Hallo an Alle, ich bin recht neu in der Hühnerhaltung und möchte gerne über meine erste Naturbrut berichten, die für mich sehr interessante Erkenntnisse gebracht hat, die gängige Meinungen wie Lagerungstemperatur der Eier in Frage stellt.
Ich habe im Sommer 2021 mit meinen Hühnern angefangen, Hybridhühner hatten wir eigentlich schon immer, seitdem ich die Hühnerhaltung übernommen habe, haben wir Altsteirer. Ich habe mir zwei Altsteirerhühner und einen Hahn gekauft. Leider ist mir eine Henne nach Krankheit verstroben. Ich lasse meine Hühner komplett frei herumlaufen, so wie es für die Altsteirer optimal ist. (Es rennen auch ein paar ausrangierte Legehennen mit herum, die noch immer sehr gut Eier legen.)
Für mich war es dann von Anfang an klar, dass mein Huhn auf jeden Fall brüten soll, hab dann auch viel probiert, die Bruteier bei richtiger Temperatur gelagert und so 5/6 Eier der Hybridhennen als Brutanreiz im Nest gelassen. Das hat leider alles gar nichts genutzt. Vielleicht waren auch meine Nester Mitschuld, die ich von früher noch hatte, und sicher alles Andere als optimal sind. Habe dann ein Neues, überdachtes Nest gebaut. Zugleich hat bei meiner Nachbarin ihr Steinpiperl angefangen zu brüten, sie hat der Henne einfach die Eier selbst überlassen. bei ihr sind von 9 Eiern 9 Küken geworden. Das hat mich dann davon überzeugt, es gleich zu tun.
Ich habe die Lagerung der Bruteier bei "richtiger" Temperatur aufgegeben, und einfach keine Eier mehr abgenommen. Und siehe da, nachdem 10 Eier im Nest waren, hat ich die Altsteirerhenne tatsächlich zur Brut entschlossen.
Meine weiße Hybridhenne hat immer mal Eier dazugelegt, die ich möglichst versucht habe auszusortieren, war nicht immer einfach, da Beide weiße Eier legen.
So, jetzt das Spannende. Brutanfang war Fronleichnam, also der 16.06. Das heißt, die Eier waren den normalen Junitemperaturen von über 20 Grad ausgesetzt. Meine Henne hat um ca. 11-12 Uhr angefangen, ist dann die Nacht geblieben und in der Früh wieder runter. Auf einmal sitzt mein weißes Hybridhuhn ganz überzeugt drauf und hat die Brut bis ca. späten Vormittag übernommen, bis es ihr zu blöd wurde. (Hätte sie nur ein Ei gelegt, wäre sie viel früher runter) Gottseidank kehrte meine Altsteirerhenne um ca. 15 Uhr wieder zurück und machte weiter. sie hat dann noch am 18. oder 19. ein 11tes Ei gelegt, also eigentlich zu spät, als dass es mit den Anderen zugleich schlüpfen würde.
Diese 11 Eier brütete sie sehr gewissenhaft und brav aus, sie ist glaube ich nicht einmal jeden Tag runter von den Eiern.
Geschlüpft sind die Küken dann am 06.07., also hat der eine Tag, bei dem sie noch mal länger runter ist bevor sie fest sitzen blieb, mitgezählt. Es sind 8 gesunde Küken geworden, 7 Altsteirer und ein Mischling. Von den drei unbefruchteten war eines glaube ich das Nachzügler-Ei und ein Weiteres war bestimmt ein Hybrid-Ei, da ich sicher mehr als nur eines nicht klar zuordnen konnte.
Fazit: meiner Meinung/Erfahrung nach stimmt es nicht, dass die Bruteier bei bestimmter Temperatur gelagert werden sollten, meine Brut ist er beste Beweis. Einfach die Eier den Hühnern überlassen. 8 Küken finde ich eine wirklich gute Ausbeute.
Ich lasse auch die Glucke mit Küken frei herumlaufen, natürlich haben meine Katzen versucht, sich eines zu schnappen, hatten jedoch eine harte Begegnung mit der Mutter und seither haben sie's nie mehr versucht.

Leider ist mit das Mischlingsküken ertrunken, ich hatte zwar im Stall die tiefe Schüssel weggetan, im Freien hatte ich leider darauf vergessen, und den Preis dafür habe ich gezahlt.
Die anderen 7 wachsen unglaublich schnell und prächtig und die Mutti bringt jedes einzelne souverän nach Hause, ohne eines zu verlieren.
Ich kann daher auch die Altsteirer sehr empfehlen, sie ist eine sehr gute Glucke, dafür dass sie erst knapp über ein Jahr alt ist, und von Altsteirern gesagt wird, dass sie erst eher später brütig werden.
Wenn ich es schaffe, dann lade ich noch Bilder von der jungen Familie hoch.
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