja nun nach der aktuellen Gesetzeslage noch nicht einmal mehr Einschläfern eines Huhnes legal möglich...

    Ich persönliche würde so einen Hahn ohne Bedenken essen.


    Edit:
    Einschläfern: sorry, ist es doch, Narcoren hat sogar eine Zulassung für das Huhn, T 61 und Nakosemittel nicht.
    Geändert von zfranky (10.03.2022 um 17:38 Uhr) Grund: Edit

Seite 2 von 4 ErsteErste 1234 LetzteLetzte

Ähnliche Themen

  1. Naturbrut 2022
    Von E-M.S im Forum Naturbrut
    Antworten: 1274
    Letzter Beitrag: 28.01.2023, 21:45

Lesezeichen

Lesezeichen

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •