Kann dich gut verstehen Dylan und stimmte dir sogar zu wenn man das so sieht wie es einem mit nur den Infos vorkommt die man hier von mir lesen kann.
Deshalb etwas mehr im Detail.
Jene Tiere, welche ich bisher ausgesetzt habe, waren die, welche im Haus waren. Leider eine alte Bruchbude, wo die in
Zwischendecken, in Wänden angelegten Gängen usw. gehaust haben und sehr versteckte Zugänge von aussen hatten, die ich erst alle finden mußte. Die einfach in den Hof zu werfen war nicht zielführend, da die gleich wieder im Haus waren. Wenn eine Ratte in ihr Revier zurück will beißt die sich sogar durch Fensterrahmen und Beton! (Inzwischen habe ich an den Fenstern die immer geöffnet werden aussen sogar Rahmen aufgesetzt mit Volierengitter dran, in Dach, im Boden usw. alles verschlossen, jetzt bleiben die anderen draussen.)
Da blieb nur, die ans Haus gewöhnten Tiere ganz weit weg umzusiedeln. Konnte da auch bis auf ein Nest mit ganz kleinen, noch blinden Jungen alle erwischen, hab die teilweise auch in Terrarien gesammelt bis ich eine Familie zusammen hatte. Kannte die ja alle. Die ganz Jungen kamen dann aus dem Nest gekrochen, als die Alten leider schon weg waren, und ja, ich war so verrückt und habe die sogar großgezogen und bis an ihr Lebensende behalten. Hab ich auf dem alten PC sogar noch irgendwo Fotos davon, die wurden ja ganz zahm.
Alte freilebende Ratten ein Leben lang einzusperren, das ist auch nicht tierschutzgerecht, die sind da totunglücklich, da sollen sie lieber in Freiheit die Chance haben sich in einem neuen Revier zurechtzufinden.
Zu große Überzahl wird es dort auch nicht geben, da sind genug Räuber, der Jäger dort läßt nämlich auch Füchse , Marderhunde usw. am Leben. Klar, Revierkämpfe gibts dann auch mal und dort überleben auch nicht alle, aber das ist Natur und die Stärksten und Schlauesten hatten ihre Chance.
Seit aus dem Haus alle draussen sind, fange und setze ich auch keine Ratten mehr aus, das war also auch eine überschaubare Anzahl und keine immer wieder "nachgezüchteten".
Das würde ich sogar, wenn es Sinn machen würde, aber wie gesagt, dann sind sofort von Nachbarn nebenan die nächsten da. Da kann ich besser gleich die hier schon lebenden weiter frei laufen lassen.Was hindert dich daran, ein vernünftiges Rattengehege zu bauen, und alle deine Ratten selbst bis zum Ende ihrer Tage ordentlich durchzufüttern?
Was bei mir draussen lebt, das darf auch bleiben. Wieso'? Weil es hier so ist, daß nicht meine Ratten zum Nachbarn wandern sondern umgekehrt! Von da her kommen die nämlich nach, sobald hier mal weniger wären. Das ist z.B. der total verlotterte Hof wo in anderen Fäden schon mal berichtet wurde, wo nur noch der alte Bauer mit seinem noch älteren Vater wohnt und ich die Dutzende kranken und sich wild vermehrenden Katzen betreue und alle jetzt endlich kastrieren lassen habe. Hab da Jahre darauf hingearbeitet, daß ich dort Zutritt bekam und das machen durfte und die haben mehr Ratten in der Küche, oder was sie so nennen, wie ich im Stall.
Sobald also mein Revier mit erwachsenen Ratten unterbesetzt wäre, hab ich sofort eine Zuwanderung von dort. Ist ja nur eine 4 m breite Straße dazwischen. Zuwanderung bedeutet dann auch hier Revierkämpfe mit dem Restbestand, Einschleppung von Krankheiten, mehr kaputte, zernagte Sachen und keine Sicherheit, daß sie nicht auch an die Tiere gehen. (Hatte ich vor paar Jahren, als 2 andere Nachbarn Gift ausgelegt hatten, woran auch ein paar "meiner" Ratten gestorben sind, deren Revier wohl auch teilweise bis da hin gereicht hat. (Das war da, wo auch Hunde und Katzen von mir mit gestorben sind, welche dann die heimkehrenden Ratten die schon bedröselt herumtorkelten oder dann tot hier lagen, erwischt haben.) Würde also gar keinen Sinn machen da welche wegzufangen zum immer wieder aussetzen oder zu vergiften. Hier bekomme ich meinen Grund nie rattenfrei! Deswegen habe ich mich mit ihnen arrangiert.
Und da es immer ein natürliches Gleichgewicht gibt wenn Mensch nicht dauernd zu viel eingreift, werden es hier auch nicht mehr, wie mein Nahrungsangebot und Platz es zulassen. Abwandern geht auch nicht, weil die Reviere bei den Nachbarn auch besetzt sind. Dazu kommen auch hier die Feinde, die dezimieren. Z.B. Fuchs, Marder, Katzen, Greifvögel... Es wird so viel an Ratten nachproduziert, wie weg kommt, die Gesamtzahl bleibt ziemlich stabil.
Meine ausgesetzten Tiere, früher die Ratten am Waldrand oder jetzt die Mäuse aus dem Haus die in den Stall kommen, die setze ich auch nicht mitten ins Revier sondern an geschützte Stellen da hin wo nicht gerade die Bauten der Ansässigen sind und ein Anfangsstartpaket an Futter ist auch immer mit dabei. bis sie sich etwas orientiert haben.
Wildlebende Nager (keine Hamster, Meerschweinchen oder Farbmäuse ) welche auch in Haus und Hof sich selber um ihren Lebensunterhalt kümmern mußten auszusetzen, ist doch nicht ganz das Gleiche, wie Hähne, Hunde oder Katzen, welche ihr Leben lang vom Mensch abhängig waren. Und gefangene Tiere zu erschlagen, ersäufen oder qualvoll zu vergiften ohne einen Nutzen für die Nahrungskette, finde ich auch nicht besser für das Tier, als die Chance zu bekommen, mit der Gefahr von Fuchs, Eule und Konkurrenten in neuem Revier weiterzuleben oder eben dort zur Nahrung für andere zu werden.
Die fragst du besser nicht, die sagen...ganz normal... da sieht´s nämlich noch viel extremer aus als bei mir.Schnappi, wenn ich deine Nachbarn fragen würde - wie würden die deinen Hof beschreiben?
Fragst du aber andere, "normale" Menschen, Stadtbewohner, oder welche in schönen Neubauten in Siedlungen, die würdest du nicht um alles in der 'Welt dazu bekommen hier zu leben und die würden so ein naturnahes, robustes Leben wohl auch nicht lange überleben.
Genausowenig möchte ich aber mit denen tauschen. Ich lebe gerne hier mitten in der Natur mit all ihren
Bewohnern und den 'Freiheiten.
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