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Thema: Keine Brutprojekte in Einrichtungen

  1. #1

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    Keine Brutprojekte in Einrichtungen

    Zitat Zitat von Schnappi66 Beitrag anzeigen
    Was haltet ihr davon? Gut oder schlecht?
    https://www.rettet-das-huhn.de/kampa...JDdlVcKMe2oNck
    Da könnt Ihr mal sehen, was diejenigen von uns hier (ich gehöre dazu), die ihre Tiere (zumindest teilweise) in Kunstbrut erbrüten, für asoziale Wesen sind...
    In unserer Kita werden zwar keine Hühner erbrütet, aber ich kann nur sagen: Wenn bei uns Küken schlüpfen (egal ob aus Natur- oder Kunstbrut), ist das für unseren Lütten und die Kinder aus der Nachbarschaft immer ein großer Augenblick. Ich habe noch nicht beobachtet, dass irgendjemand in diesem Zusammenhang seelischen Schaden genommen hat. Für viele war es aber der erste enge Kontakt zum Thema Huhn. Abgesehen von Chicken Nuggets und anonymen Eiern und anderen sterilen Lebensmitteln im Supermarkt...
    Bei aller Tierliebe: Für mich schießt diese Forderung eindeutig über das Ziel hinaus.

  2. #2
    Avatar von Schnappi66
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    Keine Brutprojekte in Einrichtungen

    Was haltet ihr davon? Gut oder schlecht?
    https://www.rettet-das-huhn.de/kampa...JDdlVcKMe2oNck
    liebe Grüße
    Schnappi

  3. #3
    Avatar von Blindenhuhn
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    Ich bin zwiegespalten. Diese Brutprojekte finde ich auch gar nicht gut. Gibt ja genug Alternativen, wie angeführt. Allerdings sind m. E. die Argumente von "Rettet das Huhn" gegen diese Projekte ganz schön daneben. Stellt euch nur mal vor, alle Züchter dürften keine Kunstbrut mehr machen. Alle Kunstbrutküken würden verhungern/verdursten, weil keine Glucke sie anleitet. Alle Kunstbruthähne wären aggressiv. Alle Kunstbrutküken wären gestört, weil sie keine Glucke haben (gilt nicht für Einzelküken) und vergeblich piepsen usw., usw.
    Das Problem dieser Welt ist, dass die intelligenten Menschen so voller Selbstzweifel und die Dummen so voller Selbstvertrauen sind.
    Charles Bukowski

  4. #4

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    Der link funzt nicht, aber ich bin für Brutprojekte.
    Ein reale Erfahrung mit Tieren ist meiner Meinung nach nicht durch Theorie zu ersetzen.
    Die Entfremdung der Menschen von Natur, Tieren und der Herstellung von Lebensmitteln ist eh schon gewaltig. Von wegen lila Kühe und Wurst wächst am Baum.
    Auch Haustiere und Zoos befürworte ich.
    Im Einzelfall suboptimal für die betroffenen Tiere, aber ich schätze die positiven Effekte höher ein.

  5. #5
    Avatar von Blindenhuhn
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    Das Problem dieser Welt ist, dass die intelligenten Menschen so voller Selbstzweifel und die Dummen so voller Selbstvertrauen sind.
    Charles Bukowski

  6. #6
    Regimegegner Avatar von sm20
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    Diese Projekte von "Einrichtungen" finde ich auch ziemlich befremdlich, sei es Bienenvölker totgucken oder diese populären Kunstbrutgeschichten.

    Ich finde die Argumente von RdH zumindest schlüssig. Gerade das hier: "Nicht selten kommt es bei diesem Vorgang zu Komplikationen. Nicht lebensfähige oder behinderte Küken schlüpfen und die pädagogischen Fachkräfte müssen vor den Augen der zu Betreuenden entscheiden, was mit diesen Lebewesen zu tun ist. Bei dem Tierschutzverein Rettet das Huhn e.V. landen diesbezüglich regelmäßig verzweifelte Anfragen überforderter Menschen und Berichte solcher dramatischen Szenen mit teils traumatischem Ausgang."

    Vor einiger Zeit habe ich hier einer Fragestellerin mit einem der Beschreibung nach nicht ganz lebenstüchtigen Küken nahe gelegt, zur Schere zu greifen. Da gab es gleich einen kleinen Schitstorm der versammelten Hühnerfreundinnen hier. Da könnt Ihr doch sehen, wie dünn die Haut wirklich ist.

    Ein Freund von mir, Landwirt, läßt seinen Sohn (9 J.) auch Kunstbrut machen, da ist der Vater, also eine wirklich vertrauenswürdige Person, dann dabei, und nicht "pädagogisches Personal von Einrichtungen". Da ist mir nicht bange um die Psyche des Kindes. Aber die "Einrichtungen" müssen nicht alles machen, was gerade hip ist und technisch geht. Hühnerhaltung und "Kontakt zu den Tieren" heißt zu allererst, Kacke wegmachen, die Tiere wesensgerecht halten, beschützen, pflegen und gesund erhalten. Gleich bei der Entstehung des Lebens in das Thema einzuführen, ist wie Fahrschule mit einem F1-Auto.

    Diese "Kunstbrutprojekte in Einrichtungen" sind, selbst wenn sie reibungslos verlaufen, in meinen Augen überwiegend erlebnis- und sensationsorientiert (und daher mbMn entbehrlich). Das padagogische Personal meint, die Sache im Griff zu haben. Aber das pädagogische Personal hat überhaupt keine Ahnung von der "Verantwortungsethik", nämlich ein krankes, verletztes oder sonstwie lebensuntüchtiges Tier schnell zu töten. Selbst hier im Forum können das viele nicht, sondern veranstalten erst noch eine stressige Fahrt zum Tierarzt, damit der das dann per Spritze erledigt. Leben und sterben lassen ist gar nicht so einfach.
    Garten ohne Hühner ist wie Baum ohne Ast.

  7. #7
    Avatar von Irmgard2018
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    Ich bin geschockt - ich hätte nicht gedacht, daß pädagogisches "Fach"personal so dämlich ist, ein Brutprojekt zu starten, ohne sich VORHER zu informieren, wo man die Hühner danach dann unterbringen kann Das kanns ja nun echt nicht sein..... Für sowas muß man dann halt mit einem Bauernhof am Ort zusammnarbeiten, oder man hat dann eben ein eigenes Hühnergehege im Kindergarten. Muß sich halt wer kümmern, wenn man sowas will, wie im realen Leben halt auch.

    Im Übrigen: ja, es mag vorkommen, daß behinderte Küken schlupfen. Aber einerseits: so ist das Leben, und das darf auch ein Kind schon lernen, passiert nämlich auch beim Menschen. Und andererseits muß man das Erlösen ja dann nicht unbedingt sofort und vor den Kindern vorführen...... (die Variante Schere führt sicherlich ziemlich gut zu erwähnten Traumata.... Halte ich nicht für pädagogisch wertvoll, einem Kind so zu vermitteln, wie man Haustiere schnell loswerden könnte. Nachher probiert eines das daheim mal aus....)

    Da gibs ja andre Möglichkeiten auch, ein lebensuntüchtiges Tier unauffällig auf die Seite zu bringen, zB wenn grad kein Kind dabei ist. (aber hast rcht: das wird keine Kindergärtnerin machen, so ein Küken töten.....) Und dann kann man den Kindern (am besten vorher schon!) erklären, daß nicht jedes Küken immer überlebt, auch wenns geschlupft ist.

    Ob das generell jedoch schon ein Thema für den Kindergarten ist, wage ich zu bezweifeln... Ich als Mutter hätt mich jedenfalls bedankt, wenn jemand das meinem Kind erklärt, wenn ich das Kind dann nicht auffangen kann..... Das würd ich gern selbst so erklären, wie ich meine, daß das Kind es versteht, ohne gleich traumatisiert zu werden, oder Alpträume zu kriegen....

    Ich war übrigens vor Jahren selbst mal bei so einer Veranstaltung in Nürnberg, mit meiner Tochter und Enkelchen. Thema war Ostern, eine ganze Ausstellung ,und nur ein Teil davon war ein Schaubrüter. Die Kinder konnten zusehen, wie die Küken geschlupft sind (ich guck daheim schon auch mal beim Schlupf zu, und hoffe sehr, daß meine Küken dabei keinen psychischen Schaden erleiden bei meinem Anblick - obwohl, man weiß ja nie......*gggg), und durften auch mal ganz vorsichtig eines in die Hand nehmen. Ich weiß noch: mein Enkelchen hat sich nicht getreut, weil das Piepsen der Tierchen außerhalb vom Brüter so laut war Heute denke ich, die Kleinen haben halt nacheinander gerufen, oder nach einer Mama ;-( Aber das war mir damals nicht so bewußt, die haben halt gepiepst..... Wurden sie dann wieder zurückgesetzt, waren sie nämlich ruhig.

    Was die auf der Website gar nicht erwähnt haben, sind Miethühner. Hier gibts doch heutzutage schon Bauern, die ne kleine Truppe Hühner mal für 4 Wochen vermieten, auch an Kindergärten etc., das würd auch schon reichen, um Kindern die Tiere nahezubringen. Das Brüten sollten die dann echt besser dem Bauern bzw. Züchtern überlassen...
    Bzw. der einfache Besuch eines Bauernhofes, der Hühner hält - muß ja net gleich ein "Lebenshof" (was auch immer das ist) sein, oder eine "tierpädagogische Fachkraft", die zu Besuch kommt.....

    Wenn deren Forderung für Züchter von Rassehühner gälte, könnten wir alle einpacken mit unseren Zuchten. Allerdings argumentieren die wahrscheinlich genauso wie so manche Fanatiker im Hundebereich: Da käme dann mit Sicherheit ein "man braucht keine Hunde/Hühner zu züchten, gibt genügend, die man retten muß oder die im Tierheim sitzen". Jo - und wo die alle wohl herkommen

    Ich finde solche Projekte gar nicht verkehrt (ich sage nur: lila Kühe.... *gg)- aber man muß das richtig anpacken. VORHER nachdenken, wo man mit den Hühnern dann hin kann (müssen Züchter ja auch!), den Kindern erklären, was Zucht/Vermehrung für Probleme machen kann, der Zwiespalt mit den Hähnen, die keiner hören möchte, und die Erklärung, daß man deswegen nur ganz wenige Eier zur Brut einlegt für die Kinder zu Schauzwecken, weil die paar Hühnchen anschließend auf dem Bauernhof xy leben dürfen. Dann ist man nämlich auch Vorbild im Hinblick auf ungeplante Tieranschaffung, bzw. VORHER Gedanken machen, wohin damit.

    Oder halt Miethühner für 4 Wochen hinstellen, die Kinder wechselnd betreuen lassen, damit die sehen, was für ne Arbeit das ist, Spaß mit Eiereinsammeln haben - und dann wieder abgeben, mit der Erklärung an die Kinder, daß es verantwortungslos ist, sich Tiere dauerhaft anzuschaffen, wenn man keine Zeit dafür hat (zB Kindergartenferien!), und NICHT brüten, mit dem Hinweis darauf, daß man die Tiere ja hinterher nicht auf die Straße setzen kann. Auch so können die Kinder Verantwortung lernen, ohne daß es zu Lasten der Tiere geht.....

    Insofern: darüber nachdenken, ob sowas sinnvoll ist, schadet mit Sicherheit nicht. Den Menschen das einfach bewußt zu machen, daß die Tiere dann hinterher auch irgendwo leben möchten.
    LG, Sylvia
    mit 3,0 DJT, 0,1 ZwPudel, 3,4 ZwAraucana, 0,2 ZwReichshuhn gsc, 0,1 ZwWelsumer, 0,6 ZDresdner und 12,3 ZwBreda

  8. #8
    Cowgirl Avatar von Rohana
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    Wenn man Projekte nicht zuende denkt, ist es egal aus welcher Ecke sie kommen oder in welche Ecke sie gehören. Komplett durchdenken und ausreichend über alle Eventualitäten informieren und in Konsequenz ggf. ein Projekt NICHT durchführen, ist das A und O!

  9. #9

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    Ich war bisher zwei mal nahe dran an so einer Aktion.
    Einmal Grundschule Nachbarin, Brüter inkl. Eier und Einweisung von einer Hobbyhalterin, die dann im Anschluß auch die Küken übernahm. Brutquote zu meiner Überraschung gut. 7 von 9.
    Dann im Kindergarten meiner Cousine. Schaubrüter und Eier vom örtlichen Verein. Brutquote war ebenfalls gut. Genaue Zahlen weiß ich leider nicht mehr. Küken gingen anschließend zurück zum Verein.
    Die Lakenfelder bekam meine Mutter und dies wurde auch im Vorfeld so besprochen.
    Null Problemo!

  10. #10
    Moderator Avatar von Kleinfastenrather
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    Der Verein Rdh ist ja generell gegen das neue Ausbrüten von Hühnern. Damit natürlich auch gegen solche Brutprojekte.

    Dass sie die Hühner retten und damit auch darauf aufmerksam machen wie schlecht es nunmal häufig läuft finde ich super.
    Nur allzu sehr emotionalisiert darauf zu beharren dass Kunstbrut ja so schlecht ist, zu lauter agressiven Hähnen führt die dann ja alle ausgesetzt werden, das ist übertrieben.
    Kunstbrutküken werden normalerweise problemlos und ohne "Verhaltensauffäligkeiten" groß. Aggressive Hähne haben die Anlage meist grundsätzlich in ihrer Genetik.
    Und wer Hähne aussetzt ist nunmal wirklich sehr dumm und absolut unverantwortlich, ja, daran ändert man so aber denke ich nichts.
    Zu extrem zu werden ist meiner Meinung nach nicht zielführend. Aber wahrscheinlich braucht es dass um zu motivieren und am Ball zu bleiben.

    Ich denke dass solche Brutprojekte problemlos durchgeführt werden können wenn ein erfahrener Beisitz, also jemand der sich mit dem Brüten auskennt, dem Projekt zur Seite steht.

    Dass der Tod immer mit dazugehört ist nunmal so, das wollen manche wohl nicht wahrhaben. Ist natürlich auch ein emotionales Thema.
    Auch da denke ich das man es als pädagogisch wertvolle Lektion nutzen kann. Dass halt nicht immer alles glatt läuft, so ist das Leben.

    Meinen kleinen Cousinen und Stiefbrüder die sich immer wieder gerne die Hühner und Küken angesehen haben und bei so manchem Schlupf dabei waren haben es eher interessiert zur Kenntnis genommen und hatten Mitleid, waren ein wenig traurig um Küken die erlöst werden mussten. Wir haben sie dann auch teils zusammen beerdigt.
    Ich bin der Meinung dass man den Kinder das durchaus zutrauen kann. Ist ja auch nichts mystisches, durchaus als normal und natürlich begründ oder erklärbar. Zumindest wenn man halbwegs einfühlsam ist oder nicht selbst fast zusammenbricht. Die Küken vor den Kindern erlösen ist natürlich quatsch, heimlich und/oder unehrlich muss man aber auch nicht sein.

    Also; Wenn man es richtig macht, sehe ich kein Problem. Wenn man es ohne Sinn und Verstand macht natürlich nicht, aber so ist es doch bei den meisten Dingen.

    LG
    Ein schwieriges Problem hat keine einfache Lösung.

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