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Thema: Detailfragen vor der ersten Brut

  1. #11
    Avatar von Bohus-Dal
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    In Strohhalmen können Milben wohnen, daher wird davon abgeraten. Ich finde Heu am besten, weil sie ja auch gerne mit den Halmen bauen wollen, das ist am natürlichsten. Es gehen aber auch Späne o.ä.

    Kann eine vollwertige Ernährung aus Maisbruch, Weizen und Sonnenblumenkernen bestehen? Aber ist ja nicht für so lange Zeit, wird schon gutgehen. Energiereich ist schon mal gut.

    Wenn man die Bruteier desinfiziert, bleibt nur noch ein kleines Restrisiko für die wenigen Krankheiten, die im Brutei übertragen werden können. Spricht doch eigentlich nichts dagegen, welche von unterschiedlichen Züchtern zu holen. Man liest allerdings ganz selten mal, daß manche Glucken Küken in abweichender Farbe nicht annehmen oder gar zu töten versuchen. Denke aber, das Risiko ist gering. Nimm doch ruhig so viele Eier wie runterpassen oder halt 1-2 weniger. Es können ja auch unbefruchtete dabei sein oder welche, die absterben. Wenn gar nichts schlüpft, hätte sie ja ganz umsonst gebrütet.

    Marekimpfung ist bei Naturbrut nicht möglich, da die Küken isoliert aufgezogen werden müssten. Das ist sowieso das beste, nimm Eier von Züchtern, die nicht impfen und deren Hühner eine natürliche Resistenz haben.

    Kükenfutter mit Cocc ist sinnlos, dann kann und sollte man es auch lassen. Habe keine Erfahrung damit, aber soweit ich weiß, dürfen sie dann überhaupt gar nichts anderes fressen. Wenn der Auslauf sauber ist, man keine gammelnden Futterreste rumstehen läßt und sie kein Kackewasser trinken, sollten sie eigentlich auch keine Kokzidien kriegen. Man kann auch vorbeugend Sauermilch geben.

    Ich mache nur Naturbrut. Bei mir brüten die Glucken in der Gruppe, essen Legefutter + Weizen mit und kriegen extra Hanf etc. zugesteckt. Im Nest ist Heu, ich lege so viele Eier unter wie drunterpassen, Fremdeier werden desinfiziert, ich impfe gegen gar nichts, habe Marek im Bestand, die Küken kriegen Kükenfutter (ohne Chemie) + anderes, jagen Insekten und so. Die werden immer groß, meine Hühner werden recht alt, also ganz falsch kann es nicht sein.
    Mixe 1,14; Dals-Pärlhöna 0,1; Buschhuhn 1,1; Warzenente 1,3; Katze 2,0

  2. #12

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    Zitat Zitat von CaroLin1 Beitrag anzeigen
    1. Nestmaterial - Muss es sich zu einem “Nest” formen lassen?

    2. Gluckenfutter - angedacht ist Maisbruch, Weizen und Sonnenblumenkerne, sonst nichts. Soll ich das dann in unbegrenzter Menge anbieten? Soll ich noch etwas anderes geben?

    3. Bruteier Rasse - sollte man für die erste Brut eher nur eine Rasse bevorzugen oder gehen auch verschiedene Rassen von einem Züchter? Sollten diese nur von einem Züchter sein?

    4. Bruteier Anzahl - wieviele Eier würdet ihr für die erste Brut empfehlen, wenn es sich ausschließlich um Zwerge, sowohl Glucke als auch Bruteier, handelt (so um die 1kg Hennen)? Also nicht, wieviel geht maximal, sondern welche Anzahl würdet ihr empfehlen?
    Zu 1) Leichte Muldenform (wg. eventuellem Wegrollen der Eier) ist eigentlich immer zu empfehlen. Die gute alte umgedrehte Grassode als Nestbasis scheint auch aus der Mode gekommen zu sein. Verhindert bei hartem Nestboden wie z. B. Holz auf jeden Fall, dass die Bruteier bei möglichem Gewühle der Glucke auf eben dieser Unterlage zu liegen kommen, vermindert also die Bruchgefahr. Zudem soll es dem "Brutklima" förderlich sein (LF). Als Nistmaterial selbst bevorzuge ich auch Heu, da vielfach bewährt.

    zu 2) Eine reine Getreidefütterung halte ich für gut, da die Durchfallgefahr gegen Null sinkt, was bei einer Gabe von Weichfutter oder gar einer gut gemeinten Futterumstellung nicht auszuschließen ist. Zudem soll reichliche Getreidefütterung ein Mitauslöser von Brutlust sein (Erkenntnis aus den 80ern ), kann also während der Brut auch nicht von Schaden sein. Sollte die Glucke in ihrer Freizeit mit den Resthühnern zusammenlaufen, dann ist die Aufnahme des dort üblichen gewohnten Futters auch nicht dramatisch, also okay.

    Zu 3) Das ist wohl völlig gleichgültig bzw. da kannst du deinen Wünschen freien Lauf lassen.

    zu 4) Erste Brut für wen? Glucke oder Halter ? Wenn die Glucke ihr Geschäft nicht verstehen sollte, dann geht die Brut auch bei veringerter Eizahl in die Hose, bringt also keinen Vorteil. Als grobe Regel: Jede Glucke kann ca. 11-15 Eier der eigenen Eigröße bewältigen und wie schon Bohus-Dal schrieb, dann eben 1-2 Eier weniger.

  3. #13
    Avatar von Dylan
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    @Krawatte, wieviel erfolgreiche Naturbruten hattest du denn mit 15 Bruteiern??

    11 - 13 Eier sollten meiner Meinung nach das absolute Maximum sein, bessere Ergebnisse hat man mit weniger Eiern. Da ist die gleichmäßige Wärme besser gegeben, die Eier liegen gleichmäßiger, der Schlupf ist wesentlicher gefahrloser. Ich hatte schon Naturbruten mit 12 bzw. 13 Küken, und mehr hätten es wirklich nicht sein dürfen.
    Man muss ja auch daran denken, dass die Küken wachsen. Lass kalte Tage können, wo sich alle dreiwöchigen Küken unter der Glucke wärmen müssen. Es geht nicht nur ums Brüten, es geht auch darum, der Glucke die Möglichkeit zu geben, ihre Küken ordentlich aufzuziehen. Bei der Anzahl der Bruteier achte ich darauf, dass auch alle Küken noch unter die Glucke passen, wenn sie schon größer sind.
    Wirklich gute Ergebnisse hat man mit 5 - 9 Eiern.

    Diese riesige Sussexglucke hat 12 Küken geführt, das wurde schon sehr eng. Würde ich so nicht mehr machen.



    Man muss auch die Gegebenheiten beachten. Meine Glucken samt Küken sind bei jedem Wetter draußen, haben aber die Möglichkeit, sich ins Trockene zu begeben. Wenn sie aber bei Dauerregen draußen bleiben möchte, müssen alle Küken Platz unter ihr haben, solange sie nicht komplett durchgefiedert sind. Der Vorteil der Naturbrut ist ja, dass sich die Glucke komplett kümmert.

  4. #14
    Avatar von Bohus-Dal
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    Also bei meinen ist auch 9-10, allerhöchstens 11 das Maximum. Bei Zwergen weniger, da ihre Eier relativ gesehen größer sind. Vielleicht 7-9. Es kommt ja auch noch auf die Glucke an, schmal und eher knapp befiedert oder breit und flauschig macht einen großen Unterschied aus. Ich gucke jedesmal, was drunterpaßt, tue 1-2 zu viel drunter, warte eine Weile und kontrolliere dann. Die, die sie nicht abdecken kann, nehme ich wieder weg.
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  5. #15
    Regimegegner Avatar von sm20
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    Heu verwende ich an keiner Stelle, es könnte Nährboden für Pilze sein und wird bei Befeuchtung nicht schnell genug trocken. Kleine 30g-Kükis könnten sich vllt. auch drin verheddern. Im Stall gibt es bei mir nur glatten Fußbodenbelag. Die Nester bestehen aus Kartons (Wellpappe) mit Stroh. Milben gibt es da keine, da alles vor Inbetriebnahme mit Kieselgur präpariert wird. Es gibt gereinigtes Stroh in eingeschweißten Packungen im Zoohandel zu kaufen, sowas nehme ich. Wenn sich eine Glucke festsetzt, präpariere ich das Nest nochmals speziell, wenn sie zum Hofgang ist. Sie sitzt dann in einer bei Bedarf herausnehmbaren strohgefüllten Fotoschale, darunter Styropor als Wärmedämmung. An Styropor hält Kieselgur sehr gut. Die Fotoschale ist sehr praktisch am Tag 2 nach dem Schlupf, damit setze ich die Glucke samt Nest ins Gelände, damit alles seinen naturnahen Lauf nimmt. Und das geht so: Nach genau 21 Tagen, idR auf die Stunde genau, kannst Du, wenn alles still ist, unter der Glucke das Piepsen der Küken hören. In den nächsten 24 Stunden macht man GAR NICHTS, die Glucke wird nicht angefaßt. Die Küken brauchen nichts. Am Tag 2 kann man, falls die Glucke Eierschalen beiseite schiebt, diese absammeln, vielleicht bekommt man schon mal ein Küken zu sehen. Man stellt Kükenfutter und Wasser vor die Glucke. Ansonsten muß man nichts machen. Am Tag 3 (für den Tag nimmst Du Dir am besten Urlaub) sollte die Glucke aufstehen, sie wird dann viel Kot absetzen, möglicherweise ins Nest, das muß man dann auswechseln. Ab jetzt sind die Küken mit der Glucke unterwegs, ungefähr 10 Minuten unter der Glucke, dann wieder 10 Minuten zu Fuß unterwegs, immer im Wechsel. Abends macht die Glucke irgendwo eine Mulde und bleibt mit den Küken darin sitzen. Dort sammelt man sie ein, setzt sie in ein Nest und bringt es in Sicherheit. Impfungen gibt es bei mir nicht. Es kann sinnvoll sein, Glucke+Küken [zeitweise] von den anderen abzutrennen, damit die anderen nicht das Kükenfutter verzehren. Bei uns laufen die Küken von Anfang an mit allen anderen. 2 bis 5 Eier, sonst vermehren sie sich zu schnell...
    Garten ohne Hühner ist wie Baum ohne Ast.

  6. #16

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    Zitat Zitat von Dylan Beitrag anzeigen
    @Krawatte, wieviel erfolgreiche Naturbruten hattest du denn mit 15 Bruteiern??
    Vorweg: Ich habe von 11 bis 15 Eiern geschrieben und dann auch noch von der Reduzierung um 1 bis 2 Eier.

    Nichtsdestotrotz halte ich ein Gelege von 15 Eiern für völlig natürlich. Ein gutes Beispiel im Forum ist Kajosche. Im Altsteirerfaden hat er regelmäßig davon berichtet, dass er jeder Glucke 16, meist sogar 17 Eier zur Verarbeitung gibt, in der Regel mit erfolgreichem Abschluss.

    Wenn du mich nach meinen eigenen Erfahrungen fragst: Ich halte seit 1971 (mit einigen kürzeren Unterbrechungen) Hühner. In den 70ern hatte ich äußerst brutwillige Zwerghennen und führte schätzungshalber 5 bis 8 Naturbruten pro Jahr durch, in den 80ern und 90ern ca. 2 oder 3, danach nur noch vereinzelt. Das können in der Summe rund 100 Bruten gewesen sein und du kannst mir glauben, ich habe alles probiert. Und im Ergebnis war zwangsläufig alles dabei, von völligen Fehlschlägen bis hohen Kükenzahlen mit verlustfreier Aufzucht. 15er-Gelege waren keine Seltenheit und 12 bis 15 Küken in diesen Fällen die Regel. Und durch die Möglichkeit des Schierens hat sich die Bruteieranzahl ja auch häufig relativiert.

    Hohe Kükenzahlen sind z. B. auch dann entstanden, wenn bei zeitgleichem Brutbeginn und zu erwartender unbefriedigender Ausbeute die Bruteier unter einer Glucke vereinigt wurden und die andere neu gesetzt wurde oder wenn man mit zeitgleicher Kunstbrut arbeitete und die Küken einer Glucke unterschummelte. Mein persönlicher "Rekord" liegt bei 19 geschlüpften Küken aus 23 Zwerghuhneiern, die ich eine großen Henne untergelegt habe (war eine Auftragsbrut; mein damaliger "Kunde" schimpft heute noch mit mir, da sich von den schließlich 17 aufgewachsenen Küken 15 als Hähne entpuppten ).

    Das Aufziehen einer Kükenschar mit Glucke war grundsätzlich nie ein Problem, getreu dem Motto: Soviele Küken eine Glucke eigenständig ausbrüten kann, soviele kann sie auch immer erfolgreich betreuen!

    Und ganz ehrlich: Als ich aufgewachsen bin, war die Hühnerhaltung weit verbreiteter und längst nicht so kompliziert, wie sie heutzutage zu sein scheint. Kein Mensch wäre seinerzeit nicht einmal im Schlaf oder im Suff auf die Idee gekommen, 15 Bruteier seien in irgendeiner denkbaren Weise ein Problem, allein schon deshalb, weil die Praxis wiederholt zeigte, es funktioniert. Seit ich in dem Forum mitlese, muss ich feststellen, dass ich jahrzehntelang alles verkehrt gemacht habe, da die Hühnergeschichte neu erfunden worden ist: Glucken seien durch den natürlich Prozeß der Brut körperlich höchst belastet, müssten spezialernährt werden, dürfen nicht länger als 4 Wochen brüten, ohne tot umzufallen, die Brutzeit darf nur in einem geringen Zeitfenster stattfinden, die Bruteier werden desinfiziert, die Bruteieranzahl wird immer weiter reduziert, Glucken können nur eine geringe Anzahl von Küken ausreichend versorgen, dürfen 1 Woche vor dem Schlupf nicht mehr gestört werden, 3 Tage danach auch nicht, und dann auch nur, um endlich die Eischalen zu entfernen, das Zuscheißen des Nestes wird in Kauf genommen, da es andere Vorteile aufwiegt, das "Brutklima" darf auf keinen Fall gestört werden, jedes kränkelnde Küken muss aufwendig gepäppelt werden, Heu als Nistmaterial sei völlig ungeeignet, da Pilzgefahr, das Brutnest bedarf grundsätzlich einer chemischen Vorbehandlung, Küken mit nur einem Tag Schlupfverspätung dürfen sich auf keinen Fall später fortpflanzen usw. usw.

    Ich möchte mich daher schon im Vorwege entschuldigen, wenn ich auch in Zukunft die Sache zu einfach sehen sollte, mit veralteten Thesen komme, vielleicht nicht so ängstlich an die Sache herangehe und auf Grund dessen eventuell bei dem einen oder anderen für Empörung, zumindest aber Unverständnis sorge!
    Geändert von Krawatte (24.01.2022 um 09:38 Uhr)

  7. #17
    Avatar von Bohus-Dal
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    Naja Krawatte es zweifelt doch keiner an, wenn unter Deine Hennen oft so viele Eier gepaßt haben, aber man muß nun mal bedenken, daß Rassen sehr verschieden sind. Bei den flauschigen Hedemora habe ich auch schon von über 20 Küken gehört, und letztes Jahr war doch hier im Forum sogar eine Buschhenne glaube ich, die in etwas sehr wärmeisolierendem wildgebrütet hat, in einer tiefen Kuhle mit übereinandergestapelten Eiern, glaube das waren auch 22. Es ist u.U. möglich, heißt aber nicht, daß unter jede Glucke in jedem Fall gleich viele Eier passen! Mal ein Gegenbeispiel: Bei mir habe ich mal eine recht große und auch ziemlich flauschige Henne auf 10 ihrer eigenen Eier, ein gleichgroßes Fremdei und ein Zwergei gesetzt, also 12 Eier, die sie gut abdeckte. Sie gluckte erst kurz und legte dann unerwartet noch ein Ei dazu, das ich nicht wegnehmen wollte, aber mit den 13 war es echt schwierig trotz meiner Versuche, die Nestmulde tiefer zu machen, und es schlüpften nur 8 Küken. Vielleicht wären 10 geschlüpft, wenn ich nur 10 Eier untergelegt hätte. Wenn immer mal andere am Rand doch zu sehr auskühlen, können vielleicht mehrere absterben. Sonst hatte ich nie mehr als 10, bei Zwergen weniger, auch da wieder: Man kann meine Dals-Pärlhöns nicht mit Zwergcochin vergleichen, die können doch viel breiter werden und sind viel flauschiger.

    Ich habe großen Respekt vor dem Wissen alter, erfahrener Halter, darum geht es doch gar nicht. Über manche Sachen hat man sich früher vielleicht oft weniger Gedanken gemacht, die Glucke hatte 8 Küken und fertig, auf wievielen Eiern sie gebrütet hatte, wußte man vielleicht gar nicht. Andere Sachen wußte man früher noch gar nicht, z.B. welche Krankheiten es alles gibt und wie sie übertragen werden. Heutzutage mit Ausstellungen, Hühner- und Bruteikäufen von weit her ist das doch eine ganz andere Situation, Menschen und Hühner kommen rum und Krankheiten können sich ganz anders verbreiten als früher aufm Dorf. Damals war es sicher nicht nötig, die Bruteier zu desinfizieren, die man vom Nachbarn bekommen hatte. Aber wenn ich Bruteier von einem wildfremden Menschen kaufe, der ganz woanders wohnt und seine Hühner aus dem Ausland hat und sonstwas für Krankheiten haben kann, sehe ich nicht ein, warum ich unbedingt das Risiko eingehen muß, mir was Schlimmes in den Bestand zu holen und alle oder einen Teil der Hühner sterben zu lassen?! Das Desinfizieren ist erprobt und erspart mir viele Sorgen. Muß ja jeder selber wissen, wie vernünftig man da sein will.
    Andere der Sachen, die Du aufzählst, zweifle ich genau wie Du an, man muß nicht alles nachquatschen und glauben. Selber denken und Wissen ansammeln ist gut, aber alles zu leugnen, nur weil es neu ist und früher nicht so war, versperrt einem doch die Sicht auf neue Erkenntnisse. Wenn es einen interessiert, kann man vieles doch auch selber überprüfen und sich seine eigene Meinung bilden. Einfach alles neumodisch und doof finden ist genauso blöd wie alles Neue kritiklos zu glauben und zu übernehmen. Ich bin jedenfalls immer froh, wenn ich neue Fakten lernen darf - völlig egal, ob ich in einem Buch über neue Forschung lese, etwas selbst ausprobiere oder mir ein alter, erfahrener Züchter einen tollen Geheimtip gibt.
    Mixe 1,14; Dals-Pärlhöna 0,1; Buschhuhn 1,1; Warzenente 1,3; Katze 2,0

  8. #18
    Avatar von Dylan
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    @Krawatte, vielen Dank für die ausführliche Antwort
    Weißt du, manchmal frage ich halt nach, weil es doch eine Menge Leute gibt, die sehr schlau schreiben, weil sie genug gelesen haben - und dabei aber sehr wenig Naturbruten durchgeführt haben. Also hin und wieder fehlt der Praxisteil....

    Deinen Erfahrungsschatz, die du mit den vielen Eiern gemacht hast, finde ich sehr interessant

    Bei mir wurden schon Küken bei zu vielen Eiern während des Schlupfs erdrückt. Das wollte ich nicht noch mal erleben.

    Ansonsten denke ich, jeder kann seine Naturbruten so händeln, wie er denkt.
    Dass man mit sehr viel weniger Aufwand ebensogute Ergebnisse erzielt, tja nun.
    Nicht vergessen darf man dabei, dass die wenigsten hier in diesem hohen Umfang wie du Naturbruten durchführen, wenn man jedes Jahr aus Platzgründen nur ganz wenig Küken nachziehen darf, dann will man natürlich alles richtig machen. Wer so viele Naturbruten wie du hinter sich hat, fürchtet sich natürlich weder vor einem Totalausfall noch vor anderen Problemen.
    Zudem ist der Anteil der "Kuschelhuhnhalter" (An alle die sich angesprochen fühlen: Nicht abwertend gemeint!!) hier hoch, und ich kann beide Einstellungen sehr gut verstehen.
    Das ist das einzige Forum, das ich kenne, wo man sich gegenseitig in Ruhe lässt. Die einen geben ein Vermögen für ihre Henne beim Tierarzt aus, die anderen schlachten unterhalten sich über Kochrezepte.
    Schwer vorstellbar in einem Katzenforum oder sowas...
    Von daher: Schreib gerne deine "veralteten Thesen", sollte hier schon ausgehalten werden.

    Da ich in der Landwirtschaft aufgewachsen bin, habe ich natürlich auch ein anderes Verhältnis zu den Tieren, der Nutztiergedanke steht da im Vordergrund. Deswegen gehe ich genauso entspannt an die Bruten wie du.
    Wir halten mindestens seit dem 30 Jährigen Krieg Hühner, vermutlich sogar noch davor, nur leider kann ich mich daran nicht mehr so richtig erinnern.

    Ich habe nicht mehr mitgezählt, wie viele Naturbruten ich im Jahr habe, aber es waren weit weniger als bei dir. Im Schnitt vielleicht so 5 übers Jahr, in der Regel klappt es mit allen befruchteten Eiern super. Ich spare mir auch den von dir beschriebenen Aufwand, halte aber ein paar Grundregeln ein. Das reicht mir auch.
    Nur mit Versandeiern und gekauften Bruteiern hatte ich immer weniger Erfolg wie mit meinen eigenen. Aber damit muss man halt rechnen.

    Um auf die Ausgangsfrage zurückzukommen:
    Ich schrecke davor zurück, 15 von meinen eigenen Eiern unterzulegen, da sie meistens alle befruchtet sind. Der übliche Ausfall von 2 - 3 Eiern fiel bei mir weg, das wird meiner Meinung nach einfach zu eng unter der Glucke. Aber vielleicht bin ich da auch etwas verweichlicht, weil durchgekommen sind sie trotzdem alle.

  9. #19
    Avatar von Weißnase
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    Da ich auch vo meiner ersten Naturbrut stehe und in Deinem Faden @CaroLine, ein reger Austausch stattfindet, lese ich interessiert mit und stelle mal eine kurze Zwischenfrage, wenn erlaubt

    Womit desinfizeirt Ihr Fremdeier? Besteht bei einigen Desinfektionsmittel nicht die Gefahr, die Hülle zu beschädigen bzw. sind einige nicht sogar "Schalengängig"? (Da auf keinem Desinfektionsmittle steht "für BE geeignet" tu ich mich schwer da was zu finden ;-))
    (Nicht die Frage - ob Desinfektion oder nicht!)

  10. #20
    Avatar von Bohus-Dal
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    Ich nehme Virkon. Die Flüssigkeit sollte so 10 bis 12° wärmer als die Eier sein bzw. las ich kürzlich, 38° (waren es glaube ich) seien ideal. Jedes Ei kurz eintunken, gut abtropfen und abtrocknen lassen.
    Mixe 1,14; Dals-Pärlhöna 0,1; Buschhuhn 1,1; Warzenente 1,3; Katze 2,0

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