Zitat Zitat von Mikromeister Beitrag anzeigen
Nach sorgfältigem Abflämmmen gibt es hoffentlich keine lebenden Milben mehr. Die Methode ist überaus bewährt und effektiv.
Wir hatten lange zwei hölzerne Legenester, die ich bei der ersten ernsthaften Milbeninvasion dann sehr einfach aus dem Hühnerhaus ins Freie tragen und dort mit einem Gasbrenner nach Herzenslust abflammen konnte.
Und noch einmal.
Und noch einmal.
... Jetzt wurden die Ecken kohlig.
Schließlich doch die Schrauben gelöst und die Kisten in ihre Einzelteile zerlegt, und tatsächlich fanden sich in den Stößen immer noch bewegliche Milben.

Die Erlösung kam dann mit der zivilisierten Mutter allen Abflammens, die ich schon einmal hier beschrieben habe:

Zitat Zitat von Quarkkuchen Beitrag anzeigen
* The Wonder Weapon / Die Wunderwaffe:
Unser Schlaf- und Eierlegestall ist ein von Pippi Långstrump handgemaltes 6qm Holzständerhaus mit gespundeten Brettern (innen gekalkt), Dampfsperre und Hanfdämmung. Also milbenmäßig alles verkehrt gemacht! (Bis zum Frühsommer vergangenen Jahres konnte ich nie unerwünschte Besucher finden, doch eine fatale Kombination aus nassem Wetter, vorheriger langer Stallpflicht, Dauerglucke und extra staubreduzierter Einstreu setzten dem Frieden plötzlich ein Ende.)
So ein einfacher und dichter Baukörper ließe sich allerdings leicht zu einer Sauna umfunktionieren, und siehe:
https://www.sciencedirect.com/scienc...cid=rss_sd_all
"Heating layer houses above 45 °C killed 100 % of D. gallinae adults, nymphs and eggs.
Time to reach the desired 45 °C took longest on the floor under manure.
Despite a maximum temperature of only 44 °C being reached at one location, near an air inlet, all stages of PRM were dead after the heat treatment. It can be concluded that a heat treatment of layer houses between consecutive laying cycles appears to be an effective method to control PRM."
...
An einem schönen Julitag mit einer der Sache dienlichen Außentemperatur von 28 Grad Celsius installierte ich daher ein handelsübliches Elektroheizgerät (max ca 2KW Leistung). Der Großteil der Inneneinrichtung und die Einstreu verblieben nach der initialen Reinigung der offensichtlichen Befallsherde (z.B. Nester) im Haus (!!! Achtung! Nur mit angemessener Vorsicht vorgehen!!!)
Als Brandwache setzte ich mich mit Löschmitteln in Griffweite und einer Panamazigarre in einen Lehnstuhl nahe der Eingangstür, während die Besatzung in einem anderen Teil des Gartens ihr Unwesen trieb.
Die Temperatur im Häuschen stieg innerhalb von 1,5h von anfänglich 24°C auf 40°C, und in weiteren 2h auf über 50°C. Dem Tageslichte zum Trotz krabbelten die Milben in der Saunaatmosphäre jetzt aus ihren Verstecken, hauptsächlich unter den Sitzstangen und -brettern (mit einem ölgetränkten Lappen leicht aufzunehmen).
Ich ließ dann die Heizung noch 1,5h laufen, nach weiteren 2h war die Innentemperatur kaum zurückgegangen. Die Hauptschwierigkeit war dann eigentlich, bis zur Schlafenszeit auf eine vernünftige Kühle herunterzulüften.
Um die neugewonnene Trockenheit zu erhalten, wurde unter der Einstreu (vor allem in den Nestern) noch etwas Kieselgur verteilt (neuerdings eher "Hüfisan" Urgesteinsmehl, was wesentlich angenehmer in der Nase ist).
Seitdem ist es wieder so staubig, wie es früher immer war, dafür sind die Milbenfallen bisher porentief rein.