Mir war natürlich klar, dass es irgendwann passieren könnte. Dann kam es aber doch ganz überraschend: Junghahn "Yeti" (1J, 3,5kg) hat gestern unseren Althahn "Cerbero" (3J, 1,7kg) von seinem Chefposten gefegt.

Am Tag zuvor noch hatte, wie schon so oft, Cerbero den Jüngeren quer über den Hof gejagt bis dieser sich auf irgend einem höheren Posten (meist die Beckenrumrandung unseres Pools) in Sicherheit gebracht hatte. Dann war gut und Cerbero ging wieder seinen Regierungsgeschäften nach.

Nach dem Öffnen des Stalles gestern morgen (7:00 Uhr) habe ich mich nochmal hingelegt. Das morgendliche Gekrähe und Hennengezeter klang für mich ganz "normal", eben wie immer. Um 9:00 Uhr sagte mein Mann, der zum Kaffee machen aufgestanden war, mit Blick aus dem Küchenfenster, ich solle doch mal nach Cerbero schauen. Er glaubt, dass Yeti den gerade plattgemacht hätte.

Ich sprang wie von einer Tarantel gestochen auf und rannte in den Hof. Und da lag tatsächlich Cerbero zwischen den Sprossen einer alten Leiter, die im Carport rumliegt, und rührte sich nicht. Yeti stand triumphierend davor. Im ersten Moment dachte ich, Cerbero sei tot. Er, der sonst so scheu ist, ließ sich widerstandslos auf den Arm nehmen - wie ein Federbündel, ohne einen einzigen Mucks.

Ich trug ihn erstmal ins Haus, um ihn zu untersuchen. Er ließ alles völlig passiv, wie in Schocklähmung über sich ergehen. Außer ein paar Stellen am Kamm und seinem sehr zerzauselt aussehendem Schopf war nichts zu sehen, keine Wunden, kein Blut.
Ich setzte ihn daraufhin erstmal in die Kükenvoliere.
Die war ja am Vortag tragischerweise frei geworden
Dann holten wir ihm seine 3 Damen dazu.

Er macht auch heute, einen Tag danach, noch immer einen verstörten Eindruck. Sowie sich Yeti am Zaun zeigt, verfällt er in Panik und versucht aus der Voliere zu flüchten - was natürlich nicht geht.
Er frisst und trinkt und geht für die Nacht mit den 3 Mädels in den improvisierten Hundehüttenstall (80 x 60 cm), den ich zuletzt für die Pflegehenne Letitia benutzt hatte.
Ich habe ihn heute seine Damen zum Futter locken sehen und seiner Lieblingshenne "Gacky" hat er liebevoll blubbernd das von mir bereitgestellte Nest angepriesen.
Aber ich habe noch nicht einmal krähen hören oder beobachten können, dass er Anstalten macht, seine Mädels treten zu wollen.

Meine Frage: Besteht Hoffnung, dass er wieder "ganz normal" wird?

Mir ist schon klar, dass das mit den Beiden zusammen nie mehr funktionieren wird.
Übergangsweise geht das ja mit der Unterbringung in der Kükenvoliere und dem dazugehörigen Auslauf (insgesamt ca. 25 qm, aber sehr gut strukturiert). Langfristig werde ich mir wohl was überlegen müssen.