Ergebnis 1 bis 7 von 7

Thema: Reinfektion nach Entwurmung

  1. #1

    Registriert seit
    22.05.2020
    Beiträge
    14

    Reinfektion nach Entwurmung

    Hallo zusammen!

    Kurz vor Weihnachten habe ich meine 4 Bielefelder Hennen über 7 Tage mit Flimablend entwurmt. Nachdem ich einen Riesenwurm im Kothaufen entdeckt hatte, ergab die Kotprobe beim Tierarzt einen mittelgradigen Befall mit Spulwürmern. Das Wurmmittel hat super gewirkt, die Hennen fingen unmittelbar im Anschluss wieder an zu legen und haben wieder kräftige rote Kämme bekommen. Ich muss noch erwähnen, dass meine Hennen im frühen Herbst in die Mauser gingen und dann auch nach und nach das Legen einstellten. Da das erst mein zweiter Hühnerwinter ist, habe ich einfach gedacht, sie machen über den Winter eine Legepause.
    Also freute ich mich jetzt, dass die Damen den Legebetrieb wieder aufnahmen. Meine Freude währte aber nicht lange. Ich schätze nach 2-3 Wochen nahm die Anzahl an Eiern rapide ab, die Kämme wurden wieder blass. Mittlerweile legen sie gar nicht mehr. Ich nehme an, sie haben sich im Auslauf direkt wieder Würmer geholt. Wäre ja auch logisch, ich kann ja nicht die Wurmeier im Boden beseitigen. Meine Frage ist, welche Möglichkeiten gibt es, die Hühner länger wurmfrei zu halten? Soll ich jetzt nochmal die chemische Keule anwenden? Das würde aber ja nur Sinn machen, wenn ich den Auslauf auch irgendwie "entwurmen" könnte. Unterstützend bekommen die Vier 2-3 Mal in der Woche Möhrenweichfutter mit Knofi. Aber das scheint ja nicht viel zu helfen, wenn sie das Eierlegen komplett einstellen. Was kann ich noch tun?

    Viele Grüße,
    Riha

  2. #2
    Avatar von Dylan
    Registriert seit
    08.09.2017
    PLZ
    9
    Beiträge
    3.589
    Riha, es ist schwer zu beantworten, weshalb deine Hühner jetzt keine Eier mehr legen. Es könnte an der Verwurmung liegen, es könnte aber auch ganz andere Gründe haben.

    Zum einen ist es völlig normal, dass Hühner nach Weihnachten wieder das Legen beginnen. In der Regel fangen sie nach der Legepause ab Januar so nach und nach wieder an.

    Speziell bei Bielefeldern vermute ich als mögliche Ursache des Nichtlegens Verfettung, weil das gerade bei dieser Rasse unheimlich schnell geht. Man sieht ihnen das aber meistens nicht an. Erst wenn man sie schlachtet und öffnet, quillt einem das Fett regelrecht entgegen. Speziell diese Rasse neigt zu schwer erkennbarer Verfettung; dadurch sinkt die Legeleistung stark ab.
    Das Dilemma bei fleischbetontn Zweinutzungsrassen ist folgendes:
    Da soll neben einer passablen Legeleistung auch noch ein ordentlicher Braten herausspringen. Heißt auch: Jegliche Energie, die nicht für die Erhaltung und das Legen gebraucht wird, wird erst in Fleisch, und weil das Grenzen hat, dann in Fett angelegt. Und Fett sieht man Hühnern nicht an, weil sich dass im Bauchraum sammelt, vor allem hinten in Richtung Kloake. Auch sämtliche Organe werden sehr schön in Fett eingehüllt.
    Fett spielt nebenher im Hormonhaushalt eine Rolle, so dass sich zuviel Fett im Bauchraum auf zweierlei Weise auswirkt: Einerseits kommt die Eiproduktion selber zum Erliegen, weil die Hormonsteuerung für die Eiproduktion geändert wird. Andererseits wird auch der Legeapparat selber in Fett eingehüllt, so dass kaum noch ein Ei den Legedarm passieren kann.
    Vielleicht ist das bei deinen Hühnern auch so.

    Wie alt sind die Hühner? Sind sie bereits im zweiten Legejahr? Dann sinkt die Legeleistung auch ab.
    Meine Nachbarin hatte einen Stamm Bielefelder, die haben nur am Anfang gelegt, dann im nächsten Jahr so gut wie nicht mehr. Der Grund war ebenfalls Verfettung, die Hühner stellten dann alle das Legen ein. Da die Nachbarin nicht schlachten konnte, brachte sie mit ein Huhn. Das war wirklich extremst fett.
    Selbst einige meiner Junghennen waren schon verfettet, das wird dann nichts mehr mit den Eiern. Ich schlachte diese Tiere dann sehr bald. Das ist vermutlich für dich keine Option.

    Das sind nur meine Gedanken, weil ich es für unwahrscheinlich halte, dass alle vier Hühner gleich verwurmt sind. Aber alle 4 könnten gleich verfettet sein.

  3. #3
    Avatar von Gubbelgubbel
    Registriert seit
    13.04.2020
    PLZ
    3xxxx
    Beiträge
    3.668
    Sollten es wirklich Würmer sein, könntest du vielleicht einen zweiten Auslauf zum wechseln anlegen? Und den alten könntest du kalken das soll gegen Wurmeier helfen...
    Buntes Hühner-Allerlei: 0,2 Vorwerk, 0,1 Araucaner, 0,1 Barnevelder, 0,1 Seidenhuhn, 0,1 Leghorn ex., 0,4 Bartzwergmixe, 1,8 große Mixe, 0,1 Marans, 1,1 Stoapiperl 0,3 kleine Schwedenmixe 1,0 Chabo

  4. #4
    Bummelux Avatar von Vinny
    Registriert seit
    16.02.2016
    PLZ
    212**
    Beiträge
    4.585
    Also was mir da auffällt: hast du die entwurmung nicht wiederholt?

    Mein TA hat mir das damals so erklärt:
    Mit dem wurmmittel tötest du nur die adulten Würmer ab. Die Eier, die zu dem Zeitpunkt im Huhn existieren, werden nicht abgetötet. Nach 14 Tagen sind alle Larven geschlüpft, und haben keine Futter Konkurrenz durch die großen Würmer, da die ja schon getötet wurden. Daher empfahl er mir, nach 14 Tagen eine weitere Anwendung vorzunehmen. Prophylaktisch wirkt ein wurmmittel leider nicht. Und so muss man immer wieder, wenn es notwendig ist , entwurmen. Ich mache das allerdings auch nur, wenn der Parasiten Druck zu hoch ist. Mit einem geringen Grund level an Würmern kann ein Huhn eigentlich gut leben.

    Durch jeden Spatz , jeden Regenwurm, jede Nacktschnecke werden Wurmeier bzw Würmer eingeschleppt und aufgenommen.
    Geändert von Vinny (13.02.2022 um 09:47 Uhr)
    1,8,5 Blumenhühner; 1,6,7 Mechelner gesperbert, 1,6,13 Orloff rotbunt, 1,1,15 dt. Legegänse

  5. #5

    Registriert seit
    22.05.2020
    Beiträge
    14
    Themenstarter
    Vielen Dank schonmal für die Antworten.
    Die Hennen sind jetzt im zweiten Legejahr. Das mit der Verfettung bei Bielefeldern habe ich tatsächlich auch schnell gehört. Daran kann ich aber nicht so richtig glauben. Zumindest nicht als alleinigen Grund.

    @Vinny: ich kenne es auch von Entwurmungsmitteln, dass man nach zwei Wochen die Behandlung wiederholt. Im Beipackzettel stand davon leider nichts und da die Behandlung sich über eine Woche zog, bin ich davon ausgegangen, dass die von dir genannte Problematik damit behoben wäre. Hm, vielleicht muss ich tatsächlich in Erwägung ziehen, einen zweiten Auslauf anzulegen. Dazu komme ich aber leider noch nicht in absehbarer Zeit.
    Was ich schon merkwürdig finde ist, dass alle Vier das Eierlegen wieder komplett eingestellt haben, nachdem sie turbomäßig losgelegt hatten.
    Ich werde wohl die Tage nochmal eine Kotprobe untersuchen lassen und dann entscheiden, wie ich weiter mache.
    Ich werde berichten.
    Viele Grüße!

  6. #6
    Avatar von Critycal
    Registriert seit
    02.02.2021
    Ort
    Bremen
    PLZ
    28XXX
    Beiträge
    99
    Zitat Zitat von Riha Beitrag anzeigen
    Meine Frage ist, welche Möglichkeiten gibt es, die Hühner länger wurmfrei zu halten? Soll ich jetzt nochmal die chemische Keule anwenden? Das würde aber ja nur Sinn machen, wenn ich den Auslauf auch irgendwie "entwurmen" könnte. Unterstützend bekommen die Vier 2-3 Mal in der Woche Möhrenweichfutter mit Knofi. Aber das scheint ja nicht viel zu helfen, wenn sie das Eierlegen komplett einstellen. Was kann ich noch tun?

    Viele Grüße,
    Riha
    Hallo Riha,
    auf die Frage hatte ich hier noch keine Antwort gesehen und wollte deshalb auch nochmal was beitragen:

    Prophylaktisch kann man bspw. einen Schuss Apfelessig mit in das Trinkwasser geben. Oregano wirkt sich da ebenfalls positiv aus.
    Ich persönlich biete noch regelmäßig in einem separaten Trinkgefäß Darmwohl von Röhnfried an.
    Früher habe ich prophylaktisch halbjährlich mit Flimabend entwurmt, das mache ich nun nicht mehr. Seitdem ich diese Vorkehrungen treffe,
    hatten die Hennen schon sehr lange keine Wurmeier/Würmer mehr im Kot. Erst dann werde ich auch wieder zur Chemiekeule greifen.

  7. #7

    Registriert seit
    10.02.2022
    PLZ
    82...
    Land
    Deutschland
    Beiträge
    841
    Hallo Riha,
    Ich geb auch mal meine Meinung ab. Ich halte zwar erst seit einem Jahr Geflügel, aber mit unseren Schafen haben wir regelmäßig Probleme mit Würmern.
    Zunächst einmal würde ich schnell handeln, weil du schreibst, die Kämme sind blass. Das weist auf Blutarmut hin (und zumindest bei den Schafen wars immer 5 vor 12, wenn man die Anämie schon gesehen hat -bei unseren Schafen an den immer helleren und zum Schluss fast weißen Innenlidern am Auge). Am besten die Kotprobe bald machen und ggf entwurmen. Blasse Kämme können auch ein Hinweis auf Ektoparasiten (Milben, Federlinge oder andere Blutsauger) sein. Wie aktiv die zu dieser kalten Jahreszeit sein können, weiß ich nicht...
    Prophylaktisch fällt mir folgendes ein: Wechselauslauf ist immer gut, vielleicht kurzfristig auch mit einem Geflügelnetz zum Abstecken. Du musst allerdings bedenken, dass die Wurmeier schon gut ein halbes Jahr ohne Wirt überleben. Falls du chemisch entwurmst, kannst du die Tiere auch vorübergehend im Stall halten bis alle Würmer und Eier ausgeschieden sind (so bis ca 3 Tage nach Anwendung des Entwurmungsmittels). Wenn du dann den Stall gründlich ausmisten, hast du zumindest ein bisschen weniger Parasitendruck im Auslauf.
    Zum Thema Karotten, Oregano etc: ich gebe bei meinen Enten und Hühnern noch etwas Wermut dazu. Wermut wird auch antroposophisch als Entwurmungsmittel verwendet, die Wirkung ist offenbar nachgewiesen. Du bekommst ihn günstig in der Apotheke, solltest ihn aber nicht öfter als 1x pro Woche geben. Mengenmäßig ist die Mischung bei mir ca 3 EL Oregano, 3 EL Thymian, 1 EL Wermut und eine halbe Knolle Knoblauch mit geriebenen Karotten auf 14 Tiere. Bis jetzt (nach knapp einem Jahr) scheinen meine Tiere kein Parasitenproblem zu haben -verifiziert hab ichs allerdings nicht.
    Was bei unseren Schafen im Laufe der Jahre aufgefallen ist: Ein massives Problem mit Würmern haben wir überwiegend im Winter, wenn sich die Tiere lange an ein und derselben Stelle aufhalten (im und um den Stall herum). Am gravierendsten ist das Parasitenproblem interessanterweise bei Lämmern im Alter zwischen 8 und 12 Wochen. Dann lässt der Immunschutz durch die Muttermilch nach und das eigene Immunsystem/ Darmflora ist noch nicht ausgereift. Vielleicht checkst du ab, ob deine Tiere ausgewogen ernährt sind? Möglicherweise hat sie die Mauser geschwächt. Eine Idee wäre dann, vorübergehend Vitamine ADE übers Trinkwasser zu geben. Das hat der TA unseren stark befallenen Schafen und Lämmern immer nach dem Entwurmen gespritzt. Ich weiß, dass die Vitaminkombi auch für Geflügel zugelassen ist, wieviel es bringt, kann ich schlecht beurteilen (wir führen da keine Doppelblindstudien durch).

Ähnliche Themen

  1. Futterzusätze nach Entwurmung
    Von Smada im Forum Parasiten
    Antworten: 8
    Letzter Beitrag: 30.05.2023, 15:17
  2. Huhn mit Durchfall kurz nach Entwurmung, Zusammenhang
    Von Pias Welt im Forum Krankheiten: Unklare Fälle
    Antworten: 4
    Letzter Beitrag: 03.09.2019, 18:05
  3. Völlig entkräftete Hennen nach Entwurmung mit Concurat L
    Von wens1908 im Forum Krankheiten: Unklare Fälle
    Antworten: 10
    Letzter Beitrag: 14.09.2013, 23:47
  4. Bruteier nach Entwurmung?
    Von Sizilia im Forum Das Brutei
    Antworten: 2
    Letzter Beitrag: 12.03.2011, 23:31
  5. Bruteiersammeln - Wartefrist nach Entwurmung
    Von hühnerling im Forum Das Brutei
    Antworten: 7
    Letzter Beitrag: 19.02.2008, 19:30

Lesezeichen

Lesezeichen

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •